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Leipziger Persönlichkeiten – Bernhard Heisig

Briefmarke der Deutschen Post der DDR mit einem Gemälde von Bernhard Heisig

Briefmarke der Deutschen Post der DDR mit einem Gemälde von Bernhard Heisig

Bernhard Heisig wurde am 31. März 1925 in Breslau als Sohn des Breslauer Malers Walter Heisig geboren. Bei seinem Vater erhielt er auch seine erste Ausbildung. Von 1941 bis 1942 besuchte Bernhard Heisig die Kunstgewerbeschule in Breslau.

Seine traumatischen Erlebnisse als Soldat im 2. Weltkrieg thematisierte Heisig später immer wieder in seinen Bildern. 1947 wurde Bernhard Heisig aus Breslau vertrieben, siedelte sich in Zeitz an und trat in die SED ein. Von 1948 studierte Heisig in Leipzig, zunächst an der Fachhochschule für angewandte Kunst, dann ab 1949 an der Akademie für graphische Kunst und Buchgewerbe. 1951 brach Bernhard Heisig das Studium ab.

Von 1951 bis 1954 arbeitete Heisig freiberuflich in Leipzig, sein Schwerpunkt lag auf Zeichnungen und Lithographien zur Revolution 1848 und der Pariser Kommune sowie auf Buchillustrationen.

1954 wurde Bernhard Heisig Dozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 1961 zum Professor ernannt und als Rektor gewählt. Von 1956 bis 1959 war Heisig außerdem Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler (VBK) im Bezirk Leipzig. Nach seiner Kritik an der Kulturpolitik von SED und DDR-Regierung 1964 und den Ergebnissen des sogenannten „Bitterfelder Weges“ wurde er als Rektor abgesetzt, blieb aber als Dozent und Leiter der Abteilung Graphik und Malerei an der Hochschule.

1968 kündigte Bernhard Heisig seine Dozententätigkeit auf Grund des zunehmenden Dogmatismus an der Kunsthochschule und arbeitete wieder freiberuflich. 1971 wurde Heisig unter Erich Honecker rehabilitiert, 1972 erneut Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler (VBK) im Bezirk Leipzig, 1974 Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR und war in dieser Funktion von 1978 bis 1988 gleichzeitig 1. Stellvertreter des Präsidenten des VDK. Von 1978 bis 1984 war Bernhard Heisig Mitglied der SED-Bezirksleitung Leipzig. 1974 bekam Bernhard Heisig von der SED den Auftrag für ein Wandbild „Gestern und in unserer Zeit“ für das Gebäude der Bezirksleitung Leipzig der SED. 2005 kurz vor Beginn der Leipziger Retrospektive übermalte Heisig dieses Bild teilweise.

1976 kehrte Heisig an die Leipziger Hochschule zurück und wurde zum Rektor berufen. Diese Funktion gab er 1987 an seinen Schüler und Nachfolger Arno Rink ab. Der Maler Neo Rauch war von 1986 bis 1990 Meisterschüler und von 1993 bis 1998 Assistent von Bernhard Heisig.

1986 ließ sich Helmut Schmidt für die Galerie mit den Porträts der ehemaligen Bundeskanzler im Bundeskanzleramt in Bonn von Bernhard Heisig porträtieren. Die 1972 und 1978 verliehenen Nationalpreise der DDR gab Bernhard Heisig 1989 aus Protest gegen die Politik der DDR-Führung zurück und trat im Dezember 1989 aus der SED aus.

Bernhard Heisig war beteiligt an der Ausgestaltung des neuen Parlamentssitzes in Berlin. Bernhard Heisig starb am 10. Juni 2011 in Strohdene.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/Jahrhundertausstellung_1906_KatNr._1579.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 10. Jun 2022 16:25, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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