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Leipziger Persönlichkeiten – Hugo Gaudig
Hugo Gaudig wurde am 5. Dezember 1860 in Stöckey geboren. Der Sohn eines Pfarrers und Schulinspektors studierte an der Universität in Halle (Saale), legte 1886 seine theologische Prüfung ab und erhielt eine praktische Ausbildung im Realgymnasium der Franckeschen Stiftungen in Halle.Der Höheren Mädchenschule der Franckeschen Stiftungen stand Gaudig 1896 bis 1900 als Direktor vor. Im Jahr 1900 übernahm Hugo Gaudig die Höhere Mädchenschule in der Nordstadt Leipzig und das Lehrerinnenseminar in Leipzig. Gaudig war einer der wichtigsten Vertreter der Arbeitsschule in Deutschland. Die Schule der Selbsttätigkeit sollte das richtige Konzept der freien geistigen Tätigkeit sein.
Gaudig entwickelte den Gedanken, dass derjenige, der darauf hofft, dass ihm geholfen wird, immer in äußerlicher Abhängigkeit bleiben wird. Wer hingegen an die Stelle äußerlicher Hilfe Selbsttätigkeit und dann Selbstständigkeit setzt, wird nach und nach in immer mehr Lebensbereichen selbständig werden.Hugo Gaudig strebte mit seinen Ideen eine Reform zunächst der höheren Schulen an, die dann auch auf den Unterricht in den Volksschulen übertragen werden sollte. Gaudigs Auffassungen sind in dem 1917 erschienen Werk „Die Schule im Dienste der werdenden Persönlichkeit“ niedergeschrieben.
Hugo Gaudig starb am 2. August 1923 in Leipzig. Die ehem. Höhere Mädchenschule in der heutigen Lumumbastraße trägt seinen Namen, ebenso der Gaudigplatz an der Peterskirche in der Südvorstadt. An der Schule am Gaudigplatz befindet sich eine Gedenktafel für Hugo Gaudig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Gaudig#/media/Datei:HugoGaudig.jpg
Quelle:
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 15. Apr 2022 08:24, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,