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Leipziger Persönlichkeiten – Rahel Amalia Augusta Trier
Rahel Amalie Auguste Trier, geb. Beyer, wurde am 20. November 1731 in Leipzig geboren. Ihr Vater, Karl Friedrich Trier, Sohn eines höheren nichtadligen Beamten in Dresden, studierte Jura. 1750 kommt er nach Leipzig, tritt in den städtischen Dienst und wohnt bei seinem Onkel, dem Leipziger Ratsherren Karl Friedrich Trier, in dessen Haus am Neumarkt.Trier hatte eine besonders enge Verbindung zu Rahel Amalia Augusta Beyer. Nach dem Tod von Triers Frau 1771 heiratet er 1772 Rahel Amalia Augusta Beyer. Ihr Vater ist ebenfalls Jurist und zählt zu den höheren Hofbeamten in Dresden. Vermutlich blieb die Ehe kinderlos.
Zum Vermögen der Familie Trier gehörte ein großes Gartengrundstück und Anteilscheine an Bergwerken. Auf wessen Initiative der noch zu Lebzeiten aufgesetzte letzte Wille zur Beförderung der Frauenheilkunde zurückgeht, ist unbekannt. Rahel Amalia Augusta starb am 6. März 1806 in Leipzig und hinterlässt ihr Vermögen zur Verbesserung der Geburtsmedizin. Im Testament bestimmt sie über die Gründung einer Hebammenschule: „Darin sollen fähige, von den Obrigkeiten ausgesuchte Weiber aus den benachbarten Kreisen, vornehmlich aber aus dem Leipziger und dem Thüringer Kreise, in allen für die Geburtshilfe, Besorgung der Wöchnerinnen und der Kinder nötigen Kenntnissen unentgeltlichen Unterricht erhalten, ebenso die in Leipzig studierenden jungen Ärzte, die in der Zukunft die Geburtshilfe ausüben wollen. Das ganze Institut soll zum Andenken der Familie der Stifterin den Namen Triersches Institut führen.“
1810 wurde das Triersche Institut in Leipzig eröffnet und bald um eine Entbindungsanstalt mit sechs Betten erweitert. Das Gebäude stand auf feuchtem Gelände mit zwei großen Teichen (heute Standort des Bundesverwaltungsgerichtes) und eignete sich nicht für medizinische Heilzwecke. Das Institut wurde mehrfach verlegt und vergrößert. Die Frauenklinik der Universität Leipzig trägt noch heute den Namen Triersches Institut.
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Quelle: https://www.leipzig.de/jugend-familie-und-soziales/frauen/1000-jahre-leipzig-100-frauenportraets/detailseite-frauenportraets/projekt/trier-rahel-amalia-augusta-geborene-beyer
Bildquelle: Ernst Heyn (1841–1894) – Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inv.Nr. H 474
Die Nonnenmühle in Leipzig von Norden mit den beiden Wasserkünsten (links) um 1880. Aquarell von Ernst Heyn von 1890.
Autor: Mirko Seidel am 1. Apr 2023 13:49, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,