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Leipziger Persönlichkeiten – Günter Raphael
Günter Raphael wurde am 30. April 1903 in Berlin geboren. Der Sohn eines Kantors und Organisten sowie einer Geigerin begann im Alter von 10 Jahren zu komponieren. 1922 bis 1925 studierte Raphael an der Berliner Musikhochschule, scheiterte 1925 an der Kapellmeisterprüfung, da er die Bedeutung von bisbigliando („flüsternd“, ein Effekt bei der Harfe) nicht kannte.1926 berief der damalige Thomaskantor Karl Straube Günter Raphael als Lehrer für Kontrapunkt und Musiktheorie an das kirchenmusikalische Institut in Leipzig. Den Durchbruch als Komponist erlebte Günter Raphael unter anderem mit der Uraufführung seiner 1. Sinfonie unter Wilhelm Furtwängler im Leipziger Gewandhaus 1926 und wenige Jahre später mit dem Requiem durch Straube, wiederum im Gewandhaus Leipzig.
Da Raphael Halbjude war, verlor er zum 31. März 1934 seine Stelle am kirchenmusikalischen Institut in Leipzig. 1931 zog Raphael mit seiner Frau nach Meiningen. Von 1935 bis 1937 konnte Günter Raphael gemeinsam mit seiner Frau und mit Unterstützung von Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen Schlosskonzerte in der Meininger Elisabethenburg durchführen. Größere Aufführungen seiner Werke gab es 1937 in Leipzig, Chemnitz und Dortmund, im März 1938 in Flensburg, wo Raphael selbst dirigierte sowie im November 1938 in Hamburg.
Im Februar 1939 erhielt Günter Raphael Berufsverbot, seine Kompositionen wurden nicht mehr verlegt und boykottiert. 1940 wurde bei Raphael Tuberkulose festgestellt, was mehrere Operationen und Sanatoriumsaufenthalte zur Folge hatte.
Erst 1949 erhielt Günter Raphael wieder eine Festanstellung am Städtischen Konservatorium Duisburg als Lehrer für Klavier, Theorie, Musikgeschichte und Komposition. 1956 wurde Günter Raphael das Thomaskantorat in Leipzig angeboten, was er aber – unter anderem aus gesundheitlichen Gründen – ablehnte. Günter Raphael lehrte bis zu seinem Tod an der Staatlichen Musikhochschule Köln und unterrichtete auch am Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz.
Günter Raphael starb am 19. Oktober 1960 in Herford.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Raphael#/media/Datei:G%C3%BCnter_Raphael_(1903%E2%80%931960)_by_Ernst_Hoenisch_1926.jpg
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 25. Aug 2022 08:46, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,