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Leipziger Persönlichkeiten – Martin Drucker
Martin Drucker wurde am 6. Oktober 1869 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Thomasschule in Leipzig studierte der Sohn eines Rechtsanwaltes an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften, arbeite als Anwalt und Notar und erwarb sich durch seine Verteidigungen großes Ansehen.
Mit seiner bürgerlich-liberalen Ansichten stand er Gegnern der Demokratie kompromisslos gegenüber. Ab 1909 war Martin Drucker Vorstandsmitglied des Deutschen Anwaltsvereins und 1924 bis 1932 dessen Präsident. 1933 wurde Martin Drucker als Halbjude verhaftet, aufgrund internationaler Proteste aber wieder freigelassen. Obwohl ständig selbst größter Gefahr ausgesetzt, setzte sich Drucker für Verfolgte der Justiz im Nationalsozialismus ein. Gegen seinen Willen wurde Martin Drucker 1944 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, einer Verhaftung konnte er sich nur durch die Flucht nach Jena entziehen. 1945 kehrte Martin Drucker nach Leipzig zurück und arbeitete als Anwalt. Von der sowjetischen Besatzungsmacht erhielt Drucker den Vorsitz der Kommission zur Entnazifizierung der Anwaltschaft in Leipzig und den Auftrag zur Erarbeitung des Anwaltsrechts im Land Sachsen. 1946 gehörte Drucker zu den Gründungsmitgliedern der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD).
Martin Drucker starb am 23. Februar 1947 in Leipzig. In Gohlis-Mitte ist eine Straße nach ihm benannt.
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Quelle: www-leipzig-lexikon.de
Autor: Mirko Seidel am 28. Nov 2024 16:54, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,