Architektur-Blicklicht

Persönlichkeiten

Leipziger Persönlichkeiten – William Lossow

Walther William Lossow wurde am 21. Juli 1852 in Glauchau geboren. Er studierte Ingenieurwissenschaften an der Höheren Gewerbeschule Chemnitz und am Polytechnikum Dresden. William Lossow Interesse galt der Architektur und so wechselte er zur Dresdner Kunstakademie als Schüler von Karl Weißbach. Nach seinem Studienabschluss 1878 war Lossow ein Jahr in Italien.

1880 eröffnete William Lossow mit dem Architekten Hermann Viehweger das Architekturbüro Lossow & Viehweger in Dresden, das bis 1906 bestand. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag auf Entwürfen historistischer Villen, Wohnhäuser und Geschäftshäuser in Dresden und Umgebung im Stil des Historismus, später auch des Neobarock. Nach 1900 zeigen ihre Entwürfe Einflüsse der Reformarchitektur.

Von 1906 bis zu seinem Tod arbeitete William Lossow mit seinem Schwiegersohn Max Hans Kühne. Beide entwarfen zahlreiche öffentliche Gebäude, Sakral- und Industriebauten sowie Wohn- und Herrenhäuser. Das Werk von Lossow & Kühne zeichnet sich durch eine zeitgemäße Funktionalität, einfühlsame Materialwahl und eine wirkungsvolle Gestaltung aus.

1906 war William Lossow Vorsitzender des Ausstellungsdirektoriums der Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung in Dresden. Lossow war ab 1906 Direktor der Kunstgewerbeschule Dresden und Vorstand der Sächsischen Landesstelle für Kunstgewerbe, außerdem Vorsitzender des Dresdner Kunstgewerbevereins. In der Immobilienwirtschaft betätigte er sich als Mitglied Aufsichtsrat der Bank für Bauten in Dresden.

Zu den bekanntesten Bauten des Büros Lossow & Kühne zählt der Hauptbahnhof in Leipzig. William Lossow starb am 24. Mai 1914 in Heidelberg.

Zu den Bauten von Lossow & Viehweger gehören:

• 1885 bis 1887 Villa für den Unternehmer Eduard Hielle in Schönlinde, Nordböhmen
• 1891 bis 1892: „Victoria-Haus“ in Dresden (zerstört)
• 1893 bis 1894: Rathaus Dresden-Plauen
• 1895 bis 1896: Landratsamt in Bad Liebenwerda
• 1896 bis 1900: Garnisonkirche St. Martin in der Alberstadt in Dresden
• 1897 bis 1898: Central-Theater in Dresden (zerstört)
• 1899 bis 1901: Fernheiz- und Elektrizitätswerk in Dresden (nicht erhalten)
• 1901 und 1903: Wettbewerbsentwürfe für das Neue Rathaus in Dresden (nicht ausgeführt)
• 1901 bis 1902: ev. Auferstehungskirche in Dresden-Plauen
• 1901 bis 1902: Central-Theater in Chemnitz, Zwickauer Straße (zerstört)
• 1902: William Lossows eigenes Wohnhaus in Dresden, Tiergartenstraße 52
• 1902: Müllerbrunnen in Dresden-Plauen
• 1902: Herrenhaus auf Rittergut Elstra
• 1903 bis 1907: Kunstgewerbeschule und Kunstgewerbemuseum in Dresden (nach dem 2. Weltkrieg teilweise vereinfacht wiederaufgebaut)
• 1904: Kaufhaus Herzfeld am Altmarkt in Dresden (zerstört)
• 1905: Büro- und Geschäftshaus der Kieler Neuesten Nachrichten in Kiel, (nach dem 2. Weltkrieg stark vereinfacht wiederaufgebaut)

Zu den Bauten von Lossow & Kühne gehören:

• 1907: „Preußenhaus“ in Tübingen
• 1907 bis 1908: Herrenhaus auf Gut Weißig (Oberlausitz)
• 1908: Stadtbad (Dr.-Curt-Geitner-Bad), in Schneeberg (Erzgebirge)
• 1908: Landhaus Dr. Vogel in Bärenburg
• 1908 bis 1909: ev. Kirche in Zinnwald (Erzgebirge)
• Wettbewerbsentwurf 1909, erbaut 1910 bis 1911: Synagoge in Görlitz
• 1909 bis 1910: Gebäude der Handelskammer in Dresden (zerstört)
• 1909 bis 1910: Ständehaus in Bautzen
• 1909 bis 1913: architektonische Gestaltung der Talsperre Malter
• 1909 bis 1915: Hauptbahnhof Leipzig
• Wettbewerbsentwurf 1910, erbaut 1912 bis 1913: Neues Königliches Schauspielhaus in Dresden
• um 1910: Wohnhaus für den Unternehmer Moritz Hendel jun. in Oelsnitz (Vogtland)
• 1910 bis 1911: Hauptbauten der Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 in Dresden
• 1910 bis 1911: Herrenhaus auf Gut Helmsdorf
• 1911: Verlagshaus für den B. G. Teubner Verlag in Leipzig, Poststraße (zerstört)
• 1911: Palasthotel Weber in Dresden, Postplatz (zerstört)
• 1911 bis 1912: Spinnerei der Firma Johann Priebsch Erben in Untermorchenstern, Böhmen
• 1912: Villa Tiergartenstraße 50 in Dresden-Strehlen
• 1912: Wohnhaus Lindenstraße 12 Markkleeberg
• 1912: Umbau Schloss Püchau
• 1912 bis 1913: Bienert’sche Hafenmühle in Dresden-Friedrichstadt
• 1913: ev. Kapelle in Oberbärenburg


Königin-Luise-Haus Probstheida

• 1913 Königin-Luise-Haus für den Deutschen Bund abstinenter Frauen e.V. in Leipzig-Probstheida (ohne Entwurfshonorar)
• 1913 bis 1915: Hotel „Astoria“ in Leipzig
• Wettbewerbsentwurf 1913, erbaut 1914 bis 1915: Gebäude der Handelskammer in Plauen (Vogtland)
• 1914: „Sächsisches Haus“ auf der Deutschen Werkbund-Ausstellung Köln 1914 (nicht erhalten)

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:William_Lossow.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de

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