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Leipziger Persönlichkeiten – Christian Friedrich Henrici
Christian Friedrich Henrici, Pseudonym Picander, wurde am 14. Januar 1700 in Stolpen geboren. Henrici studierte ab 1719 an der Universität Wittenberg Jura und setzte sein Studium 1720 an der Universität Leipzig fort. Als Hauslehrer hatte er nur geringe Einnahmen und so begann Henrici seine Karriere als Dichter 1721 in Leipzig. Anfangs verfasste er derb erotische Gedichte und Dramen. Die ersten Kontakte zu Johann Sebastian Bach waren vermutlich eher zufällig.1725 schrieb Picander die Texte zu Bachs weltlichen Kantaten „Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen“, Vorbild für das Oster-Oratorium, und „Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft“. Bereits 1723 hatte Christian Friedrich Henrici mit seinem Strophengedicht „Weg ihr irdischen Geschäfte“ die Textvorlage zu Bachs geistlicher Kantate „Bringet dem Herrn Ehre seines Namens“ geliefert. Die Bachkantate „Es erhub sich ein Streit“ von 1726 basierte auf einem ähnlichen Werk Henricis.
Der Kontakt zwischen Christian Friedrich Henrici und Johann Sebastian Bach wuchs bald zur Freundschaft. Alle fünf Bände von Picanders „Ernst-schertzhafften und satyrischen Gedichten“, 1727 bis 1751 in Leipzig erschienen, enthalten Texte, die von Bach vertont wurden. Dazu gehören die Matthäus-Passion und die Markus-Passion, die Trauerode „Klagt, Kinder, klagt es aller Welt“ die Kantate „Sehet! Wir gehn hinauf gen Jerusalem“, aber auch die populäre Kaffeekantate u.a.
Henricis dichterische Begabung wurde zum Ausgangspunkt einer Beamtenlaufbahn. Ein Bittgedicht an August den Starken 1727 brachte ihm die Stelle eines Aktuars beim Oberpostamt in Leipzig ein. Kurz darauf wurde er Postsekretär, 1734 Oberpostkommissar und 1740 wurde Henrici dazu Kreissteuer- und Stadttranksteuereinnehmer der Weininspektion.
Christian Friedrich Henricis Frau Johanna Elisabeth war Taufpatin von Johanna Carolina Bach, der zweitjüngsten Tochter Johann Sebastian Bachs. Christian Friedrich Henrici starb am 10. Mai 1764 in Leipzig. Am Burgplatz befindet sich eine Gedenktafel für Christian Friedrich Henrici und in Altlindenau ist eine Straße nach ihm benannt.
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Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005
Autor: Mirko Seidel am 19. Dez 2022 14:57, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,