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Leipziger Persönlichkeiten – Marcus Brandis

Buchdruck im 16. Jahrhundert

Buchdruck im 16. Jahrhundert

Marcus Brandis wurde um 1455 in Delitzsch geboren. Er studierte zwischen 1747 und 1476 an der Universität Leipzig. Brandis erlernte bei seinem Bruder in Lübeck das Buchdruckerhandwerk. 1479 war Marcus Brandis als Drucker in Merseburg tätig und kam 1480 nach Leipzig.

Am 28. September 1481 druckte Marcus Brandis das erste in Leipzig nachweisbare Buch von Giovanni Nannis „Glosa Apocalipsim“, eine kleine lateinische Handschrift, vermutlich im Auftrag der Dominikaner. Der Druck dieser Schrift gilt als Geburtsstunde des Leipziger Buchdrucks. Zwischen 1481 und 1487 brachte Brandis über 60 Druckwerke heraus. Er druckte für Theologen, medizinische Bücher, Schriften für Lateinunterricht an der Universität und mehrere Grammatiken. Für die sächsischen Landesherren Ernst und Albrecht druckte Marcus Brandis zweimal die Landesordnung 1482. Brandis beherrschte die damals sehr komplizierte Technik des Druckens in zwei Farben.

Als Brandis‘ bedeutendste Arbeit gilt ein Missale für das Bistum Havelberg, das um 1489 entstand. Während seiner Leipziger Zeit war Marcus Brandis 1483 auch in Meißen tätig, in diesem Jahr bildete er auch seinen Bruder Matthäus zum Buchdrucker aus.

Ab 1487 wird Marcus Brandis in seinen Werken nicht mehr als Drucker genannt. Es gibt aber Hinweise darauf, dass er mit seinem Bruder Moritz Brandis, mit dem er seit etwa 1485 zusammenarbeitete, für drei weitere Jahre in Leipzig eine Druckerwerkstatt unterhielt.

Über das späte Leben von Marcus Brandis gibt es keine gesicherten Informationen. Vermutlich folgte er seinem Bruder Moritz nach dessen Ruin nach einem gescheiterten Druck des Sachsenspiegels um 1490 nach Magdeburg. Moritz Brandis führte in Magdeburg bis zum Jahr 1504 eine bedeutende Buchdruckerei.

Marcus Brandis starb nach 1500 in Magdeburg.

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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Buchdruck#/media/Datei:Buchdrucker-1568.png

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 16. Nov 2022 14:48, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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