Persönlichkeiten
Leipziger Persönlichkeiten – Ernst Mey
Carl Ernst Mey wurde am 5. September 1844 in Niederschmiedeberg als erstes von 14 Kindern eines Lehrers und Kantors geboren. Von 1859 bis 1863 machte Mey eine Lehre als Bankkaufmann in Annaberg, arbeitete danach im Bankhaus Becker & Co. in Leipzig und war bis 1867 in internationalen Bankhäusern im Börsenhandel tätig.In Paris erwarb Ernst Mey 1867 ein US-amerikanisches Patent für Papierkragen und Papiermanschetten, übernahm das Geschäft der bisherigen Inhaberin Gray’s American Moulded Paper Collar Co. und gründete die eigene Firma Ernst Mey & Co. 1868 wurde Meys Jugendfreund Bernhard Edlich Teilhaber, seitdem firmierte das Unternehmen als Mey & Edlich. 1869 verlegte Ernst Mey die Produktionsstätten von Paris nach Plagwitz.
1884 begann Ernst Mey mit der Produktion von Celluloid-Waren. Dafür errichtete er 1887 ein Zweigwerk zur Herstellung von Cellulosenitrat und Zelluloid in Eilenburg, aus dem 1890 die selbstständige Deutsche Celluloidfabrik Actiengesellschaft und später das Eilenburger Chemiewerk hervorgingen. 1886 gab Mey & Edlich den ersten illustrierten Warenkatalog heraus und gilt damit als Begründer des deutschen Versandhandels.
Ernst Mey unterstützte als Gemeinderat in Plagwitz den Bau der Heilandskirche und die Gründung eines Arbeiterinnenheimes, später das „Heim für alleinstehende Frauen und Mädchen“ in der Weißenfelser Straße. Ernst Mey war Mitglied der Leipziger Freimaurerloge Apollo.Ernst Mey starb am 30. Januar 1903 und wurde auf dem Friedhof in Plagwitz in von einem Adolf Lehnert errichteten Grabmal beigesetzt. Seine Witwe und seine Kinder übergaben dem Armenamt der Stadt Leipzig ein Kapital in Höhe von 20.000 Goldmark zu einer Ernst-Mey-Stiftung mit der Maßgabe, die Zinsen des Vermögens je zur Hälfte an Arme in Plagwitz und an Arme im übrigen Leipzig zu verteilen. In Plagwitz ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Mey#/media/Datei:Ernst_Mey.jpg
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 24. Okt. 2022 15:46, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,