Hermann Abendroth
Hermann Paul Maximilian Abendroth wurde am 19. Januar 1883 in Frankfurt am Main geboren. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er eine Ausbildung als Buchhändler in München. Ab 1905 war er Musikdirektor in Lübeck, ab 1911 in Essen sowie von 1915 bis 1934 Chefdirigent des Gürzenich-Orchesters und Direktor des Konservatoriums in Köln. Als Nachfolger von Bruno Walter dirigierte Abendroth er bis Kriegsende das renommierte Gewandhausorchester zu Leipzig.
Hermann Abendroth hatte in den 1920er Jahren bereits die Uraufführung des Klavierkonzerts op. 22 von Paul Kletzki im Gewandhaus Leipzig dirigiert und sich für das Amt des Gewandhauskapellmeisters Mal beworben, Wilhelm Furtwängler bekam den Vorzug. weiterlesen »
Carl Riedel
Carl Riedel wurde am 6. Oktober 1827 in Cronenberg geboren. Die musikalische Begabung des Seidenfärbers entdeckte Carl Wilhelm in der Krefelder Liedertafel und förderte ihn. 1849 bis 1852 studierte Carl Riedel am Konservatorium zu Leipzig und blieb als Lehrer des Klavierspiels und der Theorie.
Riedels Hauptverdienst liegt 1854 in der Gründung und Leitung des nach ihm benannten Gesangvereins für geistliche Musik (Riedel-Verein). Der Verein vollbrachte in seinen regelmäßigen Aufführungen Pionierleistungen, nicht allein durch Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Ludwig van Beethoven, sondern auch durch kirchliche Tonwerke aus der Zeit vor Bach. 1859 sang der Chor die Uraufführung der „Graner Festmesse“ von Franz Liszt, 1872 bei der Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses unter Richard Wagners Leitung die 9. Sinfonie von Beethoven. weiterlesen »
Ernst Bloch
Ernst Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen als Sohn eines Eisenbahnbeamten geboren. In München und Würzburg studierte Bloch Philosophie, Musik und Physik und hielt sich als Kriegsgegner 1917 bis 1919 in der Schweiz auf.
Als Publizist arbeite Ernst Bloch in den 1920er Jahren hauptsächlich in Berlin. Da Bloch jüdischer Abstammung war, emigrierte er über die Schweiz, Österreich und Frankreich in die USA. Dort gab er Exilzeitschriften heraus und gründete mit Heinrich Mann, Bertolt Brecht u.a. den Aurora-Verlag.
1948 kehrte Ernst Bloch nach Deutschland zurück und war von 1949 bis 1957 Direktor des Instituts für Philosophie der Universität Leipzig. weiterlesen »
Das Neue Gewandhaus Leipzig am Augustusplatz
Andris Nelsons wurde am 18. November 1978 in Riga geboren. Der Sohn aus einer Musikerfamilie nahm Unterricht im Fach Trompete am Konservatorium in Riga und machte erste Dirigiererfahrungen. Nelsons studierte an der lettischen Musikakademie und anschließend am Sankt Petersburger Konservatorium.
Seine erste Stelle hatte Andris Nelsons als Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper, 2003 wurde er Chefdirigent der Lettischen Nationaloper in Riga.
Sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen gab Andris Nelsons bei der Eröffnung am 25. Juli 2010 mit Richard Wagners „Lohengrin“. weiterlesen »
Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen – August der Starke
Friedrich August wurde am 12. Mai 1670 in Dresden geboren. Er stammt aus der albertinischen Linie des Hauses Wettin war von 1694 bis 1733 als Friedrich August I. Kurfürst von Sachsen sowie von 1697 bis 1706 und von 1709 bis 1733 in Personalunion als August II. König von Polen und Großfürst von Litauen.
Friedrich August war der zweitälteste Sohn des Herzogs Johann Georg III. von Sachsen und der Prinzessin Anna Sophie von Dänemark. Zeitweise wurde er in der Lichtenburg zu Prettin erzogen und verbrachte seine Kinderjahre bei seinem Großvater Johann Georg II. von Sachsen.
Auf seiner obligatorischen Grand Tour, die zur Einführung des Prinzen an den ausländischen Höfen diente, lernte er Architektur und Kultur anderer Länder kennen. Friedrich August nahm am Krieg gegen Frankreich am Oberrhein teil, hielt sich eine Zeit lang am Hof von Kaiser Leopold in Wien auf und beteiligte sich an einem Feldzug in den Spanischen Niederlanden und in Ungarn 1695 gegen die Türken.
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Jean Paul
Jean Paul, auch Jean Paul Friedrich Richter, eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, wurde am 21. März 1763 in Wunsiedel geboren. Der Sohn eines Lehrers und Organisten wurde schon in frühen Jahren mit dem Gedankengut der Aufklärung vertraut gemacht. Jean Paul bildete sich autodidaktisch und verfügte im Alter von fünfzehn Jahren über ein umfangreiches Bücherwissen. 1779 kam Jean Paul an das Gymnasium in Hof.
1781 schrieb sich Jean Paul an der Universität Leipzig zum Studium der Theologie ein, dass er jedoch nur sehr lustlos betrieb. Er begann, sich als Schriftsteller zu verstehen, schrieb nach ersten literarischen Experimenten vor allem Satiren, die in gesammelter Form 1783 als „Grönländische Prozesse“ gedruckt wurden. Weitere Erfolge blieben jedoch aus. 1784 musste Jean Paul vor seinen Gläubigern fliehen und kehrte nach Hof zu seiner Mutter zurück. Erst 1787 fan Jean Paul ein Auskommen als Privatlehrer in Töpen.
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Neo Rauch
Neo Hanno Rauch wurde am 18. April 1960 in Leipzig geboren. Sein Vater, Hanno Rauch, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, seine Mutter Helga Wand studierte in Leipzig Buchgestaltung. Vier Wochen nach der Geburt von Neo Rauch kamen beide Eltern beim einem Eisenbahnunfall ums Leben. Neo Rauch wuchs bei seinen Großeltern in Aschersleben auf.
Rauch legte das Abitur ab und studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Malerei, zunächst von 1981 bis 1986 bei Arno Rink und von 1986 bis 1990 als Meisterschüler bei Bernhard Heisig. Von 1993 bis 1998 arbeitete Rauch als Assistent von Arno Rink an der Leipziger Akademie, von 2005 bis 2009 als Hochschullehrer und von 2009 bis 2014 als Honorarprofessor.
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Friedrich Sebald Ringelhardt
Friedrich Sebald Ringelhardt wurde am 17. April 1785 in Ostrau am Petersberg geboren. Von 1804 bis 1806 studierte Ringelhardt zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Halle, wechselte dann auf das Schauspielfach. Er debütierte 1806 in Magdeburg und erhielt nachfolgend Arrangements in Rudolstadt, in Amberg und an den Bühnen von Ansbach, Karlsbad, Bayreuth und Nürnberg. 1808/1809 stand Friedrich Sebald Ringelhardt in Dresden, 1809/1810 in Riga, 1810/1811 mit der Königsberger Schauspieltruppe in Elbing und 1811/1812 in Danzig unter Vertrag. Anschließend wurde Ringelhardt nach Breslau verpflichtet und blieb dort bis 1816.
Weitere Stationen von Ringelhardt waren Brünn, Wien, Pest, Prag, Bremen und Köln, Aachen, Bonn, Trier und Koblenz.
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Max Reger
Johann Baptist Joseph Maximilian Reger wurde am 19. März 1873 in Brand in der Oberpfalz geboren. Reger erhielt schon früh eine musikalische Bildung und beschloss nach einem Besuch der Bayreuther Festspiele 1888, gegen den Wunsch seines Vaters, Musiker zu werden.
Max Reger studierte an den Konservatorien in Sondershausen und in Wiesbaden und fand in Wiesbaden eine Anstellung als Lehrer für Klavier und Orgel. Nach seiner Militärdienstzeit und bedingt durch berufliche Rückschläge erlitt Reger einen nervlichen und physischen Zusammenbruch. 1898 holte ihn seine Schwester Emma hochverschuldet, alkoholabhängig und krank ins Elternhaus zurück. 1901 ging Max Reger nach München und war in dieser Zeit äußerst produktiv. 1907 erhielt Reger seine Berufung zum Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig.
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Marie Lipsius
Ida Marie Lipsius, alias La Mara, wurde am 30. Dezember 1837 in Leipzig geboren. Die Tochter des Theologen und Rektors der Thomasschule Karl Heinrich Adelbert Lipsius und Schwester des Architekten Constantin Lipsius erhielt eine musische Ausbildung. Als Achtzehnjährige lernte sie Franz Liszt kennen, zu dessen engem Freundeskreis sie fortan zählt.
Um 1900 spielte Marie Lipsius eine bedeutende Rolle in der deutschen Musikszene. Sie trat am Hof in Weimar auf sowie im Kreis um Richard Wagner in Bayreuth. Zu ihrem achtzigsten Geburtstag 1917 wurde Marie Lipsius der Professorentitel verliehen.
Neben einigen Reiseschilderungen veröffentlichte Marie Lipsius als Musikschriftstellerin unter dem Pseudonym La Mara zahlreiche Monografien über alte und zeitgenössische Komponisten. Ihre Werke erschienen im Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig. Der fünfte Band dieser Reihe „Die Frauen im Tonleben der Gegenwart“, 1882, ist das erste Buch, das ausschließlich Musikerinnen porträtiert.
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Wilhelm Furtwängler
Gustav Heinrich Ernst Martin Wilhelm Furtwängler wurde am 25. Januar 1886 als Sohn des Professors für Klassische Archäologie Adolf Furtwängler und dessen Frau Adelheid am Nollendorfplatz in Schöneberg (Berlin) geboren.
Seine Jugendzeit verbrachte Furtwängler in München, wo sein Vater an der Universität lehrte. Durch seine frühe Begeisterung für die Musik erhielt er 1899 Privatunterricht und eine Ausbildung zum Pianisten. Bereits im Jahr 1900 führte der Münchner Orchesterverein ein Klavierquartett und eine Ouvertüre von Wilhelm Furtwängler auf.
Furtwänglers erste Engagements führten nach Berlin, über Breslau, Zürich wieder nach München. 1910 wurde er als 3. Kapellmeister nach Straßburg gerufen, ging 1911 nach Lübeck. 1915 wurde Wilhelm Furtwängler Operndirektor in Mannheim, von 1919 bis 1921 war er Chefdirigent des Wiener Tonkünstler-Orchesters und übernahm 1920 übernahm als Nachfolger von Richard Strauss die Konzerte der Berliner Staatsoper.
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Gottfried Joseph Gabriel Findel
Gottfried Joseph Gabriel Findel wurde am 21. Oktober 1828 in Kupferberg geboren. In ärmlichen Verhältnissen geboren. Findel besuchte das Gymnasium in Bamberg und besuchte die Universität München. Wegen seiner Beteiligung an der politischen Bewegung 1849 wurde er verhaftet, nach zehnmonatiger Haft begnadigt, brach sein Studium ab, ging nach Heidelberg und widmete sich dem Buchhandel. 1856 wurde er in der Freimaurerloge Eleusis zur Verschwiegenheit in Bayreuth aufgenommen.
Nach seinem Umzug nach Leipzig schloss sich Findel der Loge Minerva zu den drei Palmen an. Findel war Mitredakteur der Illustrierten Zeitung und gründete 1858 mit der freimaurerischen Zeitung „Die Bauhütte“ ein Verlagsgeschäft.
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Paul Otto Brückwald
Paul Otto Brückwald wurde am 6. Mai 1841 in Leipzig als Kind eines Postbeamten. Nach einer Maurerlehre erhielt er aufgrund guter Leistungen ein Stipendium, das ihm den Besuch der Akademie ermöglichte. Von 1860 bis 1863 studierte Brückwald an der Königlichen Akademie in Dresden. 1868 wurde er in die Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen aufgenommen.
Zu den Gebäuden in Leipzig, an deren Bau Paul Otto Brückwald beteiligt war, gehören:
- 1868 Neues Theater (Entwurf von Carl Ferdinand Langhans, im 2. Weltkrieg zerstört), Brückwald übernahm die Detailplanung und die Bauleitung,
- 1874 Wohn- und Geschäftshaus des Musikverlages C. F. Peters, Talstraße 10,
- 1876 Wohnhaus Straße des 17. Juni Nr. 9,
- 1883 Wohnhaus Harkortstraße 10,
- 1889 Volkshochschule Leipzig (ehem. Handelslehranstalt),
- 1894 Wohnhaus Barth, Schwägrichenstraße 11
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