Geschichte & Geschichten
600 Jahre Sachsen – Höhepunkte und Tiefschläge sächsischer Geschichte
1763 – Das Ende einer Ära
Ab 1756 kämpften die europäischen Großmächte um territoriale Gewinne in Europa, um Kolonien und um Einfluss in Nordamerika, Indien und Afrika. Preußen und Großbritannien standen einer Allianz aus Habsburgern, dem Heiligen Römischen Reich sowie Frankreich, Russland und Spanien gegenüber. König Friedrich II. von Preußen sah seine Ziele in der Selbstbehauptung und der Sicherung der eroberten schlesischen Gebiete.Österreich sah sein Ziel in der Schwächung und Zerschlagung Preußens. An Sachsen, das an der Seite der Habsburger stand, sollten das Fürstentum Halberstadt, das Herzogtum Magdeburg mit dem zugehörigen Saalkreis und der Stadt Halle fallen. Dafür sollte Sachsen die Ober- und Niederlausitz an die Habsburger abtreten.
In seinem ersten Politischen Testament von 1752 hatte König Friedrich II. von Preußen den Besitz Sachsens als nützliche und größtmögliche Erweiterung genannt. Ohne Kriegserklärung fiel die preußische Armee am 29. August 1756 in Sachsen ein. Die sächsische Armee unter der Führung von Graf Rutowski wurde überrascht und sammelte sich in einem Lager bei Pirna, wo sie von der preußischen Armee am 10. September eingeschlossen wurde. Schon am 9. September hatte die preußische Armee Dresden kampflos besetzt. Rutowski weigerte sich zu kapitulieren, er rechnete damit, dass ihn die österreichische Armee entsetzen würde. Als diese tatsächlich Ende September nahte, zog Friedrich II. ihr mit einer Hälfte seiner Armee entgegen und errang in der Schlacht bei Lobositz in Böhmen 1756 einen Sieg. Die sächsischen Truppen kapitulieren und wurden in preußische Dienste gepresst.Die errungenen Siege schienen Friedrich seinem Annexionswunsch näherzubringen. Nach der Rückeroberung Sachsens durch Österreich und seine Verbündeten hielt Friedrich an den in seinem Politischen Testament fest. Konnte er nun nicht mehr ganz Sachsen erobern, so wollte es doch zumindest die Niederlausitz sein.
Je länger der Krieg dauerte, so aussichtloser wurde er für den Preußenkönig. 1761 bot er einen Waffenstillstand und einen Frieden ohne Gebietsforderungen an. Am 15. Februar 1763 schlossen Preußen und Sachsen den Frieden von Hubertusburg. Beide Länder waren vom Krieg ausgezehrt und lagen wirtschaftlich am Boden. Trotzdem wiederholte Friedrich II. von Preußen auch in seinem zweiten Politischen Testament von 1768 die angestrebte Abrundung Preußens mit Sachsen und Westpreußen.
Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen, gleichzeitig König August III. von Polen war mehr mit Musik, Opern und Gemälden beschäftigt, als mit der Regierung seines Landes. Er überließ die Amtsgeschäfte seinem Premierminister Heinrich von Brühl, der nach Belieben in Sachsen schaltete und waltete.Am 5. Oktober 1763 starb der Kurfürst, am 28. Oktober 1763 starb sein Premierminister Heinrich von Brühl. Mit dem Tod des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs endete die Personalunion Sachsen-Polen und damit das augusteische Zeitalter in Sachsen, dass 1697 mit der Krönung von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen zum polnischen König begann.
Nachfolger als Kurfürst in Sachsen und König von Polen wurde sein Sohn, Friedrich Christian. Seine erste Amtshandlung war die Entlassung von Heinrich von Brühl. Nach nur 74 Tagen recht erfolgreicher Herrschaft starb Friedrich Christian. Nachfolger wurde sein Sohn, Friedrich August III., der wegen Unmündigkeit durch den Bruder seines Vaters, Prinz Xaver, vertreten wurde und der im Namen von Friedrich August auf die polnische Krone verzichtete.
Weitere Höhepunkte und Tiefschläge in 600 Jahren sächsischer Geschichte:
1423 – Die Kurwürde fällt an die Wettiner
1547 – Der Schmalkaldische Krieg
1648 – Am Ende des Krieges liegt das Land am Boden
1697 – Kurfürst Friedrich August I. wird König von Polen
1831 – Der König bekommt ein Parlament
1952 – Sachsen verschwindet von der Landkarte
1990 – Die Neugründung des Freistaats Sachsen
Quelle: https://www.dresden-und-sachsen.de/geschichte/07_30jaehriger_krieg.htm
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Von Anton Graff – Originally uploaded to de.wikipedia (All user names refer to de.wikipedia):18:53, 24. Nov 2005 . . Caro1409 (Diskussion) . . 286 × 350 (17967 Byte)18:51, 24. Nov 2005 . . Caro1409 (Diskussion) . . 286 × 350 (17967 Byte), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=529840;
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Quelle:
www.wikipedia.de
Reinhardt Eigenwill (Hg.):Zäsuren sächsischer Geschichte, Sax Verlag Beucha Markkleeberg, 1. Auflage 2010
Autor: Mirko Seidel am 28. Jan 2023 17:25, Rubrik: Geschichte & Geschichten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,