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Leipziger Persönlichkeiten – Max Schwimmer

Max Schwimmer in seinem Atelier, 1930er Jahre

Max Schwimmer in seinem Atelier, 1930er Jahre

Max Schwimmer wurde am 9. Dezember 1895 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Fabrikbuchbinders besuchte das Lehrerseminar und arbeitete mehrere Jahre im Schuldienst in Obersaida und in Marienberg im Erzgebirge.

Im 1. Weltkrieg wurde Schwimmer als Soldat eingezogen. 1919 begann Max Schwimmer an der Universität Leipzig mit dem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie. In dieser Zeit liegen auch die Anfänge seiner künstlerischen Tätigkeit. Schwimmer fand Anschluss an die antibürgerliche Kabarett-Szene um Hans Reimann, Erich Weinert, Slang und Joachim Ringelnatz. Schwimmer arbeitete für die Satirezeitschriften „Die Aktion“ und „Der Drache“, mit Hilfe von Johannes R. Becher gelang es Schwimmer, sich in der linken Kunstszene zu etablieren.

Max Schwimmer nahm eine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule in Leipzig auf und wurde 1933 sofort aus dem Lehramt entlassen. 1937 wurden nachweislich acht seiner Bilder aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig als Entartete Kunst diffamiert, beschlagnahmt und bis auf eines vernichtet. Max Schwimmer widmete sich mehr der Buchillustration, bis 1944 erschienen über 25 von ihm illustrierte Titel.

1939 wurde Schwimmer in Leipzig zum Sanitätshilfsdienst eingezogen, bald darauf aber wieder entlassen. Im April 1945 flüchtete Schwimmer nach Altenburg und schlug sich zu Fuß zu seiner Frau nach Wohlbach im Vogtland durch.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs trat Max Schwimmer der KPD bei und erhielt 1946 eine Berufung als Professor und Leiter der Abteilung Graphik an die Staatliche Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. 1951 wurde Schwimmer infolge einer gezielten Kampagne von seiner Tätigkeit entbunden und ging an die Dresdner Hochschule für Bildende Künste als Leiter der Abteilung Grafik, wo er bis zu seinem Tod blieb.

Max Schwimmer starb am 12. März 1960 in Leipzig. Im Besitz der Stadtbibliothek Leipzig befinden sich 72 Gemälde, 30 Gouachen, 1.494 Aquarelle, 1.880 Zeichnungen und 2.335 Buchillustrationen von Max Schwimmer. Die Schwimmerstraße in Plaußig-Portitz erinnert an ihn.

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Bildquelle: Gerda Schimpf – Gerda Schimpf Fotoarchiv https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/SJOSQME73KO53VUWOK4AR3TXSUY74I23

Quelle:
www.wikipedia.de

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Autor: Mirko Seidel am 21. Feb 2023 14:44, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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