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Leipziger Persönlichkeiten – Hermann Abendroth

Hermann Abendroth

Hermann Abendroth

Hermann Paul Maximilian Abendroth wurde am 19. Januar 1883 in Frankfurt am Main geboren. Auf Wunsch seines Vaters absolvierte er eine Ausbildung als Buchhändler in München. Ab 1905 war er Musikdirektor in Lübeck, ab 1911 in Essen sowie von 1915 bis 1934 Chefdirigent des Gürzenich-Orchesters und Direktor des Konservatoriums in Köln. Als Nachfolger von Bruno Walter dirigierte Abendroth er bis Kriegsende das renommierte Gewandhausorchester zu Leipzig.

Hermann Abendroth hatte in den 1920er Jahren bereits die Uraufführung des Klavierkonzerts op. 22 von Paul Kletzki im Gewandhaus Leipzig dirigiert und sich für das Amt des Gewandhauskapellmeisters Mal beworben, Wilhelm Furtwängler bekam den Vorzug.

1934 wurde Hermann Abendroth auf Vorschlag von Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler neuer Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Sein Publikum begeisterte Abendroth vorrangig mit Werken von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms.

1933 wurde Hermann Abendroth zum Professor für Dirigieren am Landeskonservatorium der Musik ernannt, 1935 war er kurzzeitig künstlerischer Leiter des Orchesters der kulturpolitischen Abteilung der NSDAP-Kreisleitung Leipzig.

Hermann Abendroth war Gastdirigent bei den Berliner Philharmonikern, Gastspiele führten nach Südosteuropa sowie zu den Reichsmusiktagen 1938 nach Düsseldorf und zum Tag der Deutschen Kunst nach München. Ab 1938 fungierte Abendroth als künstlerischer Leiter des Gewandhauschors, übernahm das Chefdirigat beim Orchester des Landestheaters Darmstadt und 1941 beim Rhein-Mainischen Landesorchester Frankfurt am Main. 1943/44 dirigierte Hermann Abendroth Richard Wagners „Meistersinger“ bei den Bayreuther Festspielen.

Wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP verlor Abendroth am 5. November 1945 sein Amt in Leipzig. Hermann Abendroth konnte an seine früheren Aufgaben anknüpfen, der Verwaltungschef der Sowjetischen Militäradministration, General Iwan Kolesnitschenko, baute auf ihn. In Leipzig wurde er aus politischen Gründen vorerst nicht mehr eingesetzt und so wurde Hermann Abendroth 1945 musikalischer Oberleiter des Deutschen Nationaltheaters in Weimar und damit der Staatskapelle Weimar, ab 1947 als Generalmusikdirektor. Weiterhin war er Leiter der Dirigentenklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik Weimar.

Im Jahr 1949 übernahm Hermann Abendroth die Leitung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig und 1953 des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Ab 1949 war Hermann Abendroth Mitglied der NDPD, den Eintritt in die SED hingegen verweigerte er. Hermann Abendroth starb am 29. Mai 1956 im Universitätsklinikum Jena.

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Bildquelle: Johannes Maass – Hermann Abendroth. In:Vaterstädtische Blätter; Jg. 1905, No. 19, Ausgabe vom 07. Mai 1905. Hermann Abendroth, Kapellmeister des Orchesters des Vereins der Musikfreunde vom Herbst 1905 ab.

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 26. Feb 2023 13:17, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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