Stadtansichten
Städte sind die Knotenpunkte im Siedlungsnetz unserer Kulturlandschaft. Sie entstanden aus Dörfern, wurden von Landesherren gegründet, waren und sind Orte des Handels, des Verkehrs, der Kultur und der Bildung. Viele von ihnen erlebten glanzvolle Zeiten und versanken wieder in der Bedeutungslosigkeit. Andere konnten sich ihre Anziehungskraft über Jahrhunderte bewahren, wuchsen und wurden zu Kristallisationszentren.„Die Stadt“ gibt es nicht. Jede Stadt hat ihren eigenen Charakter, ist gewachsen, angepasst an die sie umgebende Landschaft, wurde von ihren Bürgern geformt, musste Schicksalsschläge hinnehmen.
Die besondere Geschichte Mitteldeutschlands als Nahtstelle zwischen Deutschen
und Slawen im frühen Mittelalter, als Drehscheibe für den Handel zwischen Ost
und West, als in Deutschland einzigartige Residenzenlandschaft, hat viele große und
kleine Städte entstehen lassen, deren architektonischer Reichtum großartig ist.
Lange bevor Leipzig Messestadt wurde und einen rasanten Aufschwung nahm, waren Städte wie Merseburg, Naumburg, Wurzen und Zeitz bedeutende Bischofssitze, Grimma und Torgau Handelsstädte und Residenzen. Torgau erlebte im 16. Jahrhundert seine Blüte und die Renaissancebauten der Altstadt künden bis heute von dieser Zeit. Halles Reichtum durch sein Salz und die Siedekunst spiegelt sich bis heute in den Gebäuden der Innenstadt wieder.
Immer wieder bauten die Bürger sich ihre Stadt. Wenn sie ihnen zu klein, zu eng, zu wenig prachtvoll erschien. Die Bürgerschaft Leipzigs riss im 19. und 20. Jahrhundert den größten Teil der Renaissance- und Barockstadt ab, um Platz für die neuen Handels- und Messehäuser zu schaffen. Die Hallenser verzichteten zwar nicht auf ihren mittelalterlichen Stadtgrundriss, aber auch dort mussten manches
Fachwerkhaus des Mittelalters prächtigen Wohn- und Geschäftshäusern weichen.
der Wandel in den kleinen Städten. Man war zufrieden mit dem, was man hatte und manchmal fehlte es wohl auch am Geld, um Neues zu bauen.
Nicht immer freiwillig mussten die Menschen ihre Städte wieder aufbauen. Brände gehörten bis in das 19. Jahrhundert zum Alltag der Menschen. Und bis in das 20. Jahrhundert haben Kriege immer wieder zum Neuanfang gezwungen.
Eine Stadt war und ist nie fertig. Immer gab es leerstehende und verfallene Gebäude, gab es Brachen, wurde Platz für Neues geschaffen. Und das ist auch gut so, damit eine Stadt lebendig und interessant bleibt.
Kommen Sie mit auf eine Entdeckungstour in die großen und kleinen Städte
in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.