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Leipziger Persönlichkeiten – Eduard Wilhelm Güntz
Eduard Wilhelm Güntz wurde am 1. April 1800 in Wurzen geboren. Er studierte in Leipzig und Dresden Medizin, erhielt ein Stipendium für eine Italienreise und visitierte dort Anstalten und Krankenhäuser. Beeindruckt war Eduard Wilhelm Güntz von dem von Baron Pietro Pisano in Palermo geführten, das geisteskranken neben dem der medizinischen Versorgung auch einen Anspruch auf humanistische Unterbringung zubilligte.Nach seiner Rückkehr nach Leipzig eröffnete Güntz in der Grimmaischen Gasse eine Privatpraxis und erkannte seine Berufung zur Behandlung nervenkranker Patienten. 1831 wurde Eduard Wilhelm Güntz Bezirk- und Gerichtsarzt in Leipzig und war als Gutachter für Geisteskranke tätig.
Auf das Betreiben von Eduard Wilhelm Güntz wurde 1836 in den Gebäuden der Ökonomischen Sozietät in Möckern eine private „Heil- und Pflegeanstalt für Irre“ gegründet. Mit Unterstützung der Stadtverordneten wurde 1839 in Thonberg eine Irren-, Heil- und Pflegeanstalt gegründet.
1850 gab Güntz seine Praxis und die städtischen Ämter auf und widmete sich ganz dem Anstaltsleben. 1863 übergab Güntz die Anstalt in Thonberg an seinen Sohn. 1866 zog sich Eduard Wilhelm Güntz auf seine Villa „Güntzburg“ bei Meißen zurück und pflegte während des Deutsch-Französischen Krieges Verwundete.Eduard Wilhelm Güntz starb am 3. März 1880 in Thonberg. Im Güntzpark erinnert eine Gedenktafel an Eduard Wilhelm Güntz und in Stötteritz ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Heilanstalt_Thonberg_1861.jpg
Autor: Mirko Seidel am 7. Mai 2022 16:09, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,