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Leipziger Persönlichkeiten – Johann Tetzel

Johann Tetzel

Johann Tetzel

Johann Tetzel (auch Johannes Tetzel) wurde um 1455 in Pirna oder Leipzig geboren. 1482 begann Tetzel ein Theologiestudium in Leipzig und nannte sich Johannes Tezelius de Lipsia. 1489 trat Johann Tetzel in das Dominikanerkloster St. Pauli in Leipzig ein. Er wirkte zunächst als Prediger und als theologischer Lehrer am Ordensstudium.

1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel zunächst für den Deutschen Ritterorden und war nach einer kurzen Amtszeit als Prior in Glogau von 1505 bis 1510 als Ablassprediger in Sachsen unterwegs. Nachdem ihm ein unsolider Lebenswandel nachgesagt wurde, ging Tetzel vermutlich in den süddeutschen Raum. Behauptungen Martin Luthers, Tetzel sein in Innsbruck gewesen und wurde dort wegen Ehebruchs und Spielbetrugs zum Tode durch Ertränken verurteilt, stimmen nicht.

Johann Tetzel hatte jedoch eventuell mit einer unbekannten Frau zwei Kinder. Eine zeitweilige Gefangenschaft im „Turm zu Leipzig“ ist ebenso frei erfunden wie eine „ewige Klosterhaft“ in Pirna, wo eine Magd geschwängert haben soll. Auch eine angebliche Romreise 1512 oder 1514 hat nicht stattgefunden.

Paulinerkloster und Paulinerkirche in Leipzig vor 1830

Paulinerkloster und Paulinerkirche in Leipzig vor 1830

1516 ernannte das Bistum Meißen Johann Tetzel zum Subkommissar beim Ablasshandel für den Bau der Peterskirche in Rom. In gleicher Mission, als Generalsubkommissar, war er ab 1517 im Auftrag des Erzbischofs von Mainz, Albrecht von Brandenburg, in den Bistümern Halberstadt und Magdeburg unterwegs. Aufenthalte Tetzels lassen sich in Eisleben, Halle, Zerbst, Berlin, Jüterbog und Magdeburg nachweisen. Das Treiben Tetzels war der Anlass für den Thesenanschlag von Martin Luther in Wittenberg 1517 und den Beginn der Reformation.

Ab 1518 lebte Tetzel wieder im Paulinerkloster in Leipzig und wurde durch Papst Leo X. zum Doktor der Theologie ernannt. 1519, wenige Wochen nach der Leipziger Disputation, starb Johann Tetzel in Leipzig an der Pest. Er wurde im Chor der Paulinerkirche begraben, der 1546 wegen des Ausbaus der Stadtbefestigung für den Schmalkaldischen Krieg zum Teil abgetragen wurde.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2c/Johann-tetzel-1.jpg;
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Paulinerkirche_vor_1830.jpg

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Autor: Mirko Seidel am 14. Apr 2022 16:08, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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