Persönlichkeiten
Leipziger Persönlichkeiten – Hugo Alfred Altendorff
Hugo Altendorff wurde am 20. April 1843 in Leipzig geboren. Als Architekt war er einer der meistbeschäftigten Kirchenbaumeister im 19. Jahrhundert in Sachsen. Altendorff entwarf 20 neue Kirchengebäude, 23 historische Kirchen wurden von ihm restauriert und 49 umgebaut.Hugo Altendorff war der Sohn des aus Stralsund stammenden Buchhändlers Julius Friedrich Altendorff und der Schwester des Buchhändlers Anton Philipp Reclam, Cäcilie Reclam. Er lernte das Zimmermannshandwerk und besuchte die Königliche Bauschule in Leipzig. 1867 wurde Hugo Altendorff mit dem Neubau der Erlöserkirche in Leipzig-Thonberg beauftragt – der erste neogotische Kirchenbau in Leipzig. Dieser Kirchenneubau machte Altendorff über die Grenzen Leipzigs hinaus bekannt.
1878 heiratete Hugo Altendorff Margarethe Handwerck, die Tochter seines Lehrmeisters und bekam mit ihr vier Kinder. Mit dem aufkommenden Historismus im sächsischen Kirchenbau kam Altendorff aus der Mode. Nach der Erneuerung seines Kirchenbaus in Thonberg 1888 beendete er seine Tätigkeit als Kirchenbaumeister und entwarf nur noch kleinere Gebrauchsgebäude. Hugo Alfred Altendorff starb mit fast 90 Jahren am 22. März 1933 in Leipzig.
Sein Erstlingswerk, die ev. Erlöserkirche in Thonberg, wurde 1945 zerstört. Im ähnlichen Stil entwarf Altendorff die 1873 geweihte Friedenskirche in Gohlis. Weiterhin war er 1883 an Umbauten und Erneuerungen der barocken Dorfkirche in Zöbigker beteiligt (1942 abgebrannt).Die Ev. Stadtkirche St. Laurentius in Markranstädt wurde 1871 bis 1874 nach Altendorffs Gutachten und Entwürfen von 1870 umgestaltet. 1872 wurde die Ev. Pfarrkirche in Luppa nach Plänen von ihm vollständig erneuert. Altendorff beteiligte sich auch am Wettbewerb für den Neubau der Plagwitzer Heilandskirche 1885.
Weitere Projekte von ihm sind u.a.:
- Neubau der Friedhofskapelle in Liebertwolkwitz (1881),
- Neubau der Ev. Gethsemanekirche in Lößnig (1876 bis 1877),
- Umbau der Ev. Laurentiuskirche in Leutzsch (1890),
- Umbau der Ev. Nikolaikirche in Döbeln (mit Paul Hentschel 1885),
- Umbau der Ev. Stadtkirche St. Marien Mittweida (1886 bis 1887),
- Umbau der Ev. Pfarrkirche in Müglenz (1874),
- Umbau der Ev. St.-Martin-Kirche in Großsteinberg (1875),
- Umbau der Ev. Jakobikirche in Chemnitz (mit Konrad Wilhelm Haase 1875 bis 1879),
- Umbau der Ev. Pfarrkirche in Zöpen (1881),
- Umbau der Ev. Lutherkirche in Breitingen (1880),
- Neubau der Ev. Pfarrkirche in Großstädteln (1880),
- Umbau der Ev. Frauenkirche in Groitzsch (1884),
- Umbau der Ev. Wenceslaikirche in Wurzen (1873 bis 1878),
Kritiker Altendorffs bemängeln, dass bei seinen Umbauten meist spätgotischer oder barocker Kirchen in für ihn typischem puristischen Stil wertvolle Ausstattungen zum Opfer fielen, so wie die barocke Innenausstattung der Wenceslaikirche in Wurzen.
Neben seinen Kirchenbauten widmete sich Altendorff auch der Errichtung von Profanbauten, so z.B. das Martinsstift in der Leipziger Südvorstadt, die Kinderbewahranstalt in Volkmarsdorf oder das Carolabad in Leipzig. In Markkleeberg projektierte er z.B. den Umbau der Villa Hauptstraße 34.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Altendorff
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 12. Jan 2022 17:54, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,