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Leipziger Persönlichkeiten – Ernst Rowohlt
Ernst Rowohlt wurde am 23. Juni 1887 in Bremen geboren. Er absolvierte nach Beendigung seiner Schulzeit eine Lehre im Bankhaus Carl F. Plump & Co. in Bremen, wurde anschließend Volontär in der Druckerei Breitkopf & Härtel in Leipzig.1908 gründete Ernst Rowohlt den Rowohlt Verlag Paris-Leipzig und zog in das Vorderhaus der Offizin Drugulin in der Königstraße 10 (heute Goldschmidtstraße). Nach dem 1. Weltkrieg gründete Rowohlt den zweiten Rowohlt-Verlag, der bis 1943 bestand.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden 50 Prozent der lieferbaren Verlagswerke verboten, beschlagnahmt und verbrannt. Das Buch „Adalbert Stifter“ von Urban Roedl führte 1936 zum Berufsverbot von Ernst Rowohlt. Rowohlt reiste mit seiner Familie aus Deutschland über Zürich, Paris, London und Rotterdam nach Rio Grande in Brasilien.
Sein Unternehmen wurde der Stuttgarter Deutschen Verlags-Anstalt als Tochtergesellschaft angegliedert und von seinem Sohn Heinrich Maria Ledig weitergeführt.
Ernst Rowohlt kehrte Ende Dezember 1940 aus Brasilien nach Deutschland zurück, wurde Hauptmann bei der Wehrmacht in einer Propagandakompanie, musste die Armee Ende Juni 1942 wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ verlassen.
Der dritte Rowohlt-Verlag wurde 1946 in Stuttgart gegründet, erste Autoren waren Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky. 1950 siedelte die Stuttgarter Firma nach Hamburg über und es wurden die ersten vier Ausgaben der rororo-Taschenbücher (Rowohlt-Rotations-Romane) veröffentlicht.
Ernst Rowohlt starb am 1. Dezember 1960 in Hamburg.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3c/Arwed_Rossbach.jpg
Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 18. Okt 2022 13:49, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,