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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Christian Woyzeck
Johann Christian Woyzeck wurde am 3. Januar 1780 in Leipzig geboren. Der Sohn eines aus Wolhynien stammenden Friseurs lernte den Beruf des Perückenmachers. Woyzeck verlor mit acht Jahren die Mutter und mit 13 Jahren den Vater. In der Sandgasse (heute Seeburgstraße) lernte Woyzeck sein späteres Opfer, Johanna Christiane Woost, kennen.Ab 1798 begannen Woyzecks Wanderjahre, er ging verschiedenen Berufen nach und ließ sich als Soldat anwerben. 1818 kehrte Woyzeck nach Leipzig zurück verarmt und arbeitslos. Johann Christian Woyzeck hatte ein Verhältnis mit der Witwe Woost. Diese hatte aber auch Verhältnisse zu anderen Herren, Woyzeck fing an zu trinken und wurde eifersüchtig. Er misshandelte die Woost häufig, wechselte seine Unterkünfte genauso wie seine Berufe.
Am 21. Juni 1821 verabredeten sich Woyzeck und Woost. Sie kam nicht zum verabredeten Zeitpunkt, da sie sich mit einem anderen Soldaten getroffen hatte. Woyzeck, rasend vor Eifersucht, begegnete ihr am Abend, erstach sie und wurde unweit des Tatorts festgenommen.
Der Prozess gegen Johann Christian Woyzeck zog sich über drei Jahre hin. Bei der Vernehmung hatte Woyzeck angegeben, ihm hätten Stimmen befohlen: „Töte die Woost“. Sein Verteidiger beantragte eine gerichtsärztliche Untersuchung des Gemütszustandes von Woyzeck. Das erste Gutachten wurde von Johann Christian August Clarus erstellt, der Woyzeck nach fünf Gesprächen die Zurechnungsfähigkeit attestierte. Das Gericht verurteilte Woyzeck daraufhin am 22. Februar 1822 zum Tod und setzte die Hinrichtung auf den 13. November 1822 an. Gnadengesuche wurden abgelehnt.
Wenige Tage vor dem Hinrichtungstermin bestätigte ein Augenzeuge Woyzecks Verwirrung, so dass die Vollstreckung des Urteils ausgesetzt wurde. Ein weiteres Gutachten wurde erstellt, erneut von Clarus. Nach nochmaligen fünf Unterredungen mit dem Angeklagten bestätigte Clarus erneut Woyzecks Zurechnungsfähigkeit, obwohl das Gutachten von Clarus deutlich Hinweise auf eine psychische Erkrankung des Verurteilten enthält.Am 4. Oktober 1823 erklärte das zuständige Gericht die Zurechnungsfähigkeit Woyzecks für erwiesen und am 12. Juli 1824 wurde die Vollstreckung befohlen. Die Hinrichtung von Johann Christian Woyzeck auf dem Leipziger Markt fand am 27. August 1824 statt. Das war die letzte öffentliche Hinrichtung auf dem Marktplatz in Leipzig.
Georg Büchner liest von dem Fall Woyzeck in einer Frankfurter Zeitung und schreibt daraufhin sein Drama. Alban Berg komponierte 1923 die Oper „Wozzeck“.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_Woyzeck
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 13. Mrz 2022 17:12, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,