Geschichte & Geschichten
Unser Leipzig – unsere Geschichte
Leipziger Handwerker und ihre Zünfte
Es ist anzunehmen, dass sich schon in der Gründungszeit Leipzigs Handwerker im Umfeld der Burg niederließen. 1288 werden Bäcker und Wollweber urkundlich in der Jakobsparochie erwähnt. Zwischen 1293 und 1296 wird ein Färber Hartmann als Leipziger Ratsherr genannt. Im späten Mittelalter waren die meisten Handwerker in berufsständischen Kooperationen zusammengeschlossen. Genannt werden diese als Handwerk oder Innung im Sinne von Einigung oder Zusammenschluss und Zunft genannt.Ein Handwerk durfte nur von einer Person ausgeführt werden, die einer Zunft angehörte. Der Zunftzwang regelte die Qualitätskontrolle der Produkte und damit den Zugang zum Markt sowie den räumlichen Geltungsbereich der Zunftordnung. Das Harnischbuch von 1466 nennt 31 Handwerke nach Innungen geordnet.
Kürschner werden 1254 erstmals genannt, Bäcker und Wollweber 1288, Fleischer 1355, Schuhmacher und Gerber 1339, Tuchmacher 1341, Grob- oder Hufschmiede und Tuchscherer 1359, Schneider 1386, Maurer 1417, Weißgerber 1423, Hutmacher 1429, Sattler 1436, Zimmerleute 1439. 1446 werden die Kannengießer erwähnt, Goldschmiede 1452, Töpfer, Klein-, Kupfer- und Nagelschmiede 1453, Böttcher und Messerschmiede 1456, Gürtler 1458, Barbiere, Täschner, Leineweber, Tischler und Bader 1466, Buchdrucker 1469, Buchbinder 1495.Gab es 1466 31 Innungen, waren es 1545 38. Das bedeutet aber keinen reinen Zuwachs, einige Innungen verschwanden, andere Gewerke teilten sich in mehrere Innungen, wie z.B. die Schmiede.
Bildquelle: https://klexikon.zum.de/wiki/Zunft#/media/File:Azulejo_oficios-Panadero32.png; https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Kramerhaus_Leipzig_1899.jpg
Quelle:
Enno Bünz (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig, Band 1 Von den Anfängen bis zur Reformation, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig, 2015
Autor: Mirko Seidel am 16. Jan 2022 09:43, Rubrik: Geschichte & Geschichten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,