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Leipziger Persönlichkeiten – Dr. Otto Georgi

Dr. Otto Robert Georgi

Dr. Otto Robert Georgi

Otto Robert Georgi wurde am 22. November 1831 in Mylau im Vogtland geboren. Er stammte aus einer Fabrikanten- und Bankiersfamilie. Georgis Vater war der sächsische Finanzminister und Bankier Robert Georgi, seine Mutter, Emilie Brückner, war eine Tochter des Fabrikanten und Bankiers Christian Gotthelf Brückner. Der Bruder, Arthur Georgi, war Präsident der Handels- und Gewerbekammer in Plauen und langjähriger sächsischer Landtagsabgeordneter.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Plauen studierte Otto Georgi Rechtswissenschaften an den Universitäten Leipzig, Göttingen und Heidelberg und promovierte 1857 zum Doktor der Rechtswissenschaften. 1859 ließ sich Georgi als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig nieder, übernahm 1863 das Sekretariat der Handels- und Gewerbekammer und wurde 1865 zum Bevollmächtigten des Zentralvorstandes des Gustav-Adolf-Vereins gewählt.

1867 wurde Otto Georgi zum Stadtverordneten von Leipzig gewählt, damit begann seine politische Karriere. 1870 wurde er Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung, 1874 wurde er zum Vizebürgermeister gewählt. Georgi war Mitglied der Nationalliberalen Partei und von 1871 bis 1877 Abgeordneter des Wahlkreises Auerbach-Mylau-Reichenbach im Vogtland im deutschen Reichstag.

Am 28. Oktober 1876 wurde Otto Georgi Nachfolger von Carl Wilhelm Otto Koch als Bürgermeister der Stadt Leipzig. Ab dem 20. Dezember 1877 war er nach dem Aufstieg Leipzigs zur Großstadt erster Oberbürgermeister. Georgi behielt das Amt bis zu seiner Pensionierung am 30. September 1899. Georgi war seit 1876 von Amts wegen Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landtags, wo er als Experte für Finanzen und Eisenbahnfragen wirkte. Von 1895 bis 1896 war er Vizepräsident des Landtags.

Die Universitätsbibliothek Albertina

Die Universitätsbibliothek Albertina

In die Amtszeit Georgis fallen entscheidende Veränderungen im Leipziger Stadtbild. Unter Georgi entstanden im Musikviertel zahlreiche neue Gebäude, so 1884 das Gewandhaus und 1887 das Leipziger Konservatorium, 1888 das Reichsgericht, die Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe sowie 1891 die Universitätsbibliothek Albertina.

Zwischen 1889 und 1892 wurden 17 Vororte nach Leipzig eingemeindet, darunter Gohlis, Connewitz, Lindenau und Plagwitz. Dadurch vergrößerte sich die Fläche Leipzigs von 17,68 auf 58,52 km². Während der Amtszeit von Otto Robert Georgi verdreifachte sich die Einwohnerzahl von 127.000 im Jahr 1875 auf 456.000 im Jahr 1900. Leipzig wurde nach Berlin, Hamburg und München die viertgrößte Stadt im Deutschen Reich. Zu Georgis Verdiensten zählt der Wandel der Leipziger Messe von einer Waren- zur Mustermesse.

Otto Robert Georgi starb am 1. April 1918 in Leipzig. Der Georgiring ist nach ihm benannt.

Die medizinische Fakultät der Universität Leipzig verlieh Georgi 1898 die Ehrendoktorwürde. Anlässlich seiner Pensionierung am 1899 wurde Georgi Ehrenbürger der Stadt Leipzig. Georgi war Ehrenbürger von Mylau und seit 1911 von Johanngeorgenstadt, woher seine Vorfahren aus einer böhmischen Exulantenfamilie stammten. 1902 wurde ihm der Titel Königlich-Sächsischer Geheimrat verliehen. Das Portrait Georgis schmückt die Fassade des Neuen Rathauses sowie den Rathausbrunnen auf dem Burgplatz in Leipzig.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/60/Otto_Georgi.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 20. Apr 2022 15:33, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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