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Leipziger Persönlichkeiten – Georg Joachim Rheticus

Georg Joachim Rheticus - Narratio Prima

Georg Joachim Rheticus – Narratio Prima

Georg Joachim Rheticus (eigentlich Georg Joachim Iserin) wurde am 16. Februar 1514 in Feldkirch in Tirol geboren. Sein Vater wurde 1528 wegen Hexerei und Betruges angeklagt und hingerichtet. Georg Joachim Rheticus lernte an der Lateinschule in Feldkirch und studierte von 1528 bis 1531 in Zürich Mathematik, danach an der Universität Wittenberg.

Mit Unterstützung von Philipp Melanchthon wurde Rheticus 1537 Professor für Mathematik und Astronomie in Wittenberg. Philipp Melanchthon ermöglichte ihm eine längere Studienreise zu berühmten Mathematikern und Astronomen. In Nürnberg besuchte Georg Joachim Rheticus den Mathematiker und Herausgeber Johannes Schöner und den Drucker Johannes Petreius, die ihn vermutlich beauftragten, Nikolaus Kopernikus zur Herausgabe seines Hauptwerkes in Nürnberg zu überreden.

Von 1539 bis 1541 weilte Georg Joachim Rheticus bei Kopernikus in Frauenburg. Während des Aufenthaltes bei Kopernikus konnte Rheticus alle Dokumente im Fürstbistum Ermland einsehen und erstellte mit Kopernikus eine detaillierte Landkarte von Preußen. Rheticus lehrte in Wittenberg, Nürnberg und bis 1545 in Leipzig.

Die Fürsprache Melanchthons führte Georg Joachim Rheticusan die theologische Fakultät in Leipzig. Infolge eines Skandals wegen einer Affäre mit einem seiner Studenten musste Rheticus Leipzig 1551 überstürzt verlassen und studierte danach Medizin in Prag. Ab 1554 lebte er in Krakau als Arzt und zog kurz vor seinem Tod nach Kaschau in Oberungarn.

Rheticus trug als Erster und wesentlich zur Verbreitung des kopernikanischen Weltsystems bei, Rheticus war der einzige Schüler von Nikolaus Kopernikus. Rheticus gab die Ephemerides ex fundamentis Copernici in Leipzig 1550 heraus.

Bedeutende Verdienste erwarb sich Georg Joachim Rheticus durch seine zehnstelligen, von 10 zu 10 Sekunden fortschreitenden Tafeln der trigonometrischen Funktionen, deren Berechnung indes erst von seinem Schüler Valentin Otho zu Ende geführt wurde. Der Mondkrater Rhaeticus wurde 1935 und der Asteroid (15949) Rhaeticus 2001 nach ihm benannt.

Georg Joachim Rheticus starb am 4. Dezember 1514 in Kaschau (Kosice).

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Joachim_Rheticus#/media/Datei:Narratio_prima.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 9. Okt 2022 15:50, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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