Hannelore Kohl
Johanna Klara Eleonore, genannt Hannelore, Kohl, geborene Renner wurde am 7. März 1933 in Berlin geboren. Ihr Vater war der Ingenieur des Rüstungskonzerns HASAG und späterer Wehrwirtschaftsführers Wilhelm Renner. 1933 zog die Familie nach Leipzig in die heutige Trufanowstraße 41. Hannelore Renner besuchte ab 1939 die 32. Volksschule und bestand im Herbst 1943 die Aufnahmeprüfung an der Gaudigschule in Gohlis.
Nach dem Luftangriff auf Leipzig im Dezember 1943 wurde Hannelore Renner zusammen mit ihrer Mutter zunächst nach Grimma, später nach Döbeln evakuiert. Bei einem weiteren Luftangriff auf Leipzig im Februar 1945 wurde das Elternhaus zerstört.
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Die Quandtsche Tabaksmühle auf der Marienhöhe bei Leipzig
Johann Gottfried Quandt wurde am 26. November 1696 in Bad Düben geboren. Der Vater von Johann Gottlob Quandt ging ab 1709 in eine Buchhändlerlehre in Leipzig und arbeitete anschließend als Barbier, Diener und Schokoladenhersteller.
Ab 1726 widmete sich Johann Gottfried Quandt dem Tabakhandel und gründete 1734 am Brühl in der Heuwaage die erste Leipziger Tabakfabrik. 1729 erhielt er des Leipziger Bürgerrecht, kaufte 1743 auf der Marienhöhe Grund und Boden und errichtete eine „Holländische Maschinen-Windmühle, die Quandtsche Tabaksmühle. 1748 konnte sich Quandt Zotens Hof kaufen und mit dem Neubau von Quandts Hof beginnen. Quandts Sohn, Johann Gottlob, führte die Mühle erfolgreich weiter. Sein Enkel, Johann Gottlob, besaß die Tabaksmühle, die Napoleon als Hauptquartier diente während der Völkerschlacht bei Leipzig 1813.
Johann Gottfried Quandt starb am 29. September 1749 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Quandtsche_Tabaksm%C3%BChle#/media/Datei:Quandtsche_Tabaksm%C3%BChle.jpg
Joachim Ringelnatz
Joachim Ringelnatz wurde am 7. August 1883 in Wurzen als Hans Gustav Bötticher geboren. Sein Vater, Georg Bötticher, war ein Musterzeichner und später hauptberuflicher Verfasser von humoristischen Versen und Kinderbüchern sowie Mitglied der Leoniden in Leipzig. Die Mutter, Rosa Marie, zeichnete ebenfalls, entwarf Muster für Perlstickereien und stellte Puppenbekleidung her.
Der junge Ringelnatz eiferte in seinen ersten literarischen Produktionen seinem Vater nach, fühlte sich aber Zeit seines Lebens durch den akademischen Hintergrund des Vaters und dessen weite Kontakte eingeschüchtert und herausgefordert.
1886 zog die Familie Bötticher nach Leipzig. 1897 wurde Joachim Ringelnatz wegen schweren Disziplinvergehens vom König-Albert-Gymnasium geworfen und legte das Abitur in einer Privatschule ab. Seine Schulzeit war für Ringelnatz schwer, er sah in den Lehrern „respektfordernde Dunkelmenschen“ und wurde von den Mitschülern für sein seltsames Aussehen gehänselt. 1892 verfasste und illustrierte Joachim Ringelnatz sein frühestes erhaltenes Werk „Die Landpartie der Tiere“.
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Felix Mendelssohn-Bartholdy
Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy wurde am 3. Februar 1809 in Hamburg geboren. Wegen der französischen Besetzung Hamburgs zog die Familie 1811 nach Berlin, wo Felix und seine Schwester Fanny den ersten Musikunterricht von ihrer Mutter erhielten.
Felix Mendelssohn-Bartholdy trat erstmals am 24. Oktober 1818 als Neunjähriger in der Öffentlichkeit auf. Im April 1819 trat er als Altsänger in die Sing-Akademie zu Berlin ein. 1820 begann Felix Mendelssohn-Bartholdy zu komponieren und schrieb in diesem Jahr fast 60 Werke, darunter Lieder, Klaviersonaten, ein Klaviertrio, eine Sonate für Violine und Klavier, Orgelstücke und sogar ein kleines dramatisches Stück in drei Szenen. 1821 schuf er fünf dreisätzige Streichersinfonien, vierstimmige Motetten und zwei einaktige Singspiele.
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Johann Burkhard Mencke
Johann Burckhardt Mencke, Pseudonym: Philander von der Linde, wurde am 8. April 1674 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Ethik- und Politik-Professors Otto Mencke besuchte die Nikolaischule in Leipzig, studierte Philosophie und Theologie an der Universität Leipzig. Er reiste nach seinem Studium durch die Niederlande, Frankreich und England und erhielt als Nachfolger von Adam Rechenbergs 1699 die Professur in Geschichte an der Universität Leipzig. Zwischen 1707 und 1729 war Johann Burkhard Mencke für sechs Amtszeiten Rektor der Universität Leipzig.
Nach dem Tod seines Vaters übernahm Mencke 1707 die Herausgeberschaft der Zeitschrift „Acta Eruditorum“, ab 1715 gab er zudem die „Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen“ heraus. Unter seinem Pseudonym Philander von der Linde schrieb Mencke Gedichte.
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Arthur Meiner
Arthur Meiner wurde am 26. Juni 1865 in Gohlis geboren. Nach dem Abitur begann Meiner 1885 eine Lehre als Verlagsbuchhändler bei der Firma Friedrich Volckmar in Leipzig, studierte ein Semester an der Universität Leipzig und verbrachte seine Militärzeit in Berlin. 1887 setzte Arthur Meiner seine Ausbildung in Koblenz und Paris sowie bei C. F. Amelang in Leipzig fort.
1890 kaufte er mit dem Erbe seiner Mutter den angeschlagenen Johann Ambrosius Barth Verlag und konsolidierte ihn mit großem kaufmännischem Geschick. Meiner erwarb die Rechte an Einzeltiteln und nach und nach sieben Verlage in Leipzig. Die Mitarbeiterzahl des Verlags stieg von drei auf ca. achtzig.
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Sternwarte im Turm der Pleißenburg im Jahr 1804
Christian Friedrich Rüdiger wurde am 4. August 1760 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Lohgerbers besuchte die Nikolaischule in Leipzig. Rüdiger sollte Rechtswissenschaften studieren, studierte aber Naturwissenschaften an Universität Leipzig. Christian Friedrich Rüdiger lehrte als Privatdozent für Mathematik und Astronomie.
1791 wurde Rüdiger zum Observator der Universitätssternwarte auf der Pleißenburg in Leipzig und zugleich zum außerordentlichen Professor der Mathematik und Astronomie an die Philosophische Fakultät der Universität Leipzig bestellt.
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Kaiser Friedrich III.
Friedrich III. wurde am 21. September 1415 in Innsbruck geboren. Er stammte aus dem Friedrich Haus Habsburg war als Friedrich V. ab 1424 Herzog der Steiermark, von Kärnten und Krain, ab 1439 Herzog von Österreich, als Friedrich III. ab 1440 römisch-deutscher König und ab 1452 bis zu seinem Tod Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Die Regentschaft Friedrichs war die längste aller römisch-deutschen Kaiser.
Seit den 1470er Jahren wandte sich Friedrich III. verstärkt dem westlichen Reich zu, veränderte tiefgreifend die Strukturen und sicherte die Nachfolge für seinen Sohn Maximilian I.
Am 2. Februar 1440 wählten die Kurfürsten den 24jährigen Friedrich in Frankfurt am Main einstimmig zum römisch-deutschen König. Zu den wichtigsten Aufgaben des neuen Königs gehörten die Behebung gravierender Mängel im Bereich der Gerichts-, Wehr- und Finanzverfassung durch eine Neuverteilung der Herrschaftsgewalt zwischen dem König und den Reichsständen. Eine weitere Herausforderung stellte die Abwehr der Türken dar.
Kaiser Friedrich III. erließ 1466 ein Privileg, das Leipzig in eine Reihe mit süddeutschen und oberitalienischen Messeplätzen stellte – das Messerecht. Dieses Recht privilegierte sein Sohn, König Maximilian I., 1497 und erhob Leipzig damit zur Reichsmessestadt. 1507 hob ein zweites Privileg Leipzig endgültig aus den Handelsstädten der Region heraus, die Händler durften in einem Umkreis von 115 Kilometern um Leipzig keine Zwischenlager unterhalten, ihre Waren mussten in Leipzig angeboten werden.
Kaiser Friedrich III. starb am 19. August 1493 in Linz. Ob er in Leipzig weilte, ist nicht überliefert.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Quelle: https://city-tourist.de/city-tourist.de-Leipzig-Messegeschichte.htm
Bildquelle: Von Hans Burgkmair der Ältere zugeschrieben – GalleriX, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38176508
Deutsche Erstausgabe, Berlin 1932, erschienen im Ernst Rowohlt Verlag
Ernst Rowohlt wurde am 23. Juni 1887 in Bremen geboren. Er absolvierte nach Beendigung seiner Schulzeit eine Lehre im Bankhaus Carl F. Plump & Co. in Bremen, wurde anschließend Volontär in der Druckerei Breitkopf & Härtel in Leipzig.
1908 gründete Ernst Rowohlt den Rowohlt Verlag Paris-Leipzig und zog in das Vorderhaus der Offizin Drugulin in der Königstraße 10 (heute Goldschmidtstraße). Nach dem 1. Weltkrieg gründete Rowohlt den zweiten Rowohlt-Verlag, der bis 1943 bestand.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden 50 Prozent der lieferbaren Verlagswerke verboten, beschlagnahmt und verbrannt. Das Buch „Adalbert Stifter“ von Urban Roedl führte 1936 zum Berufsverbot von Ernst Rowohlt. Rowohlt reiste mit seiner Familie aus Deutschland über Zürich, Paris, London und Rotterdam nach Rio Grande in Brasilien.
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Arwed Roßbach
Max Arwed Roßbach wurde am 24. November 1844 in Plauen geboren. Er besuchte das Gymnasium und absolvierte eine halbjährige praktische Ausbildung im Bauhandwerk. Von 1862 bis 1866 studierte Roßbach an der Kunstakademie Dresden Architektur.
Nach kurzer Tätigkeit in Berlin unter dem Preußischen Oberbaurat Carl Ferdinand Langhans, ließ sich Arwed Roßbach 1871 in Leipzig nieder. Für die Universität Leipzig entwarf Arwed Roßbach die Universitätsbibliothek Albertina, gestaltete das Hauptgebäude am Augustusplatz um und schuf für die spätgotische Universitätskirche St. Pauli eine neogotische Fassade.
Zu seinen prägenden Bauten in Leipzig zählen das 1898 bis 1901 gebaute Gebäude der Leipziger Bank (heute Deutsche Bank) und die Taborkirche in Kleinzschocher. Arwed Roßbach entwarf mehrere Wohnhäuser, darunter das Roßbachhaus in der Beethovenstraße und Villen entlang der Karl-Tauchnitz-Straße im Musikviertel.
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Emil Adolf Roßmäßler
Emil Adolf Roßmäßler wurde am3. März 1806 in Leipzig als das Älteste von sechs Kindern des Kupferstechers Johann Adolf Roßmäßler geboren. 1825 begann Roßmäßler ein Studium der Theologie an der Universität Leipzig. Neben seinem Studium beschäftigte sich Emil Adolf Roßmäßler mit Botanik. Roßmäßler war in diesem Fach so erfolgreich, dass man ihm bereits im zweiten Studienjahr die botanische Ausbildung der Apothekerlehrlinge übertrug.
Ab 1827 leitete Emil Adolf Roßmäßler botanische Exkursionen junger Apotheker und ging dann als Lehrer an eine Privatschule in Weida. Roßmäßler ging 1830 nach Tharandt, wurde Professor für Zoologie an der „Königlichen Akademie für Forst- und Landwirthe“ und beschäftigte sich mit dem Fichtenrüsselkäfer, der damals die Wälder in der Umgebung von Tharandt zerstörte. Zwei Jahre später veröffentlichte Roßmäßler seine „Systematische Übersicht des Tierreiches“ mit eigenen Zeichnungen und beschäftigte sich auch mit den Land- und Süßwasserweichtieren, besonders mit den Schnecken.
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Ehem. Notendruckerei C.G. Röder Reudnitz-Thonberg
Carl Gottlieb Röder wurde am 22. Juni 1812 in Stötteritz geboren. Er war zunächst als Bäcker tätig und lernte ab 1836 beim Musikverlag Breitkopf & Härtel in Leipzig das Handwerk des Notenstichs. Im Oktober 1846 gründete Röder in Leipzig eine eigene Druckerei in der Holzgasse (heute Sternwarten- straße) zum Stechen und Drucken von Musiknoten. Aus dieser Druckerei gingen die Firma Röder, C. G., graphische Anstalt sowie die C.G.Röder, KG hervor.
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Johann Friedrich Rochlitz
Johann Friedrich Rochlitz wurde am 12. Februar 1769 in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule, studierte von 1789 bis 1791 an der Universität Leipzig Theologie und Philosophie und war anschließend als Hauslehrer tätig. 1798 begründete Rochlitz die Allgemeine Musikalische Zeitung und war bis 1818 deren Redakteur.
Johann Friedrich Rochlitz war mit Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und E. T. A. Hoffmann und den Komponisten Louis Spohr und Carl Maria von Weber bekannt und befreundet. Rochlitz komponierte auch selbst, aber ohne Talent. Über Rochlitz´ „Introduction et Variations sur un Thème original“ d-Moll op. 7 für Klavier von 1836 schrieb Robert Schumann: „sähe aus ihnen nicht ein guter Wille, ein sichtliches Bemühen und dabei ein niedergedrücktes Wesen, das gern etwas in die Höhe möchte, heraus, so wären sie kaum einer Aufmunterung werth. Mich schlagen solche Compositionen förmlich nieder.“
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Johann Georg Rosenmüller
Johann Georg Rosenmüller wurde am 18. Dezember 1736 in Ummerstadt bei Hildburghausen geboren. Seit 1768 war Rosenmüller als Pfarrer, Superintendent und Professor in Gießen tätig.1785 wurde er nach Leipzig berufen, war Pfarrer an der Thomaskirche und Ordinarius an der Universität Leipzig sowie Präsident des Oberkonsistoriums. 1793 wurde Johann Georg Rosenmüller auch Domherr des Hochstifts Meißen und 1806 Prälat.
Rosenmüller bekannte sich zum Rationalismus und führte verschiedene Reformen durch, so z.B. Abschaffung der Rangordnung der Kommunikation, der persönlichen Beichte und Anlegen von Messgewändern beim Abendmahl. 1787 führte Rosenmüller in der Thomaskirchein Leipzig erstmals eine allgemeine Beichte durch. 1793 führte Johann Georg Rosenmüller an der Ratsfreischule die Konfirmation der Jugendlichen ein. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Carl Wilhelm Müller gab Rosenmüller 1796 ein neues Gesangbuch heraus und reformierte den Unterricht an der Thomasschule. Rosenmüller setzte sich für die Anerkennung der bürgerlichen und politischen rechte Andersdenkender ein. Johann Georg Rosenmüller stand in freundschaftlichem Kontakt zu Adam Friedrich Oeser und Johann Adam Hiller.
Johann Georg Rosenmüller starb am 14. März 1815 in Leipzig. In Altlindenau und leutzsch ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Rosenm%C3%BCller#/media/Datei:Johann_Georg_Rosenm%C3%BCller.jpg
Julius Rietz
August Wilhelm Julius Rietz wurde am 28. Dezember 1812 in Berlin geboren. Der Sohn des Kammermusikers Johann Friedrich Rietz ließ sich bei Moritz Ganz und Bernhard Romberg zum Violoncellisten ausbilden und studierte Komposition bei Carl Friedrich Zelter.
Im Alter von 16 Jahren trat Rietz in das Orchester des Königsstädtischen Theaters ein und lernte durch seinen Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy kennen. Nach Vermittlung von Mendelssohn Bartholdy kam Julius Rietz 1834 als zweiter Dirigent an das Theater nach Düsseldorf und wurde 1835 Nachfolger von Felix Mendelssohn Bartholdy als erster Dirigent und 1836 Städtischer Kapellmeister. Von 1847 bis 1854 war Rietz Theaterkapellmeister und übernahm die Leitung der Leipziger Singakademie. Von 1848 bis 1854 und von 1856 bis 1860 war Julius Rietz Dirigent des Gewandhausorchesters und Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium für Musik und Theater. Die Arbeiten von Julius Rietz sind stark von Felix Mendelssohn Bartholdy beeinflusst.
1860 wurde Julius Rietz als Hofkapellmeister nach Dresden berufen. Von 1874 bis 1877 leitete Julius Rietz die Redaktion der Breitkopf & Härtelschen Gesamtausgabe von Mendelssohns Werken.
Julius Rietz starb am 1. Oktober 1877 in Dresden.
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Karl May
Karl Friedrich May (Carl Friedrich May) wurde am 25. Februar 1842 in Ernstthal geboren. Er besuchte die Volksschule in Ernstthal. Mays ehrgeiziger Vater wollte seinem Sohn bessere Chancen verschaffen, als er selbst gehabt hatte und zwang den Jungen, ganze Bücher abzuschreiben und trieb ihn zum Selbststudium wissenschaftlicher Werke. Karl May erhielt privaten Musik- und Kompositionsunterricht. Sein erstes Geld verdiente Karl May nach eigener Darstellung im Alter von zwölf Jahren als Kegeljunge.
Ab 1856 studierte Karl May am Lehrerseminar in Waldenburg und wurde 1860 wegen Unterschlagung von sechs Kerzen ausgeschlossen. Auf dem Gnadenweg wurde ihm ein Weiterstudium am Lehrerseminar Plauen ermöglicht. Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung war er zunächst als Hilfslehrer an der Armenschule in Glauchau und dann ab als Lehrer an der Fabrikschule der Firmen Solbrig und Clauß in Altchemnitz tätig. Karl Mays Laufbahn als Lehrer endete nach wenigen Wochen durch die Anzeige eines Zimmergenossen wegen „widerrechtlicher Benutzung fremder Sachen“ – May hatte dessen Reserve-Taschenuhr mit Erlaubnis im Unterricht benutzt, aber ohne Absprache mit in die Weihnachtsferien genommen. May erhielt eine sechswöchige Haftstrafe.
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Peter Joseph Lenné
Peter Joseph Lenné wurde 29. September 1789 in Bonn geboren. Er prägte fast ein halbes Jahrhundert die Gartenkunst in Preußen, gestaltete weiträumige Parkanlagen nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten und schuf Grünanlagen für die Naherholung der Bevölkerung.
Der Familientradition folgend entschied sich Peter Joseph Lenné für den Beruf des Gärtners und erhielt schon im Schüleralter Unterricht durch einen Universitätslehrer in Botanik. 1805 begann Lenné eine Gärtnerlehre bei seinem Onkel, dem Hofgärtner Joseph Clemens Weyhe d. Ä. in Brühl. Studienreisen führten ihn nach Süddeutschland und nach Frankreich. Peter Joseph Lenné kehrte im Sommer 1812 nach Koblenz zurück.
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Kurt Masur am Pult der Dresdner Philharmonie (Dezember 2012)
Kurt Masur wurde am 18. Juli 1927 in Brieg/Niederschlesien geboren. Der Sohn eines Elektroingenieurs, der ein Elektrofachgeschäft betrieb, absolvierte eine Ausbildung zum Elektriker. Der Klavierunterricht seiner älteren Schwester weckte bei Masur das Interesse am Klavierspiel und er bekam mit 10 Jahren Klavierunterricht.
Von 1942 bis 1944 war Kurt Masur Schüler an der Landesmusikschule Breslau, bekam mit 16 Jahren aber die ärztliche Diagnose, dass der kleine Finger seiner rechten Hand nicht mehr streckbar sei, womit eine Karriere als Pianist ausgeschlossen war. Kurt Masur beschloss, stattdessen zu dirigieren.
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Einkommende Zeitungen 1650, Nr. 9, von Timotheus Ritzsch
Timotheus Ritzsch wurde am 24. Januar 1614 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Buchdruckers und Barockdichters Gregor Ritzsch bekam eine Ausbildung in Sprachen und gelehrten Wissenschaften und absolvierte eine Buchdruckerlehre bei seinem Vater. Nach einer dreijährigen Wanderschaft kehrte er 1636 nach Leipzig zurück. 1665 übernahm er die Druckerei seines Vaters, die sich auf dem heutigen Gelände von Oelßners Hof befand.
1638 entstand der erste nachweisbare Druck von Timotheus Ritzsch, eine Gelegenheitsschrift von Johann Olberzahn zur Vermählung von Michael und Elisabeth Laube. Ritzsch erweiterte im Laufe der Jahre seine Tätigkeit und trat auch als eigenständiger Verleger auf. Neben zeitgenössisch populären Schriften religiösen Inhalts veröffentlichte er ab 1648 auch Bücher zu politischen und wissenschaftlichen Themen.
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Neo Rauch
Neo Hanno Rauch wurde am 18. April 1960 in Leipzig geboren. Sein Vater, Hanno Rauch, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, seine Mutter Helga Wand studierte in Leipzig Buchgestaltung. Vier Wochen nach der Geburt von Neo Rauch kamen beide Eltern beim einem Eisenbahnunfall ums Leben. Neo Rauch wuchs bei seinen Großeltern in Aschersleben auf.
Rauch legte das Abitur ab und studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Malerei, zunächst von 1981 bis 1986 bei Arno Rink und von 1986 bis 1990 als Meisterschüler bei Bernhard Heisig. Von 1993 bis 1998 arbeitete Rauch als Assistent von Arno Rink an der Leipziger Akademie, von 2005 bis 2009 als Hochschullehrer und von 2009 bis 2014 als Honorarprofessor.
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Johann Zacharias Richter
Johann Zacharias Richter wurde am 26. August 1696 in Leipzig als Sohn des Leipziger Handelsherrn Thomas Richter und als Bruder des Ratsherrn Johann Christoph Richter geboren. Die Familie Richter war durch den Handel mit erzgebirgischen Blaufarbenwaren zu Reichtum gelangt.
Johann Zacharias Richter betrieb ebenfalls Handel mit Blaufarbenwaren, ging 1711 nach Hamburg und übernahm die dortige Filiale des Richterschen Handelshauses. 1727 kehrte Richter nach Leipzig zurück. 1735 erwarb Johann Zacharias Richter in der westlichen Vorstadt Leipzigs zwei Gartengrundstücke und legte auf diesen bis 1740 einen der berühmten Leipziger barocken Bürgergärten, den Richterschen Garten, an.
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Johann Christoph Richter
Johann Christoph Richter wurde am 29. Oktober 1689 in Leipzig als Sohn des Leipziger Handelsherrn Thomas Richter und als Bruder des Ratsherren und Kunstsammlers Johann Zacharias Richter geboren. Die Familie war durch den Handel mit erzgebirgischen Blaufarbenwaren zu Reichtum gelangt, ihr gehörte ein Anwesen in der Reichsstraße, später Deutrichs Hof (nicht erhalten).
Johann Christoph Richter betrieb den Handel mit Blaufarbenwaren und wurde wegen seiner Verdienste um den sächsischen Blauwarenhandel von Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen zum Kammer- und Bergrat ernannt. Durch Erbschaft kam Richter in Besitz des Hauses Zum Kleinen Joachimsthal(nicht erhalten) in der Hainstraße.
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Hugo Riemann
Karl Wilhelm Julius Hugo Riemann wurde am 18. Juli 1849 in Großmehlra bei Sondershausen als Sohn eines Rittergutsbesitzers und Oberamtmanns geboren. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt Hugo Riemann von seinem Vater. Riemann besuchte das Gymnasium in Sondershausen und Arnstadt und die Klosterschule in Roßleben. Hugo Riemann studierte ab 1868 in Berlin Jura, Germanistik und Geschichte und setzte sein Studium 1869 in Tübingen fort.
1870 erschienen Riemanns erste stark theoretisch angelegte musikschriftstellerische Arbeiten über Richard Wagner und Gaspare Spontini. Nach seiner Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 entschied sich Hugo Riemann ausschließlich für die Musik. Er studierte am Konservatorium Leipzig und an der Universität Leipzig.
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Nibelungensiedlung (Rundling) in Lößnig
Hubert Hans Ritter wurde am 17. März 1886 in Nürnberg geboren. Der aus einer Nürnberger Künstlerfamilie stammende Ritter zog mit seiner Mutter nach dem Tod des Vaters 1888 nach München. Dort besuchte Hubert Ritter nach der Volksschule das humanistische Wilhelmsgymnasium, wo er sein Abitur ablegte. Anschließend studierte Hubert Ritter an der Technischen Hochschule München und trat auf Empfehlung seines Lehrers Friedrich von Thiersch schon als Student in den akademischen Architektenverein München ein. 1909 nahm Ritter in Thierschs Frankfurter Büro seine Tätigkeit als Architekt auf und arbeitete an der Planung von Festhalle und Erweiterung des Kurhauses Wiesbaden.
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Friedrich Sebald Ringelhardt
Friedrich Sebald Ringelhardt wurde am 17. April 1785 in Ostrau am Petersberg geboren. Von 1804 bis 1806 studierte Ringelhardt zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Halle, wechselte dann auf das Schauspielfach. Er debütierte 1806 in Magdeburg und erhielt nachfolgend Arrangements in Rudolstadt, in Amberg und an den Bühnen von Ansbach, Karlsbad, Bayreuth und Nürnberg. 1808/1809 stand Friedrich Sebald Ringelhardt in Dresden, 1809/1810 in Riga, 1810/1811 mit der Königsberger Schauspieltruppe in Elbing und 1811/1812 in Danzig unter Vertrag. Anschließend wurde Ringelhardt nach Breslau verpflichtet und blieb dort bis 1816.
Weitere Stationen von Ringelhardt waren Brünn, Wien, Pest, Prag, Bremen und Köln, Aachen, Bonn, Trier und Koblenz.
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Augenklinik Leipzig um 1930 (nicht erhalten)
Friedrich Philipp Ritterich 1787 in Leipzig geboren, studierte bis 1808 an der Universität Leipzig Medizin und bildete sich an der damals führenden Schule für Augenheilkunde in Wien weiter.
1810 richtete Ritterich die erste stationäre Behandlungsmöglichkeit für Augenkranke in Leipzig ein, aus der 1820 die Anstalt für Augenkranke entstand. Mangelnde Unterstützung führte dazu, dass Friedrich Philipp Ritterich die Einrichtung immer wieder mit privaten Mitteln finanzieren musste. Ritterichs Frau Friederike setzte sich als Wirtschaftsleiterin ebenfalls für das Wohl der Patienten ein, was der Einrichtung den Namen „Friederiken-Stift“ einbrachte. 1829 wurde Friedrich Philipp Ritterich zum Professor für Augenheilkunde an die Universität Leipzig berufen. Bei seiner Arbeit zog sich Friedrich Philipp Ritterich eine infektiöse Auenkrankheit zu, erblindete und starb am 12. Februar 1866 in Leipzig.
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Georg Rhau
Georg Rhau wurde 1488 in Eisfeld in Franken geboren. Er studierte seit 1513 Philosophie an der Universität Wittenberg und erwarb 1514 den akademischen Grad eines Baccalaureus an der philosophischen Fakultät. Im Sommersemester 1518 kam Rhau an die Universität Leipzig und war ab August 1518 als Thomaskantor in Leipzig tätig. Während der Leipziger Disputation am 27. Juni 1519 führte Georg Rhau die von ihm komponierte zwölfstimmige Messe Missa de Sancto Spiritu auf.
1520 musste Rhau Leipzig aufgrund seiner reformationsfreundlichen Haltung verlassen und wurde Schulmeister in Eisleben und später in Hildburghausen. Ende 1522 ließ sich Georg Rhau in Wittenberg als Drucker nieder und gründete eine Buchdruckerei. 1528 wird Rhau als Thomasorganist geführt.
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Georg Joachim Rheticus – Narratio Prima
Georg Joachim Rheticus (eigentlich Georg Joachim Iserin) wurde am 16. Februar 1514 in Feldkirch in Tirol geboren. Sein Vater wurde 1528 wegen Hexerei und Betruges angeklagt und hingerichtet. Georg Joachim Rheticus lernte an der Lateinschule in Feldkirch und studierte von 1528 bis 1531 in Zürich Mathematik, danach an der Universität Wittenberg.
Mit Unterstützung von Philipp Melanchthon wurde Rheticus 1537 Professor für Mathematik und Astronomie in Wittenberg. Philipp Melanchthon ermöglichte ihm eine längere Studienreise zu berühmten Mathematikern und Astronomen. In Nürnberg besuchte Georg Joachim Rheticus den Mathematiker und Herausgeber Johannes Schöner und den Drucker Johannes Petreius, die ihn vermutlich beauftragten, Nikolaus Kopernikus zur Herausgabe seines Hauptwerkes in Nürnberg zu überreden.
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George Wilhelm Richter
George Wilhelm Richter wurde 1735 in Leipzig geboren. Er stammt aus einer wohlhabenden Leipziger Weinhändlerfamilie. 1770 erwarb Richter das Romanushaus und richtete im zweitem Obergeschoss 1772 ein Café ein.
In sechs bis sieben Räumen gab es Kartenspiel, Musik, Journale, Billard, Weinausschank und Soupers. Das Richter’sche Café avancierte zum führenden und teuersten der acht Kaffeehäuser von Leipzig, war Treffpunkt der Leipziger Gesellschaft und zog zahlreiche Besucher an, wie Friedrich Schiller. Schiller berichtete von Richter zu den Messeterminen kredenztem kalten Punsch Royal. Jährlich ließ George Wilhelm Richter dazu ein Lied verfassen und drucken. Nach dessen Absingen war die Punschsaison eröffnet.
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Franz Mehring
Franz Erdmann Mehring wurde am 27. Februar 1846 in Schlawe in Pommern geboren. Der Sohn eines ehemaligen Offiziers und höheren Steuerbeamten besuchte das Gymnasium in Greifenberg und studierte 1866 bis 1868 Klassische Philologie an der Universität Leipzig und bis zur Zwangsexmatrikulation 1870 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. In Leipzig gehörte Mehring zeitweise der Leipziger Burschenschaft Dresdensia an.
Franz Mehring war zunächst bürgerlicher Demokrat, seit 1870 arbeitete er für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen. In Berlin arbeitete er zunächst in der Redaktion der demokratischen Tageszeitung „Die Zukunft“.
1867 traf Franz Mehring in Berlin auf August Bebel und Wilhelm Liebknecht, wandte sich unter dem Eindruck des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 vorübergehend von den Demokraten ab und dem nationalliberalen Lager zu, kehrte aber in den folgenden Jahren zu seinen demokratischen Positionen zurück.
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Ernst Friedrich Eduard Richter
Ernst Friedrich Eduard Richter wurde am 24. Oktober 1808 in Großschönau bei Zittau geboren. Richter studierte ab 1831 zunächst Theologie an der Universität Leipzig, wandte sich aber bald ganz der Musik zu.
1843 wurde Richter Lehrer für Harmonielehre und Komposition am Königlichen Konservatorium für Musik zu Leipzig. Damit war Richter neben Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann einer der ersten sechs ordentlichen Lehrer dieses Instituts. Von 1843 bis 1847 leitete Ernst Friedrich Eduard Richter auch die Leipziger Sing-Akademie, wurde 1851 Organist an der Peterskirche, 1862 an der Neukirche und 1863 an der Nikolaikirche in Leipzig. In der Nikolaikirche konnte auf der neuen Ladegast-Orgel viele seiner Kompositionen vortragen.
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Christian Richter wurde um 1625 geboren. Seine Herkunft ist nicht bekannt. Richter wurde 1650 erstmals als Geselle erwähnt, die Leipziger Maurerinnung führte ihn seit 1660 als Meister und von 1668 bis 1684 amtierte er in Leipzig als Ratsmaurermeister.
Christian Richter schuf 1662 mit Gebäude Hainstraße 3 (Webers Hof) das erste Bürgerhaus im Stil des Barock in Leipzig. Lange Zeit galt Christian Richter als der Architekt der Alten Handelsbörse am Naschmarkt in Leipzig, die Fachwelt schränkt seine Mitarbeit aber nur noch auf die Bauausführung ein.
Webers Hof wurde 1847 um zwei Etagen aufgestockt und seiner barocken Elemente weitgehend beraubt. Bei der Restaurierung 1995 bis 1997 wurde der Zustand der Fassade von 1662 wiederhergestellt.
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Buchcover Schelmuffsky
Christian Reuter wurde am 9. Oktober 1665 in Kütten bei Zörbig getauft. Nach dem frühen Tod seines Vaters 1683 fielen sowohl die Bewirtschaftung der Güter als auch die Erziehung allein der Mutter zu, wobei alle ihre Kinder außer Christian, dem der Schulbesuch ermöglicht wurde, auch bei der Bewirtschaftung helfen mussten.
Reuter besuchte das Domgymnasium in Merseburg. 1688 nahm er mithilfe eines Stipendiums sein juristisches Studium an der Universität Leipzig auf. Christian Reuter verbrachte jedoch weniger Zeit bei den Vorlesungen als beim Besuch von Gaststätten und Theateraufführungen, so dehnte sich sein Studium auf 20 Semester aus. Besonders die Komödien von Molière übten einen Einfluss auf Reuters späteres eigenes Schaffen aus.
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Georg Mayer
Georg Mayer wurde am 26. Dezember 1892 in Horb am Neckar geboren. Mayer studierte von 1911 bis 1921 an den Universitäten Tübingen, Halle (Saale), Würzburg und Gießen Neuphilologie, Wirtschafts-, Staats- und Rechtswissenschaften. Wegen seiner Fechtkünste war Georg Mayer an den Universitäten unter dem Spitznamen Säbel-Mayer bekannt.
Bis 1933 wirkte Mayer an der Universität Gießen, wurde aus politischen Gründen entlassen und arbeitete in verschiedenen Stellen in München und Berlin. Seit 1941 war Georg Mayer Wehrmachtsbeamter. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Georg Mayer als wissenschaftlicher Berater der Landesregierung Hessen.
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Plastik „Jahrhundertschritt“ in Leipzig
Wolfgang Mattheuer wurde am 7. April 1927 in Reichenbach im Vogtland geboren. Sein Vater war Buchbinder. Nach dem Schulbesuch in Reichenbach bis 1941 absolvierte Mattheuer eine Lehre als Lithograph in Reichenbach. Ein Studium der Gebrauchsgrafik konnte Wolfgang Mattheuer wegen seiner Einberufung zu den Gebirgsjägern nach Salzburg nicht antreten. 1945 wurde Mattheuer in der Slowakei verwundet, in ein Lazarett nach Prag gebracht und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der ihm die Flucht gelang.
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Deutsche Zentralbücherei für Blinde Leipzig
Marie Louise Lomnitz-Klamroth wurde am 14. Dezember 1863 in Moskau geboren. Die Tochter von Karl Klamroth, Konzertmeister der Kaiserlichen Oper in Moskau zog im Alter von sechs Jahren mit Bruder und Mutter nach Gotha. Ab 1885 wurde sie am Konservatorium in Leipzig zur Organistin ausgebildet.
Im November 1894 gründeten mehrere Bürger einen Verein zur Unterstützung von Blinden, welcher als Träger die ebenfalls neu gegründete Blindenbibliothek unterstützte, die erste dieser Art in Deutschland. Marie-Louise Lomnitz-Klamroth saß als Gründungsmitglied im Vorstand. Ab 1895 betrieb der Verein auch eine Druckerei in Blindenschrift. Ab 1901 übernahm Marie-Louise Lomnitz-Klamroth als Direktorin die Leitung der Bibliothek. Unter ihrer Leitung wurden Blindenschreibmaschinen angeschafft.
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Das erste Gewandhaus zu Leipzig, Aquarell von Felix Mendelssohn Bartholdy
Johann Jacob Mascov wurde am 26. November 1689 in Danzig geboren. Er studierte an der Universität Leipzig bei Johann Burckhardt Mencke. Nach seinem Studium 1711 unternahm Mascov eine Bildungsreise durch in die Niederlande sowie nach Frankreich, England und Italien.
1718 wurde Johann Jacob Mascov an der Universität Halle zum Doktor beider Rechte promoviert und 1719 zum außerordentlichen Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt.
1719 wurde Johann Jacob Mascov Ratsherr der Stadt Leipzig, später Proconsul, Rats- und Stadtrichter und 1732 von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen zum Hofrat ernannt.
1735 wurde Mascov Vorsteher der Ratsbibliothek und führte die systematische Katalogisierung ein. 1755 erfolgte unter seiner Leitung die Eröffnung des Bibliothekssaals im Gewandhaus.
Johann Jacob Mascov starb am 21. Mai 1761 in Leipzig. Die Mascovstraße in Anger-Crottendorf ist nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/42/Leipzig_Gewandhaus_1781.jpg
Leipziger Thomaskirche beim Bachfest 1962 unter Erhard Mauersbergers Leitung
Erhard Mauersberger wurde am 29. Dezember 1903 in Mauersberg geboren. Der Sohn eines Kantors und Lehrers war von 1914 bis 1920 Mitglied des Thomanerchors unter Thomaskantor Gustav Schreck und Schüler an der Thomasschule zu Leipzig. Mauersberger studierte am Leipziger Konservatorium.
1925 trat Ehrhard Mauersberger die Nachfolge seines Bruders Rudolf als Chorleiter, Organist und Künstlerischer Leiter des Aachener Bachvereins an. Von 1928 bis 1930 war Mauersberger Dozent an der Hochschule für Musik Mainz und wirkte als Organist und Chorleiter an der Mainzer Christuskirche.
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Karl Marx
Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren. 1843 weilte er zum ersten Mal in Leipzig und bemühte sich, die von 1841 bis 1843 in Leipzig erschienen Leipziger Jahrbücher erneut herauszugeben.
Karl Liebknecht war das Patenkind von Karl Liebknecht. Marx kam 1874 erneut nach Leipzig, um die Familie Liebknecht zu besuchen. Mit dem gerade aus der Festungshaft entlassenen Wilhelm Liebknecht beriet Karl Marx politische Fragen. Marx wohnte im Hotel Hochstein am Bayrischen Bahnhof.
In der Druckerei Wigand am Rossplatz wurde zum ersten Mal „Das Kapital“ von Karl Marx gedruckt.
Karl Marx starb am 14. März 1883 in London.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx#/media/Datei:Karl_Marx_001.jpg
Heinrich Marschner
Heinrich August Marschner wurde am 16. August 1795 in Zittau als Sohn eines böhmischen Handwerkers geboren. Marschner studierte in Leipzig zunächst Jura, wandte sich dann aber der Musik zu. Schon früh begann Marschner zu komponieren und wurde von Thomaskantor Johann Gottfried Schicht begleitet.
Im Jahre 1817 wurde Heinrich Marschner Musiklehrer des Grafen Johann Nepomuk Zichy in Preßburg und begann in dieser Zeit, seine ersten Opern zu schreiben. So entstand unter anderem die Oper „Heinrich IV. und D’Aubigné“, welche unter Carl Maria von Weber 1820 in Dresden uraufgeführt wurde.
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Gedenktafel für Georg Maurer in Gohlis-Süd
Georg Maurer wurde am 11. März 1907 in Reghin (Sächsisch Regen) in Siebenbürgen geboren. Der Sohn eines Lehrers kam 1926 nach Deutschland und studierte bis 1932 in Leipzig und Berlin Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie.
Seit 1955 war Maurer Dozent, später Professor am Institut für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig und nahm maßgeblich Einfluss auf die Autoren der Sächsischen Dichterschule, wie z.B. Volker Braun, Sarah und Rainer Kirsch oder Karl Mickel.
Georg Maurer starb am 4. August 1978 in Potsdam. An seinem Wohnhaus in der Menckestraße in Gohlis befindet sich eine Gedenktafel. In Lößnig und Dölitz-Dösen ist eine Straße nach ihm benannt.
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Krietschwerke Wurzen
Max Fricke lebte von 1874 bis vermutlich 1934. Zu den Bauten des Architekten Max Fricke gehören:
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Siegfried August Mahlmann
Siegfried August Mahlmann wurde am 13. Mai 1771 in Leipzig geboren. Der Sohn des eines 1734 aus Aschersleben nach Leipzig gekommenen Kaufmanns wurde mit elf Jahren elternlos. Er besuchte unter wechselnden Vormundschaften zunächst eine Privatschule in Borna und von 1785 bis 1789 die Fürstenschule in Grimma.
Mahlmann studirte an der die Universität Leipzig Jura, das Studium brach er aber 1792 ab. Auf Vermittlung von Christian Felix Weiße nahm er in Riga die Stelle eines Hofmeisters an. Ab 1794 begleitete Mahlmann seinen Zögling an die Universitäten Leipzig und Göttingen. Nach einem Aufenthalt in Berlin unternahm Siegfried August Mahlmann eine Reise durch Deutschland, Dänemark und Schweden bis nach Petersburg.
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Friedrich Magirius
Friedrich Magirius wurde am 26. Juni 1930 in Dresden geboren. Magirius wuchs bis zum Abitur in Radebeul auf, studierte Theologie an der Kirchlichen Hochschule Berlin-Zehlendorf in West-Berlin und von 1950 bis 1953 an der Universität Greifswald. Sein Vikariat absolvierte Friedrich Magirius bei der Inneren Mission in Sachsen und in der Kirchengemeinde Löbau. Ab 1955 war Magirius Internatsleiter und Lehrer an der Kirchlichen Vorschule am Diakonissenhaus Moritzburg.
1958 trat Friedrich Magirius seine erste Pfarrstelle in Einsiedel an und wurde später Pfarrer an der Dresdener Kreuzkirche. Von 1974 bis 1982 war Magirius Leiter der Aktion Sühnezeichen in der DDR, womit er sich Ansehen in Polen erwarb.
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Hans Reimann
Hans Reimann, eigentlich Albert Johannes Reimann, wurde am 18. November 1889 in Leipzig geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte Reimann in Leipzig eine Grafikerausbildung, besuchte die Kunstakademie in München und studierte Deutsche Philologie und Kunstgeschichte.
Nach dem 1. Weltkrieg gab Hans Reimann in Leipzig die satirische Zeitschrift „Der Drache“ heraus, anschließend in Frankfurt am Main „Das Stachelschwein“. Reimann war für den Simplicissimus und Die Weltbühne tätig und gründete die Kabaretts „Retorte“ in Leipzig und „Astoria“ in Frankfurt am Main. Seit 1925 lebte Hans Reimann in Berlin.
Während einer kurzen Zusammenarbeit mit Heinrich Spoerl Anfang der 1930er Jahre entstand das Bühnenstück „Der beschleunigte Personenzug“ nach einer Idee von Spoerl, die dieser 1936 unter dem Titel „Wenn wir alle Engel wären“ auch als Roman umsetzte.
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Josef Mágr
Josef Mágr wurde am 17. September 1861 in Mutowitz in Böhmen geboren. Mágr studierte an der Kunstakademie München und der Kunstakademie Prag.
1889 kam Josef Mágr mit seiner Familie nach Leipzig. Ein wichtiges Schaffensfeld von Josef Mágr war die Bauplastik. Er war an der Ausgestaltung mehrerer öffentlicher Gebäude in Leipzig beteiligt. Häufiger Partner Mágrs war der Architekt Max Pommer.
Josef Mágr starb am 18. Juni 1924 in Leipzig.
Zu den Werken von Josef Mágr gehören:
- 1895 bzw. 1897: Bismarck-Denkmal im Johannapark in Leipzig (zusammen mit Adolf Lehnert, nicht erhalten),
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Johann Christian Lünig
Johann Christian Lünig wurde am 14. Oktober 1662 in Schwalenberg geboren. Er studierte an den Universitäten Helmstedt und Jena und war Amtmann in Eilenburg.
Nach größeren Reisen war Lünig Stadtschreiber in Leipzig. Seine Kontakte zu zahlreichen Städten ermöglichten es ihm, eine Sammlung von Urkunden, Staatsverträgen und Schriften anzulegen, bedeutende Werke publizierte er.
1710 bis 1722 erschien Lünigs Werk „Teutsches Reichsarchiv“ in 24 Bänden, dass das Misstrauen der sächsischen Zensoren weckte. 1724 erschien der „Codex Augusteus“.
Johann Christian Lünig starb am 14. August 1740 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christian_L%C3%BCnig#/media/Datei:L%C3%BCnig.jpg
… und damit ist alles wieder gut?
Predigerhaus an der Nikolaikirche
Im Juli 2022 übernachteten erstmals in einem Monat über 370.000 Gäste in Leipzig. Leipzigs Tourismus ist seit April 2022 wieder im Aufschwung. Mit 873.544 Ankünften und 1.756.661 Übernachtungen von Januar bis Juli 2022 übertrifft Leipzig den Vergleichszeitraum des Jahres 2021 deutlich. Im Vergleich zum Jahr 2019 nähert sich die Gästestatistik wieder der Normalität.
Den Gästen der Stadt Leipzig standen im Juli 2022 insgesamt 135 Beherbergungsbetriebe mit 21.511 angebotenen Betten zur Verfügung. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug zwei Tage und blieb damit stabil. Die Auslastung der Zimmer lag bei 67,5 Prozent. Leipzig liegt damit an der Spitze der sächsischen Großstädte.
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Gottfried Reiche
Johann Gottfried Reiche wurde am 5. Februar 1667 in Weißenfels geboren. Der Sohn eines Schusters wuchs in Weißenfels in einer Stadt auf, die von Handwerk und Handel geprägt war und eine lange städtische Tradition des Trompetenspiels hatte. Reiche wurde vermutlich von etwa 1680 an von einem Mitglied der Stadtpfeiferfamilie Becker ausgebildet.
Um 1688 kam Gottfried Reiche nach Leipzig, trat eine Anstellung als Stadtpfeiffergeselle an und führte diese Stelle bis zu seinem Lebensende aus. Bereits 1691 hatte Reiche in Leipzig ein so großes Ansehen, dass er ein Extrahonorar erhielt. 1694 war während der Landestrauer öffentliches und privates Musizieren verboten, Reiche erhielt eine gesonderte Zuwendung, damit er nicht außer Diensten gehen möge.
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Carl Ludwig
Carl Friedrich Wilhelm Ludwig wurde am 29. Dezember 1816 in Witzenhausen a. d. Werra geboren. Ludwig besuchte ab 1825 in Hanau die Hohe Landesschule, ein humanistisches Gymnasium. Ab 1834 studierte er Medizin in Marburg. Sein starkes Unabhängigkeitsgefühl gegenüber jeglichem Zwang brachte Ludwig in Schwierigkeiten. 18336 wurde er relegiert und studierte bis 1838 in Erlangen. Carl Ludwig nahm eine Stelle an der Chirurgenschule in Bamberg an und widmete sich dem Studium seiner Wissenschaft. 1839 wurde er in Marburg promoviert.
Ludwig erhielt eine Anstellung als 2. Prosektor am Anatomischen Institut der Universität Marburg, wurde 1. Prosektor und 1846 Extraordinarius für Vergleichende Anatomie. 1848 geriet auch er in den Strudel der politischen Bewegung, er war in den Ausschuss des in Marburg gegründeten liberalen Vaterlandsvereins gewählt worden und hat im Frühjahr 1848 eine Zeit lang die Redaktion des „Neuen Verfassungsfreundes“ übernommen.
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Max Reger
Johann Baptist Joseph Maximilian Reger wurde am 19. März 1873 in Brand in der Oberpfalz geboren. Reger erhielt schon früh eine musikalische Bildung und beschloss nach einem Besuch der Bayreuther Festspiele 1888, gegen den Wunsch seines Vaters, Musiker zu werden.
Max Reger studierte an den Konservatorien in Sondershausen und in Wiesbaden und fand in Wiesbaden eine Anstellung als Lehrer für Klavier und Orgel. Nach seiner Militärdienstzeit und bedingt durch berufliche Rückschläge erlitt Reger einen nervlichen und physischen Zusammenbruch. 1898 holte ihn seine Schwester Emma hochverschuldet, alkoholabhängig und krank ins Elternhaus zurück. 1901 ging Max Reger nach München und war in dieser Zeit äußerst produktiv. 1907 erhielt Reger seine Berufung zum Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig.
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Philipp Erasmus Reich
Philipp Erasmus Reich wurde am 1. Dezember 1717 in Laubach in der Wetterau geboren. Reich machte von 1732 bis 1744 eine Buchhandelslehre in Frankfurt am Main. 1744 kam Philipp Erasmus Reich nach Leipzig und übernahm eine Anstellung als Diener bei der Weidmannschen Buchhandlung. 1775 heiratete er Friederike Louise Heyl und erwarb 1776 ein Schlösschen in Sellerhausen bei Leipzig, in dem er in den folgenden Sommern einen bekannten und viel besuchten Salon unterhielt.
Reich knüpfte Kontakte zu neuen, jungen Autoren, die sich noch nicht etabliert hatten, so z.B. Christian Fürchtegott Gellert, Christoph Martin Wieland, Johann Georg Sulzer, Christian Felix Weiße und Johann Kaspar Lavater. Sie ließen ihre Werke bei Weidmann und Reich verlegen.
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Carl-Ludwig Long 1936
Carl Ludwig Hermann „Luz“ Long wurde am 27. April 1913 in Leipzig geboren. Der Sohn des Besitzers der Leipziger Schwanen-Apotheke Carl Hermann Long wohnte zunächst im Haus der Schwanen-Apotheke in der Reitzenhainer Straße 23 (heute Prager Straße). 1920 bezog die Familie ganzjährig das ausgebaute Sommerhaus in der Russenstraße 24 in Probstheida.
Long besuchte die Bauersche Privatschule, ab 1923 das Nikolai-Gymnasium und wechselte zum Friedrich-List-Realgymnasium. 1934 bis 1938 studierte Carl-Ludwig Long an der Juristenfakultät der Universität Leipzig und schloss sein Studium mit der juristischen Staatsprüfung zum Gerichtsreferendar ab. Er war als Gerichtsreferendar in Zwenkau tätig und anschließend in Leipzig. Am 21.7.1939 wurde Carl-Ludwig Long der Grad des Doctors der Rechte von der Universität Leipzig verliehen. Er war weiter tätig als Gerichtsreferendar in Leipzig.
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Albert Lortzing
Gustav Albert Lortzing wurde am 23. Oktober 1801 in Berlin geboren. Sein Vater, ehemaliger Lederhändler und seine Frau gründeten die Berliner Theatergesellschaft „Urania“ und machten ihr Hobby zum Beruf. Als Schauspieler zogen sie durch fast alle deutschen Provinzen. 1811 ging die Familie Lortzing nach Breslau an das dortige Theater. Engagements in Bamberg, in Coburg, in Straßburg, in Baden-Baden und in Freiburg folgten. Der erste Bühnenauftritt von Albert Lortzing fand im Kornhaus am Freiburger Münster statt, wo der 12jährige „unter lebhaftem Beifall“ das Publikum mit komischen Gedichten entzückte.
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Erich Loest
Erich Loest wurde am 24. Februar 1926 in Mittweida geboren. Er besuchte ab 1932 die Volksschule und ab 1936 die Oberschule. Loest war ab 1936 Mitglied der Hitlerjugend und ab 1944 der NSDAP. Erich Loest wurde 1944 zur Wehrmacht eingezogen und kam am 6. Mai 1945 in Bischofteinitz in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung arbeitete Loest 1945 in der Landwirtschaft und als Hilfsarbeiter in den Leunawerken, holte sein Abitur nach und wurde 1947 Mitglied der SED.
Seit 1950 arbeitete Erich Loest als freiberuflicher Schriftsteller in Leipzig und studierte Mitte der 1950er Jahre am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig. Ein prägendes Ereignis war für Erich Loest der Aufstand vom 17. Juni 1953. Im November 1957 wurde Loest wegen angeblicher „konterrevolutionärer Gruppenbildung“ im Zusammenhang mit Diskussionen über die Entstalinisierung verhaftet und zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Seine Strafe verbüßte Erich Loest in Halle (Saale) und im Zuchthaus Bautzen II.
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Eberhard Heinrich Löhr
Eberhard Heinrich Löhr wurde am 5. März 1725 in Hornburg bei Halberstadt geboren. In Leipzig betrieb er ein „Wechselcomptoir“, dass er zu einem der führenden Bankhäuser der Stadt ausbaute. Löhr war Besitzer des Hauses in der Grimmaischen Straße (heute Nr. 10). 1760 heiratete Eberhard Heinrich Löhr die Tochter des Handelskaufmanns Gottlieb Barthel und erwarb nach dessen Tod 1764 aus dem Nachlass Barthels Hof am Markt.
Während des Siebenjährigen Krieges macht Löhr ein vorteilhaftes Geschäft, indem er die den Leipzigern auferlegten Kriegskontributionen als Anleihen aufbrachte, um danach beträchtliche Zinsen einzunehmen.
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Hans Heinrich Reclam
Hans Heinrich Reclam wurde am 18. Mai 1840 in Leipzig geboren. Der Sohn des Gründers des Reclam-Verlages, Anton Philipp Reclam, trat in den Verlag ein und wurde 1868 zu dessen Teilhaber. Von 1890 bis 1917 war Reclam Inhaber des Unternehmens.
Unter seiner Führung wurde die Reclams Universal-Bibliothek stark erweitert und zu seinem Lebenswerk. Unter Hans Heinrich Reclam wurde das neue Verlagsgebäude im Graphischen Viertel erbaut. Ab 1900 war Reclam Eigentümer der Villa Swiderski/Reclam in der Karl-Tauchnitz-Straße 35 im Musikviertel.
Hans Heinrich Reclam starb am 30. März 1920 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Heinrich_Reclam#/media/Datei:H_H_Reclam_ca1900.jpg
Friedrich Ratzel
Friedrich Ratzel wurde am 30. August 1844 in Karlsruhe geboren. In Eichtersheim absolvierte Ratzel eine Ausbildung zum Apotheker und arbeite ab 1863 einige Jahre als Apothekergehilfe. Sein Interesse am naturwissenschaftlichen und philologischen Studium wuchs und so studierte Friedrich Ratzel Geologie und Zoologie in Heidelberg, Jena und Berlin.
Geldmangel zwang Ratzel, von einem seiner Reiseziele in Südfrankreich, seine „Reisebriefe Mittelmeer“ an die Kölnische Zeitung zu senden. Die Reiseberichte wurden gut aufgenommen und Ratzel wurde festangestellt. Friedrich Ratzel unternahm weitere Studienreisen nach Italien, Kuba, Mexiko, Ungarn und in die USA.
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Hildegard Maria Rauchfuß
Hildegard Maria Rauchfuß wurde am 22. Februar 1918 in Breslau geboren. Kurz vor dem Abitur wurde sie wegen der Parteinahme für jüdische Freunde von der Schule verwiesen. Ihren Abschluss machte Rauchfuß auf der Handelsschule und absolvierte anschließend eine Ausbildung als Sängerin.
Im Frühjahr 1945 floh sie aus Breslau, zuerst nach Bad Warmbrunn und 1947 nach Leipzig, wo sie anfangs als Buchhalterin tätig war. Seit Beginn der 1950er Jahre arbeitete Hildegard Maria Rauchfuß als freie Schriftstellerin in Leipzig.
Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Kinderbücher, Gedichte und Liedtexte, Fernsehdrehbücher sowie Texte für das Kabarett Leipziger Pfeffermühle. Die Liedtexte von Hildegard Maria Rauchfuß wurden unter anderem von Gisela May und der Band City interpretiert. Der Text des bekanntesten Liedes der Band City, „Am Fenster“ stammt von Hildegard Maria Rauchfuß.
Hildegard Maria Rauchfuß starb am 28. Mai 2000 in Leipzig. Der Rauchfußweg in Engelsdorf ist nach ihr benannt.
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Bildquelle: File:Fotothek df roe-neg 0006505 036 Portrait von Hildegard Maria Rauchfuß.jpg
Erstellt: zwischen 30. August 1953 und 9. September 1953 date QS:P571,+1953-00-00T00:00:00Z/9,P1319,+1953-08-30T00:00:00Z/11,P1326,+1953-09-09T00:00:00Z/11
Justus Carl Lion
Justus Carl Lion wurde am 13. März 1829 in Göttingen geboren. Der Sohn eines Göttinger Privatgelehrten besucht das Max-Planck-Gymnasium in Göttingen und gründete schon 1845 den ersten Schülerturnverein. Das Turnen wurde an der Schule nicht gerne gesehen und verboten. Nach der Revolution von 1848/1849 schrieb Lion, dass „nur stets das Volk, die arbeitenden und besitzlosen Klassen, dasjenige Element ist, welche das Leben machen, lenken und beherrschen muß“.
Lion studierte an der Georg-August-Universität Göttingen, wurde Lehrer und führte das Schulturnen ein. Nach Anstellungen in Hildesheim und in Groß-Gerau übernahm Carl Lion eine Lehrstelle mit den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und Turnen in Bremerhaven.
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Anton Philipp Reclam
Anton Philipp Reclam wurde am 28. Juni 1807 in Leipzig geboren. Seine Familie evangelisch reformierten Glaubens war aus Savoyen über Genf nach Berlin gekommen. Reclams Vater Carl Heinrich Reclam betrieb seit 1802 in Leipzig eine Buchhandlung und einen Verlag.
1828 erwarb Anton Philipp Reclam in Leipzig das „Literarische Museum“, eine Leihbibliothek und Lesehalle und schloss einen Verlag an. Seit 1837 firmierte er als „Philipp Reclam jun.“. Seine antirestaurativen, antihabsburgischen Schriften führten 1846 zu einem Verbot seines Verlages in Österreich. Reclam gab nach der Revolution 1848 Liedersammlungen, Klavierauszüge von Opern, Bibelausgaben, antike Klassiker und Wörterbücher heraus. In seiner 1839 gegründeten Druckerei nutzte Reclam fortschrittlichste Techniken, um eine auflagenstarke und kostengünstige Buchproduktion zu ermöglichen.
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Marie Lipsius
Ida Marie Lipsius, alias La Mara, wurde am 30. Dezember 1837 in Leipzig geboren. Die Tochter des Theologen und Rektors der Thomasschule Karl Heinrich Adelbert Lipsius und Schwester des Architekten Constantin Lipsius erhielt eine musische Ausbildung. Als Achtzehnjährige lernte sie Franz Liszt kennen, zu dessen engem Freundeskreis sie fortan zählt.
Um 1900 spielte Marie Lipsius eine bedeutende Rolle in der deutschen Musikszene. Sie trat am Hof in Weimar auf sowie im Kreis um Richard Wagner in Bayreuth. Zu ihrem achtzigsten Geburtstag 1917 wurde Marie Lipsius der Professorentitel verliehen.
Neben einigen Reiseschilderungen veröffentlichte Marie Lipsius als Musikschriftstellerin unter dem Pseudonym La Mara zahlreiche Monografien über alte und zeitgenössische Komponisten. Ihre Werke erschienen im Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig. Der fünfte Band dieser Reihe „Die Frauen im Tonleben der Gegenwart“, 1882, ist das erste Buch, das ausschließlich Musikerinnen porträtiert.
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Wilhelm Liebknecht
Wilhelm Philipp Martin Christian Ludwig Liebknecht wurde am 29. März 1826 in Gießen geboren. Liebknecht beteiligte sich radikaldemokratischer Revolutionär aktiv an den Revolutionen von 1848/49.
Nach der Niederschlagung der Aufstände lebte Wilhelm Liebknecht von 1849 bis 1862 im Exil, zunächst in der Schweiz und ab 1850 in England. In England stand er in engem Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels. Zurück in Deutschland trat Liebknecht 1863 dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein bei und wurde einer der profiliertesten sozialistischen Politiker im Reichstag und Kontrahent des Reichskanzlers Otto von Bismarck.
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Friedrich List
Daniel Friedrich List wurde am 6. August 1789 in Reutlingen getauft. Mit 14 Jahren begann List eine handwerkliche Lehre bei seinem Vater, wechselte 1805 in den Verwaltungsdienst. 1811 hörte List an der Universität Tübingen Vorlesungen zu Kameralwissenschaften, besuchte Veranstaltungen zur englischen Verfassung und zum Öffentlichen Recht. In Tübingen lernte Friedrich List auch seinen obersten Vorgesetzten und späteren Förderer, den württembergischen Kultusminister Karl August Freiherr von Wangenheim, kennen.
1833 kam Friedrich List nach Leipzig und war auch mit Robert Schumann befreundet. Lists Tochter Elise war eine gute Sängerin und trat im Leipziger Gewandhaus unter Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Seine Tochter Emilie wurde im Sommer 1833 die beste Freundin von Clara Schumann. Diese Freundschaft hielt ein Leben lang.
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Paul Bernhard Limburger
Paul Bernhard Limburger wurde 16. Juli 1826 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Kaufmanns Julius Bernhard Limburger verlor mit anderthalb Jahren seinen Vater. Sein Bruder, Paul Bernhard Limburger, führte das Handelshauses des Großvaters, Jacob Bernhard Limburger, weiter.
Nach der Lehre im großväterlichen Betrieb absolvierte Limburger Volontariate in Handelshäusern in England und Italien. Mit 25 Jahren wurde Paul Bernhard Limburger Teilhaber in dem von seiner verwitweten Großmutter geführten Geschäft und sechs Jahre später Hauptgesellschafter.
Um 1860 ließ sich Limburger in der Schillerstraße, Ecke Neumarkt ein Stadthaus errichten und in Dölitz eine Villa. Das Interesse für Musik hatte Paul Bernhard Limburger wohl von seinem Großvater übernommen. Im seinem Landhaus in Dölitz veranstaltete Limburger Soireen, in denen berühmte Musiker wie Johannes Brahms, Anton Rubinstein, Pablo de Sarasate und Clara Schumann auftraten. Mitglieder der sächsischen Königsfamilie waren zu Gast.
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Richard Lipinski
Robert Richard Lipinski wurde am 6. Februar 1867 in Danzig geboren. Der Sohn eines Arbeiters musste schon frühzeitig zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Die Trennung der Eltern, der frühe Tod des Vaters und materielle Not überschatteten seine Jugend. Nach einer kurzen Tätigkeit in einer Gärtnerei begann Lipinski Ende 1881 eine Handlungsgehilfenlehre in einem Materialwarengeschäft mit Branntweinausschank, die Lipinski im Frühjahr 1882 abbrach.
Im April 1882 kam er mit seiner Mutter nach Leipzig. Hier machte Richard Lipinski eine Lehre und fand eine Anstellung in einem Destillationsgeschäft und später als Buchhalter in der Spiegel- und Rahmenfabrik seines Bruders.
1882 bis 1894 war Lipinski als Berichterstatter nebenberuflich für die sozialdemokratische Zeitung „Der Wähler“ in Leipzig tätig. Mehrfach wurde Richard Lipinski wegen Vergehens gegen die pressegesetzlichen Bestimmungen zu Geld- und Haftstrafen verurteilt.
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Constantin Lipsius
Johann Wilhelm Constantin Lipsius wurde am 20. Oktober 1832 in Leipzig geboren. Der Sohn des späteren Rektors der Thomasschule, Karl Heinrich Adelbert Lipsius, ging nach dem Besuch des Gymnasiums zunächst an die Baugewerkschule in Dresden, danach zu Bauatelier der Kunstakademie Dresden. Auf einer Italienreise interessierten Lipsius besonders die Bauten in Venedig.
Zu Beginn der 1860er Jahre nahm Constantin Lipsius an regionalen und nationalen Architekturwettbewerben teil und erweiterte seine Kenntnisse beim Bau von Wohnhäusern und Restaurierungen. Sein Entwurf für den Neubau des Johannishospitals in Leipzig wurde preisgekrönt und brachte ihm den Titel eines Königlichen Baurats ein. 1874 wurde Constantin Lipsius zum Präsidenten der „Vereinigung Leipziger Architekten“ ernannt und übernahm die Leitung der Baugewerkschule. 1877 begann Lipsius mit der Restaurierung der Thomaskirche in Leipzig.
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Jacob Bernhard Limburger
Jacob Bernhard Limburger wurde am 14. Mai 1770 in Leipzig geboren. Limburger war Kaufmann, ihm gehörte die 1747 gegründete Seiden- und Garnhandlung Limburger jr.
Limburgers Leidenschaft galt der Musik und so war er von 1799 bis 1847 Mitglied des Direktoriums der Gewandhauskonzerte und trat als Veranstalter eines musikalischen Zirkels in Leipzig in Erscheinung. Zusammen mit Johann Gottfried Schicht gründete Jacob Bernhard Limburger 1802 die Leipziger Singakademie, der erste gemischte Laienchor der Stadt. 1815 rief Limburger die Liedertafel zu Leipzig ins Leben, deren Mitglieder angehalten waren, selbst kompositorisch oder dichterisch tätig zu sein.
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Heinrich von Morungen
Das Geburtsjahr von Heinrich von Morungen ist nicht bekannt. Er wirkte im Raum Ostmitteldeutschland und wird den klassischen Minnesängern zugeordnet.
Über das Leben von Heinrich von Morungen ist kaum etwas bekannt. Nach aktuellem Forschungsstand wird der Ort Morungen bei Sangerhausen als Geburtsort zugeordnet. Heinrich von Morungen bezog für hohe persönliche Verdienste eine Pension seines Gönners, des Markgrafen Dietrich I. von Meißen. 1213 überschrieb von Morungen diese Pension dem Thomaskloster zu Leipzig. 1217 trat Heinrich von Morungen in das Kloster ein.
Es ist anzunehmen, dass von Morungen auf Dichter, wie Walther von der Vogelweide und Neidhart von Reuental einen maßgeblichen Einfluss ausübte.
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Epitaph für Caspar Borner im Paulinum zu Leipzig
Caspar Borner wurde um 1492 in Großenhain geboren. Er studierte an der Universität Leipzig und bereiste Italien und Westeuropa. 1522 übernahm Borner das Rektorat der Thomasschule und begann 1523 mit seiner Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig.
Hohe Anerkennung fanden seine Schriften über Astronomie, Erdkunde und Geschichte. 1539/40 und 1541/42 war Borner Rektor der Universität. Er reformierte die Universitätsstatuten, richtete die Universitätsbibliothek ein und setzte eine gesicherte Besoldung der Professoren durch. Den Grundstock für die Universitätsbibliothek legte Caspar Borner durch die Sicherung von 1.500 Handschriften und 4.000 Büchern aus den durch die Reformation aufgelösten Büchern der Leipziger Klöster.
Borner gewann Lehrkräfte, die dem Humanismus in Leipzig den Weg bereiteten. Caspar Borner gelang es, 1543 das im landesherrlichen Besitz befindliche Dominikanerkloster in den Besitz der Universität zu bringen.
Caspar Borner starb am 2. Mai 1547. Sein Epitaph befindet sich heute in der Universitätskirche St. Pauli. Seit 1993 verleiht der Senat der Universität Leipzig Caspar-Borner-Medaille für Verdienste um die Erneuerung der Universität Leipzig.
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Hugo Licht
Hugo Georg Licht wurde am 21. Februar 1841 in Niederzedlitz (bei Posen) geboren. Der Sohn eines Gutsbesitzers besuchte die Realschule und begann eine Maurerlehre. 1862 bis 1863 lernte Licht im Berliner Architekturbüro von Hermann Ende und Wilhelm Böckmann, die in Berlin bei Villen und anderen privaten Bauten die Baukunst des Spätklassizismus prägten.
1864 ging Hugo Licht an die Berliner Bauakademie und wurde Schüler von Friedrich Adler. Von Berlin ging Hugo Licht nach Wien und arbeitete dort bei dem Architekten Heinrich von Ferstel.
Nach einer Italienreise 1869 bis 1870 kehrte Licht nach Berlin zurück und ließ sich als freier Architekt nieder. Der Leipziger Oberbürgermeister Otto Georgi betraute Licht am 4. April 1879 ohne Ausschreibung mit der Leitung des Hochbauamtes der Stadt und verlieh ihm den Titel des Stadtbaudirektors. Als das Bauamt 1879 neu organisiert wurde, übernahmen Hugo Licht und seine Mitarbeiter die Planung fast aller wichtigen kommunalen Neubauten. Hugo Licht prägte das Bild der Stadt Leipzig entscheidend. Er griff in all seinen Bauten typische Stilelemente auf, nutzte oft Verbundsteine und betonte herausgehobene Elemente der Architektur durch sichtbaren Sandstein. Zu Lichts bevorzugten Elementen gehörten markante Turmlösungen, wie beispielsweise bei der Polizeiwache an der Wächterstraße oder der Markthalle (nicht erhalten). Beim Predigerhaus an der Nikolaikirche griff Licht auf einen vereinfachten Renaissancestil zurück, der den Bau in das historische Umfeld einpasst.
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Melchior zur Straßen
Melchior Anton zur Straßen, eigentlich Zurstrassen, wurde am 28. Dezember 1832 in Münster geboren. Sein Vater hatte ihn für eine landwirtschaftliche Ausbildung vorgesehen. Die Familie Zurstrassen zog über Hamm nach Köln und erst hier durfte er 1850 beim Bildhauer Wilhelm Joseph Imhoff in die Lehre gehen. Melchior zur Straßen schuf ein Hochrelief der 14 Leidensstationen Christi und machte sich damit bei Christian Daniel Rauch aufmerksam, in dessen Werkstatt in Berlin zur Straßen ab 1854 tätig war.
Im April 1875 wurde Melchior zur Straßen Inspektor des neu gegründeten Kunstgewerbemuseums in Leipzig und gleichzeitig Lehrer an der Königlichen Akademie der bildenden Künste. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Carl Seffner, Adolf Lehnert und Felix Pfeifer.
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Paul Lange
Paul Lange wurde am 21. August 1853 in Planschwitz geboren. 1867 kam er an die Königliche Bauschule in Dresden und machte zeitgleich eine Maurerausbildung. 1870 besuchte Lange die Lehranstalt für gewerbliche Kunst. Ab 1871 arbeitete Paul Lange fünf Jahre in Wien in den Architekturbüros von Emil von Förster und war am Ringtheater beteiligt.
1876 ging Lange nach Paris und kehrte dann nach Leipzig zurück. Fünf Jahre war Lange im Architekturbüro Grimm beschäftigt, bevor er sich 1885 als Architekt selbstständig machte. 1893 zog Lange in das von ihm errichtete Wohnhaus in der Konstantin-/Ecke Lutherstraße.
Paul Lange war bedeutender Kirchenbaumeister, 25 Kirchen in Leipzig und Umgebung, im Vogtland und bis in das österreichische Böhmen hinein wurden nach seinen Plänen errichtet. Etwa 40 Kirchen baute Lange um oder restaurierte sie. Paul Lange war ein Verfechter kleiner Kirchen wegen deren besserer Akustik und des stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühls der Gemeinde. Großen Wert legte Lange auf die Innenarchitektur, wie in Leipzig u.a. in der Heilig-Kreuz-Kirche oder im Riquethaus erkennbar.
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Karl Straube
Montgomery Rufus Karl Siegfried Straube wurde am 6. Januar 1873 in Berlin geboren. Der jüngste Sohn von Johannes Straube, Organist und Harmoniumbauer in Berlin erhielt eine erste Ausbildung bei seinem Vater und bildete sich autodidaktisch weiter. Ein akademisches Studium absolvierte Straube nicht, wurde aber bald ein bekannter Orgelvirtuose. 1897 erhielt Karl Straube eine Anstellung als Organist am Willibrordi-Dom in Wesel.
1903 wurde Karl Straube Organist an der Thomaskirche in Leipzig und Chordirigent des Leipziger Bach-Vereins. 1907 nahm Straube eine Tätigkeit als Orgellehrer am Königlichen Konservatorium der Musik in Leipzig an und wurde 1908 zum Professor berufen.
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Johann Christoph Sysang: „Hermann befreit Germania nach dem Sieg über die Römer“, 1753
Johann Christoph Sysang wurde am 20. Mai 1703 in Leipzig geboren. Bei seinem Vater erlernte er das Handwerk des Kunstdrechslers und ging in die Lehre bei dem Leipziger Kupferstecher Martin Bernigeroth.
1724 begab sich Sysang auf Wanderschaft nach Halle (Saale), wo er als Kupferstecher an der Universität tätig war, weiter über Dresden kam Johann Christoph Sysang nach Prag und blieb bis 1735. In Prag schuf er vor allem Stiche von Heiligenbildern.
Über Dresden kam Sysang wieder nach Leipzig und wurde einer der gefragtesten Kupferstecher. Sysang schuf Bildnisse von Fürstlichkeiten, Staatsmännern, Ärzten, Juristen und Theologen. Für das von Johann Heinrich Zedler herausgegebene Universallexikon steuerte er von 1741 bis 1754 Vignetten bei. Von 1751 bis 1754 war Johann Christoph Sysang auch für Johann Christoph Gottscheds Monatsschrift „Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit“ tätig. Sysang lieferte auch die Abbildungen zu Christoph Otto von Schönaichs Heldengedicht „Hermann oder Das befreite Deutschland“.
Johann Christoph Sysang starb am 12. Juli 1757 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christoph_Sysang#/media/Datei:Hermann_l%C3%B6st_Germania_(Sysang,1753).jpg
Heinrich Stromer
Heinrich Stromer wurde 1482 in Auerbach in der Oberpfalz geboren. Die Familie Stromer ist seit Mitte des 14. Jahrhunderts in Auerbach nachweisbar und war verwandt mit sehr begüterten Familien der Oberpfalz und mit dem Nürnberger Patriziat.
Heinrich Stromer nahm 1497 sein Studium an der Universität Leipzig auf, erwarb 1501 den Magistertitel, wurde Professor der Philosophie und 1508 Rektor der Universität. 1511 erwarb Stromer den Doktortitel der Medizin, wurde 1516 Professor der Pathologie, 1523 Dekan der medizinischen Fakultät. Nach seinem Geburtsort wurde er in Leipzig Dr. Auerbach genannt.
1518 nahm Heinrich Stromer gemeinsam mit dem Ulrich von Hutten, den er bereits aus Leipzig kannte, am Reichstag zu Worms teil. Im Sommer 1519 war Stromer Zuhörer bei der Leipziger Disputation 1519 zwischen Martin Luther und Johannes Eck.
Stromer war der Leibarzt des Herzogs Georg von Sachsen, des Kurfürsten von Joachim I. von Brandenburg und des Kardinals, Kurfürsten und Erzbischofs Albrecht II. von Mainz.
Am 24. Januar 1519 heiratete Heinrich Stromer Anna Hummelshain, Tochter von Hans Hummelshain, einer der reichsten Bürger Leipzigs. Im gleichen Jahr kaufte Heinrich Stromer für 3.500 Gulden ein Grundstück an der Grimmaischen Straße mit einem Weinkeller. Stromer erwarb das angrenzende Grundstück zum neumarkt hinzu und ließ vVon 1530 bis 1538 Auerbachs Hof bauen, benannt nach seiner Geburtsstadt.
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Günther Ramin
Günther Werner Hans Ramin wurde am 15. Oktober 1898 in Karlsruhe als Sohn eines Superintendenten geboren. 1900 zog die Familie nach Groß-Lichterfelde bei Berlin und 1903 nach Schkeuditz. Ab 1910 besuchte Ramin zunächst die Latina August Hermann Francke in Halle (Saale), wurde in den Thomanerchor unter Thomaskantor Gustav Schreck aufgenommen und besuchte die Thomasschule zu Leipzig.
Günther Ramin studierte auf Anraten des damaligen Thomasorganisten Karl Straube von 1914 bis 1917 am Konservatorium der Musik in Leipzig und konzentrierte sich zunächst auf das Klavierspiel. Später nahm Ramin Orgelunterricht bei Karl Straube, den Ramin auch in der Thomaskirche vertrat.
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Günter Raphael
Günter Raphael wurde am 30. April 1903 in Berlin geboren. Der Sohn eines Kantors und Organisten sowie einer Geigerin begann im Alter von 10 Jahren zu komponieren. 1922 bis 1925 studierte Raphael an der Berliner Musikhochschule, scheiterte 1925 an der Kapellmeisterprüfung, da er die Bedeutung von bisbigliando („flüsternd“, ein Effekt bei der Harfe) nicht kannte.
1926 berief der damalige Thomaskantor Karl Straube Günter Raphael als Lehrer für Kontrapunkt und Musiktheorie an das kirchenmusikalische Institut in Leipzig. Den Durchbruch als Komponist erlebte Günter Raphael unter anderem mit der Uraufführung seiner 1. Sinfonie unter Wilhelm Furtwängler im Leipziger Gewandhaus 1926 und wenige Jahre später mit dem Requiem durch Straube, wiederum im Gewandhaus Leipzig.
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Gottlieb Wilhelm Rabener
Gottlieb Wilhelm Rabener wurde am 17. September 1714 auf dem Rittergut Wachau bei Leipzig geboren. Rabener studierte nach dem Besuch der Fürstenschule Sankt Afra in Meißen Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universität Leipzig. Danach war er als Steuereintreiber und ab 1741 als Steuerrevisor in Leipzig tätig.
1753 wurde Gottlieb Wilhelm Rabener als Referent nach Dresden berufen. Bereits während seiner Zeit in Leipzig schrieb Rabener satirische und essayistische Artikel für verschiedene Zeitschriften. Wegen seines Schreibstils wurde Gottlieb Wilhelm Rabener oft der „deutsche Swift“ genannt.
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Gotthold Ephraim Lessing, Kunstsammlung der Universität Leipzig
Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 in Kamenz geboren. Sein Vater, Johann Gottfried Lessing, war ein Vertreter der lutherischen Orthodoxie. In der Familie Lessing bestimmten vor allem die Bibel, der Glaube und die Sorge um das materielle „tägliche Brot“ das Gespräch beim Essen.
Gotthold Ephraim Lessings erhielt zunächst Unterricht bei seinem Vater. Im Alter von fünf Jahren war Lessing in der Lage, die Bibel und den von seinem Vater formulierten Katechismus zu lesen. Anschließend bekam Lessing einen Privatlehrer. Während des Besuchs der öffentlichen Lateinschule zeigte sich schnell, dass Lessing für sein Alter eine rasche Auffassungsgabe besaß und ein kluges Kind war. Der Unterricht genügte der intellektuellen Fähigkeiten des Schülers genügte und Lessings Vater reichte 1737 beim Kurfürsten ein Gesuch ein, den Sohn Gotthold Ephraim als in der Fürstenschule St. Afra in Meißen aufzunehmen. Gotthold Ephraim Lessing bestand die Aufnahmeprüfung 1741 hervorragend.
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Planung von Marienbrunn auf einer Postkarte von 1912
Hans Strobel wurde am 26. Februar 1881 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Er studierte Architektur an der Technischen Hochschule München und arbeitete während dieser Zeit schon selbstständig als Architekt, 1907 schloss Strobel das Studium 1907 mit Auszeichnung ab.
Bis 1910 arbeitete er als Angestellter in einem Architekturbüro und in städtischen Diensten in Bremen, wo er sich mit Fragen der Stadterweiterung befasste. Von 1910 bis 1914 leitete Hans Strobel das Stadterweiterungsamt der Stadt Leipzig. Strobel erarbeitete Bebauungspläne für u.a. für Möckern, nördlich der Halleschen Straße, die äußere Südvorstadt zwischen Bayrischem Bahnhof und Völkerschlachtdenkmal, die Gohliser Schlosswiesen und die Gartenstadt Marienbrunn.
Im Oktober 1914 ging er als Magistratsbaurat für Hochbau und Baupolizei nach Dortmund. Hans Strobel starb am 6. Februar 1953 in Dortmund.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b0/Struempell.JPG
Adolf von Struempell
Adolf von Strümpell wurde am 28. Juni 1853 in Neu-Autz bei Mitau (Lettland) geboren. Der Sohn des Philosophen Ludwig von Strümpell studierte an der Karls-Universität in Prag zunächst Philosophie und Psychologie, wechselte dann zum Studium der Medizin an die Universität Dorpat. Strümpell beendete das Studium an der Universität Leipzig.
1875 promovierte er zum Dr. med. und ging als Assistenzarzt an die von Carl Reinhold August Wunderlich geleitete Medizinische Universitätsklinik Leipzig. 1883 wurde er als Professor nach Leipzig berufen, 1886 erhielt er eine Professur an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. 1903 wechselte Strümpell an die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität, 1909 an die Universität Wien und 1910 zurück an die Universität Leipzig.
1915 wurde Adolf von Strümpell Rektor der Universität Leipzig. Ab März 1923 hielt sich Strümpell bei dem erkrankten Wladimir Iljitsch Lenin in Moskau auf. Adolf von Strümpell starb am 10. Januar 1925 in Leipzig. Die Strümpellstraße in Probstheida ist nach ihm benannt.
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Alphons Stübel
Moritz Alphons Stübel wurde am 26. Juli 1835 in Leipzig geboren. Seine Mutter starb bereits 1836 und nach dem Tod des Vaters 1849 wurde Stübel zusammen mit seinen beiden Schwestern Ida und Helene vom Bruder des Vaters, dem Stadtgerichtsrat Carl Julius Stübel, erzogen. 1854 legte er das Abitur ab und begann mit dem Studium der Chemie und Mineralogie an der Universität Leipzig, das er 1859 in Heidelberg weiterführte.
Während eines Aufenthalts in Italien Ende der 1850er-Jahre hatte sich Alphons Stübel mit Vulkanen beschäftigt. Stübel hielt sich bis Mitte der 1860er Jahre unter anderem in Marokko und auf Madeira auf, wo er weitere vulkanologische Untersuchungen durchführte. 1865 lernte er Wilhelm Reiß kennen, mit dem Stübel mehrere Forschungsreisen unter anderem nach Griechenland und Südamerika unternahm. Beide waren auch archäologisch aktiv.
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Leonhard Christoph Sturm
Leonhard Christoph Sturm wurde am 5. November 1669 in Altdorf bei Nürnberg geboren. Sturm besuchte das Gymnasium Kloster Heilsbronn und studierte danach Evangelische Theologie an der Universität Altdorf. 1689 erhielt Leonhard Christoph Sturm ein Lehramt in Jena, 1689/90 an der Universität Leipzig.
Während seiner Zeit in Leipzig 1691 bis 1694 wohnte Sturm im Bosehaus am Thomaskirchhof. 1702 ging Sturm als Professor an die Brandenburgische Universität Frankfurt und wurde auswärtiges Mitglied der Königlich Preußischen Sozietät der Wissenschaften.
Sturm erlangte vor allen mit seinem systematisch aufgebauten architekturtheoretischen Werk große Bedeutung, weniger durch seine Tätigkeit als Baumeister. Er veröffentlichte neben Schriften zu theologischen und mathematischen Fragen etwa 40 Werke zu Themen der Architektur und des Ingenieurbaus. Damit beeinflusste Sturm die deutsche Baukunst des 18. Jahrhunderts nachhaltig.
Leonhard Christoph Sturm starb am 6. Juni 1719 in Blankenburg.
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Nicolaus Adam Strungk – Manuskript des Laudate Pueri
Nicolaus Adam Strungk wurde am 15. November 1640 in Braunschweig getauft. Der Sohn des Organisten und Komponisten Delphin Strungk erhielt bereits von seinem Vater in Braunschweig Orgelunterricht und studierte an der Universität Helmstedt. Später lernte Strungk bis 1660 Violine bei Nathanael Schnittelbach in Lübeck.
Ab 1660 hatte Nicolaus Adam Strungk verschiedene Stellungen als Erster Violinist und Konzertmeister in den Hofkapellen von Wolfenbüttel, Celle und Hannover. 1662 trat Strungk bei einem Besuch in Wien vor Kaiser Leopold I. als Geiger und Klavierspieler auf. 1679 wurde Strungk Direktor der Hamburger Ratsmusik und kehrte 1682 als Hofkomponist nach Hannover zurück.
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Ferdinand Stolle
Ferdinand Stolle, eigentlich Ferdinand Ludwig Anders, wurde am 28. September 1806 in Dresden geboren. 1827 begann er das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und schloss sich der revolutionären Bewegung an. Seit 1830 verfasste Stolle Gedichte, Rezessionen und andere kleine Texte, in denen er die Zustände in Leipzig anprangerte.
Trotz einer Gefängnisstrafe veröffentlichte Ferdinand Stolle 1834 das Buch „Das neue Leipzig“, eine humoristisch-satirische Kritik. Der Rat drohte Stolle mit der Ausweisung und Ludwig Bernhard Stolle ging nach Grimma, wo er weiter literarisch wirkte. Ab 1844 gab Stolle das humoristisch-politische Volksblatt „Der Dorfbarbier“ heraus. 1855 ging Ferdinand Bernhard Stolle zurück nach Dresden, wo er am 29. September 1879 starb. Die Stollestraße in Gohlis-Süd ist nach ihm benannt.
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Ernst Wilhelm Straßberger
Ernst Wilhelm Straßberger wurde am 14. Oktober 1796 in Leipzig geboren. Der Sohn des Malers Christian Gotthelf Straßberger studierte bei Veit Hanns Friedrich Schnorr von Carolsfeld an der Leipziger Kunstakademie und zwischenzeitlich auch an der Akademie in Dresden.
Als Siebzehnjähriger erlebte Ernst Wilhelm Straßberger die Ereignisse der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813, die prägend für sein Schaffen werden sollten. Von 1823 bis 1842 wirkte Ernst Wilhelm Straßberger als Schmelzmaler in der Porzellanmanufaktur Meißen und lebte anschließend als freischaffender Künstler in Leipzig.
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Gottfried Wilhelm Leibniz
Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21. Juni in Leipzig 1646 als Sohn des aus Altenberg im Erzgebirge stammende Juristen, Notars und Professors für Moralphilosophie Friedrich Leibnütz geboren. Sein Vater besaß eine umfangreiche und vielfältige Bibliothek, zu der junge Leibniz nach dem Tod des Vaters Zugang hatte. Im Alter von acht Jahren lernte Gottfried Wilhelm Leibniz autodidaktisch die lateinische und die griechische Sprache, als Zwölfjähriger entwickelte er beim Durchdenken logischer Fragestellungen die Anfänge einer mathematischen Zeichensprache.
Gottfried Wilhelm Leibniz besuchte von 1655 bis 1661 die Nikolaischule in Leipzig. 1661 schrieb er sich an der Universität Leipzig ein, zu seinen Professoren gehörten Johann Adam Schertzer und Jakob Thomasius. 1663 ging Leibniz an die Universität in Jena.
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Adolf Lehnert
Franz Robert Adolf Lehnert wurde am 20. Juli 1862 in Leipzig geboren. Sein Vater war Lokomotivführer. Nach dem Besuch der Realschule studierte Adolf Lehnert von 1880 bis 1888 an der Königlichen Kunstakademie in Leipzig bei Melchior zur Strassen. Auf der Jahresausstellung der Schülerarbeiten der Akademie wurde Lehnert 1882 die bronzene Medaille und 1885 die silberne Medaille verliehen. Nach seiner Ausbildung hielt sich Adolf Lehnert zu Studienzwecken in Rom und Paris auf.
Adolf Lehnert war von 1896 bis 1924 Lehrer an der Kunstakademie in Leipzig. Zu seinen Schülern gehörte u.a. Max Alfred Brumme.
Adolf Lehnert gehört zu den bedeutendsten Künstlern des Historismus in Leipzig. Lehnert setzte zahlreiche öffentliche und private Aufträge um. Er war beteiligt mit künstlerischen Arbeiten am Neuen Rathaus, an der Universitätsbibliothek Albertina, an der Deutschen Bücherei sowie am Künstlerhaus.
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Hinrich Lehmann-Grube (links) bei der Kommunalwahl 1990 in Leipzig
Hinrich Lehmann-Grube wurde am 21. Dezember 1932 in Königsberg geboren. Am Ende des 2. Weltkriegs flüchtete die Familie nach Hamburg. Lehmann-Grube beendete 1951 seine Schulzeit mit dem Abitur in Hamburg und studierte anschließend Jura.
1956 wurde Hinrich Lehmann-Grube Mitglied der SPD. Von 1957 bis 1967 war Hinrich Lehmann-Grube in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetags in Köln tätig, 1967 bis 1979 war er Beigeordneter der Stadtverwaltung Köln. 1979 wurde Lehmann-Grube Oberstadtdirektor in Hannover. Leipzig und Hannover sind seit dem 23. November 1987 Partnerstädte.
Im April 1990 nahm Hinrich Lehmann-Grube die Staatsbürgerschaft der DDR an, um als SPD-Kandidat an der Kommunalwahl am 6. Mai 1990 in Leipzig teilnehmen zu können. Er gewann seinen Wahlkreis und wurde Stadtverordneter in Leipzig. Am 6. Juni 1990 wählte die Stadtverordnetenversammlung von Leipzig Hinrich Lehmann-Grube zum Oberbürgermeister. Bei den Wahlen zum Oberbürgermeister Juni 1994 wurde er mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
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Werner Stein
Ludwig Wilhelm Werner Stein wurde am 10. Januar 1855 in Braunschweig als Sohn eines Korbmachers geboren. Seine Ausbildung erhielt Stein von 1873 bis 1875 an der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Melchior zur Strassen und von 1875 bis 1879 bei Johannes Schilling in Dresden. Als Schillings Schüler war Werner Stein an der Ausführung des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim am Rhein beteiligt. 1879 erhielt Stein eine Professur als Lehrer für Modellieren an der Leipziger Gewerbeschule.
1902 kaufte Werner Stein ein Bauerngehöft in Streitwald im Kohrener Land, auf dem er seinen Lebensabend verbrachte. Werner Stein starb am 18. Januar 1930 in Streitwald und wurde auf dem Friedhof in Greifenhain beerdigt. In seinem Testament verfügte Stein, dass der Leipziger Künstlerverein eine Stiftung zur Unterstützung mittelloser Leipziger Kunststudenten gründete. Stein war der langjährige Vorsitzende des Leipziger Künstlervereins.
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Otto Spamer
Johann Christian Gottlieb Franz Otto Spamer wurde am 29. August 1820 in Darmstadt geboren. Seine Lehre absolvierte er in Darmstadt, arbeitete einige Jahre in Aschaffenburg und kam nach Leipzig.
1847 machte sich Spamer in Leipzig als Buchhändler selbständig und widmete sich Kinderbüchern. Die Revolution von 1848 verschlug ihn über Wien bis in die Türkei. Nach seiner Rückkehr nach Leipzig brauchte es einige Zeit, bis seine Buchhandlung wieder Fuß fassen konnte.
Zwischen 1860 und 1880 war der Verlag von Otto Spamer der bedeutendste in der Jugendbuchproduktion. Otto Spamer starb am 27. November 1886 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b1/Otto_Spamer.jpg
Max Lange
Max Lange wurde am 7. August 1832 in Magdeburg geboren. Er studierte u.a. Rechtswissenschaft und Philosophie und promovierte in beiden Fächern. Ab 1864 war Lange Mitinhaber der Verlagsbuchhandlung Otto Spamer in Leipzig. Nach dem Tode seines Schwiegervaters 1886 wurde Max Lange Alleininhaber der Verlagsbuchhandlung.
Max Lange betätigte sich auch als Autor. Er verfasste populäre Lebensbilder über Abraham Lincoln (1866) und Kaiser Wilhelm I. (1888) und viele andere Schriften.
Bereits als Schüler redigierte Lange 1849 die Magdeburger Schachzeitung. Lange war Gründer der Zeitschrift „Sonntags-Blatt für Schach-Freunde“. Sein Lehrbuch des Schachspiels erlebte 1856 und 1865 zwei Auflagen und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
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Maximilian Speck von Sternburg
Maximilian Speck, seit 1829 Freiherr Speck von Sternburg, wurde am 30. Juli 1776 in Gröba geboren. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen erhielt er in Beucha durch den Pfarrer Friedrich Gottlob Stephani eine schulische Ausbildung. 1791 begann Speck Leipzig eine Lehre in einem Wollhandelshaus. Aufgrund seines Geschicks im Umgang mit Geschäftspartnern wurde Maximilian Speck von seinem Arbeitgeber durch mehrere europäische Länder geschickt.
1815 kaufte Maximilian Speck das Haus Reichsstraße, Ecke Schuhmachergässchen, das er für seine geschäftlichen Zwecke aus- und umbaute. Mit dem Neubau des Messehauses Specks Hof wurde das Wohnhaus von Maximilian Speck abgerissen, sein Name aber auf den Neubau übertragen. 1817 richtete Speck in Wien eine Handlung für Wollsortierungen ein, weitere folgten in anderen europäischen Städten.
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Rudolf Kötzschke
Rudolf Kötzschke wurde am 8. Juli 1867 in Dresden geboren. Der Sohn des „königlich sächsischen Kammermusikus“ Hermann Kötzschke und älterer Bruder des Historikers Paul Richard Kötzschke besuchte die Gelinek’sche Privatschule und von 1877 bis 1885 das Gymnasium zum Heiligen Kreuz in Dresden. Zwischen 1886 und 1889 studierte Kötzschke an der Universität Leipzig Latein und Geschichte sowie Deutsch, Geographie, Sanskrit und Altgriechisch. 1887 studierte er für ein Semester an der Universität Tübingen.
Rudolf Kötzschke war zunächst als Lehrer an Gymnasien in Dresden und Leipzig tätig. 1894 holte ihn der Historiker Karl Lamprecht nach Leipzig. Kötzschke wurde 1896 Hilfsarbeiter in der Königlich Sächsischen Kommission für Geschichte.
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Max Spohr
Johannes Hermann August Wilhelm Max Spohr wurde am 17. November 1850 in Braunschweig als Sohn eines Kaufmanns geboren. In Braunschweig machte er eine Buchhandelslehre und arbeitete danach als Buchhandelsgehilfe in Fünfkirchen (Ungarn), Hannover und Leipzig. Mit Rudolf Wengler gründete Max Spohr in Braunschweig den „Verlag Wengler & Spohr“. In Leipzig war Spohr bei den Verlagen K.F. Koehler und Veit & Co tätig.
1881 gründete Spohr eine Sortiments-, Antiquariats- und Verlagsbuchhandlung und seinen Verlag. Zunächst verkaufte er wurden vor allem Restbestände anderer Verlage, Ende der 1880er-Jahre begann Max Spohr selbständig Bücher zu verlegen.
Mit „Der Urning vor Gericht“ von Melchior Grohe und „Die Enterbten des Liebesglücks“ von Otto de Joux gab Spohr 1893 die ersten Werke rund um das Thema Homosexualität heraus. 1894 folgte „Die verkehrte Geschlechtsempfindung“ von Norbert Grabowsky.
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Industriepalast Leipzig
Martin Samuel Kroch wurde am 20. November 1853 in Breslau geboren. Der Sohn einer Thora-Gelehrtenfamilie in Schlesien kam mit seiner Familie kurz nach seiner Geburt nach Leipzig. Kroch begann zunächst mit dem Getreidehandel, bevor er ins Bankgeschäft und schließlich in den Immobilienhandel einstieg. 1877 gründete Martin Samuel-Kroch das „Bankhaus Kroch jr.“. Sein Sohn Hans Kroch errichtete das Krochhochhaus am Augustusplatz in Leipzig.
Krochs Unternehmen florierte, sodass er außer einer Korn- und Sägemühle umfangreichen landwirtschaftlichen Besitz erwarb. Martin Samuel Kroch war auch Bauherr des Industriepalastes Leipzig. 1903 erwarb der Talmud-Thora-Verein unter Vorsitz des jüdischen Kaufmanns und Bankiers Martin Samuel Kroch das Gebäude von Friedrich Gutfreund in der Leipziger Keilstraße, aus dem dann die Brodyer Synagoge wurde.
Martin Samuel Kroch starb am 25. Oktober 1926 in Leipzig und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof in Leipzig begraben.
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Altes Rathaus Leipzig, Zwerchhäuser
Das Geburtsdatum von Paul Speck ist unbekannt, geboren wurde er wohl in Ehrenfriedersdorf, nachweisbar ist er ab 1532 in Freiberg. 1534 wurde Speck Bürger von Zwickau. Seine nachweisliche Beteiligung an der Errichtung bedeutender spätgotischer obersächsischer Hallenkirchen ist oft ungeklärt, sicher ist, dass Paul Speck maßgeblich an der Einführung und Durchsetzung der Formen der Renaissance in Sachsen in der Bau- und Bildhauerkunst beteiligt war.
Speck beherrschte mit einer großen Werkstatt für lange Jahre in weiten Teilen Sachsens den Markt, er war als Baumeister gesucht und umworben. Als Bildhauer schuf Paul Speck bedeutende Portale und Grabmale der Frührenaissance, weiterhin mehrere Kanzeln und Taufsteine. Als Baumeister errichtete er einige bedeutende Profanbauten. Speck war auch gesuchter Fachmann für Festungs- und Brückenbauten.
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Kurt Kresse
Kurt Kresse wurde am 15. Mai 1904 in Leipzig geboren. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie in Kleinzschocher auf. Sein jüngerer Bruder war der spätere Leipziger Oberbürgermeister Walter Kresse. Kresse durchlief eine Lehre zum Buchdrucker, konnte diesen Beruf jedoch zunächst nicht ausüben und arbeitete deshalb einige Jahre als Bergarbeiter im Ruhrgebiet und in Ostthüringen.
1924 fand Kresse in Leipzig eine Anstellung als Buchdrucker, trat in die KPD ein und wurde später Mitglied der KPD-Bezirksleitung Westsachsen. In den letzten Jahren der Weimarer Republik war Kresse Vorsitzender des Arbeitersportvereins „Fichte“ in Leipzig.
Nach 1933 wurde Kurt Kresse zweimal für mehrere Monate inhaftiert, unter anderem im KZ Colditz. Nach seiner Entlassung organisierte Kurt Kresse Solidaritätsaktionen für politische Gefangene und deren Familien. Von 1939 bis 1944 arbeitete Kresse als Fräser in der Druckmaschinenfabrik Schelter & Giesecke in Leipzig.
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Karl Theodor Küstner, ab 1837 von Küstner, wurde am 26. November 1784 in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule zu Leipzig, studierte an den Universitäten Leipzig und Göttingen Rechtswissenschaften und nahm nach einer größeren Reise durch Deutschland und Frankreich am Feldzug von 1814 als Husarenoffizier der sächsischen Freiwilligen teil.
Küstners Vorliebe für die dramatische Kunst führte ihn als Intendant zum Theater. Karl Theodor Küstner führte zunächst auf eigene Rechnung die Leitung des Leipziger Stadttheaters, das unter seiner Leitung zu einer der bedeutenden deutschen Bühnen wurde. Er begründete eine Pensionsanstalt für die Mitglieder des Theaters 1819 wurde Küstner Mitglied der Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen.
1830 wurde Karl Theodor Küstner als Direktor des Hoftheaters nach Darmstadt berufen. Bereits nach einem Jahr legte er dieses Amt nieder und stand seit 1833 dem Hoftheater in München vor. 1837 wurde Küstner in den bayerischen Adelsstand erhoben.
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Eingang zur Deutschen Bücherei in Leipzig
Karl Siegismund wurde am 23. Januar 1861 in Leipzig geboren. Er absolvierte von 1875 bis 1879 eine Buchhandelslehre bei Karl Volckmar in Leipzig und besuchte gleichzeitig die Leipziger Buchhändlerlehranstalt. Karl Siegismund ging 1879 nach Bonn, 1883 bis 1884 war er in Wien als Gehilfe und seit 1885 bei der „Stuhr’schen Buch- und Kunsthandlung“ in Berlin als Geschäftsführer angestellt.
In Berlin kaufte Siegismund 1886 „Internationale Buchhandlung“ und gründete eine Verlags- und Sortimentsbuchhandlung mit Antiquariat unter dem Namen „Karl Siegismund“. Das Geschäft verkaufte er 1898 und führte den Verlag in erweitertem Umfang fort. Sein Schwerpunkt lag bei historisch-militärischen Themen auf monarchistischer Grundlage. Für die Entwicklung des Verlags und das Ansehen von Karl Siegismund war die 1890 gegründete illustrierte Zeitschrift „Deutscher Soldatenhort“, die bis 1920 erschien. Ziel der Zeitschrift war es, hohe Militärs, Wehrpflichtige und Reservisten gegen sozialdemokratische Einflüsse zu immunisieren.
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Karl Krause
Johann Gottfried Karl Krause wurde am 29. November 1823 in Liemehna bei Eilenburg geboren. Das elfte Kind eines Landwirts verbrachte nach dem frühen Tod des Vaters eine entbehrungsreiche Kindheit. 1838 kam Krause nach Leipzig und arbeitete als Laufbursche für das Café français des Konditors Wilhelm Felsche. 1842 bis 1846 absolvierte Karl Krause eine Schlosserlehre und ging anschließend Wanderschaft in den südwestdeutschen Raum und in die Schweiz.
1848 kehrte er nach Leipzig zurück und arbeitete bis 1855 als Geselle in mehreren Leipziger Maschinenfabriken. Mit wenig Startkapital und der Hilfe des Konditors Felsche eröffnete Krause 1855 in der Leipziger Erdmannstraße eine Reparaturwerkstatt für Maschinen des grafischen Gewerbes. Bald begann Karl Krause, solche Maschinen selbst zu bauen – ab 1855 Steindruckpressen, ab 1856 Kupferdruckpressen, Glätt- und Packpressen und ab 1857 Satinierwalzwerken, weiterhin baute er Papierschneidemaschinen und weitere Maschinen, die in Buchbindereien eingesetzt wurden, wie ab 1857 Kniehebelpressen für den Blinddruck.
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Johann Kuhnau
Johann Kuhnau wurde am 6. April 1660 in Geising im Erzgebirge geboren. Seine Familie stammte aus Böhmen, welches der Großvater wegen der Gegenreformation verlassen musste. Drei Söhne der Familie Kuhnau wurden Musiker – außer Johann waren dies der älteste Sohn Andreas Kuhnau (1657 bis 1721), der als Kantor in Weesenstein, Groitzsch und St. Annaberg tätig war, und Gottfried Kuhnau (1674 bis 1736), der Kantor in Johanngeorgenstadt wurde.
1682 siedelte Kuhnau nach Leipzig über zum Studium der Rechtswissenschaft. Johann Kuhnau bewarb sich um die Organistenstelle an der Thomaskirche, wurde aber zunächst abgelehnt. Die Stele bekam Gottfried Kühnel, nach dessen Tod 1684 entschied sich der Leipziger Stadtrat für Kuhnau. Grund dafür war, dass Kuhnau anlässlich der Rückkehr von Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen aus der Schlacht bei Wien gegen die Türken im Herbst 1683 ein mehrchöriges, allegorisches Dramma per musica komponiert und als Freiluftmusik aufgeführt hatte.
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Wahren, Kath. Pfarr- und Klosterkirche St. Albert
Pater Gordian Landwehr, Geburtsname Hermann Landwehr, wurde am 30. Dezember 1912 in Lohne (Oldenburg) geboren. Das vierte von insgesamt zwölf Kindern eines Gemischtwarenhändlers stammte aus einem dem Katholizismus eng verbundenen Elternhaus. Im Alter von 13 Jahren wechselte Landwehr von der Volksschule an die von Dominikanern geleitete Ordens- und Missionsschule St. Josef in Vechta bei Oldenburg.
1932 trat Gordian Landwehr in Warburg (Westfalen) dem Dominikanerorden bei, studierte Theologie und legte im Mai 1936 die Ewigen Gelübde ab. 1938 wurde Landwehr zum Priester geweiht. Ab 1941 musste Gordian Landwehr als Sanitätssoldat in der Wehrmacht dienen und war bis zum Kriegsende an der Ostfront eingesetzt. Gordian Landwehr erkannt früh, dass sich Soldaten der Wehrmacht vieler Kriegsverbrechen in der Sowjetunion schuldig machten, in seiner Autobiografie berichtete er von Massenmorden an Juden und davon, dass seine Sanitätseinheit jüdische Bedienstete nicht an die SS ausgeliefert habe.
Trotzdem haderte Landwehr mit sich, dass er nicht genug Mut aufgebracht habe, um mehr Menschen vor dem Zugriff der Nazis zu schützen. Gordian Landwehr lernte die russische Sprache und feierte in Minsk und Umgebung öfters Gottesdienste für die einheimischen Katholiken – von der Wehrmacht eigentlich streng verboten.
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Friccius-Denkmal in Leipzig
Karl Friedrich Friccius wurde am 28. Juni 1779 in Stendal geboren. Friccius studierte Rechtswissenschaft in Halle (Saale) und wurde 1800 Auskultator am Obergericht der Altmark. Nach der Niederlage der Preußen bei Jena und Auerstedt 1806 wollte sich Karl Friedrich freiwillig melden, wurde aber wegen seines fehlenden Adelsprivilegs nicht angenommen.
Später wurde er dann doch Seconde-Lieutenant und als in Ostpreußen vier Brigaden mit 19 Reserve-Bataillonen gebildet wurden, wurde Neidhardt von Gneisenau sein Bataillonskommandeur. Bei der Verteidigung von Danzig 1806 bis 1807 zeichnete sich Friccius durch die selbständige Verteidigung von Neufahrwasser aus.
1813 trat Karl Friedrich Friccius erneut dem Militär bei und wurde Major und Kommandeur des 1. ostpreußischen Landwehr-Bataillons. Am 19. Oktober 1813 stürmte Karl Friedrich Friccius als einer der ersten das Grimmaische Tor in Leipzig und drang in die Stadt ein. Am 7. November 1813 erhielt Friccius den schwedischen Schwertorden für seine militärischen Leistungen in Leipzig.
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Johann Gottfried Körner
Johann Gottfried Körner wurde am 16. September 1726 in Weimar geboren. Der Sohn des Geistlichen an der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Weimar besuchte das Gymnasium in Weimar und studierte ab 1743 an der Universität Leipzig. 1748 wurde Körner Vesperprediger an der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, 1749 Kachet, 1752 Subdiakon der Thomaskirche und am 1. Januar 1756 Subdiakon der Nikolaikirche.
1761 trat Johann Gottfried Körner das Amt des Diakons an der Nikolaikirche an, 1775 das Amt des Archidiakon an der Thomaskirche. 1776 wurde Körner erster Pastor an der Thomaskirche, Superintendent, ordentlicher Professor der Theologie an der Leipziger Hochschule und Beisitzer im Leipziger Konsistorium. 1782 erlangte Johann Gottfried Körner die Domherrenwürde des Hochstifts in Meißen. Er war der Vater des Juristen Christian Gottfried Körner.
Johann Gottfried Körner starb am 4. Januar 1785 in Leipzig.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_K%C3%B6rner#/media/Datei:K%C3%B6rner,_Johann_Gottfried_(1726-1785).jpg
Georg Steindorff
Georg Steindorff wurde am 12. November 1861 in Dessau geboren. Er wuchs mit vier Geschwistern in einem liberalen jüdischen Elternhaus auf und legte in Dessau sein Abitur ab. In Berlin absolvierte Georg Steindorff zunächst ein Studium der Geschichte und Philosophie. Als sein Interesse an der Ägyptologie und der Orientalistik wuchs, schrieb er sich 1882 am Ägyptologischen Seminar der Universität Göttingen ein. 1885 konvertierte Georg Steindorff vom Judentum zum Protestantismus. 1893 wurde Stein an die Universität Leipzig berufen.
Seit 1898 war Steindorff Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, 1904 wurde er Ordinarius und zu einem der bedeutendsten Lehrkräfte der Universität Leipzig seiner Zeit. 1923/1924 war Steindorff Rektor der Universität Leipzig. Die von Gustav Seyffarth gegründete Ägyptische Sammlung baute Steindorff zu einem Museum, dem Ägyptischen Museum der Universität Leipzig, aus. Steindorff unternahm Forschungsreisen nach Ägypten und erwarb Gegenstände des Haus- und Grabgebrauchs und Kunstwerke.
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Würzgärtlein für die kranken Seelen. gedruckt zu Leipzig durch Abraham Lamberg
Abraham Lamberg wurde am 31.3.1557 in Leipzig geboren. Nachdem dem Tod seines Vaters wurde Lambergs Bildungsweg auf der Lateinschule Schulpforte unterbrochen. Abraham Lamberg ging zu dem Verlag Jakob Bärwald Erben in Leipzig, erwarb nach den Wanderjahren 1587 das Leipziger Bürgerrecht und ließ sich als Drucker nieder. Abraham Lamberg arbeitete für Henning Große in Leipzig und für den spekulativen Raubdruckverleger Johann Francke in Magdeburg. Als Druckerzeichen führte Lamberg den Pegasus.
Gegen den Widerstand der Leipziger Buchführer eröffnete Abraham Lamberg 1597 eine Buchhandlung für den Vertrieb der eigenen Verlagsartikel sowie als Sortiment und als Kommissionslager für die Drucke seines Stiefsohnes Hans Rambau in Görlitz. 1598 leistete Lamberg den neu geforderten Buchdruckereid. Schon 1595 hatte er an der ersten Sitzung der sich gründenden Leipziger Buchdruckerinnung teilgenommen.
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Wilhelm Traugott Krug
Wilhelm Traugott Krug wurde am 22. Juni 1770 in Radis geboren. Krug besuchte die Dorfschule, die aber einen schlechten Unterricht bot. Die Eltern ließen ihre Kinder darum von Hauslehrern unterrichten. Ab 1782 ging Krug auf die Landesschule Pforta. Wilhelm Traugott Krug studierte Philosophie und Theologie 1788 an der Leucorea in Wittenberg, 1792 an der Universität Jena und 1794 an der Georg-August-Universität Göttingen.
Er hielt Vorlesungen über Philosophie und Enzyklopädie. 1801 ging er als Professor an die Brandenburgische Universität Frankfurt, lernte dort Wilhelmine von Zenge kennen und heiratete sie am 8. Januar 1804 in der St. Marienkirche Frankfurt (Oder). Wilhelmine war zuvor seit 1800 mit Heinrich von Kleist verlobt gewesen.
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Carl Lampe 1850
Carl Lampe wurde am 10. Juli 1804 in Leipzig als Sohn von Johann Caspar Lampe, dem Hauptteilhaber der Drogenhandlung Brückner, Lampe & Co., geboren. Lampe baute das Unternehmen als Großhandelsgeschäft aus und ergänzte es durch eine Fabrik für ätherische Öle und chemische Produkte. Carl Lampe gab regelmäßig Handelsberichte heraus und verschaffte so der Fachwelt eine Übersicht über den Arzneimittelmarkt und förderte die gesamte pharmazeutische Branche. Lampe stiftete der Universität Leipzig eine pharmakognostische Sammlung.
Auf Anregung von Carl Lampe und Hermann Härtel trafen sich im November 1836 fünfzehn Leipziger Bürger, unter ihnen Kaufleute und Verlagsbuchhändler, in Lampes Haus „Milchinsel“ zur Gründung des Leipziger Kunstvereins. Der Zweck des Vereins war die Errichtung eines Kunstmuseums. 1848 wurde das Städtische Museum eröffnet. Dem Museum stiftete Carl Lampe eine Sammlung von mehr als 1.600 nach didaktischen, kunsthistorisch systematisierenden Prinzipien zusammengestellten Kunstblättern und legte so den Grundstock für die Grafische Sammlung des Museums. Auch zahlreiche historische Aufnahmen in der Fotografischen Sammlung stammen aus Lampes Besitz.
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Rekonstruktionszeichnung der Leipziger Burg um 1015 nach archäologischen Grabungen durch Herbert Küas – heute mitunter umstritten.© Stadt Leipzig / Stadtarchiv
Herbert Küas wurde am 5. Juli 1900 in Leipzig geboren. Nach dem Kriegsdienst im 1. Weltkrieg legte er im Alter von 20 Jahren sein Abitur ab und ging an die Technische Hochschule nach München, wo er einige Semester Architektur studierte. Ab 1924 folgte ein mehrjähriger Studienaufenthalt in Italien. Anschließend studierte Küas Kunstgeschichte an der Universität Leipzig, wo er 1935 mit einer Arbeit über Plastik des 13. Jahrhunderts im Dom zu Meißen promovierte.
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Hans Meyer Zwi Kroch wurde am 3. Juni 1887 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch des König-Albert-Gymnasiums in Leipzig trat Kroch 1922 in die von seinem Vater Martin Samuel Kroch gegründete Privatbank Kroch jr. KG a. A. ein und wurde später persönlich haftender Gesellschafter. 1923 war Hans Kroch Gründungs- und Aufsichtsratsmitglied der Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG.
1928 bezog das Bankhaus das von Architekten German Bestelmeyer entworfene Krochhochhaus am Augustusplatz, mit 43 Metern das erste Hochhaus Leipzigs. Hans Kroch war Hauptaktionär der AG für Haus- und Grundbesitz, die 1929 bis 1930 den Bau der im Volksmund genannten Krochsiedlung in Gohlis finanzierte.
Am 10. November 1938 wurde Hans Kroch nach der Pogromnacht verhaftet und ins KZ Buchenwald, später Sachsenhausen verschleppt. Erst nachdem Kroch im Namen aller Familienmitglieder eine Verzichtserklärung auf das Gesellschaftsvermögen des Bankhauses Kroch abgegeben hatte, wurde er freigelassen und die Bank schließlich von der Industrie- und Handelsbank AG übernommen.
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König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn, gemalt von Hans Krell
Hans Krell wurde um 1490 vermutlich in Crailsheim geboren. Während der Regierungszeit des ungarischen Königs Ludwig II. von 1522 bis 1526 stand Krell in dessen Diensten. Er arbeitete zunächst in Prag, dann in Ofen und in Preßburg.
1531 kam Hans Krell nach Leipzig und kaufte ein Haus am Alten Neumarkt 20 (heute Universitätsstraße). 1533 erhielt Krell auf Fürsprache von Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen das Bürgerrecht. 1535 erteilte der Rat der Stadt Leipzig Krell die Erlaubnis, „einen Turm auf sein Haus zu setzen, damit er die Wolken besser abmalen könnte“. Das Haus bekam den Spitznamen „die Arche“.
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Friedrich Wilhelm Stannebein
Friedrich Wilhelm Stannebein wurde am 29. März 1816 in Dölsdorf geboren. Er erlernte das Müllerhandwerk und kam 1841 nach Schönefeld bei Leipzig. Hier pachtete Stannebein eine Windmühle, die nach der Zerstörung in der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813 im Jahr 1826 neu aufgebaut wurde.
1862 beantragte Friedrich Wilhelm Stannebein zusätzlich die Konzession für einen „Kaffee-, Milch- und Kuchengarten im gedachten Mühlengrundstück“, das sich von der Mühle in Richtung Straße anschloss. Seine Wirtschaft versorgte Stannebein selbst mit Backwaren und so erfreute sie sich bald großer Beliebtheit als Ausflugsziel der Leipziger. 1863 erhielt Stannebein die Erlaubnis zum Ausschank von „Baierischem Bier, einem Glas Punsch oder Grog, Likör“ sowie von kalten Speisen.
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Vorzugsaktie über 1000 RM der Köllmann Werke AG vom 9. Oktober 1941
Gustav Köllmann wurde am 10. März 1874 in Barmen geboren. Nach seinem Maschinebaustudium in Karlsruhe arbeitete Köllmann als Praktikant in Chemnitz. Am 18. Juli 1904 gründete Gustav Köllmann in Leipzig die Mechanische Werkstatt G. Köllmann GmbH und produzierte ab 1905 vorwiegend Präzisionszahnräder. Die Firma hieß ab 1907 Zahnräderfabrik Köllmann GmbH erhielt und war spezialisiert auf die Herstellung von Kegelrädern für Hinterachsen und Wechselgetriebe für die Automobilindustrie und war damit die erste Spezialfabrik in Deutschland auf diesem Gebiet.
1912 wandelte Gustav Köllmann das Unternehmen in eine Familien-Gesellschaft um, die Zahnräderfabrik Köllmann-AG, ab 1928 Köllmann-Werke AG. Um die benötigten Werkzeuge für die Zahnradfertigung selbst herstellen zu können, gründete Köllmann 1919 in Leipzig die Köllmann Werkzeugfabrik GmbH. Im 1. Weltkrieg produzierte das Unternehmen für die Automobil-, Flugzeug- und Luftschiffindustrie. Die Köllmann-Werke lieferten seit 1927 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Getriebe-Gesellschaft mbH Berlin die ersten synchronisierten Triebwagengetriebe für die Deutsche Reichsbahn.
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Adolf von Kröner
Gustav Adolf Kröner, seit 1905 von Kröner, wurde am 26. Mai 1836 in Stuttgart geboren. Kröner besuchte das Gymnasium in Stuttgart, ging 1853 zum Studium nach Paris mit dem Wunsch, Opernsänger zu werden. Aus finanziellen Gründen brach er das Gesangsstudium ab und kehrte nach Stuttgart zurück. Adolf Kröner ging nach Leipzig und Weimar, um das Studium der Schauspielerei aufzunehmen, brach dieses ebenfalls ab und entschied sich schlussendlich für die Ausbildung zum Buchhändler.
1855 begann Kröner seine Ausbildung in einer Buchhandlung in Stuttgart, wechselte nach Cannstatt und nahm anschließend eine Anstellung als Buchhändlergehilfe in München an.
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Gedenktafel für Ronald M. Schernikau in Leipzig
Ronald M. Schernikau wurde am 11. Juli 1960 in Magdeburg geboren. Seine Mutter siedelte 1966 aus der DDR in die BRD über, Schernikau wuchs in Lehrte bei Hannover auf.
Mit 16 Jahren trat Ronald M. Schernikau in die Deutsche Kommunistischen Partei (DKP) ein. 1980 erschien seine „Kleinstadtnovelle“, ein Buch über schwules Coming-out in einer Kleinstadt, Schernikaus erster bemerkenswerter Erfolg.
1980 zog Schernikau nach West-Berlin, trat der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW) bei und studierte an der Freien Universität Berlin Germanistik, Philosophie und Psychologie.
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Erste Armenschule von Leipzig
Gottlob Kunath wurde 1799 in Predel geboren. 1808 trat Kunath eine Stelle als Lehrer im Leipziger Armenschulwesen an. Er verbesserte die Leistungsfähigkeit seiner ca. 1.000 Schüler.
Auf Gottlob Kunaths Initiative entstand neben der Armenschule an der Sternwartenstraße/Turnerstraße 1840 ein weiteres Schulgebäude. Kunath setzte sich dafür ein, dass die Lehrer an den Armenschulen den Lehrern an den Städtischen Volksschulen gleichgestellt wurden.
Gottlob Kunath starb am 24. April 1844 in Leipzig.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
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Klaus Renft (Foto Thomas Kraft)
Klaus Renft, bürgerlich Klaus Jentzsch, wurde am 30. Juni 1942 in Jena geboren. Seine Kindheit verbrachte Renft im Dorf Gernewitz. Im April 1952 zog Klaus Renft mit seiner Mutter nach Leipzig und besuchte die Petrischule. 1957 hatte Renft erste Auftritte mit der Schülerband „Kolibri“.
1958 gründete Klaus Renft mit einigen Freunden in Leipzig die „Klaus-Renft-Combo“, die bis zum Auftrittsverbot 1962 bestand. Nach dem verbot wurde die Gruppe umbenannt in „The Butlers“. Renft wohnte in der Mozartstraße 8 und in der Hohen Straße 49. 1963 beendet Klaus Renft seine Ausbildung als Möbeltischler.
Am 1. März 1964 trat die Band „The Butlers“ zum ersten Mal offiziell auf. Und erhielt im gleichen Jahr beim Deutschlandtreffen der Jugend eine Auszeichnung. 1965 wurde der populären Band aufgrund ihres westlichen Stils ein „unbefristetes Spielverbot“ ausgesprochen, zeitgleich mit dem Verbot vieler anderer Bands in Leipzig, ausgelöst durch den Leipziger Beataufstand. Ab 1967 durfte die „Klaus Renft Combo“ wieder öffentlich auftreten, ab 1971 waren auch Rundfunkaufnahmen möglich.
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Hauptportal der Mädler-Passage Leipzig
Theodor Kösser wurde am 2. Januar 1854 in Nerchau geboren. Kösser studierte an der Technischen Hochschule Stuttgart und der Technischen Hochschule Dresden und arbeitete von 1881 bis 1885 als Bürochef im Atelier des Leipziger Architekten Arwed Roßbach. Theodor Kösser war beteiligt an den Entwürfen für das Augusteum und für die Universitätsbibliothek Albertina.
1885 ließ sich Theodor Kösser als selbstständiger Architekt in Leipzig nieder und errang Preise bei Wettbewerben, z.B. für die Rathaus-Neubauten in Stuttgart und Hannover. 1902 bis 1906 baute Kösser nach Skizzen Roßbachs das Landgericht Leipzig (heute Amtsgericht Leipzig). Sein bedeutendstes Werk ist der Bau der Mädler-Passage, einer der bedeutendsten deutschen Passagenbauten aus der Spätzeit dieses Bautyps.
Theodor Kösser starb am 29. Juni 1929 in Leipzig.
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Theodor Körner
Carl Theodor Körner wurde am 23. September 1791 in Dresden als Sohn des Juristen Christian Gottfried Körner geboren. Körner verfügte über ein musikalisches Talent, zeichnerische Begabung und beherrschte eine Anzahl Instrumente.
1808 begann Theodor Körner sein Studium an der Bergakademie Freiberg. 1810 erschien sein erster Gedichtband, die „Knospen“, verlegt von Georg Joachim Göschen.
Im Sommer 1808 kam Körner an die Universität Leipzig und studierte Geschichte und Philosophie. 1811 ging Theodor Körner nach Berlin und hörte Vorlesungen bei Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Schleiermacher und Barthold Georg Niebuhr.
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Karl Franz Gottfried Koehler
Karl Franz Gottfried Koehler wurde am 7. Januar 1764 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Kartenmachers machte in Wien, Dessau und Leipzig eine Buchhandelslehre. 1789 gründete Koehler die Verlags-. Sortiments und Kommissionsbuchhandlung K.F. Koehler. 1830 übergab Karl Franz Gottfried Koehler seine Firma seinem Sohn Karl Franz Koehler.
Karl Franz Gottfried Koehler starb am 29. Dezember 1833 in Leipzig.
Karl Franz Koehler sen. wurde am 23. März 1805 in Leipzig geboren. Nach seiner buchhändlerischen Lehre in Potsdam und Gießen war Koehler in Wien, Aarau und Freiburg i.Br. tätig. 1830 übernahm Karl Franz Koehler die Kommissionsbuchhandlung seines Vaters und baute sie aus. 18646 wurde die „Koehlersche Verlagsbuchhandlung Adolph Winter“ ausgegründet, aus dem 1925 der Verlag Koehler&Amelang entstand. 1847 ergänze Koehler sein Angebot um ein Antiquariat.
Karl Franz Koehler sen. starb am 2. Dezember 1872 in Leipzig.
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Carl Ferdinand Langhans
Carl Ferdinand Langhans wurde am 14. Januar 1781 in Breslau geboren. Der Sohn des Architekten Carl Gotthard Langhans wurde, wie sein Vater, Theaterbaumeister.
Ausgebildet wurde Langhans von seinem Vater sowie an der Berliner Bauakademie, u.a. bei Friedrich Gilly. 1797 trat er als Baukondukteur in den Dienst des Berliner Oberhofbauamtes. Carl Ferdinand Langhans reiste nach Italien und war kurzzeitig in Wien am Theater an der Wien tätig. Nach dem Tod seines Vaters 1808 kehrte Langhans nach Breslau zurück und arbeitete als Architekt, entwarf Lampen, Kaffeemaschinen und konstruierte und erprobte eine Frühform des Tretrollers mit zwei Hinterrädern.
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Otto Koch
Carl Wilhelm Otto Koch wurde am 3. Mai 1810 in Graßdorf bei Taucha geboren. Der Sohn eines Ratsoberförsters und besuchte von 1823 bis 1829 die Nikolaischule in Leipzig und studierte von 1829 bis 1832 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Ab 1832 arbeitete Koch als Aktuar beim Leipziger Steueramt. Ab 1833 war Otto Koch königlich sächsischer Notar und ab 1836 Assessor am Königlichen Hauptsteueramt in Leipzig. 1841 ließ sich Koch als Rechtsanwalt in Leipzig im Haus Reichsstraße 1.
Von 1844 bis 1847 war Otto Koch nationalliberaler Stadtverordneter in Leipzig und gehörte in dieser Zeit dem Ausschuss für Kirchen, Schulen und milde Stiftungen und der Deputation für das Marktwesen und lokalstatuarische Angelegenheiten an. Am 11. Mai 1848 wurde Koch als Abgeordneter des Wahlkreises Borna in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. 1848/1849 hatte Otto Koch das Amt des Vizebürgermeisters von Leipzig inne.
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Christian Gottfried Körner
Christian Gottfried Körner wurde am 2. Juli 1756 in Leipzig geboren. Der Sohn des Theologieprofessors, Pastors und Leipziger Superintendenten Johann Gottfried Körner lernte von 1769 bis 1772 an der Fürstenschule Grimma, studierte an der Universität Göttingen und an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften.
1777 schloss sich Körner der Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen an. 1778 wurde er Privatdozent, 1783 Oberkonsistorialrat in Dresden, 1790 Oberappellationsgerichtsrat, 1798 bis 1811 Geheimer Referendar im Geheimen sächsischen Konsilium, 1811 in das Appellationsgericht zurückversetzt.
1813 wurde Christian Gottfried in Dresden Mitglied der Loge Zu den drei Schwertern und war hier Meister vom Stuhl bis 1815. Christian Gottfried war einer der vertrautesten und einflussreichsten Freunde und Förderer von Friedrich Schiller. Die Freundschaft zwischen Schiller und Körner entstand durch einen nicht unterzeichneten Brief, den Schiller in Mannheim erhielt und der die uneingeschränkte Verehrung für Schillers Dramen ausdrückte.
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Die Thomaskirche im Jahr 1749
Jakob Köhler wurde 1449 in Leipzig geboren. 1460 bis 1469 studierte Köhler an der Universität Leipzig und wurde 1476 Magister an der Philosophischen Fakultät. Jakob Köhler wirkte als Pfarrer an der Thomaskirche, 1493 wurde er zum Probst des Augustiner-Chorherrenstiftes gewählt.
In seiner Amtszeit wurde der Neubau der Thomaskirche geweiht. Köhler gelang ein Neubau für die Juristen, so dass der Lehrbetrieb in der Thomaskirche abgeschafft werden konnte. 1516 legte Jakob Köhler den Grundstein für den Neubau des Schiffs der Nikolaikirche.
Jakob Köhler starb 1519 in Leipzig.
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Bildquelle: Thomaskirche_Leipzig_(1749)_Foto_H.-P.Haack_bearbeitet
Heinrich Gottfried Koch
Heinrich Gottfried Koch wurde am 9. Januar 1703 in Gera geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig lernte er 1728 Friederike Caroline Neuber kennen und schloss sich ihrer Theatergruppe an. Koch brillierte er nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Dekorationsmaler und Theaterdichter und wurde auch von Gotthold Ephraim Lessing hochgeschätzt.
1748 verließ Heinrich Gottfried Koch die Neubersche Truppe und ging nach Wien. 1749 kehrte er nach Leipzig zurück, gründete er eine eigene Theatertruppe, die Kochsche Truppe. Die Veränderungen in der Theaterwelt und auch die sich wandelnden Vorlieben des Publikums brachten es mit sich, dass Koch 1752 in Leipzig die erste komische Operette „Die verwandelten Weiber oder „Der Teufel ist los“ von Christian Felix Weiße vor einem begeisterten Publikum aufführte.
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Thomas Theodor Heine
Thomas Theodor Heine, bürgerlich David Theodor Heine, wurde am 28. Februar 1867 in Leipzig geboren. Er stammte aus einer großbürgerlichen jüdischen Familie und war der zweite Sohn des Gummiwarenfabrikanten Isaak Heine. Heine besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Im März 1884 veröffentlichte Thomas Theodor Heine anonym einige Karikaturen in den „Leipziger Pikanten Blättern“, dessen Herausgeber Leopold von Sacher-Masoch war.
Er wurde untragbar und wurde kurz vor dem Abitur der Schule verwiesen. Heine ging an die Kunstakademie Düsseldorf, wechselte allerdings nach Differenzen mit Mitschülern in der Studentenverbindung nach München. In München arbeitete Heine als Landschaftsmaler und ab 1892 als Zeichner und Karikaturist für die Fliegenden Blätter.
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Max Klinger
Max Klinger wurde am 18. Februar 1857 in Leipzig als zweiter Sohn des Seifen- und Parfümfabrikanten Heinrich Louis Klinger und dessen Ehefrau Auguste Friederike Eleonore Klinger geb. Richter in der Petersstraße 48 geboren. Klinger besuchte die Bürgerschule in Leipzig und am Sonntag die Zeichenschule Brauer, anschließend die Realschule, die spätere Petrischule.
1874 empfahl der Dresdner Architekt und Kunsthistoriker Franz Richard Steche Max Klinger dem Maler Anton von Werner in Berlin. Dieser lehnte ihn ab und verwies Klinger an den Maler Karl Gussow in Karlsruhe. 1874 begann Max Klinger das Studium an der Großherzoglich Badischen Kunstschule in Karlsruhe. 1875 wechselte Klinger an die Königlichen Akademie der Künste in Berlin. Künstlerisches Vorbild Klingers war Adolph Menzel. Klinger beschäftigte sich auch mit der Lehre von Charles Darwin. 1876 schloss Max Klinger seine Ausbildung mit dem Prädikat „Außerordentlich“ ab.
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Sebastian Knüpfer
Sebastian Knüpfer wurde am 6. September 1633 in Asch in Böhmen geboren. Der Organistensohn, unterrichtet von seinem Vater, versah schon im Alter von zehn Jahren den Organistendienst in seinem Heimatort.
1646 ging Knüpfer nach Regensburg und von 1657 bis 1676 war Sebastian Knüpfer Thomaskantor in Leipzig. An der Universität Leipzig studierte Knüpfer Philosophie. Sebastian Knüpfer gehörte zu den bedeutendsten Musikern des 17. Jahrhunderts. Er komponierte vor allem Madrigale, 25 Choralkantaten, Motetten und Messen.
Sebastian Knüpfer starb am 10. Oktober 1676 in Leipzig.
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Wilhelm Seyfferth
Wilhelm Theodor Seyfferth wurde am 24. Juli 1807 in Leipzig geboren. Seyfferths Vater war der aus Eilenburg stammende Wilhelm Gotthelf Ernst Seyfferth, Besitzer der Privatbank „Vetter & Co.“. Wilhelm Seyfferth übernahm nach dem Tod des Vaters 1832 die Geschäfte und wurde zu einem der Gründer der Leipziger Bank.
Seyfferth gehörte zu den Initiatoren der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Bis zum Verkauf der Eisenbahngesellschaft an den Sächsischen Staat im Jahr 1876 stand Seyfferth der Bahn als Vorsitzender vor. Wilhelm Seyfferth engagierte sich 1841 auch bei der Gründung der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn. Seyfferths Name wurde schon zu Lebzeiten auf dem Leipziger Eisenbahndenkmal verewigt.
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Hermann Knaur
Imanuel August Hermann Knaur wurde am 3. April 1811 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Ratsfreischule in Leipzig ging er in eine vierjährige Töpferlehre. Leipziger Kunstfreunde wurden auf Knaurs kleine Arbeiten aufmerksam, die er aus Ton fertigte. Sie ermöglichten Knaur einen Aufenthalt in Dresden, wo er drei Jahre bei Ernst Rietschel Bildhauerei studierte. Danach arbeitete Knaur eine Zeit für Ernst Hähnel.
Seine erste selbständige Arbeit, „Der Wanderer mit dem Hunde“, kaufte der Sächsische Kunstverein. Der zweite Preis für den nicht ausgeführten Entwurf Hermann Knaurs des Beethoven-Denkmals in Bonn war Anlass, ihm ein Stipendium für eine Reise nach Italien zu gewähren. In Rom entstanden die Marmorstatue „Ein Mädchen, das Tauben füttert“ und die Gruppe „Kain und Abel“ aus Ton.
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Friedrich Gottlieb Klopstock
Friedrich Gottlieb Klopstock wurde am 2. Juli 1724 in Quedlinburg geboren. 1746 kam er von Jena nach Leipzig, um sein Theologiestudium fortzusetzen, sein Quartier hatte er in der Burgstraße 9.
In Leipzig veröffentlichte Friedrich Gottlieb Klopstock seine ersten drei Gesänge des „Messias“ und seine „Leipziger Orden“. Klopstock fand Kontakt zu Christian Fürchtegott Gellert und Gottlieb Wilhelm Rabener. 1748 verließ Friedrich Gottlieb Klopstock Leipzig.
Friedrich Gottlieb Klopstock starb am 14. März 1803 in Hamburg.
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Seemann-Verlag in Leipzig
Gerhard Keil wurde am 15. März 1922 in Leipzig geboren. Er besuchte die Deutsche Buchhändlerlehranstalt Leipzig und die Reichsschule des deutschen Buchhandels. Ab 1948 arbeitete Keil im sowjetischen SMA-Verlag und übernahm 1954 kommissarisch, dann als Direktor, den Seemann-Verlag nach dessen Verstaatlichung. Keil war auch als Treuhänder des Verlags Philipp Reclam und Staatlicher Gesellschafter des Postreiter-Verlags in Halle (Saale).
Gerhard Keil förderte zahlreiche Kunstwissenschaftler und hatte Kontakte zu Verlagen in der ganzen Welt. Von 1960 bis 1963 war Keil Geschäftsführer im Insel-Verlag Anton Kippenberg Leipzig. Keil war Mitglied im Verlegerausschuss und Leiter der Kommission Kultur des Börsenvereins des deutschen Buchhandels zu Leipzig.
Keil war Ehrendoktor der Universität Leipzig und Ehrenmitglied des Kuratoriums „Haus des Buches Leipzig“.
Gerhard Keil starb am 12. September 1997 in Leipzig.
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Ernst Keil
Ernst Keil wurde am 6. Dezember 1816 in Langensalza geboren. In Weimar lernte Keil den Beruf des Buchhändlers, trat 1837 als Gehilfe in die Weygandsche Buchhandlung zu Leipzig ein und wandte sich bald auch dem Journalismus zu. 1838 übernahm Ernst Keil die Redaktion des Journals „Unser Planet“ (später Wandelstern), das unter seiner Leitung eines der am meisten gelesenen Blätter der damaligen Zeit wurde.
1845 gründete Keil ein eigenes buchhändlerisches Geschäft in Leipzig und rief das Monatsblatt „Der Leuchtthurm“ ins Leben, das er auch selbst redigierte. „Der Leuchtthurm“ hatte eine große Bedeutung für den Journalismus im Revolutionsjahr 1848. Unterstützt von angesehenen Vertretern der liberalen Bewegung, wie Robert Blum, war das Blatt der erste volkstümliche Ausdruck des erwachten Befreiungsdranges auf politischem und religiösem Gebiet.
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Gottfried Kirch
Gottfried Kirch wurde am18. Dezember 1639 in Guben als Sohn eines Schuhmachers geboren. Kirch arbeitete als Schulmeister in Langgrün und Neundorf bei Lobenstein und später als Astronom in Coburg, Leipzig und Guben sowie ab 1700 in Berlin. Seit 1667 veröffentlichte Gottfried Kirch Kalender und baute Teleskope. 1679 erfand er einen Schraubenmikrometer für astronomische Messungen.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war Gottfried Kirch der meistgelesene Kalendermacher und zählte zu den führenden deutschen Astronomen. 1680 entdeckte Kirch erstmals einen Kometen mittels Teleskop (Komet C/1680 V1), 1681 entdeckte er den Wildenten Haufen, den offenen Sternhaufen M 11.
1686 zog Gottfried Kirch nach Leipzig und arbeitete mit dem Bauernastronomen Christoph Arnold zusammen. 1686 fand er den Mira-Veränderlichen χ Cygni und widmete viel Zeit der Beobachtung des Doppelsterns Mira. Kirch führte drei neue Sternbilder ein, den Reichsapfel, das kurfürstliche Schwert und das Brandenburgische Szepter, die allerdings später von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) nicht angenommen wurden.
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Nikolaikirche in Leipzig
Johann Michael Senckeisen wurde 1652 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Tischlermeisters machte 1693 auf sich aufmerksam mit einem Röhrwasserplan und einem Entwurf für den Neubau der Barfüßerkirche, der späteren Matthäikirche und wurde Obervogt.
Als Obervogt war Senckeisen der oberste Baubeamte in Leipzig, unterstand dem Rat der Stadt und war für die eigentlichen Bauvorhaben zuständig. Johann Michael Senckeisen schuf 1712 den Brunnen am Neumarkt (nicht erhalten) sowie die Kapelle des Jacobshospitals vor dem Ranstädter Tor (nicht erhalten). Sein bleibendes Werk in Leipzig ist der barocke Mittelturm der Nikolaikirche, den Senckeisen 1730 und 1734 entwarf und der bis heute der höchste Kirchturm in der Leipziger Innenstadt ist.
Johann Michael Senckeisen starb am 19. Dezember 1742 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Seume#/media/Datei:SeumeJG.jpg
Johann Gottfried Seume
Johann Gottfried Seume wurde am 29. Januar 1763 in Poserna geboren. Der Sohn eines Landwirts besuchte die Dorfschule und die Lateinschule in Borna. Von 1776 bis 1777 war Seume Schüler an der Nikolaischule in Leipzig.
Johann Gottfried Seume studierte 1780/81 an der Universität Leipzig Theologie. 1781 wurde Seume auf dem nach Paris von hessischen Soldatenwerbern ergriffen und zum Dienst in der Armee gezwungen. Der Landgraf von Hessen-Kassel schickt ihn nach England in den Kampf im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Im August 1782 traf Seume bei Halifax in Kanada ein, es gab jedoch keine Kampfhandlungen mehr. Seumes Bewunderung für die natürliche Ungezwungenheit der Einwohner schlug sich in seinem oft zitierten Gedicht „Der Wilde“ nieder – „Ein Kanadier, der Europens übertünchte Höflichkeit nicht kannte…“.
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Wohn- und Handelshaus Katharinenstraße 21 Leipzig
Friedrich Seltendorff wurde um 1700 in Halle (Saale) geboren. Er kam als Baumeister von Halle nach Leipzig und wurde 1720 Meister der Leipziger Maurerinnung.
Friedrich Seltendorff gehörte zu den bedeutendsten Baumeistern des Barocks in Leipzig. Seine Bauten zeichnen sich durch großzügige Lisenengliederungen aus und weitgehenden Verzicht auf Fassadendekor.
Friedrich Seltendorff starb am 4. Februar 1778 in Leipzig.
Zu den Bauwerken, die Friedrich Seltendorff in Leipzig geplant hat, gehören:
- Richtersches Landhaus in der Gerbergasse für Johann Christoph Richter, (1743/44), 1895 abgerissen,
- Stadtbibliothek im Gewandgässchen (1740 bis 1744, ab 1987 Neubau),
- Barockfassade des Gewandhauses (1740/44, abgebrochen),
- Wohnhaus Burgstraße 14 (1744), nicht erhalten,
- Wohnhaus Katharinenstraße 21 (1750),
- Gohliser Schlösschen (1755/56 Zuschreibung),
- Barthels Hof (früher: Zur Goldenen Schlange) Umbau 1747 bis 1750 im Auftrag des Stadthauptmanns und Kaufmanns Johann Gottlieb Barthel,
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Briefmarkenjournal von 1894 der Brüder Senf
Am 22. März 1872 gründete Reinhard Senf (1856 bis 1910) mit einem Geschäft in der Frankfurter Straße (heute Jahnallee) die älteste deutsche Briemarkensammlung.
1874 übernahm sein Bruder, Louis Senf, das Geschäft. 1890 gründete Louis Senf eine eigene Firma in der Universitätsstraße. Louis Senf verfasste den „Leitfaden der Briefmarkensammler“, ein „Handbuch der Postkartensammler“ und “Senfs Briefe“.
Richard Senf gab ab 1891 das „Illustrierte Briefmarken-Journal“ heraus. 1892 erschien „Gebrüder Senfs Illustrierter Postwertzeichen-Katalog“, der zu den wichtigsten seiner Art auf der Welt gehörte.
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Nikolaus Selnecker
Nikolaus Selnecker, auch: Sellenecker, Nicolaus Selneccer; wurde am 6. Dezember 1530 in Hersbruck geboren. Der Sohn eines Stadtschreibers und Notars wuchs seit 1534 in Nürnberg auf. Früh wandte sich Selnecker der Musik zu und wurde 1542 Organist an der Nürnberger Burgkapelle.
Im April 1550 begann Nikolaus Selnecker sein Studium an der Universität Wittenberg. Die Freundschaft seines Vaters mit Philipp Melanchthon öffnete Selnecker das Haus des Präzeptors.
Auf Empfehlung Melanchthons wurde Nikolaus Selnecker 1557 als dritte Hofprediger nach Dresden von Kurfürst August von Sachsen berufen. 1559 übernahm Selnecker zusätzlich die Leitung der Hofkapelle und am 14. Februar 1560 wurde er auch Erzieher des Kurprinzen Alexander. 1564 rügte Nikolaus Selnecker die Jagdleidenschaft des Kurfürsten und konnte nur durch eine Aufgabe seines Amts einen ehrenvollen Abschied erreichen.
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Oscar Seifert
Oscar Seifert wurde am 11. März 1861 in Neuschönefeld geboren. Seine Eltern starben früh an der Cholera und Oscar Seifert wuchs bei Pflegeeltern auf. Durch seinen Wortwitz als fliegender Händler wurde er als Seiferts Oscar zu einem Leipziger Original.
Seifert erwarb eine Genehmigung, „sämtlich polizeilich zugelassenen Artikel“ zu verkaufen. Seinen Stand hatte er zur Messezeit in Leipzig auf dem Weihnachtsmarkt, meist auf dem Königsplatz (heute Wilhelm-Leuschner-Platz). Wortreich verschleuderte Oscar Seifert seine Kleinwaren, wie Hosenträger, Kämme, Garn, Stecknadeln, Mundharmonikas und Thermosflaschen.
Gegen Ende seines Lebens erwarb Seifert ein Karussell mit sechs Autos, angetrieben mit einem Elektromotor, das auf der Leipziger Kleinmesse eine Attraktion als „Seiferts Oscars Pracht-Auto-Corso“ war.
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Zoo Leipzig
Siegfried Seifert wurde am 21. September 1922 in Rodewisch geboren. Seine Kindheit verbrachte Seifert bis zu seinem 5. Lebensjahr in Rützengrün. 1927 zog die Familie Seifert nach Dresden, wo Siegfried Seifert auch die Schule besuchte. Nach dem 2. Weltkrieg zog die Familie Seifert nach Auerbach im Vogtland. Siegfried Seifert arbeitete als Biologielehrer und war als stellvertretender Schuldirektor tätig. 1947 trat er in die CDU in der Sowjetischen Besatzungszone ein.
1949 gründete Seifert an seiner Schule einen Zoo, der später als Heimtiergarten ausgebaut wurde und 1953 nach Falkenstein in die Station Junger Naturforscher verlegt wurde. Seifert knüpfte Kontakte zu den Leipziger Zoologen Karl Max Schneider und Heinrich Dathe. Seifert wirkte noch als Dozent für Biologie an der Medizinischen Fachschule in Zwickau.
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Johann Jakob Kees d.Ä.
Johann Jakob Kees d.Ä. wurde am10. Mai 1645 in Lindau am Bodensee geboren. Kees kam um 1662 nach Leipzig und trat in das Handelsgeschäft seines ebenfalls aus Lindau stammenden Onkels Andreas Egger ein. Auf einer Bildungsreise durch die Schweiz und nach Italien lernte Johann Jakob Kees das dort bessere Post- und Verkehrswesen kennen.
Nach dem Tod seines Onkels 1684 führte Johann Jakob Kees das Handelsunternehmen weiter und war ab 1687 alleiniger Inhaber. Kees organisierte die Leipziger Kaufmannschaft im Handelskollegium, aus dem später die Handelskammer hervorging. Seine Bemühungen galten der Verbesserungen des Postwesens in Sachsen, das auch den Personentransport beinhaltete. Kees war wiederholt in Handels-, Münz- und Postfragen als Ratgeber tätig. 1689 wurde Johann Jakob Kees Kommerzienrat ernannt, er war zeitweise Leipziger Ratsherr und später auch städtischer Baumeister.
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Erich Kästner
Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 in Dresden geboren. 1919 kam Kästner nach Leipzig und studierte an der Universität Geschichte, Philosophie und französische Literatur. Seine Unterkunft hatte Erich Kästner in der Senefelderstraße 3.
Für Leipziger Zeitungen schrieb Kästner Theaterkritiken und erhielt 1923 eine Anstellung beim „Leipziger Theaterblatt“. Nach seiner Promotion 19125 arbeitete Kästner u.a. für „Die Weltbühne“.
Kästners freche Verse und Beiträge stießen auf Ablehnung in reaktionären Kreisen. Die Neue Leipziger Zeitung, für die Erich Kästner schrieb, gab dem Druck schließlich nach und entließ ihn 1927. Kästner ging nach Berlin, schrieb aber bis 1932 weiterhin regelmäßig für die Neue Leipziger Zeitung. Kästners erste gesammelte Gedichte erschienen noch in Leipzig.
Erich Kästner starb am 29. Juli 1972 in München. Der Kästernbogen in Plaußig-Portitz ist nach Erich Kästner benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_K%C3%A4stner#/media/Datei:Erich_K%C3%A4stner_1961.jpg
Carl Seffner
Carl Ludwig Seffner wurde am 19. Juni 1861 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Schuhmachers ließ sich zunächst als Lithograph ausbilden. Anschließend studierte Seffner an der Leipziger Kunstakademie bei Melchior zur Strassen. Carl Seffner ging kurze Zeit nach Berlin und hielt sich von 1886 bis 1888 in Italien und Paris auf. 1889 kehrte er nach Leipzig zurück und widmete sich überwiegend der Porträtbildnerei. Von 1889 bis 1893 führte Seffner für die Universität Leipzig die Marmorbüsten von Anton Springer, Carl Thiersch, Bernhard Windscheid und Carl Ludwig aus.
1895 wurde beim Umbau der Leipziger Johanniskirche das mutmaßliche Grab von Johann Sebastian Bach geöffnet. Der Anatom Wilhelm His ordnete den gefundenen Schädel Johann Sebastian Bach zu. His und Seffner rekonstruierten den Schädel anatomisch. Seine Verdienste in der bildhaften Rekonstruktion brachten Carl Seffner 1909 die medizinische Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig ein.
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Die Seidel-Sänger um 1905
Arthur Seidel wurde am 19. August 1861 in Leipzig geboren. Aufgewachsen im Hinterhaus des Gasthofes „Blaue Mütze“ erlebte Seidel Konzerte im Kaffeegarten und im Saal des Hauses. 1879 gab Arthur Seidel sein Debüt als Komiker und schloss sich 1888 den Coupletsängern an.
1903 gründete Arthur Seidel mit den Seidel-Sängern eine eigene Gesellschaft und erwarb den Kunstschein für Schauspiel und Gesang. Seidel komponierte, dichtete, interpretierte, machte Reklame und führte die Geschäfte der Gruppe. Als „Papa Seidel“ wurde er ein Leipziger Original.
1927 schufen sich die Seidel-Sänger ein eigenes Theater, das vermutlich letzte sächsische Volkstheater am Thomaskirchhof 16.
Arthur Seidel starb am 22. April 1934 in Leipzig. Nach seinem Tod übernahmen seine Söhne Willy und Arthur die Direktion der Seidel-Sänger-Singspiele am Thomaskirchhof bis 1942.
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Alfred Kästner
Alfred Kästner wurde am 12. Dezember 1882 in Leipzig geboren. Der Holzkaufmann schloss sich 1918 dem Spartakusbund an und wurde in den Leipziger Arbeiter- und Soldatenrat gewählt. 1919 war Kästner Mitbegründer der KPD-Ortsgruppe in Leipzig und stellte während des KPD-Verbots im Winter 1923/24 seine Büroräume für illegale Zusammenkünfte zur Verfügung.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden im Büro von Alfred Kästner Flugblätter gedruckt. Im September 1933 wurde Kästner verhaftet und blieb bis 1939 in den Konzentrationslagern Sachsenburg, Sachsenhausen und Buchenwald inhaftiert. Nach seiner Entlassung schloss sich Alfred Kästner der Widerstandsgruppe um Georg Schumann, Otto Engert und Kurt Kresse an.
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linker Nautiluspokal von einem Bauern getragen von Elias Geyer
Elias Geyer wurde um 1560 in Halle (Saale) geboren. 1572 kam Geyer nach Leipzig, begann eine Goldschmiedelehre und wurde 1589 Goldschmiedemeister. Zweimal war Elias Geyer Obermeister der Leipziger Goldschmiedeinnung.
Geyers Können verschaffte ihm wiederholt Aufträge des Hofes in Dresden. Er fertigte Trinkgeschirre, Pokale und Tischaufsätze. Für den Leipziger Rat schuf Geyer 1605 die Eidbibel. Elias Geyer war einer der bedeutendsten Goldschmiede der Renaissance. Ein großer Bestand seines umfangreichen Werkes befindet sich im Grünen Gewölbe in Dresden.
Elias Geyer starb 1634 in Leipzig.
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Bildquelle: Deutsch: 1. Nautiluspokal von einem Bauern getragen von Elias Geyer / 2. Nautiluspokal von einem Triton getragen. Nürnberger Arbeit, wohl von Bartl Jamnitzer. Meister 1575 / 3. Seeschneckenpokal von Indianer getragen von Tobias Wolff in Nürnberg. Meister 1604 (Beschreibung gemäß Quelle)
aus: Das Grüne Gewölbe zu Dresden: eine Auswahl von Meisterwerken der Goldschmiedekunst ; in vier Bänden
(Band 1): Geräte und Gefässe: in Silber- und Goldfassung, aus Holz und Stein, Perlmutter und Muscheln, Ton und Glas, Bergkristall und Halbedelsteinen, Strausseneiern und Kokosnüssen ; mit 70 Lichtdrucktafeln, davon 7 farbig. Hiersemann, Leipzig
Date 1925
Source Universitätsbibliothek Heidelberg, Signatur: C 2442-1-6 Gross RES::1 http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/sponsel1925bd1
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Author Jean Louis Sponsel
Abraham Gotthelf Kästner
Abraham Gotthelf Kästner wurde am 27. September 1719 in Leipzig geboren. Er studierte ab 1731 an der Universität Leipzig Jura, Philosophie, Physik, Mathematik und Metaphysik. 1733 wurde Kästner zum Notar ernannt. Kästner hielt an der Universität mathematische, philosophische und juristische Vorlesungen. 1746 wurde Abraham Gotthelf Kästner außerordentlicher Professor, 1756 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor der Naturlehre und Geometrie nach Göttingen.
Ab 1763 war Kästner zugleich Leiter der dortigen Sternwarte. Abraham Gotthelf Kästner war Lehrer und später Kollege von Georg Friedrich Lichtenberg. Kästner wandte sich entschieden gegen Tierversuche.
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Heinrich-Pfeil-Denkmal Gohlis
Wilhelm Rudolf Hermann Howard wurde am 20. März 1879 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Universitätsprofessors Hermann Howard besuchte das Königliche Gymnasium in Leipzig und von 1897 bis 1899 die Kunstakademie Leipzig, 1900 wechselte Howard an die Kunstakademie München und setzte sein Studium von 1904 bis 1911 an der Académie Julian in Paris fort. In Paris schuf Will Howard für die Zeitschrift „Le Témoin“, ca. 200 Zeichnungen. Howard war Mitglied der Leipziger Freimaurerloge Balduin zur Linde.
1911 kehrte Will Howard nach Leipzig zurück, Wohnung und Atelier befanden sich in der Bosestraße 9. 1919 ließ sich Will Howard eigenes Atelier im Hof des Gebäudes Pölitzstraße 6 in Gohlis bauen, dass später Max Alfred Brumme nutzte. Gemeinsam mit Max Klinger gründete Howard den Verein „Leipziger Jahresausstellung“, zu dessen Vorstand er bis zum Tod von Max Klinger gehörte. Seit 1913 war Howard zudem Erster Vorsitzender des Leipziger Künstler-Bundes.
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Pianofortefabrik Ludwig Hupfeld um 1911 in Böhlitz-Ehrenberg
Ludwig Hupfeld wurde am 26. November 1864 in Maberzell bei Fulda geboren. Nach dem Besuch des Königlichen Gymnasiums in Fulda durchlief Hupfeld eine kaufmännische Ausbildung in Köln. 1892 kaufte Ludwig Hupfeld das Musikalienhandelsunternehmen J. M. Grob & Co. in Eutritzsch, das auch mechanische Instrumente herstellte.
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Missale Misnense, gedruckt von Konrad Kachelofen 1495
Konrad, auch Kunz, Kachelofen wurde um 1450 in Varsberg bei Metz geboren. Er erwarb 1476 das Leipziger Bürgerrecht und arbeitete zunächst als Kaufmann im Papier- und Weinhandel. Kachelofen konnte sich wohl einen ansehnlichen Kapitalstock erarbeiten, der ihm den Erfolg als Buchdrucker, Verleger und Buchhändler sicherte. Neben seiner Druckerwerkstatt betrieb Konrad Kachelofen in Leipzig auch eine Buchhandlung sowie einen kleinen Weinausschank.
Das früheste bekannte Druckwerk von Konrad Kachelofen scheint die am 1. Oktober 1483 vollendete Schrift „Passio Pragensium“ gewesen zu sein. Kachelofen arbeitete seit 1489 auch als Lohndrucker. Die Pest zwang Konrad Kachelofen 1495 zur Flucht aus Leipzig. Er ging nach Freiberg und vollendete dort das Missale Misnense, das Messbuches für die Diözese Meißen, für die ihm Bischof Johann von Salhausen beauftragt hatte. Spätestens 1497 kehrte Konrad Kachelofen nach Leipzig zurück. Sein Schwiegersohn Melchior Lotter d. Ä. war seit ca. 1500 an der Druckerei beteiligt. Konrad Kachelofen zog sich verm. 1516 aus dem aktiven Geschäft zurück, den Betrieb führte Melchior Lotter weiter.
Konrad Kachelofen verstarb wahrscheinlich 1529 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/26/Expo_1897_Abschiedsl%C3%A4uten.jpg
Joachim Kammermeister (Joachim Camerarius d.Ä.)
Joachim Camerarius der Ältere, auch Joachim Kammermeister, wurde am 12. April 1500 in Bamberg geboren. Der Sohn eines bischöflichen Erbkämmerers und Ratsherrn besuchte die Schule in Bamberg und bekam ab 1512 in Leipzig Unterricht bei dem Humanisten Georg Helt. Vorfahren von Kammermeister übten das Amt des Magister camerae der Fürstbischöfe von Bamberg aus, nannten sie daher Kammermeister, latinisiert zu Camerarius.
Joachim Camerarius studierte an der Universität Leipzig bei Petrus Mosellanus. Ab 1518 studierte Joachim Kammermeister an der Universität Erfurt und setzte sein Studium 1521 an der Universität Wittenberg fort. In Wittenberg schloss er Freundschaft mit Philipp Melanchthon. 1522 erhielt Camerarius die Professur für Zoologie, 1525 übernahm er die Professur für Griechische Sprache und Literatur und auf Melanchthons Empfehlung wurde er 1526 Lehrer für Griechisch und Latein an dem neu gegründeten Ägidiengymnasium in Nürnberg.
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Jaucksche Glocken auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897
1796 eröffnete der aus Nürnberg gekommen Andreas Jauck am Kautz (Markthallenstraße) eine Werkstatt und führte den Glockenguss in Leipzig mit seinem Sohn zum Aufschwung. 1835 übernahm sein Sohn Gustav Jauck die Gießerei in der Holzgasse, ab 1864 heute Sternwartenstraße. Die abzweigende Straße erhielt den Namen Glockenstraße. 1835 übernahm die Stadt Leipzig die Gießerei, die von nun an Ratsglockengießerei führte.
Bis zum Jahr 1883 kamen aus dieser Werkstatt 755 größere Kirchenglocken, darunter auch ein Viergeläute für die Nikolaikirche in Leipzig. 1903 goss die Familie Jauck die Glocken für die Taborkirche in Kleinzschocher.
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Joseph Joachim
Joseph Georg Maria Joachim wurde am 28. Juni 1831 im ehemals ungarischen Kittsee bei Preßburg als siebentes Kind des jüdischen Wollhändlers Julius Joachim und Fanny Figdor geboren. 1833 zog die Familie nach Pest.
Joachims Talent wurde früh entdeckt und gefördert. Bereits mit sieben Jahren trat Joseph Joachim als Geigensolist auf. Felix Mendelssohn Bartholdy förderte den talentierten Joachim früh.
Ab 1838 nahm Joseph Joachim in Wien Privatunterricht bei Joseph Böhm und setzte seine Ausbildung 1843 bis 1849 am Leipziger Konservatorium fort. 1844 brachte Joachim Ludwig van Beethovens jahrzehntelang vergessenes Violinkonzert D-Dur op. 61 in London unter Mendelssohns Leitung zur Neuaufführung.
Von 1848 bis 1850 war Joseph Joachim Mitglied des Leipziger Gewandhausorchesters. Nach dem Tod von Felix Mendelssohn-Bartholdy 1847 reiste Joseph Joachim zu Franz Liszt nach Weimar, der ihm zum Komponieren ermutigte.
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Hermann Joseph
Hermann Gottlob Joseph wurde am 6. Dezember 1811 in Lucka geboren. Der Sohn eines Gutsbesitzers aus Lucka besuchte das Gymnasium in Altenburg und studierte an der Universität Leipzig bis 1832 Rechtswissenschaften.
Bereits in seiner Studienzeit engagierte sich Joseph politisch und setzte sich für den liberalen Nationalstaat ein. 1837 erwarb Joseph ein Landgut in Lindenau und ließ sich 1838 in Leipzig als Rechtsanwalt nieder. 1845 gelang ihm 1. bäuerlichen Wahlbezirk der Einzug in die II. Kammer des Sächsischen Landtags. Mit den Worten „Radical ist der, welcher, was er tut, auch ganz und von ganzen Herzen ist, und was er will, ganz aus der Wurzel, aus der radix des Herzens will“ bekannte sich Hermann Joseph 1846 zum Radikalismus. Als Konsequenz wurde Joseph als einziger sächsischer Parlamentarier bei Einladungen zu gesellschaftlichen Anlässen von den Ministern nicht berücksichtigt.
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David Hoyer, gemalt von Johann Kupetzky um 1711
David Hoyer wurde am 9. August 1667 in Auerswalde bei Chemnitz geboren. Im Juli 1703 erhielt Hoyer das Leipziger Bürgerrecht. Gelernt hatte Hoyer bei dem böhmischen Porträtmaler Johann Kupetzky. Hoyer war Königlich Polnischer, Kurfürstlich Sächsischer, Königlich Preußischer, Kurfürstlich Brandenburgischer und ab 1715 auch als Hessen-Kasselscher Hofmaler.
David Hoyer übernahm die Ausstattung des Hauses von Bürgermeister Franz Conrad Romanus am Brühl in Leipzig. Im Auftrag der Leipziger Chirurgeninnung malte Hoyer 1704 im Anatomicum der Universität fünf Deckenbilder. Hoyer schuf zahlreicher Portraits, darunter das des Bauernastronomen Christoph Arnold.
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Das Gut Schleußig 1898
Bernhard Ludwig Josef Hüffer wurde am 8. Februar 1824 in Stromberg/Westfalen geboren. 1854 gründete Hüffer Kommissions- und En-gros-Geschäft in der Leipziger Innenstadt, 1859 ergänzt durch einen Wollhandel, verbunden mit dem Umzug in die Zeitzer Straße.
1860 finanzierte Bernhard Hüffer auf dem Brandvorwerk den Bau eines modernen Ziegelbrennofens und kaufte das Vorwerk 1862. Für den zugehörigen Grundbesitz reichte Hüffer 1863 einen Bebauungsplan ein und markierte damit den Start für die Bebauung der Leipziger Südvorstadt.
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Johann Georg Grimpe, auch Georg von Grimpe genannt, wurde am 16. Februar 1889 in Leipzig geboren. Er war der Sohn von Georg Grimpe, Gastwirt und Besitzer des Gasthofs Thüringer Hof in Leipzig. 1909 studierte Grimpe in Leipzig Naturwissenschaften, insbesondere Zoologie und Vergleichende Anatomie.
Johann Georg Grimpe widmete sich zunehmend den Meerestieren, vornehmlich den Kopffüßern und wurde schnell zu einem der führenden deutschen Experten mit internationalem Ruf. Grimpe betrieb umfassende Studien an den meeresbiologischen Anstalten in Neapel, Villefranche-sur-Mer, Helgoland, Monaco u.a. 1912 promovierte Grimpe mit seiner Dissertation über das Blutgefäßsystem der Kraken. Johann Georg Grimpe arbeitete als Assistent im Zoo Leipzig und war vor allem mit der wissenschaftlichen Ausgestaltung des Aquariums und des Terrariums beschäftigt.
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Peter Hohmann
Peter Hohmann wurde am 26. Juli 1663 in Cönnern geboren. Der Sohn eines Handwerksmeisters in Könnern kam mit 17 Jahren als Kaufmannslehrling nach Leipzig und war Handlungsdiener in einem Handelshaus, das Waren-, Speditions- und Bankgeschäfte betrieb. Hohmann wurde Teilhaber und bald darauf alleiniger Inhaber. 1694 erwarb Peter Hohmann das Bürgerrecht der Stadt Leipzig. Mit seinen Geschäften kam Hohmann schnell zu einem großen Vermögen. Zu seinen Kunden zählte die Armee von Kaiser Karl VI.
Für seine Verdienste als Kriegslieferant wurde Peter Hohmann 1717 in Wien in den Reichsadel und Reichsritterstand mit dem Prädikat „Edler von Hohenthal“ erhoben. Hohmann machte davon allerdings keinen Gebrauch, war damit aber der Ahnherr derer von Hohenthal.
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Altes Gewandhaus zu Leipzig
Paul Homeyer wurde am 26. Oktober 1853 in Osterode am Harz geboren. Bei seinem Vater, dem Organisten Heinrich Homeyer, und seinem Großvater Johann Joseph Adam Homeyer, Organist an St. Cyriakus in Duderstadt, nahm Paul Homeyer früh Musikunterricht. Er besuchte das Gymnasium in Hildesheim, studierte in Göttingen und am Konservatorium in Leipzig.
1881 nahm Homeyer seine Tätigkeit im Riedelverein in Leipzig als Organist auf, auch für den Bachverein war er als Organist tätig. Am Gewandhaus in Leipzig spielte Paul Homeyer bei Konzerten seit 1884 an der Orgel und war ab 1885 Organist an der Synagoge.
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Wilhelm His
Wilhelm His wurde am 9. Juli 1831 in Basel geboren. His studierte Medizin in Basel, Bern, Würzburg, Prag und Wien. 1872 wurde His an die Universität Leipzig berufen. Unter seiner Leitung wurde 1875 das Anatomische Institut eröffnet. 1882/1883 war His Rektor der Universität Leipzig.
1894 wurden bei Bauarbeiten an der Johanniskirche in Leipzig die Gebeine von Johann Sebastian Bach gefunden. Wilhelm His rekonstruierte des Schädel Bachs anatomisch. Nach dieser Schädelrekonstruktion wurde das Bachdenkmal auf dem Thomaskirchof von Carl Seffner geschaffen.
Wilhelm His starb am 2. Mai 1904 in Leipzig. In Probstheida ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6b/Wilhelm_His.jpeg
Karl Wilhelm Hiersemann wurde am 3. September 1854 in Bortewitz in Sachsen geboren. Der Bauernsohn entschied sich bereits als 13jähriger für den Beruf des Buchhändlers. Seine Ausbildung machte Hiersemann in an der Buchhändler-Lehranstalt sowie bei List & Francke sowie in Mannheim bei J. Bensheimer. 1876 ging Karl Wilhelm Hiersemann nach London, um bei den Antiquariaten David Nutt und Trübner & Co. zu arbeiten. Ab 1881 war Hiersemann bei K. F. Koehlers Antiquarium in Leipzig tätig.
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Carl Ferdinand Hommel
Carl Ferdinand Hommel wurde am 6. Januar 1722 in Leipzig geboren. Der Sohn des Rechtsprofessors und Appelationsgerichtsrats Ferdinand August Hommel besuchte die Nikolaischule in Leipzig in studierte in Halle (Saale) Jura. In Leipzig wurde Hommel Oberhofgerichtsadvokat.
1750 erhielt Hommel eine außerordentliche Professur für Staatsrecht an der Universität Leipzig und wurde 1752 auf eine ordentliche Professur für Lehnrecht berufen. Ab 1756 war Hommel Beisitzer des Spruchkollegiums, dessen Leitung er später als Nachfolger seines Vaters übernahm. 1763 veröffentlichte Carl Ferdinand Hommel die Programmschrift „Zur Reform des deutschen Strafrechts“, in der er für die Anwendung und Durchsetzung aufklärerischer Prinzipien im Strafrecht warb. Hommel sprach sich gegen Todesstrafe, Folter und Landesverweisung aus und forderte eine Humanisierung des Strafrechts.
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Eisenbahn-Obelisk Leipzig
Hans Caspar Hirzel wurde am 1. September 1798 in Zürich geboren. In Zürich zum Kaufmann ausgebildet, arbeitete Hirzel 1816 in einem Handelshaus in Bordeaux, ab 1830 betrieb er einen Kommissionshandel für Kolonialwaren in Zürich. Hans Caspar Hirzel heiratete nach Leipzig und führte hier ein Überseehandels- und Bankhaus.
1834 gehörte Hans Caspar Hirzel neben Albert Dufour-Feronce, Gustav Harkort und Carl Lampe zu den Gründern der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. 1835 wurde Hirzel Konsul der Schweiz in Leipzig und drängte von Leipzig aus ab 1839 die Schweiz zum Aufbau eines Eisenbahnnetzes. 1866 brach das Bankhaus wegen der Baumwollkrise zusammen.
Hans Caspar Hirzel starb am 31. Mai 1866 in Zürich.
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Gustav Hertz auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR
Gustav Ludwig Hertz wurde am 22. Juli 1887 in Hamburg geboren. In Hamburg besuchte er das Realgymnasium der Gelehrtenschule des Johanneums. Hertz studierte Physik mit dem Interessenschwerpunkt auf der sich neu entwickelnden Quantenphysik in Göttingen, München und Berlin. Nach seiner Promotion 1911 war Gustav Hertz als Assistent am Physikalischen Institut der Universität Berlin tätig.
Zusammen mit James Franck konzipierte Hertz 1912/1913 Elektronenstoßversuche, die sich später als eine wesentliche Stütze der Bohrschen Atomtheorie und der Quantentheorie erwiesen. 1925 erhielten beide dafür den Nobelpreis für Physik.
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Carl Herloßsohn
Carl Herloßsohn, eigentlich Borromäus Sebastian Georg Carl Reginald Herloß, wurde am 1. September 1804 auf der Kleinseite in Prag geboren. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Sohn eines Schneiders besuchte das Kleinseitner Gymnasium in Prag, studierte an der Prager Universität und ging 1821 nach Wien. 1822 kehrte Herloßsohn nach Prag zurück und veröffentlichte erste poetische Arbeiten in der Dresdner Abend-Zeitung.
Im November 1825 kam Carl Herloßsohn nach Leipzig, um seine Existenz mit literarischen Arbeiten zu sichern. Er war als Übersetzer tätig, wurde Mitarbeiter am Brockhaus’schen Literarischen Conversationsblatt und schrieb für verschiedene, vornehmlich belletristische Blätter. 1826 erschien das erste Werk von Carl Herloßsohn, „Die Fünfhundert vom Blanik, und die Sylvesternacht“. 1830 gründete Herloßsohn die Zeitschrift „Der Komet. Ein Unterhaltungsblatt für die gebildete Lesewelt“. Neunzehn Jahre lang redigierte Carl Herloßsohn die Zeitschrift, die er schließlich im Revolutionsjahr 1848 aufgeben musste.
Carl Herloßsohn starb verarmt im Jakobshospital in Leipzig am 10. Dezember 1849. In Gohlis-Süd ist eine Straße nach ihm benannt.
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Franz von Holstein
Franz von Holstein wurde am 16. Februar 1826 in Braunschweig geboren. Der Sohn des herzoglich braunschweigischen Oberst und Kriegsrats Werner von Holstein diente im Kadettenkorps und im Infanterie-Regiment und nahm 1848/49 am Feldzug gegen Dänemark teil. 1853 nahm von Holstein seinen Abschied.
Bereits während Ausbildung zum Offizier komponierte Franz von Holstein Oper „Zwei Nächte in Venedig“ sowie Lieder und Balladen. 1853 kam von Holstein nach Leipzig, wo er u.a. Klavierunterricht bei Ignaz Moscheles nahm. Nach Aufenthalten in Rom, Berlin und Paris übernahm von Holstein in Leipzig die Leitung der Bach-Gesellschaft und war Gründungsmitglied des Bach-Vereins. Er schrieb drei Opern und zwei Ouvertüren, eine Kantate, kammermusikalische Werke und Klavierstücke und hatte einen hervorragenden Ruf als Liedkomponist.
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Johann Adam Hiller
Johann Adam Hiller, bis 1763 Hüller, wurde am 25. Dezember 1728 in Wendisch Ossig, bei Görlitz geboren. Hiller besuchte bis 1745 das Gymnasium in Görlitz, lernte Klavier und Generalbass an der Kreuzschule in Dresden. 1751 kam Johann Adam Hiller nach Leipzig und begann ein Jurastudium an der Universität Leipzig. 1754 wurde er Hauslehrer bei Graf Heinrich von Brühl, mit dem er 1758 erneut nach Leipzig ging.
1759 begründete Hiller die Musikzeitschrift „Der musikalische Zeitvertreib“, laut Brockhaus-Enzyklopädie von 1831 die „erste praktisch-musikalische Zeitschrift Teutschlands“. 1763 nahm Hiller die Tradition des 1743 von Buchhändler Johann Friedrich Gleditsch gegründeten und seit 1756 infolge des Siebenjährigen Krieges eingestellten Leipziger Großen Konzerts wieder auf.
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Das Zentrum-Südost ist ein Ortsteil der Großstadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Zentrum-Südost schließt sich südöstlich an die Innenstadt von Leipzig an zwischen dem Augustusplatz und dem Völkerschlachtdenkmal.
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Leipzig verzeichnete im April 2022 mehr Übernachtungen wie vor der Pandemie im April 2019
Ev.-Reformierte Kirche in Leipzig
Touristische Reisen nach Sachsen sind seit 6. Februar 2022 wieder möglich. Nachdem die Beschränkungen in den folgenden Wochen weitestgehend zurückgenommen wurden, hat sich der Tourismus in Leipzig wieder normalisiert. Vor allem mit Beginn der Osterferien hat die Nachfrage der Gäste deutlich zugenommen.
So verzeichnete Leipzig im April 2022 mit 301.219 Übernachtungen sogar mehr Übernachtungen, wie vor der Pandemie im April 2019 mit 295.764 Übernachtungen. Insgesamt zählte Leipzig von Januar bis April dieses Jahres 705.425 Übernachtungen, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 295.764 Übernachtungen einen Zuwachs von 218,9 Prozent bedeutet. Im Jahr 2019 gab es zwischen Januar und April 976.559 Übernachtungen.
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Friedrich Hofmeister
Johann Friedrich Carl Hofmeister wurde am 24. Januar 1782 in Strehla geboren. Seine Lehre absolvierte Hofmeister beim Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig und arbeitete anschließend als Gehilfe im Bureau de Musique, das 1800 von Franz Anton Hoffmeister und Ambrosius Kühnel gegründet worden war.
Friedrich Hofmeister setzte sich nachdrücklich für allgemeine Belange der Verleger und Musikalienhändler ein und war ein energischer Verfechter des Urheberschutzes. Auf Hofmeisters Betreiben wurde im Jahr 1829 die „Conventional-Acte“ zum Schutz gegen unerlaubten Nachdruck von allen führenden Musikverlegern der Zeit unterzeichnet und gleichzeitig der „Verein der Musikverleger gegen musikalischen Nachdruck“ gegründet, Daraus ging später der Deutsche Musikverleger-Verband (DMV) hervor.
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Rudolf Sack
Christian Rudolph Sack wurde am 7. Dezember 1824 in Kleinschkorlopp geboren. Der Sohn eines Landwirts wuchs auf dem elterlichen Hof in Löben auf. Rudolph verlor seinen Vater im Alter von vier Jahren. Er lernte bei einem Feldmesser in Leipzig das Zeichnen und die Grundlagen der Mathematik, verließ 1842 den elterlichen Hof und arbeitete als Verwalter auf verschiedenen Gütern. Nach dem Tod seines Stiefvaters 1855 übernahm Rudolph Sack den elterlichen Hof.
Seine landwirtschaftliche Tätigkeit zeigte, dass der Einsatz von maschineller Technik in der Landwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen stark rückständig war, der Großteil landwirtschaftlicher Geräte bestand immer noch aus Holz. 1850 baute Rudolph Sack in Löben mit Unterstützung durch den Dorfschmied den ersten eisernen Pflug in Deutschland. weiterlesen »
Henri Hinrichsen
Henri Hinrichsen wurde am 5. Februar 1868 in Hamburg geboren. Er lernte in Leipzig, Basel, Brüssel und London Musikalienhändler und Verleger. Ab 1891 war Henri Hinrichsen in Leipzig im Musikverlag C. F. Peters, der seinem Onkel Max Abraham gehörte, angestellt. Januar 1894 wurde er Teilhaber des Verlages. Nach dem Freitod seines Onkels im Jahr 1900 führte Hinrichsen den Verlag alleine weiter.
Henri Hinrichsen setzte sich für zeitgenössische Komponisten, wie Johannes Brahms, Edvard Grieg, Gustav Mahler und besonders Max Reger, ein. Edvard Grieg war mit Hinrichsen eng befreundet.
Henri Hinrichsen war Geheimer Kommerzienrat, Handelsrichter und Leipziger Stadtverordneter. 1929 wurde er Ehrendoktor der Universität Leipzig. Henri Hinrichsen stand in enger Verbindung zur Pädagogin Henriette Goldschmidt und stiftete 1911 Geld für die Hochschule für Frauen zu Leipzig, die erste Einrichtung dieser Art in Deutschland. 1926 stiftete Hinrichsen 200.000 Reichsmark, mit denen die Universität Leipzig die „Musikinstrumenten-Sammlung Wilhelm Heyer“ aus Köln ankaufen konnte. Diese Sammlung begründete das heutige Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig im Neuen Grassimuseum.
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Heinrich und Elisabeth von Herzogenberg
Heinrich von Herzogenberg wurde am 10. Juni 1843 in Graz geboren. Nach seinem Studium am Konservatorium in Wien kam von Herzogenberg 1872 nach Leipzig, wurde zum Mitbegründer des Bachvereins und 1875 zu dessen Vorsitzenden gewählt.
1879 regte Heinrich von Herzogenberg an, Johannes Brahms als Thomaskantor zu gewinnen. Heinrich von Herzogenberg komponierte vor allem Kammermusik.
Heinrich von Herzogenberg starb am 9. Oktober 1900 in Wiesbaden. An seinem Wohnhaus in des Seeburgstraße in Leipzig befindet sich eine Gedenktafel.
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Samuel Heinicke
Samuel Heinicke wurde am 10. April 1727 in Nautschütz geboren. Der Sohn eines Anspänners und Gerichtsschöppen verließ mit 23 Jahren das Elternhaus. Ein Studium war ihm als vorgesehenem Erben verweigert. Heinicke ging nach Dresden in den Dienst der Leibgarde des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen.
Samuel Heinicke bildete sich in Dresden autodidaktisch weiter. Neben seinem Dienst war er Musiker sowie Lehrer für Schreiben und Musik. Zu seinem Unterricht kam auch ein tauber Junge, den Heinicke in der Lautsprache unterrichtete. Heinickes Wunsch, sich gänzlich der Tätigkeit als Lehrer zu widmen, wurde durch den Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 1756 verhindert.
Samuel Heinicke kam in preußische Kriegsgefangenschaft, floh nach Jena, um der Einziehung zum preußischen Militär zu entgehen und studierte Philosophie, Mathematik und Naturlehre an der Universität Jena. 1758 zog Samuel Heinicke mit seiner Familie nach Hamburg.
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Gedenkstein für Moritz Seeburg in Leipzig
Moritz Seeburg wurde am 19. März 1794 in Torgau geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig war Seeburg in Leipzig als Rechtsanwalt. Tätig. Von 1831 bis zu seinem Tod gehörte Moritz Seeburg dem Leipziger Stadtrat an.
Moritz Seeburg unterstützte die Leipziger Ratsfreischule, die den Kindern mittelloser Eltern den Schulbesuch ermöglichte. Von 1831 an war Seeburg Vorsteher des Johannishospitals, das er neu organisierte.
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Wohn- und Geschäftshaus Otto-Schill-Straße 1 Leipzig
Otto Schill wurde am 9. Dezember 1838 in Schneeberg geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig und eröffnete in der Universitätsstraße 4 eine Anwaltskanzlei. Schill war Syndikus des Erbländisch ritterschaftlichen Creditvereins im Königreich Sachsen und gehörte zu den führenden Vertretern der Nationalliberalen in Leipzig.
Otto Schill war Stadtverordneter in Leipzig von 1882 bis 1899 Vorsteher des Stadtverordnetenkollegiums. Bis 1908 wirkte Schill al 1. Vizepräsident der II. Kammer des Sächsischen Landtages und wurde 1899 zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.
Otto Schill starb am 28. Dezember 1918 in Leipzig. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde die Dorotheenstraße in der Westvorstadt nach Otto Schill benannt.
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Otto Wilhelm Scharenberg
Otto Wilhelm Scharenberg wurde am 29. Mai 1851 in Kiel geboren. Er studierte an der Berliner Bauakademie bzw. an der Technischen Hochschule Charlottenburg und arbeitete von 1887 bis 1895 bei der Bauleitung des Justizpalastes in Leipzig. Otto Wilhelm Scharenberg war von 1898 bis 1915 Stadtbaurat und Leiter des Hochbauamtes in Leipzig als Nachfolger von Hugo Licht. Scharenberg prägte das Stadtbild von Leipzig nachhaltig. Nach den Plänen von Otto Wilhelm Scharenberg entstanden in Leipzig über 20 Schulgebäude. Prägend für das Stadtbild von Leipzig sind das Stadtbad-Nord und das ehem. Städtische Leihhaus.
Außerhalb Leipzigs entwarf Otto Wilhelm Scharenberg die Kaserne des 1. Garderegiments in Potsdam sowie Regierungsgebäude in Kamerun und Togo. Otto Wilhelm Scharenberg starb am 11. Dezember 1920 in Leipzig.
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Robert Schumann Zeichnung von Adolph von Menzel
Robert Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren. Der Sohn eines Verlagsbuchhändlers studierte an den Universitäten Leipzig und Heidelberg Rechtswissenschaften. Sein Interesse galt aber mehr der Musik und so begann Schumann 1830 ein Musikstudium. Friedrich Wieck verpflichtete sich, Robert Schumann zu einem bedeutenden Pianisten auszubilden.
Durch übermäßiges Üben zog sich Robert Schumann eine Verletzung der rechten Hand zu, die seine Karriere beendete. Robert Schumann wohnte in Leipzig in der Wohnung von Friedrich Wieck mit dessen Tochter Clara.
In Leipzig traf sich Robert Schumann mit gleichgesinnten Musikern, den Davidsbündlern, im Haus zum Arabischen Coffeebaum. Nachdem sich Robert Schumann immer mehr für Clara Wieck interessierte, verschlechterte sich das Verhältnis zu Friedrich Wieck und auch das kompositorische Schaffen Schumanns wurde beeinträchtigt. Robert Schumann und Clara Wieck wollten heiraten, was Friedrich Wieck verhindern wollte. Robert und Clara klagen ihre Hochzeit ein und gewinnen 1840 den Prozess, woraufhin Friedrich Wieck Leipzig verließ. Die Trauung wurde in der Kirche in Schönefeld vollzogen.
Schumann-Haus Leipzig
Robert und Clara Schumann bezogen eine Wohnung in der Inselstraße (heute
Schumann-Haus). In Leipzig schuf Robert Schumann über 100 Lieder und Kammermusik sowie sinfonische Dichtungen.
Felix Mendelssohn-Bartholdy förderte Robert Schumann durch die Aufführung seiner 1. Sinfonie op. 38 im Jahr 1841. 1843 wurde Robert Schumann durch Mendelssohn-Bartholdy als Lehrer am
Konservatorium Leipzig verpflichtet.
Nach ausgedehnten Konzertreisen mit seiner Frau Clara gab Robert Schumann am 8. Dezember 1844 in Leipzig sein Abschiedskonzert. Seine Bemühungen um die Stelle des Musikdirektors am Leipziger Gewandhaus blieb erfolglos. Die Familie Schumann ging nach Dresden.
Am 14. März 1853 trat Robert Schumann zum letzten Mal in Leipzig auf und dirigierte ein Konzert des Gewandhausorchesters.
Robert Schumann starb am 29. Juli 1859 in Endenich. Im Wohnhaus von Robert und Clara Schumann in der Inselstraße 18 befindet sich heute eine Ausstellung. An der Feldseite der Motritzbastei steht ein Denkmal für Robert Schumann und im Musikviertel ist eine Straße nach ihm benannt.
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Herfurthsche Villa im Muskiviertel in Leipzig
Julius Edgar Herfurth wurde am 24. Oktober 1865 in Leipzig geboren. Der Sohn eines wohlhabenden Tuchfabrikanten gründete 1892 mit seinem älteren Bruder Paul den Verlag Edgar Herfurth & Co., der die seit 1860 herausgegebene Zeitung Leipziger Nachrichten übernahm.
Herfurth gewann namhafte Redakteure für sein Blatt und benannte die Zeitung um in Leipziger Neueste Nachrichten und Handelszeitung. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zur auflagenstärksten Tageszeitung in Leipzig. Edgar Herfurth blieb seinem bürgerlichen Politikverständnis treu, er verehrte den Reichskanzler Otto von Bismarck, zu dem er in den 1890er Jahren regen Kontakt pflegte.
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Flugschrift, Leipzig 1527
Hans Hergot, auch Johannes Herrgott, wurde möglicherweise in Nürnberg geboren. In seiner Druckerwerkstatt wurden u.a. Notendrucke, Texte reformatorischer Autoren, die deutsche Übersetzung des Neuen Testaments von Martin Luther und auch Thomas Müntzers „Ausgedrückte Entblößung“ gedruckt. Martin Luther erhob 1525 beim Nürnberger Rat Klage gegen „das Herrgöttlein“ wegen des unautorisierten Nachdruckes seiner Schriften.
Hans Hergot gilt als Autor der von Thomas Müntzer, den Ideen Sebastian Francks und der Täuferbewegung beeinflussten sozialutopischen Schrift „Von der newen Wandlung eynes Christlichen Lebens“, die 1527 anonym erschien.
In Leipzig waren die Studenten Martin Mentzer und Johann von Liegnitz wegen der Vervielfältigung und Verbreitung dieser Schrift inhaftiert worden. Hergot wurde vermutlich in Zwickau verhaftet. Vom Hofgericht des Herzogs Georg von Sachsen wurde Hans Hergot zum Tode verurteilt und am 20. Mai 1527 auf dem Leipziger Marktplatz hingerichtet.
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Werner Heisenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Post
Werner Karl Heisenberg wurde am 5. Dezember 1901 in Würzburg geboren. Der aus einer Gelehrtenfamilie stammende Heisenberg besuchte das Maximiliansgymnasium in München, wollte eigentlich Mathematik studieren und hatte bereits vor seinem Studium Kurse an der Münchner Universität besucht.
Sein Studium der Physik in München schloss Werner Heisenberg in der Mindeststudienzeit von drei Jahren ab. 1924 wurde Werner Heisenberg Assistent von Max Born in Göttingen und arbeitete 1924 und 1925 am Institut von Niels Bohr in Kopenhagen. Im Juli 1924 habilitierte sich Heisenberg in Göttingen. In den folgenden Jahren begründete er mit Max Born und Pascual Jordan die theoretische Quantenmechanik.
1927 wurde Werner Heisenberg Professor an der Universität Leipzig, die er mit Friedrich Hund zu einem Zentrum der theoretischen Physik machte, insbesondere für Kernphysik. 1933 erhielt Werner Heisenberg den Nobelpreis für Physik. Das Seminar „Heisenberg mit Hund“ erlangte Weltgeltung und zog Schüler aus vielen Ländern an.
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Villa Schomburgk in Connewitz
Wilhelm Schomburgk wurde am 1. März 1882 in Leipzig geboren. Er stammt aus der Leipziger Unternehmerfamilie Schomburgk. Seine Mutter, Doris Eugenie Schomburgk war Tochter des Rechtsanwalts und Industriepioniers Carl Erdmann Heine. Der Vater, Heinrich Georg Schomburgk, war Teilhaber der von Carl Heine gegründeten Leipziger Westend-Baugesellschaft AG, die u.a. den Karl-Heine-Kanal in Plagwitz baute.
Wilhelm Schomburgk besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Nach dem Abitur 1902 studierte Schomburgk Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. 1907 heiratete Wilhelm Schomburgk Elisabeth Meyer, Tochter des jüdischen Bankiers Joel Meyer. Wenig später wurde Schomburgk im Bankhaus Meyer&Co. am Thomaskirchhof angestellt.
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Otto von Corvin-Wiersbitzky
Otto von Corvin-Wiersbitzky wurde am 12. Oktober 1812 in Gumbinnen geboren. Der Sohn eines Offiziers besuchte die Kadettenanstalt und ging in die preußische Armee. 1840 kam Otto von Corvin-Wiersbitzky nach Leipzig und eröffnete um 1842 die erste deutsche Schwimmanstalt an der Weißen Elster, eine Schwimmanstalt für Knaben. Wegen des Ausbaus der Weißen Elster und der zunehmenden Dampfschifffahrt schloss die Badeanstalt 1865. 1866 wurde dafür das heutige Schreberbad eröffnet.
Otto von Corvin-Wiersbitzky war Mitbegründer des Leipziger Literaturvereins mit Friedrich Gerstäcker, Carl Herloßsohn, Robert Blum, Georg Herwegh und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Zu seinen veröffentlichten Werken gehört die „Illustrierte Weltgeschichte für das Volk.
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Willmar Schwabe
Carl Emil Willmar Schwabe wurde am 15. Juni 1839 in Auerbach im Vogtland geboren. Der Sohn eines Apothekers in Dresden absolvierte eine Apothekerlehre, studierte dann 1861 bis 1863 an der Universität Leipzig und promovierte 1863 zum Pharmazeuten. Schwabe beschäftigte sich mit der Lehre von Samuel Hahnemann und wurde ein überzeugter Anhänger der Homöopathie. Willmar Schwabe war von 1863 bis 1865 Verwalter der Homöopathischen Dispensieranstalt der vereinigten Apotheken zu Leipzig „Homöopathische Central-Apotheke Täschner & Co.“.
1865 wurde Willmar Schwabe Stadtbezirksarzt in Leipzig und stellte im gleichen Jahr den Antrag, ein eigenes homöopathisches Unternehmen eröffnen zu dürfen, was ihm vom Rat der Stadt gestattet wurde. 1865 oder 1866 gründete Schwabe die Homöopathische Central-Officin Dr. Willmar Schwabe, in der er homöopathische Urtinkturen als Grundlage der späteren Arzneien fertigte. Diese Arzneien wurden an andere Apotheken und ins Ausland geliefert. Gleichzeitig gründete Willmar Schwabe einen eigenen Verlag für homöopathische Literatur mit Druckerei. Aus diesem „Grosso- und Importgeschäft homöopathischer Fabrikate“ gingen später die heutige Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG und die Deutsche Homöopathie-Union hervor.
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Briefmarke der Deutschen Post der DDR mit einem Gemälde von Bernhard Heisig
Bernhard Heisig wurde am 31. März 1925 in Breslau als Sohn des Breslauer Malers Walter Heisig geboren. Bei seinem Vater erhielt er auch seine erste Ausbildung. Von 1941 bis 1942 besuchte Bernhard Heisig die Kunstgewerbeschule in Breslau.
Seine traumatischen Erlebnisse als Soldat im 2. Weltkrieg thematisierte Heisig später immer wieder in seinen Bildern. 1947 wurde Bernhard Heisig aus Breslau vertrieben, siedelte sich in Zeitz an und trat in die SED ein. Von 1948 studierte Heisig in Leipzig, zunächst an der Fachhochschule für angewandte Kunst, dann ab 1949 an der Akademie für graphische Kunst und Buchgewerbe. 1951 brach Bernhard Heisig das Studium ab.
Von 1951 bis 1954 arbeitete Heisig freiberuflich in Leipzig, sein Schwerpunkt lag auf Zeichnungen und Lithographien zur Revolution 1848 und der Pariser Kommune sowie auf Buchillustrationen.
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Johann Georg I. Kurfürst von Sachsen
Die Fördergesellschaft nimmt sich in jedem Jahr ein Förderprojekt vor, mit dem sie das Museum unterstützt. Im Rahmen der Umbauarbeiten im 1. Obergeschoss des Alten Rathauses wurden in den vergangenen anderthalb Jahren nach und nach auch die berühmten Fürstenporträts restauriert werden. Nur ein Gemälde ist noch offen, da es besonders stark in Mitleidenschaft gezogen wurde im Laufe der Jahrhunderte. Es geht um das Bildnis von Kurfürst Johann Georg I. von 1611.
„Jeder kennt die Galerie der sächsischen Kurfürsten und Könige im Festsaal des Rathauses.“ so Lotter-Chef Eric Buchmann. „Für uns war es daher keine Frage, die Restaurierungen zu unterstützen als uns das Museum um Hilfe bat.“
Kurfürst Johann Georg I. regierte das Kurfürstentum Sachsen während des schrecklichen Dreißigjährigen Krieges. „Lange gelang es ihm, Sachsen aus dem Krieg herauszuhalten. Schließlich wurde sein Land aber doch mit hineingezogen und sogar zu einem Hauptkriegsschauplatz.“ weiß Buchmann zu berichten.
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Hans Veit Friedrich Schnorr von Carolsfeld
Veit Hanns Friedrich Schnorr von Carolsfeld wurde am 11. Mai 1764 in Schneeberg als achtes von sechszehn Kindern des Ratsherren und Accisinspektors in Schneeberg geboren. Schnorr studierte ab 1784 an der Universität Leipzig Jura, wechselte aber 1788 zur Kunst. Schnorr ging nach Königsberg und Ende 1789 nach Magdeburg. 1790 kehrte er nach Leipzig zurück und studierte bei Adam Friedrich Oeser.
Schnorr von Carolsfeld malte Gemälde, illustrierte die Werke von Christoph Martin Wieland und Friedrich Gottlieb Klopstock für den Verleger Georg Joachim Göschen war er Theatermaler.
Veit Hanns Friedrich Schnorr von Carolsfeld gehörte zum Freundeskreis des Dichters Johann Gottfried Seume und begleitete diesen 1801 auf seiner Reise nach Syrakus. Bereits in Wien trennten sich ihre Wege. Schnorr von Carolsfeld kehrte über Wien, Paris und Straßburg 1802 nach Leipzig zurück.
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Gustav Schreck
Gustav Ernst Schreck wurde am 8. September 1849 in Zeulenroda geboren. Seine musikalischen Fähigkeiten wurden durch Klavierunterricht früh gefördert. Von 1863 bis 1867 besuchte Schreck das Lehrerseminar in Greiz und wurde Präfekt des Schülersingechores. Nach Abschluss seiner Ausbildung war Gustav Schreck vorübergehend als Dorfschullehrer in Gommla und Remptendorf tätig. 1868 zog Schreck nach Leipzig und studierte am Konservatorium in Leipzig Musik, unter anderem bei dem Thomaskantor Ernst Friedrich Richter.
1870 folgte Gustav Schreck seinem Bruder nach Wyborg in Finnland und unterrichtete dort als Musiklehrer vier Jahre am deutschen Gymnasium. 1874 kehrte Schreck als freischaffender Komponist und Musiker nach Leipzig zurück.
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Ernst-Arthur-Seemann
Ernst Arthur Elert Heinrich Seemann wurde am 9. März 1829 in Herford geboren. 1844 verließ er nach dem Tod des Vaters vorzeitig das Gymnasium und begann 1845 eine Ausbildung zum Buchhändler in der Verlagsbuchhandlung Velhagen & Klasing in Bielefeld.
Seemann kam 1850 nach Leipzig, wo er 1852 als Buchhandlungsgehilfe bei Friedrich Volckmar und dem Verlag C. F. Amelang tätig war. Nach dem erfolglosen Versuch Seemanns, in Basel ein Antiquariat zu übernehmen, kam Ernst Arthur Seemann nach Leipzig zurück, wo er im Verlag von Albert Henry Payne arbeitete.
1858 übernahm Seemann die buchhändlerische Leitung des Verlages Pierer in Altenburg. Am 1. Dezember 1858 gründete Ernst Arthur Seemann in Essen seine Sortiments- und Verlagsbuchhandlung unter dem Namen E.A. Seemann. Der Verlag zog 1861 nach Leipzig um. Ernst Arthur Seemann verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Großbothen und starb am 5. Oktober 1904.
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Universität Leipzig
Bernhard Schweitzer wurde am 3. Oktober 1892 in Wesel geboren. Der Offizierssohn studierte an den Universitäten Heidelberg und Berlin klassische Archäologie und Philologie. 1925 wurde Bernhard Schweitzer Ordinarius für Archäologie an der Universität Königsberg und 1932 Professor an der Universität Leipzig.
Am 16. Mai 1945 wurde Schweitzer zum ersten Rektor der Universität Leipzig nach dem 2. Weltkrieg gewählt. Wegen Differenzen mit den Verwaltungsbehörden gab Bernhard Schweitzer das Amt am 5. Januar 1946 desillusioniert wieder auf und ging nach Tübingen. In Tübingen hielt Schweitzer einen Festvortrag zum 550. Gründungsjubiläum der Universität Leipzig.
Bernhard Schweitzer starb am 16. Juli 1966 in Tübingen.
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Georg Schumann auf einer Briefmarke der Deutschen Post der DDR
Georg Schumann wurde am 28. November 1886 in Reudnitz geboren. Nach einer Schlosserlehre wurde Schumann 1905 Mitglied der SPD und leitete von 1907 bis 1912 die Arbeiterjugend in Thüringen. In Berlin besuchte Georg Schumann die Parteischule der SPD, arbeite dann als Redakteur in Hof und ab 1914 bei der Leipziger Volkszeitung.
1916 wurde Georg Schumann zum Militär eingezogen, betrieb antimilitaristische Propaganda und wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. 1919 gehörte Schumann zu den Gründern der Ortsgruppe Leipzig der KPD und war als Redakteur tätig. 1927 bis 1929 war Georg Schumann Mitglied des Zentralkomitees der KPD und von 1921 bis 1924 Mitglied des Preußischen Landtags.
1927 wurde Georg Schumann zum Politischen Leiter des KPD-Bezirks Westsachsen gewählt. Nach der Machtübernahme der Nazis organisierte Schumann den illegalen Widerstandskampf seiner Partei in Sachsen und dann in Schlesien. Nach einer dreijährigen Zuchthausstrafe kehrte Georg Schumann nach Leipzig zurück und war einer der führenden Köpfe der Widerstandsbewegung. Im Juli 1944 wurde Georg Schumann erneut verhaftet und zum Tode verurteilt.
Georg Schumann starb am 11. Januar 1945 in Dresden.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Schumann_(Politiker)#/media/Datei:DDR2108.jpg
Christian Ludwig Schuncke auf dem Totenbett
Christian Ludwig Schuncke wurde am 21. Dezember 1810 in Kassel geboren. Bereits im Alter von 12 Jahren spielte Schuncke erfolgreich in einem öffentlichen Konzert in Kassel. Konzertreisen führten Schuncke durch ganz Europa, nach Wien, Prag und Paris.
1833 kam Christian Ludwig Schuncke nach Leipzig und gehörte zum Kreis der Davidsbündler um Robert Schumann. Schuncke war einer der Mitbegründer der Neuen Zeitschrift für Musik.
Christian Ludwig Schuncke komponierte zahlreiche Klavierstücke. Christian Ludwig Schuncke starb im Alter von 23 Jahren am 7. Dezember 1834 in Leipzig an Schwindsucht.
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Botanischer Garten Leipzig, Gewächshaus
Christian Friedrich Schwägrichen wurde am 18. September 1775 in Leipzig geboren. Der Kaufmannssohn studierte an der Universität Leipzig Medizin und widmete sich dann den Naturwissenschaften. 1802 wurde Schwägrichen Professor für Botanik und erlangte durch seine Mossforschung an Bedeutung.
Von 1806 bis 1837 war Christian Friedrich Schwägrichen Direktor des Botanischen Gartens der Universität Leipzig, für dessen Errichtung er einen Teil seines Privatgrundstücks, Schwägrichens Garten, zur Verfügung stellte. Schwägrichen schuf die Grundlage für die später international bedeutende biologische Sammlung der Universität Leipzig. Christian Friedrich Schwägrichen war Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte.
Christian Friedrich Schwägrichen starb am 2. Mai 1853 in Leipzig. Die Schwägrichenstraße im Musikviertel erinnert an ihn.
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Carl Philipp Fürst zu Schwarzenberg
Carl Philipp Johann Nepomuk zu Schwarzenberg wurde am 15. April 1771 in Wien geboren. Er entstammte der in Südböhmen ansässigen Linie der weit verzweigten Adelsfamilie Schwarzenberg. Seit 1788 stand er in österreichischen Militärdiensten und nahm am Türkenkrieg 1789 und am Ersten Koalitionskrieg teil. In den folgenden Jahren war er an den Kriegen gegen das revolutionäre Frankreich beteiligt.
1796 stieg Schwarzenberg zum Oberst auf. Nach seiner Teilnahme an der Schlacht von Würzburg wurde er am 10. August 1796 zum Generalmajor befördert, ab 3. September 1800 zum Feldmarschallleutnant ernannt befehligte er in der unglücklich verlaufenden Schlacht bei Hohenlinden das erste Treffen des rechten Flügels.
Nach dem Frieden von Schönbrunn wurde Carl zu Schwarzenberg 1810 als österreichischer Botschafter nach Paris entsandt und leitete die Verhandlungen über die Eheschließung Napoleons mit Erzherzogin Marie-Louise von Österreich.
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Fritz Schumacher
Friedrich Wilhelm Schumacher wurde am 4. November 1869 in Bremen geboren. Er besuchte das Alte Gymnasium in Bremen. Schumacher studierte von 1889 bis 1896 an der Technischen Hochschule München Mathematik und Naturwissenschaften und wechselte schließlich zur Architektur, unter anderem bei Friedrich von Thiersch.
Als Architekt arbeitete Schumacher zunächst im Büro des Architekten Gabriel von Seidl in München. Fritz Schumacher fand mit Seidl einen exponierten Vertreter des Historismus. Schumacher schätzte die Philosophie seines Arbeitgebers, das Aufgreifen historischer Epochen innerhalb der Architektur durch die jeweils zeitgerechte Formensprache und Stimmung umzusetzen.
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Anna Katharina Schönkopf
Anna Katharina Schönkopf, auch „Käthchen“ und „Annette“ genannt, wurde am 22. August 1746 in Leipzig geboren. Ihre Eltern, der Zinngießer und Weinhändler Christian Gottlieb Schönkopf und dessen Frau Katharina Sibylla, geb. Hauck, betrieben einen Gasthof am Brühl in Leipzig, in dem Johann Wolfgang Goethe als Student in Leipzig öfters zu Gast war und seinen Mittagstisch einnahm.
Goethe lernte die Wirtstochter kennen und verliebte sich in sie. In seiner Autobiografie beschreibt Goethe sie als eine kleine Heilige sowie als jung, hübsch, munter, liebevoll, sittsam und wert, geehrt zu werden. Anna Katharina war drei Jahre älter als Goethe und vielleicht auch etwas reifer als der ungestüme Student. Anfangs war Anna Katharina wohl eher reserviert und zurückhaltend. Hinzu kamen Standesunterschiede zwischen dem Sohn eines promovierten Juristen und Kaiserlichen Rats und der Tochter eines Zinngießers. Das war wohl auch Goethe bewusst.
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Corona Schröter
Corona Elisabeth Wilhelmine Schröter wurde am 14. Januar 1751 in Guben geboren. Ihr Vater, Johann Friedrich Schröter, war Oboist im Graf Brühlschen Regiment. Nachdem die Familie nach Leipzig gezogen war, wurde Corona Schröter von Johann Adam Hiller zur Sängerin ausgebildet. In Leipzig lernte sie Johann Wolfgang Goethe kennen, der sogleich von ihr beeindruckt war.
Im Oktober 1776 wurde sie auf Vorschlag Goethes als Hofvokalistin und Kammersängerin nach Weimar verpflichtet und wurde der Mittelpunkt von Goethes Liebhabertheater, da sie auch schauspielerisch begabt war. Schröter war u.a. die erste Darstellerin der Iphigenie. In Goethes Singspiel „Die Fischerin“, das 1782 in Tiefurt uraufgeführt wurde, spielte Corona Schröter die Hauptrolle. Corona Schröter vertonte in dem Stück für ihren Gesang angelegte Lieder, dabei zum Beispiel die Ballade vom Erlkönig, die erste Vertonung dieses Gedichts überhaupt.
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Thomaskirche zu Leipzig
Johann Schelle wurde am 6. September 1648 in Geising geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde Schelle von Heinrich Schütz als Sängerknabe in die Dresdener Hofkapelle aufgenommen. Nach seiner Mitwirkung in der Hofkapelle in Wolfenbüttel besuchte Johann Schelle die Thomasschule in Leipzig und studierte an der Universität.
Bis 1677 war Schelle Kantor in Eilenburg und dann bis 1701 Thomaskantor in Leipzig. Mit seinem kompositorischen schaffen zeigt sich Johann Schelle als Vorläufer Bachscher Musik. Verdienste erwarb sich Schelle mit der Einführung der Evanglienkantaten.
Johann Schelle starb am 10. März 1701 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Schicht#/media/Datei:Johann_Gottfried_Schicht.jpg
Hauptportal der Mädler-Passage Leipzig
Dr. Jürgen Schneider wurde am 30. April 1934 in Frankfurt am Main geboren. Nach einer Lehre als Maurer und einem Studium der Bautechnik und der Betriebswirtschaft wurde Schneider 1960 Leiter der Philipp Holzmann AG. Von 1964 bis 1980 war Dr. Jürgen Schneider Geschäftsführer eines Bauunternehmens in Frankfurt am Main. 1980 gründete Schneider seine eigene Firma und konzentrierte sich auf die Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude.
Nach 1990 wurde Schneider in Ostdeutschland aktiv, besonders in Berlin und Leipzig. In Leipzig kaufte Schneider zwischen 1990 und 1992 mehrere Objekte in der Innenstadt, darunter Barthels Hof, die Mädler-Passage, den Fürstenhof, Specks Hof, das Trifugium und den Königsbau.
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Johann Gottfried Schicht
Johann Gottfried Schicht wurde am 29. September 1753 in Reichenau (Sachsen) geboren. Ab 1776 studierte Schicht Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig. Er wirkte als Begleiter und Violinist in den von Johann Adam Hiller veranstalteten Konzerten, später auch im Leipziger Gewandhaus mit.
Im Jahr 1785 übernahm Johann Gottfried Schicht die Stelle des Gewandhauskapellmeisters. Schicht war zudem Musikdirektor der Neukirche (Matthäikirche) und 1802 Mitbegründer und erster Direktor der Leipziger Singakademie, die der erste gemischte Laienchor der Stadt war und zudem die zweitälteste Singakademie nach der Sing-Akademie zu Berlin. Die Stelle des Gewandhauskapellmeisters hatte er bis 1810 inne. Danach war Schicht bis zu seinem Tod Thomaskantor. Einer seiner Schüler war der Komponist Carl Gottlieb Hering.
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Statue auf der Alten Handelsbörse in Leipzig von Johann Caspar Sandtmann
Johann Caspar Sandtmann wurde am 17. Mai 1642 in Kassel geboren. 1667 kam Sandtmann nach Leipzig und wurde 1668 Mitglied der Malerinnung.
Johann Caspar Sandtmann schuf 1667/1668 den Taufstein für die Nikolaikirche (verschollen), fertigte Büsten und Epitaphe für die Paulinerkirche und die Kirche in Kleinzschocher, einen Neptunbrunnen vor der Alten Handelsbörse (nicht erhalten), die Statuen auf der Alten Handelsbörse am Naschmarkt, den Fürstenstuhl in der Thomaskirche und war beteiligt an der Ausschmückung der Kirchen in Großzschocher und Belgershain.
Johann Caspar Sandtmann starb am 14. April 1665 in Leipzig.
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Franz Schlobach
Franz Schlobach wurde am 28. Februar 1824 in Düben geboren 1832 zog die Familie Schlobach von Düben nach Leipzig. Die Eltern waren zuerst Pächter, ab 1845 Eigentümer der Thomasmühle gegenüber der Thomaskirche. Nach seinem Schulabschluss 1838 absolvierte Franz Schlobach eine kaufmännische Lehre in einem Indigo- und Farbwarengeschäft in Leipzig. 1846 übernahm er die seit dem 13. Jahrhundert bestehende Getreide- und Ölmühle in Böhlitz Ehrenberg.
Ende 1846 wandelte Franz Schlobach den Mühlenbetrieb in ein Furnierschneidegeschäft mit Handel von Furnierhölzern unter dem Firmennamen „Franz Schlobach Furnier- und Sägewerke“ um und löste damit den industriellen Aufschwung in Böhlitz-Ehrenberg aus. Bereits um 1860 war das Schlobach’sche Furnier- und Sägewerk eines der größten Deutschlands, das die bestgeschnittenen Furniere herstellte. Von 1878 bis 1883 war Schlobach Gemeindevorstand in Böhlitz-Ehrenberg.
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„Die Führerinnen der Frauenbewegung in Deutschland“ in der Gartenlaube 1883. Auguste Schmidt in mittlerer Reihe rechts
Friederike Wilhelmine Auguste Schmidt wurde am 3. August 1833 in Breslau als Tochter eines preußischen Artilleriehauptmanns geboren. Der Vater ermöglichte ihr und ihren beiden Schwestern eine gute Berufsausbildung.
Auguste Schmidt besuchte in Posen ein Lehrerinnenseminar und arbeitete im Alter von 17 Jahren zunächst als Lehrerin in Posen und später an einer Privatschule in Oberschlesien. Danach erhielt Schmidt an der Städtischen Höheren Magdalenenschule in Breslau eine Anstellung als einzige wissenschaftliche Lehrerin. 1861 kam Auguste Schmidt nach Leipzig, wo sie 1862 eine Anstellung als Lehrerin für Literatur und Geschichte an der von Ottilie von Steyber gegründeten privaten Mädchenschule fand. Von 1870 bis 1892 leitete sie das Steybersche Institut, zu ihren Schülerinnen gehörte Clara Zetkin. Auguste Schmidt lebte mit ihren verwitweten Schwestern zusammen, die sie bei ihrer pädagogischen Arbeit unterstützten.
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Heinrich Schletter
Adolf Heinrich Schletter wurde am 8. Januar 1793 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Seidenhändlers kämpfte in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 gegen Napoleon. Von 1814 bis 1849 leitete Schletter die von seinem Vater Salomon Gotthold Schletter übernommene Seidenhandelsfirma.
Aus den Gewinnen seines Unternehmens konnte sich Heinrich Schletter eine umfangreiche Kunstsammlung mit 80 Gemälden und 17 Kleinplastiken zulegen. Diese Kunstsammlung und ein Haus in der Petersstraße vermachte Schletter testamentarisch der Stadt Leipzig unter der der Bedingung, dass innerhalb von fünf Jahren ein Museum für diese Sammlung gebaut werden solle.
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Das von Heinrich Scherl errichtete Wohnhaus am Thomaskirchhof, später Amtshaus, 1749
Heinrich Scherl wurde 1473 in Nürnberg geboren und war am Ende seines Lebens der reichste Bürger Leipzigs. 1506 kam Scherl mittellos nach Leipzig, wurde Bürger und 1508 Mitglied der Kramerinnung. Er widmete sich erfolgreich dem Seidenhandel kam so zu erheblichem Wohlstand. Scherl engagierte sich im Bergbau, im Hüttenwesen und im Silberhandel.
1521 wurde Heinrich Scherl Leipziger Ratsherr, 1524 Stadtrichter und 1525 Baumeister in Leipzig. 1529 zählte Scherl mit mehreren Gesellschaftern, darunter Graf Albrecht von Mansfeld, zu den Mitinhabern einer der beiden Saigerhütten bei Eisfeld und kaufte 1535 u.a. mit seinem Schwager Hieronymus Lotter die Saigerhütte Ludwigstadt. Das Vermögen Scherls soll 1537 100.000 Gulden betragen haben, laut Aussage einer Urkunde im Knopf des Thomaskirchturms.
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Friedrich Schiller
Friedrich Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Er war der einzige Sohn eines auch als Wundarzt tätigen württembergischen Offiziers und wuchs mit seinen fünf Schwestern in Schwäbisch Gmünd, Lorch und Ludwigsburg auf. In Ludwigsburg besuchte Schiller die Lateinschule und begann nach viermaligem Bestehen des Evangelischen Landesexamens 1773 das Studium der Rechtswissenschaften auf der Karlsschule. 1776 wechselte Friedrich Schiller zum Medizinstudium. Sein Theaterdebüt gab Friedrich Schiller 1782 mit dem Schauspiel „Die Räuber“ und erlangte einen grandiosen Erfolg.
Bei seinem Landesherren Herzog Karl Eugen fiel Schiller in Ungnade und floh nach Thüringen. 1783 begann Schiller mit den ersten Arbeiten zum „Don Karlos“. Friedrich Schiller war dann Theaterdichter am Nationaltheater Mannheim. Als diese Stelle ausgelaufen war reiste Schiller im April 1785 nach Leipzig zu seinem Freund und Förderer Christian Gottfried Körner, der Schiller aus der wirtschaftlichen Notlage half. Körner gab von 1812 bis 1816 eine Gesamtausgabe von Schillers Werken heraus.
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Schloss Knauthain
David Schatz wurde 1667 oder 1668 in Dresden geboren. Schatz stammte aus armen Verhältnissen und erlernte in Dresden den Beruf des Gärtners. David Schatz gehörte zum Kreis um Matthäus Daniel Pöppelmann und pflegte gute Beziehungen zum sächsischen Hof Augusts des Starken.
Im Jahr 1700 kam David Schatz, möglicherweise auf Wunsch der Gebrüder Caspar und Georg Bose, nach Leipzig. Hier setzte Schatz sich als einer der führenden Leipziger Architekten des Barocks durch, gehörte jedoch nicht der Maurerinnung an. Im Gegensatz zu seinen zeitgenössischen Baumeistern in Leipzig arbeite David Schatz nicht nur in Leipzig und dessen Umgebung, sondern im gesamten mitteldeutschen Raum. David Schatz ließ sich von in Leipzig bereits wirkenden und anerkannten Baumeister Gregor Fuchs und Christian Döring nicht beeinflussen und entwickelte seinen eigenen Baustil.
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Hans Sandig
Hans Sandig wurde am 21. Juni 1914 in Leipzig geboren. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft, Psychologie und Komposition übernahm er 1948 die Funktion des Musikreferenten beim Mitteldeutschen Rundfunk.
Noch im gleichen Jahr gründete Sandig den Rundfunk-Kinderchor Leipzig, heute MDR-Kinderchor, den Hans Sandig bis zu seinem Tod leitete. Dem Chor widmete Sandig das Weihnachtslied „Sind die Lichter angezündet“. Später übernahm Hans Sandig gleichzeitig auch den Radio-DDR-Jugendchor. Beide Chöre waren europaweit anerkannt.
1958 nahm Sandig mit seinen Sängerinnen und Sängern die erste Erkennungsmelodie der TV-Sendung „Unser Sandmännchen“ auf. Zu den Mitgliedern der von Hans Sandig geleiteten Chöre gehörten u.a. Tom Pauls, Else Buschheuer und Norbert Bischoff.
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Gedenktafel für Hermann Hartmann am Markt in Leipzig
Carl Eduard Hermann Hartmann wurde am 17. April 1863 in Eilenburg geboren. Nach dem Besuch der Bürgerschule und des Progymnasiums in Eilenburg legte Hartmann 1882 das Abitur an den Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) ab. Von 1882 bis 1885 studierte Hermann Hartmann in Halle (Saale), Berlin und Würzburg Medizin.
Hartmann war als Assistenzarzt bei mehreren praktischen Ärzten tätig, bis er sich 1890 als Praktischer Arzt und Geburtshelfer in Connewitz niederließ. Unzufrieden mit der Entlohnung der Ärzte, veröffentlichte Hermann Hartmann am 25. Juli 1900 einen Offenen Brief an die Ärzteschaft, in dem er zur Wahrung der Standesinteressen die Bildung eines Ärztebundes anregte.
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Elias Gottlob Haußmann, Gemälde von Johann Sebastian Bach
Elias Gottlob Haußmann wurde 1695 in Gera geboren. Zunächst bei seinem Vater, fürstlich hessischer Hofmaler Elias Haußmann, ausgebildet, ging Haußmann 1717 in den Dienst des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt als Hofmaler. Der Landgraf ermöglichte Elias Gottlob Haußmann eine Studienreise durch Deutschland.
Ab 1720 war Haußmann offizieller Porträtmaler der Stadt Leipzig, verließ Leipzig aber 1722, vermutlich wegen Differenzen mit der Malerinnung. 1723 wurde Elias Gottlob Haußmann in Dresden zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Hofmaler ernannt. 1725 kehrte Haußmann nach Leipzig zurück und übernahm 1726 von seinen Vorgängern die Darstellung Leipziger Bürger mit dem Bildnis des Kramermeisters Johann Heinrich Linke.
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Hans Hartung
Hans Heinrich Ernst Hartung wurde am 21. September 1904 in Leipzig geboren. Ab 1915 besuchte er das humanistische Gymnasium in Dresden. Bereits während seiner Schulzeit wandte sich Hans Hartung der gegenstandslosen Darstellung zu und fertigte abstrakte Bilder aus Strichzeichnungen und Klecksen an. Nach seiner eigenen Darstellung verarbeitete er hierbei Eindrücke von Blitzen, die er als Kind bei Gewittern gemacht hatte.
1924 begann Hans Hartung ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. Prägend waren für ihn die Werke von Wassily Kandinsky. 1925 wechselte Hartung für ein Studium der Malerei an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und die Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1928 setzte Hartung seine Studien bei dem Maler Max Doerner in München fort.
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Ferdinand Hartmann
Johann Heinrich Ferdinand Hartmann wurde am 7. November 1790 in Braunschweig geboren. Seine Lehre absolvierte Hartmann in den hannoverischen Seiden- und Galanteriewarenhandlungen von Johann Christian Hollmann und Georg Wilhelm. 1814 kam Hartmann nach Leipzig und gründete 1822 zusammen mit Ferdinand Portius eine Wollhandlung.
Mit Unterstützung seines Schwiegervaters konnte Ferdinand Hartmann 1830 auf dem Gelände seiner bisherigen Wollhandlung die Kammgarnspinnerei zu Pfaffendorf gründen. 1831 setzte Hartmann die erste Dampfmaschine in Leipzig ein. Sein Unternehmen war mit 1.940 Spindeln die größte Wollkämmerei in Sachsen. 1836 wandelte Hartmann zusammen mit Gustav Harkort und Albert Dufour-Feronce das Unternehmen in die erste Aktiengesellschaft der Stadt Leipzig um.
Ferdinand Hartmann starb am 23. Oktober 1842 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/20/Ferdinand_Hartmann_%28Unternehmer%29.jpg
Angelika Hartmann
Henriette Angelika Hartmann wurde am 12. Juli 1829 in Köthen (Anhalt) geboren. Ihre Mutter starb, als Angelika vier Jahre alt war, ihren Vater verlor sie im Alter von 16 Jahren. Angelika Hartmann musste ihren Lebensunterhalt als Kindermädchen und durch Erteilung von Privatstunden verdienen. Bereits in dieser Zeit lernte Hartmann die Lehre von Friedrich Fröbel kennen.
1859 ging Angelika Hartmann nach Dresden, um sich im Kindergärtnerinnenseminar ausbilden zu lassen und eröffnete in Dresden einen privaten Kindergarten. 1864 kehrte Angelika Hartmann nach Köthen zurück und gründete den ersten Kindergarten nach Fröbel. Ein besonderes Anliegen von Angelika Hartmann war der Übergang vom Kindergarten zur Schule, die sog. Vermittlungsklasse.
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Samuel Hahnemann
Samuel Christian Friedrich Hahnemann wurde am 10. April 1755 in Meißen geboren. Sein Vater war ein Porzellanmaler in der Meißener Porzellanmanufaktur. Samuel Hahnemann besuchte die Stadtschule in Meißen und bekam danach ein Stipendium an der Fürstenschule St. Afra in Meißen. 1775 begann Hahnemann sein Medizinstudium an der Universität Leipzig.
Seinen Lebensunterhalt verdiente sich Hahnemann mit Sprachunterricht und mit Übersetzungen physiologischer und medizinischer Werke ins Deutsche. Samuel Hahnemann ging an die Universität Wien. Im Oktober 1777 bot ihm Freiherr Samuel von Brukenthal, Statthalter von Kaiserin Maria Theresia in Siebenbürgen, eine Stelle als Bibliothekar, Hauslehrer und Leibarzt an. Hahnemann begleitete ihn nach Hermannstadt und blieb dort knapp zwei Jahre.
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Gustav Harkort
Gustav Harkort wurde am 3. März 1795 in Westerbauer als sechstes von acht Kindern eines Eisenwarenfabrikanten und Kaufmanns geboren. Harkort besuchte die Gewerbeschule in Hagen und machte eine kaufmännische Lehre im väterlichen Betrieb. 1813 bis 1815 15 nahm Gustav Harkort als Leutnant des Märkischen Landwehr-Regiments an den Befreiungskriegen teil.
Nach dem Tod seines Vaters ging Harkort 1820 nach Leipzig und gründete mit seinem älteren Bruder Carl Friedrich Harkort ein Speditions- und Kommissionsunternehmen für englische Garne. Ende des Jahres 1829 leitete Gustav Harkort erste Vorbereitungen für den Bau der Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig.
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Hermann Härtel wurde am 27. April 1804 in Leipzig geboren. Der Sohn des Musikverlegers Gottfried Christoph Härtel studierte in Leipzig Rechtswissenschaften und trat 1835 an die Spitze des vom Vater geführten Musikverlages Breitkopf & Härtel.
Härtel gab die Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann als Erstausgabe heraus. Weiterhin verlegte er die Werke von Johannes Brahms, Fréderic Chopin und Franz Liszt, weiterhin Opern u.a. von Albert Lortzing.
1837 war Hermann Härtel Mitbegründer des Leipziger Kunstvereins und Mitglied des Gewandhausdirektoriums. Härtel war der Bauherr des Römischen Hauses in Leipzig (nicht erhalten).
Hermann Härtel starb am 4. August 1875 in Leipzig. Die Härtelstraße in der Südvorstadt wurde nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_H%C3%A4rtel_(Verleger)#/media/Datei:Hermann_H%C3%A4rtel.jpg
Gottfried Christoph Härtel
Gottfried Christoph Härtel wurde am 27. Januar 1763 in Schneeberg im Erzgebirge geboren. Der jüngste Sohn des Schneeberger Bürgermeisters Dr. Franz Christoph Härtel besuchte die Lateinschule in Annaberg und ging als Mentor des jungen Grafen von Schönburg 1780 an die Universität Leipzig zum Studium der Rechte.
Nach einer Tätigkeit als Hauslehrer in Dresden, wurde Härtel 1789 Lehrer und Privatsekretär der Gräfin Auguste von Schönburg-Glauchau. Gottfried Christoph Härtel kehrte nach Leipzig zurück, betätigte sich hier literarisch und arbeitete in der Baumgärtnerischen Buchhandlung. 1795 wurde Härtel als Kompagnon in den von Bernhard Christoph Breitkopf in Leipzig gegründeten Musikverlag aufgenommen. Breitkopf geriet in finanzielle Schwierigkeiten und so wurde Gottfried Christoph Härtel 1796 Alleininhaber des Verlags Breitkopf & Härtel.
Härtel gründete 1798 als erste ihrer Art die „Allgemeine musikalische Zeitung“ und gab ab 1812 die „Leipziger Literaturzeitung“ heraus. 1806 gründete Härtel eine Pianofabrik. Auf den Flügeln spielten u.a. Felix Mendelssohn-Bartholdy, Clara Wieck, Robert Schumann und Richard Wagner.
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Fritz von Harck
Fritz von Harck, eigentlich Ludwig Friedrich von Harck, wurde am 29. April 1855 in Leipzig geboren. Der Sohn des Leipziger Kaufmanns, Stadtrats und Kunstsammlers Julius Harck begann nach seiner Schulausbildung eine Lehre bei einem Hamburger Überseehändler. 1875 erhielt von Harck eine Anstellung im Berliner Bankhaus Frege & Co. 1877 beendete Fritz von Harck diese Tätigkeit, folgte seiner persönlichen Neigung zugunsten und begann ein Volontariat beim Berliner Kupferstichkabinett.
Fritz von Harck studierte Kunstgeschichte in Wien und München. Von 1880 an war er Mitbesitzer des seinen Eltern gehörenden Barockschlosses Seußlitz. 1908 bezog Fitz von Harck das Haus seiner Eltern in der Karl-Tauchnitz-Straße 6 in Leipzig.
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Kaufhaus Brühl in Leipzig
Emil Franz Hänsel wurde am 6. April 1870 in Döbeln geboren. Nach seiner Ausbildung an der Königlich Sächsischen Baugewerkeschule zu Leipzig war Hänsel beim Leipziger Stadtbaurat Hugo Licht tätig und an der Planung des Neuen Rathauses beteiligt. Emil Franz Hänsel war der meistbeschäftigte selbstständige Architekt vor dem 1. Weltkrieg in Leipzig. Zwischen 1898 und 1938 war er mit über 500 Bauvorhaben für mehr als 300 Bauherren tätig.
Hänsels wichtigste Werke waren Geschäftshäuser, wie das Kaufhaus „Brühl“ (nicht erhalten), das Messehaus Specks Hof, der Zentralmessepalast und das König-Albert-Haus am Markt in Leipzig. Im Gestaltungswettbewerb für das Gelände der Internationalen Bauausstellung 1913 in Leipzig erhielt Hänsel 1911 nach Georg Weidenbach und Richard Tschammer den zweiten Preis. Weitere Bauten Hänsels waren das Israelitische Altenheim und die Fabrikanlagen für die Ludwig Hupfeld AG in Böhlitz-Ehrenberg.
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Briefmarke der Deutschen Post der DDR mit einem Ausschnitt aus dem Bauernkriegspanorama von Werner Tübke
Werner Tübke wurde am 30. Juli 1929 in Schönebeck (Elbe) geboren. Der Sohn einer Kaufmannsfamilie besuchte die Volksschule und ab 1939 das Realgymnasium in Schönebeck. Ab 1940 erhielt Tübke privaten Zeichenunterricht in Magdeburg bei dem Maler Karl Friedrich. Von Dezember 1945 bis September 1946 wurde Werner Tübke durch die Sowjetische Besatzungsmacht inhaftiert. Er wurde zu Unrecht verdächtigt, einen Mordanschlag auf einen sowjetischen Soldaten verübt zu haben.
Nach Abschluss einer Malerlehre und dem Besuch der Handwerksmeisterschule in Magdeburg sowie der Nachholung des Abiturs studierte Werner Tübke von 1948 bis 1950 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig. 1950 wechselte Tübke zum Studium der Kunsterziehung an das Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
Nach einer Tätigkeit 1953/54 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralhaus für Volkskunst in Leipzig war Werner Tübke von 1954 bis 1956 und 1957 bis 1963 als freischaffender Künstler tätig. Von 1956 bis 1957 arbeitete er als wissenschaftlicher Oberassistent an der HGB Leipzig, bevor er aus kunstpolitischen Gründen entlassen wurde.
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Walter Tiemann
Walter Tiemann wurde am 29. Januar 1876 in Delitzsch geboren. 1887 zog die Familie nach Leipzig, wo Walter Tiemann von 1886 bis 1893 das Königliche Gymnasium besuchte. 1894 begann Tiemann sein Studium an der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. 1896 wechselte er nach Dresden, später folgte ein Studienaufenthalt in Paris.
1897 gewann Walter Tiemann einen Plakatwettbewerb für die sächsisch-thüringische Gewerbeausstellung. 1903 kehrte Walter Tiemann als Lehrer der Meisterklasse für Buchgewerbe, Illustration, freie und angewandte Grafik an die Leipziger Akademie zurück.
1907 gründete Tiemann mit Carl Ernst Poeschel die Janus-Presse, die erste deutsche Privatpresse der Buchkunstbewegung, für die er auch die Janus-Pressen-Schrift entwarf. Walter Tiemann war einer der gefragtesten Buchkünstler Deutschlands. Zahlreiche Verlage beauftragten ihn mit der Gestaltung von Bucheinbänden, Titeln, Vignetten und Illustrationen. 1914 fand in Leipzig die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik (Bugra) statt, an der Walter Tiemann als Juror mitwirkte. Der Inhaber der Leipziger Großbuchbinderei Max Enders engagierte 1911 Walter Tiemann als künstlerischen Leiter. Diese Position hatte Tiemann bis 1924 inne und war maßgeblich am Erfolg der Handbuchbinderei beteiligt.
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Promenade in Leipzig
Carl Hampel wurde am 9. Dezember 1849 in Düsseldorf geboren. Nach einer langjährigen und erfolgreichen Arbeit als städtischer Obergärtner in Berlin kam Hampel 1901 als Gartendirektor nach Leipzig.
1891 gestaltete Hampel den Westendpark in Dresden, heute Fichtepark.
Sein erstes Werk, die Erweiterung des heutigen Clara-Zetkin-Parks nach Westen, schloss Carl Hampel 1905 ab. Im gleichen Jahr gestaltete Carl Hampel den Leipziger Promenadenring am Martin-Luther-Ring im Zusammenhang mit dem Bau des Neuen Rathauses, bis 1906 schloss sich die Gestaltung der Promenade am Dittrichring an. 1904 konzipierte Hampel den Promenadenring am Goerdelerring. 1913 wurde die von Hampel geleitete Gestaltung des Vorgeländes des Völkerschlachtdenkmals beendet. 1913 gestaltete Hampel den Eutritzscher Park, heute Arthur-Brettschneider-Park.
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Richard Graul
Richard Graul wurde am 24. Juni 1862 in Leipzig geboren. Sein Vater besaß in Paris ein kunstgewerbliches Zeichenatelier, das er 1885 nach Frankfurt am Main verlegte. Graul studierte an den Universitäten Zürich und Leipzig Archäologie und Kunstwissenschaft.
Von 1896 bis 1929 war Richard Graul Direktor des Kunstgewerbemuseums Leipzig, 1907 wurde Graul Vorsitzender der Ortsgruppe Leipzig des Deutschen Werkbundes. Er erkannte die Konkurrenz des Werkbundhauses in Frankfurt und war bestrebt, Waren der Kunstindustrie und des Kunstgewerbes nach strenger Qualitätsauslese zu den Leipziger Messen als Musterschauen in seinem Haus vorzuführen. Im Oktober 1920 fand die erste „Entwurfs- und Modellmesse“, die Grassimesse, statt.
Richard Graul starb am 25. Dezember 1944 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Graul#/media/Datei:Richard_Graul.jpg
Nikolai Iwanowitsch Trufanow
Nikolai Iwanowitsch Trufanow wurde am 15. Mai 1900 in Welikoje geboren. Er war aktiver Mitbegründer der Sowjetmacht nach der Oktoberrevolution in Russland 1917. Während des 2. Weltkriegs war Trufanow Befehlshaber eine Stoßarmee an der Front in Stalingrad und befehligte 1944 die Aktion zur Befreiung der ukrainischen Stadt Charkiw.
Im Juni 1945 wurde Nikolai Trufanow erster sowjetischer Stadtkommandant in Leipzig und setzte den Sozialdemokraten Erich Zeigner als Oberbürgermeister und den Kommunisten Kurt Roßberg als dessen Stellvertreter ein. Während Trufanows Amtszeit bis November 1945 setzte er die Beschlüsse der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland durch, darunter die Schaffung von Verwaltungsorganen, die Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Gas und Strom, den Aufbau des Gesundheitswesens, die Wiederaufnahme der Produktion in Leipziger Betrieben und die Trümmerberäumung. Nikolai Trufanow betrieb die Wiedereröffnung der Universität Leipzig, setzte sich auch für das kulturelle Leben und die Wiederbelebung der Messe ein. 1975 wurde Trufanow die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig verliehen.
Nikolai Trufanow starb am 12. Februar 1982 in Charkiw. Die Trufanowstraße in der Nordvorstadt ist nach ihm benannt.
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Doppel-M am Alten Messegelände Leipzig
Erich Gruner wurde am 14. November 1881 in Leipzig geboren. Gruner studierte an der Akademie für graphische Künste und Buchwesen zu Leipzig und danach an der École des Beaux Arts in Paris. 1906 ließ sich Erich Gruner in Leipzig nieder und wurde 1910 Leiter der Meisterklasse für Malerei an der Leipziger Akademie.
1917 wurde Gruner künstlerischer Beirat im neu gegründeten Messeamt der Stadt Leipzig und war mit der künstlerischen Leitung verschiedener Ausstellungen befasst, u.a. die erste Deutsche Pelzmodenschau 1921, die Gestaltung des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung in Mailand 1929. Gruner war Mitbegründer der Kunstgewerbeschule Leipzig und bis 1946 deren Direktor.
Erich Gruner schuf das Symbol der Leipziger Messe, das Doppel-M. 1947 begann er mit dem Entwurf von Messebriefmarken.
Erich Gruner starb am 30. Dezember 1966 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Heilanstalt_Thonberg_1861.jpg
Gedenktafel für Eduard Wilhelm Güntz und Auguste Amalie Güntz in Reudnitz-Thonberg
Eduard Wilhelm Güntz wurde am 1. April 1800 in Wurzen geboren. Er studierte in Leipzig und Dresden Medizin, erhielt ein Stipendium für eine Italienreise und visitierte dort Anstalten und Krankenhäuser. Beeindruckt war Eduard Wilhelm Güntz von dem von Baron Pietro Pisano in Palermo geführten, das geisteskranken neben dem der medizinischen Versorgung auch einen Anspruch auf humanistische Unterbringung zubilligte.
Nach seiner Rückkehr nach Leipzig eröffnete Güntz in der Grimmaischen Gasse eine Privatpraxis und erkannte seine Berufung zur Behandlung nervenkranker Patienten. 1831 wurde Eduard Wilhelm Güntz Bezirk- und Gerichtsarzt in Leipzig und war als Gutachter für Geisteskranke tätig.
Auf das Betreiben von Eduard Wilhelm Güntz wurde 1836 in den Gebäuden der Ökonomischen Sozietät in Möckern eine private „Heil- und Pflegeanstalt für Irre“ gegründet. Mit Unterstützung der Stadtverordneten wurde 1839 in Thonberg eine Irren-, Heil- und Pflegeanstalt gegründet.
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Maria Grollmuß
Maria Karoline Elisabeth Grollmuß, sorbisch Marja Grólmusec, wurde am 24. April 1896 in Leipzig geboren. Ende 1917 beendete sie ihre Ausbildung am Gaudigschen Lehrerinnenseminar in Leipzig und ging arbeite als Volksschullehrerin an der Bürgerschule Leipzig-Reudnitz.
Nach Ablegung der Wahlfähigkeitsprüfung absolvierte Maria Grollmuß ein philologisches und historisches Universitätsstudium in Berlin und Leipzig. Während der Zeit ihres Studiums gehörte Grollmuß zunächst dem Windthorstbund an, danach dem Sozialistischen Studentenbund.
Maria Grollmuß interessierte sich für politischen Journalismus und verfasste Beiträge für die dem linken Flügel der Zentrumspartei nahestehende Rhein-Mainische Volkszeitung und für die von Romano Guardini initiierte Zeitschrift „Die Schildgenossen“ der katholischen Jugendbewegung „Quickborn“.
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Stadtbibliothek Leipzig
Huldreich Groß wurde am 28. Dezember 1605 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Seidenstickers besuchte die Nikolaischule in Leipzig. Die Schule in Schleusingen und die Fürstenschule in Meißen. In Leipzig und Rostock studierte Huldreich Groß Medizin, Rechtswissenschaften, Mathematik und Theologie. Sein Medizinstudium setzte er in Helmstedt fort und arbeitete während des Dreißigjährigen Krieges als Militärarzt in einem Lazarett in Hameln.
1633 kehrte Huldreich Groß nach Leipzig zurück, war als Anwalt und Notar tätig und später als Fiskal am kurfürstlichen Oberhofgericht. Groß verfügte, dass seine etwa 4.000 Bände umfassende Bibliothek und sein gesamtes Vermögen an den Leipziger Rat fielen. Er knüpfte daran die Bedingung, dass seine Hinterlassenschaft zum Nutzen der studierenden Stadtjugend angelegt werden soll. Damit schuf Huldreich Groß den Grundstein für die Leipziger Stadtbibliothek.
Huldreich Groß starb am 16. April 1677 in Leipzig.
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Johann Friedrich August Tischbein
Johann Friedrich August Tischbein wurde am 9. März 1750 in Maastricht geboren. Der sogenannte „Leipziger Tischbein“ war Sohn eines Theatermalers, bei dem er auch seinen ersten künstlerischen Unterricht erhielt. Der „Goethe-Tischbein“, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, war sein Cousin.
Um 1768 ging Tischbein nach Kassel in das Atelier seines Onkels, des Malers Johann Heinrich Tischbein „der Ältere“, auch „Kasseler Tischbein“ genannt. Nach Reisen durch Frankreich, nach Paris, Rom und Neapel kehrte Tischbein Mitte 1780 wieder nach Deutschland zurück.
1780 erhielt er eine Anstellung als Hofmaler am Hof des Fürsten Friedrich von Waldeck in Arolsen. 1781/82, sowie 1786 und 1788/89 unternahm Tischbein immer wieder Studienreisen nach Holland, die mit der Zeit eine Entwicklung zum Porträtisten der erstarkten bürgerlichen Gesellschaft führten.
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Carl Bruno Tröndlin
Carl Bruno Tröndlin wurde am 26. Mai 1835 in Leipzig geboren. Tröndlin besuchte in Leipzig die 1. Bürgerschule und später die Thomasschule, studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Leipzig, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Ab 1857 war Tröndlin im sächsischen Vorbereitungsdienst. Nach seiner Promotion arbeitete er von 1865 bis 1876 als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig.
Carl Bruno Tröndlin war Mitglied der Nationalliberalen Partei (NLP). Von 1870 bis 1876 war er Stadtverordneter in Leipzig und von 1874 bis 1876 Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung. 1876 wurde er unter Otto Georgi zum Vizebürgermeister gewählt und trat damit in den Rat der Stadt ein. Am 29. Dezember 1877 wurde Tröndlin zum Bürgermeister erhoben und 1882 als Bürgermeister auf Lebenszeit wiedergewählt.
Carl Bruno Tröndlin war außerdem sächsischer Justizrat und von Oktober 1884 bis Februar 1890 Mitglied des Reichstages.
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Johann Christoph Gottsched
Johann Christoph Gottsched wurde am 2. Februar 1700 in Juditten, Herzogtum Preußen, geboren. Der Sohn des Pastors von Juditten, erhielt seinen ersten Unterricht bei seinem Vater und schrieb sich 1714 mit 14 Jahren an der Albertina, der Universität Königsberg, zum Theologiestudium ein.
Gottscheds Interesse galt der Philosophie und er beschäftigte sich mit den Werken von Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff. So wechselte Gottsched zum Philosophiestudium. Einer von Gottscheds Lehrern war Johann Jakob Quandt.
Im Januar 1724 flüchtete Johann Christoph Gottsched nach Leipzig vor den preußischen Militärwerbern. In Leipzig freundete sich Gottsched mit Johann Burckhardt Mencke an, der ihn als Hofmeister für seinen ältesten Sohn engagierte. Mencke führte Gottsched in die Leipziger Gesellschaft ein und war Fürsprecher bei der Aufnahme Gottscheds in die Teutschübende poetische Gesellschaft, die ihn 1727 zu ihrem „Senior“ wählte.
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Henriette Goldschmidt 1910
Henriette Goldschmidt wurde am 23. November 1825 in Krotoschin, Provinz Posen als Henriette Benas geboren. Henriette Benas war Tochter eines wohlhabenden jüdischen Kaufmanns und heiratete 1853 Abraham Meyer Goldschmidt, Rabbiner der deutschsprachigen jüdischen Gemeinde in Warschau.
1858 zog die Familie Goldschmidt nach Leipzig. Dem Motto eines Vortrags von Auguste Schmidt „Leben ist Streben“ folgend, gehörte Henriette Goldschmidt neben Louise Otto-Peters, Auguste Schmidt, Ottilie von Steyber und anderen Frauen im März 1865 zu den Begründerinnen eines Frauenbildungsvereins. Die Gründung dieses Vereins war von Misstrauen begleitet. Im Oktober 1865 fand die erste Frauenkonferenz Deutschlands in Leipzig statt, auf der die Gründung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF) beschlossen wurde. Henriette Goldschmidt war von 1867 bis 1906 Vorstandsmitglied im ADF. Sie setzte sich besonders für gleiche Bildungschancen für Mädchen und Frauen sowie deren gleichberechtigte Teilnahme am öffentlichen Leben ein.
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Ferdinand Goetz
Ferdinand Hermann Wilhelm Goetz wurde am 24. Mai 1826 in Leipzig als achtes Kind des Städtischen Waagedirektors und Sächsischen Oberzollinspektors Friedrich Wilhelm Goetz und dessen Ehefrau Elfriede geboren. Goetz legte sein Abitur an der Thomasschule in Leipzig ab und begann 1846 ein Medizinstudium an der Leipziger Universität. Im selben Jahr trat er in die Burschenschaft Kochei Leipzig und später in die Burschenschaft Wartburg Leipzig ein.
Ferdinand Goetz traf Pfingsten 1847 mit dem Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg an der Unstrut zusammen, ein für seinen Lebensweg bedeutungsvolles Ereignis. Als Teilnehmer an den vorrevolutionären Ereignissen im Jahr 1848 wurde Goetz aus Leipzig ausgewiesen. Beim Dresdener Maiaufstand 1849 war Ferdinand Goetz mit der Pflege von Verwundeten beschäftigt, dadurch erhielt er nur Untersuchungshaft.
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Edvard Grieg 1891
Edvard Hagerup Grieg wurde am15. Juni 1843 in Bergen, Norwegen, geboren. Ab dem sechsten Lebensjahr erhielt Grieg von seiner Mutter regelmäßig Klavierunterricht, im Alter von neun Jahren begann er erste eigene Kompositionen zu entwerfen.
Am Leipziger Konservatorium begann Edvard Grieg mit 15 Jahren sein Musikstudium. Seine Studienzeit in Leipzig beschrieb Grieg später recht kritisch. Er habe in dem nicht inspirierenden und konservativen Unterricht kaum etwas gelernt und auch seine Mängel in der Klaviertechnik seien teils auf die am Konservatorium üblichen Unterrichtsmethoden zurückzuführen.
1862 kehrte Grieg mit einer Zwischenstation im schwedischen Karlshamn, wo er sein Debüt als Pianist gab, nach Bergen zurück, wo er sein Klavierspiel selbst weiterentwickelte. Als Pianist und Dirigent unternahm Edvard Grieg er zahlreiche Konzertreisen durch Europa.
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Gedenksäule auf dem Nikolaikirchhof in Leipzig
Markus Gläser wurde am 28. Januar 1960 in Leipzig geboren. Neben seiner Ausbildung als Former und Gießer besuchte Gläser die Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und studierte 1981 bis 1988 Bildhauerei/Plastik an der Burg Giebichenstein in Halle (Saale).
Neben bildhauerischen Arbeiten befasste sich Gläser mit der Restaurierung Leipziger Baudenkmäler. Er schuf u.a. die Kopien der Fechterfiguren auf den Nikischplatz, die an den Großboseschen Garten erinnern, weiterhin die Figuren am Messehaus Petershof, die von den Nazis entfernt wurden, den Fassadenschmuck am Haus „Zum Grönländer“ und am Neuen Rathaus, die Kopie des Connewitzer Kreuzes sowie die Harkort- und List-Büsten im Leipziger Hauptbahnhof.
Markus Gläser war beteiligt am Barockgartendenkmal in der Westvorstadt, er schuf die heutige Plastik auf dem Villersbrunnen vor dem Ringmessehaus, die Gedenksäule auf dem Nikolaikirchhof und die Kopie des Merkurs am Romanushaus. Für den Begründer der Psychologie in Leipzig, Wilhelm Wundt, schuf Markus Gläser eine Gedenktafel am Seminargebäude der Universität Leipzig.
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Johann Wolfgang Goethe als Fünfzehnjähriger
Johann Wolfgang Goethe, ab 1782 von Goethe, wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Der Sohn aus einer angesehenen bürgerlichen Familie und seine Schwester Cornelia erfuhren eine aufwendige Ausbildung durch Hauslehrer. 1765 kam Goethe als sechszehnjähriger auf Wunsch seines Vaters als Jurastudent nach Leipzig.
Goethe kam früh in Kontakt mit Literatur durch die Gutenachtgeschichten seiner Mutter und mit der Bibellektüre in seiner frommen, lutherisch-protestantischen Familie. Zu Weihnachten 1753 bekam er von seiner Großmutter ein Puppentheater geschenkt. Erste Ansätze seiner literarischen Begabung bewies der junge Goethe auch mit seinen, nach eigener Aussage „aufschneiderischen Anfängen“, wunderliche Märchen zu erfinden und seinen staunenden Freunden in der Ich-Form zur spannenden Unterhaltung aufzutischen. Goethes Vater besaß eine Bibliothek von rund 2.000 Bänden. So lernte Johann Wolfgang Goethe schon als Kind unter anderem das Volksbuch vom Dr. Faust kennen.
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Georg Joachim Göschen
Georg Joachim Göschen wurde am 22. April 1752 in Bremen geboren. Der Kaufmannssohn erlernte den Beruf des Buchhändlers und siedelte nach Leipzig über. 1722 bis 1781 arbeitete Göschen beim Verleger Siegfried Leberecht Crusius und übernahm in Dessau die „Buchhandlung der Gelehrten“. In Leipzig gründete Georg Joachim Göschen 1785 eine eigene Verlagsbuchhandlung unter finanzieller Beteiligung von Christian Gottfried Körner.
Durch Absprachen mit angesehenen Autoren versuchte Göschen, seinen Verlag zu stärken. Nach der Veröffentlichung von Friedrich Schillers „Thalia“ und Christoph Martin Wielands „Der teutsche Merkur“ sprach Göschen auch mit Johann Wolfgang von Goethe. Göschen gab die erste Ausgabe von „Goethes Schriften“ in acht Bänden heraus. Die Publikation stieß aber nur auf geringes Interesse.
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Polygrafischer Betrieb Giesecke & Devrient
Hermann Giesecke wurde am 9. April 1831 in Leipzig geboren. Er ging in die Lehre im Betrieb seines Vaters Christian Friedrich Giesecke und arbeite anschließend bei Bernhard Tauchnitz, in Frankfurt am Main und in Paris.
1852 gründete Giesecke zusammen mit Alphonse Devrient in Leipzig das Typographische Institut Giesecke & Devrient. Schnell entwickelte sich das Unternehmen vom Kunst- und Buchdruck zur Wertpapierdruckerei. Die Veränderungen im Währungssystem ab 1871 brachte der Fa. Giesecke & Devrient schnell neue Aufträge. Ab 1876 druckte die Firma ausländische Banknoten, so z.B. für die Schweiz, Peru, Argentinien, Siam und die Türkei. Bis 1945 wurden in Leipzig Banknoten für über 30 Länder gedruckt. Die 1889 in Berlin gegründete Niederlassung sollte eine bessere Verbindung zu den dort ansässigen Banken und Versicherungsanstalten garantieren. Neben Banknoten druckten Giesecke & Devrient auch Aktien, Versicherungspolicen und Schecks. Ab 1854 war der Druckerei auch ein Verlag angegliedert.
Hermann Giesecke starb am 31. Dezember 1900 in Leipzig.
Mehr Leipziger Persönlichkeiten
Rotes Haus Leipzig, früher zum St.-Jakobs-Krankenhaus gehörend
Fritz Gietzelt wurde am 21. Dezember 1903 in Frankenberg/Sachsen geboren. Er studierte von 1925 bis 1933 Medizin in Leipzig, Graz und Düsseldorf. Von 1933 bis 1939 war Gietzelt als Assistenzarzt an der Inneren Klinik des St.-Georg-Krankenhauses in Leipzig tätig. Bis 1944 arbeitete er in Leipzig in privater Praxis für Magen- und Darmkrankheiten.
Im Juni 1944 wurde Fritz Gietzelt wegen Widerstandes gegen das nationalsozialistische Regime verhaftet und im Dezember 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Dietzelt hatte die Widerstandsgruppe um Nikolai Rumjanzew mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten unterstützt. Nach der Verbringung nach Dresden zur Urteilsvollstreckung gelang Dietzelt während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 die Flucht.
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USPD-Vorstand. 5. Dezember 1919. Friedrich Geyer, erste Reihe zweiter von rechts
Friedrich Geyer wurde am 12. März 1853 in Großenhain geboren. Der Zigarrenarbeiter trat 1871 in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei ein und war 1885 bis 1887 Mitglied des sächsischen Landtages, 1866 bis 1889 Mitglied des Reichstags.
Von 1889 bis 1894 war Geyer verantwortlicher Redakteur der sozialdemokratischen Zeitung „Der Wähler“, dann bis 1918 Redakteur des Verbandsorgans des Deutschen Tabakarbeiterverbandes „Tabakarbeiter“. 1894/95 arbeitete Friedrich Geyer als Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung. Friedrich Geyer war von 1898 bis 1902 Vorsitzender des Sozialdemokratischen Vereins für die Stadt Leipzig. 1914 gehörte Geyer zu den Abgeordneten der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, die gegen die Bewilligung der Kriegskredite stimmten, änderte aber dann seine Meinung.
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Christian Gottlieb Geyser
Christian Gottlieb Geyser wurde am 20. August 1742 in Görlitz geboren. 1761 schrieb sich Geyser an der Universität Leipzig ein als Jurastudent. Geyer nahm bei Adam Friedrich Oeser Zeichenunterricht und wohnte auch bei Oeser in der Pleißenburg. Die außergewöhnliche Begabung von Christian Gottlieb Geyser veranlasste Oeser dazu, ihn 1764 als Hilfslehrer für Kupferstich an der Leipziger Kunstakademie anzustellen.
Hauptarbeitsbereich Geysers wurde die Radierung, ab 1770 arbeitete er auch als Buchillustrator. 1766 bis 1770 war Christian Gottlieb Geyser Lehrer für Kupferstich an der Leipziger Akademie. Hauptauftraggeber Geysers waren die Leipziger Verleger. Christian Gottlieb Geyser illustrierte viele Erstausgaben, darunter von Christoph Martin Wieland, Johann Caspar Lavater und Christian Felix Weiße. Geyser fertigte grafische Reproduktionen von Werken namhafter Meister aus den Leipziger Privatgalerien an. 1789 erwarb Christian Gottlieb Geyser ein Landhaus mit Gut, heute das Geyserhaus in der Gräfestraße 25.
Christian Gottlieb Geyser starb am 24. März 1803 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c5/Christian_Gottlieb_Geyser.jpg
Goerdeler-Denkmal Leipzig
Carl Friedrich Goerdeler wurde am 31. Juli 1884 in Schneidemühl, Provinz Posen, geboren. Der Sohn aus einer preußischen Beamtenfamilie ging 1911 in die Kommunalpolitik und war von 1930 bis 1937 Oberbürgermeister von Leipzig. In den 1920er Jahren war Goerdeler mehrfach als Reichskanzler im Gespräch. 1931/32 und 1934/35 hatte er das Amt des Reichskommissars für Preisüberwachung inne.
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Johann Matthias Gesner
Johann Matthias Gesner wurde am 9. April 1691 in Roth bei Nürnberg geboren. Der Pfarrerssohn studierte an der Universität Jena Philologie und wirkte 1715 bis 1729 als Konrektor in Weimar und Verwalter der herzoglichen Bibliothek und Münzsammlung.
1730 bis 1734 war Johann Matthias Gesner Rektor der Thomasschule in Leipzig und bemühte sich um die Verbesserung der Bedingungen an der Schule. In Gesners Amtszeit fällt die Erweiterung und Reformierung der Thomasschule. Johann Sebastian Bach kannte Gesner bereits aus seiner Weimarer Zeit und fand in ihm einen verständnisvollen Vorgesetzten und Freund. Johann Matthias Gesner war begeistert von Bachs Dirigierkunst.
1734 nahm Gesner eine Berufung als Professur für Poesie und Beredsamkeit in Göttingen an und zählte dort zu den bedeutendsten Vertretern des Neuhumanismus.
Johann Matthias Gesner starb am 3. August 1761 in Göttingen
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f0/Johann_Mattias_Gesner_-_Titelkupfer.jpg
Albert Geutebrück
Albert Geutebrück wurde am 6. Januar 1801 in Gotha geboren. Die Familie eines Gothaer Kammerrentmeisters zog 1804 nach Altenburg. 1818 schrieb sich Geutebrück an der Universität Leipzig zum Jura- und Philosophiestudium ein, folgte aber kurz darauf seinen künstlerischen Neigungen und lernte an der Leipziger Kunstakademie. 1823 trat Albert Geutebrück die Nachfolge seines Lehrers Carl August Benjamin Siegel an. 1823 wurde Geutebrück Lehrer und Leiter der Abteilung für Baukunst an der Leipziger Kunstakademie, der späteren Königlich-Sächsischen Baugewerkenschule.
Augusteum und Paulinerkirche vor 1890
Albert Geutebrück war außerdem
Universitätsbaumeister und zeitweise von 1827 bis 1848
Stadtbaudirektor in Leipzig. Sein erstes Bauwerk in Leipzig schuf Albert Geutebrück im Auftrag von Johann Heinrich Sander an der Stelle der 1825 abgerissenen Rannischen Badestube, nach dem einstigen Vorbesitzer des Geländes im 16. Jahrhundert, Tiburtius Blumenberg, Haus
Großer Blumenberg genannt (1832 fertiggestellt). Auffällig ist die Ähnlichkeit des Hauses mit dem Entwurf Geutebrücks für das ein paar Jahre später vollendete
Augusteum der Universität Leipzig.
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Karl Gesell auf einem Schreberplatz
Karl Gesell wurde am 8. Juni 1800 in Liegnitz in Schlesien geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Liegnitz und des Lehrerseminars in Breslau studierte Gesell ab 1823 in Leipzig. Karl Gesell arbeite als Lehrer und Oberlehrer in Leipzig, Dresden und Dessau.
Der Freund Friedrich Fröbels lernte nach seiner Pensionierung 1856 in Berlin Kinderbeete kennen. Zurückgekehrt nach Leipzig ließ Gesell 1868 am Rand des Spielplatzes des 1864 gegründeten Schrebervereins solche Beete anlegen. Da die Kinder wenig Interesse an der Bestellung der Beete zeigten, kümmerten sich die Eltern darum, so entstanden die Schrebergärten. Als Spielleiter in Leipziger Schrebervereinen erwarb sich Karl Gesell schon zu Lebzeiten hohe Anerkennung. Die Leipziger Bürger nannten ihn „Vater Gesell“.
Karl Gesell starb am 4. September 1879 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/44/Gesell_auf_Schreberplatz.jpg
Kurt Thomas
Kurt Thomas wurde am 25. Mai 1904 in Tönning geboren. In Lennep im Bergischen Land besuchte Thomas von 1913 bis 1922 das Röntgen-Gymnasium und studierte anschließend an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften und Musik. Nach seinem Studium arbeitete Kurt Thomas als Dozent für Musiktheorie am Landeskonservatorium der Musik zu Leipzig. 1927 erhielt Thomas für sein Opus 1 „Messe in a-Moll“ den Beethovenpreis der Preußischen Akademie der Künste.
1928 wurde Kurt Thomas Kompositionslehrer und Leiter der Kantorei des Kirchenmusikalischen Instituts Leipzig. 1934 bis 1939 war Thomas Professor für Chorleitung an der Akademischen Hochschule für Musik in Berlin.
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Hochschule für Musik Leipzig
Ottmar Gerster wurde am 29. Juni 1897 in Braunfels in Hessen als Sohn eines Nervenarztes und einer Pianistin geboren. Gerster erhielt zunächst Violinen- und Klavierunterricht und begann 1913 ein Studium am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. In Frankfurt machte Ottmar Gerster die Bekanntschaft von Paul Hindemith. 1916 wurde Gerster zum Militärdienst einberufen und konnte sein Studium erst 1920 abschließen.
Ab 1921 war Ottmar Gerster im Frankfurter Sinfonieorchester tätig, zunächst als Konzertmeister und von 1923 bis 1927 als Solobratschist. In den 1920er Jahren schloss er sich der Arbeiterbewegung an und betreute Arbeitergesangsvereine. Von 1927 bis 1947 wirkte Ottmar Gerster als Dozent für Violine, Viola, Kammermusik, Musiktheorie und Komposition an der Folkwangschule in Essen.
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Niels Wilhelm Gade
Niels Wilhelm Gade wurde am 22. Februar 1817 in Kopenhagen geboren. 1843 kam er nach Leipzig und war Schüler von Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Zwischen 1844 und 1848 wirkte Gade als Leiter und als zweiter Dirigent, neben Mendelssohn-Bartholdy, am Leipziger Gewandhaus.
1848 ging Niels Wilhelm Gade nach Kopenhagen. Der Deutsch-Dänische Krieg 1848 veranlasste ihn, nicht nach Leipzig zurückzukehren. 1853 dirigierte Niels Wilhelm Gade eine Reihe von zehn Konzerten am Leipziger Gewandhaus. Niels Wilhelm Gade war der bedeutendste Repräsentant der sich entwickelnden dänischen Nationalmusik.
Niels Wilhelm Gade starb am 21. Dezember 1890 in Kopenhagen.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1f/Niels_Gade_by_Georg_Weinhold.jpg
Dr. Otto Robert Georgi
Otto Robert Georgi wurde am 22. November 1831 in Mylau im Vogtland geboren. Er stammte aus einer Fabrikanten- und Bankiersfamilie. Georgis Vater war der sächsische Finanzminister und Bankier Robert Georgi, seine Mutter, Emilie Brückner, war eine Tochter des Fabrikanten und Bankiers Christian Gotthelf Brückner. Der Bruder, Arthur Georgi, war Präsident der Handels- und Gewerbekammer in Plauen und langjähriger sächsischer Landtagsabgeordneter.
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Plauen studierte Otto Georgi Rechtswissenschaften an den Universitäten Leipzig, Göttingen und Heidelberg und promovierte 1857 zum Doktor der Rechtswissenschaften. 1859 ließ sich Georgi als Rechtsanwalt und Notar in Leipzig nieder, übernahm 1863 das Sekretariat der Handels- und Gewerbekammer und wurde 1865 zum Bevollmächtigten des Zentralvorstandes des Gustav-Adolf-Vereins gewählt.
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Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker wurde am 10. Mai 1816 in Hamburg geboren. Der Vater, ein Opernsänger, starb früh. Gerstäcker besuchte die Nikolaischule in Leipzig und arbeite 1835 bis 1837 als Landwirtschaftseleve auf dem Rittergut Döben bei Grimma. 1837 unternahm Friedrich Gerstäcker seine erste Amerikareise. Er wohnte in Leipzig u.a. in der Quergasse 2 und in der Salomon Straße 3 sowie auf Schimmels Gut, heute Münzgasse.
In Leipzig verfasste Gerstäcker zwei Romane „Die Regulatoren in Arkansas“ und „Die Flusspiraten des Mississippi“, mit denen er seinen literarischen Ruhm begründete.
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Carl Thiersch
Carl Thiersch wurde am 20. April 1822 in München geboren. Thiersch studierte an den Universitäten München, Berlin und Wien Medizin und habilitierte sich nach einem Studienaufenthalt in Paris 1848 an der Universität München.
Nach einer Professur für Chirurgie an der Universität Erlangen erfolgte 1867 die Berufung von Carl Thiersch als Professor für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik an die Universität Leipzig. Seine Tätigkeit begann im Lazarett am Ranstädter Steinweg. Vom Rat der Stadt Leipzig erzwang Thiersch den Bau eines neuen Hospitals südöstlich der Innenstadt, das Krankenhaus St. Jacob an der Liebigstraße, der erste Krankenhausbau Europas.
Das Krankenhaus wurde im Barackensystem erbaut und Thiersch brachte die heilenden Kräfte Licht und Luft in das Konzept ein. Carl Thiersch verfasste mehrere bedeutende Schriften, so über die Wundheilung und über Hauttransplantationen. Er deckte den Ursprung der Krebszelle auf, entdeckte die Verbreitungsmethode des Choleraerregers und sorgte für eine umfassende Durchsetzung der Antiseptik, 1892 erhielt Carl Thiersch die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig.
Carl Thiersch starb am 28. April 1895 in Leipzig. Im Denkmalsgarten des Universitätsklinikums Leipzig steht eine Büste für Carl Thiersch und in Probstheida ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8c/CarlThiersch.jpg
Jakob Thomasius
Jakob Thomasius wurde am 27. August 1622 in Leipzig geboren. Der Sohn einer fränkischen Juristenfamilie erhielt zunächst eine Ausbildung durch einen Hauslehrer und besuchte 1638 bis 1640 das Gymnasium zu Gera. An den Universitäten Leipzig und Wittenberg studierte Thomasius Philosophie, Philologie und Mathematik.
1646 wurde Jakob Thomasius Assessor an der Philosophischen Fakultät in Leipzig. Ab 1648 lehrte er an der Nikolaischule und war 1650 bis 1653 Konrektor. 1653 wurde Thomasius als Nachfolger von Friedrich Leibnütz Professor der Moralphilosophie, 1656 der Dialektik und 1659 der Rhetorik in Leipzig. Bekannteste Schüler von Jakob Thomasius waren Gottfried Wilhelm Leibniz und sein Sohn Christian Thomasius. Thomasius war mehrmals Dekan der Philosophischen Fakultät und 1669 Rektor der Universität. 1670 wurde er Rektor an der Nikolaischule. Jakob Thomasius reformierte den Unterricht, indem er die Lektüre des Neuen Testaments auf Griechisch forderte. Die Stadt Leipzig würdigte Thomasius 1676 mit der Stelle des Rektors der Thomasschule.
Jakob Thomasius starb am 5. September 1684 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/81/Jacob_Thomasius%3B_Haid_cropped.jpg
Grabplatte für Christian Fürchtegott und Friedrich Leberecht Gellert
Friedrich Leberecht Gellert wurde am 10. November 1711 in Hainichen geboren. Der Bruder des Dichters und Aufklärers Christian Fürchtegott Gellert war bereits 1747 privilegierter Fechtmeister an der Universität Leipzig.
Der Siebenjährige Krieg und die Besetzung Leipzigs durch Truppen Königs Friedrichs II. von Preußen führten dazu, dass Gellert aus Mangel adliger Studenten, die hauptsächlich seine Kundschaft als Fechtmeister waren, einem anderen Beruf nachgehen musste. Friedrich Leberecht Gellert wurde Oberpostkommissar.
Als Oberpostkommissar ist Gellert ab 1762 in Leipzig nachweisbar. Johann Wolfgang Goethe erwähnte Friedrich Leberecht Gellert in „Dichtung und Wahrheit“, hat aber wohl bei ihm nie Fechtunterricht genommen.
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Christian Fürchtegott Gellert
Christian Fürchtegott Gellert wurde am 4. Juli 1715 in Hainichen geboren. Als fünfter Sohn einer Pastorenfamilie wuchs Gellert in ärmlichen Verhältnissen auf. Ab 1729 besuchte er die Fürstenschule St. Afra in Meißen.
1734 kam Christian Fürchtegott Gellert an die Universität Leipzig zum Studium der Theologie und Philosophie. 1739 musste er das Studium aus Geldmangel für ein Jahr unterbrechen. Sein ein erster Versuch, als Prediger aufzutreten, scheiterte an seiner Schüchternheit. Gellert hielt sich mit Privatstunden und der Erziehung junger Adliger über Wasser und machte sich mit französischer und englischer Literatur vertraut. 1744 konnte Gellert sein Studium abschließen.
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Christian Gottfried Heinrich Geißler
Christian Gottfried Heinrich Geißler wurde am 26. Juni 1770 in Leipzig geboren. Er nahm an der Zeichenakademie Unterricht bei Adam Friedrich Oeser. Durch seinen Vater, der Goldschmied war, kam Geißler nach St. Petersburg und wirkte dort 1790 bis 1793 als Zeichenlehrer und Illustrator.
Geißler nahm 1793 an naturwissenschaftlichen Expeditionen durch den Süden Russlands teil und schuf für das Reisewerk Kupferstiche. Damit leistete Christian Gottfried Heinrich Geißler einen wichtigen Beitrag zur Völkerkunde. 1798 kehrte Christian Gottfried Heinrich Geißler nach Leipzig zurück. 1804/05 schuf er die „Leipziger Messszenen“ und wurde 1813 zum Maler der Völkerschlacht. Geißler beobachtete aus dem Fenster seines Wohnhauses am Fleischerplatz die Kämpfe am 19. Oktober 1813. Später stellte Geißler das Leben in Leipzig dar, war Illustrator von Almanachen, Kinderbüchern und Skatkarten
Christian Gottfried Heinrich Geißler starb am 27. April 1844 in Leipzig. In Volkmarsdorf ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Gottfried_Heinrich_Gei%C3%9Fler#/media/Datei:Christian_Gottfried_Heinrich_Geissler-oval.jpg
95 Thesen von Martin Luther (Druck von Melchior Lotter)
Jakob Thanner wurde um 1464 in Würzburg geboren. Ab 1481 studierte er an der Universität Leipzig und gründete 1498 eine Druckerei.
1517 gab Jakob Thanner mit dem Druck der 95 Thesen Martin Luthers den ersten Lutherdruck heraus. Thanner war maßgeblich an der Verbreitung reformatorischer Schriften beteiligt. 1525 brachte Thanner die deutsche Erstausgabe von „De Liberto Arbitrio“ (Über den freien Willen) heraus. Als Drucker ist Jakob Thanner in Leipzig bis 1529 nachweisbar. Gestorben ist vermutlich nach 1538 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/81/95Thesen.jpg
Hugo Gaudig
Hugo Gaudig wurde am 5. Dezember 1860 in Stöckey geboren. Der Sohn eines Pfarrers und Schulinspektors studierte an der Universität in Halle (Saale), legte 1886 seine theologische Prüfung ab und erhielt eine praktische Ausbildung im Realgymnasium der Franckeschen Stiftungen in Halle.
Der Höheren Mädchenschule der Franckeschen Stiftungen stand Gaudig 1896 bis 1900 als Direktor vor. Im Jahr 1900 übernahm Hugo Gaudig die Höhere Mädchenschule in der Nordstadt Leipzig und das Lehrerinnenseminar in Leipzig. Gaudig war einer der wichtigsten Vertreter der Arbeitsschule in Deutschland. Die Schule der Selbsttätigkeit sollte das richtige Konzept der freien geistigen Tätigkeit sein.
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Johann Tetzel
Johann Tetzel (auch Johannes Tetzel) wurde um 1455 in Pirna oder Leipzig geboren. 1482 begann Tetzel ein Theologiestudium in Leipzig und nannte sich Johannes Tezelius de Lipsia. 1489 trat Johann Tetzel in das Dominikanerkloster St. Pauli in Leipzig ein. Er wirkte zunächst als Prediger und als theologischer Lehrer am Ordensstudium.
1504 begann Tetzel seine Tätigkeit im Ablasshandel zunächst für den Deutschen Ritterorden und war nach einer kurzen Amtszeit als Prior in Glogau von 1505 bis 1510 als Ablassprediger in Sachsen unterwegs. Nachdem ihm ein unsolider Lebenswandel nachgesagt wurde, ging Tetzel vermutlich in den süddeutschen Raum. Behauptungen Martin Luthers, Tetzel sein in Innsbruck gewesen und wurde dort wegen Ehebruchs und Spielbetrugs zum Tode durch Ertränken verurteilt, stimmen nicht.
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Theodor Thorer
Theodor Thorer wurde am 26. Juni 1828 in Görlitz geboren. Die Tradition der Kürschnerei reicht bei der Familie Thorer weit zurück. Im Kirchenbuch der Stadt Gera befindet sich ein Eintrag vom 10. August 1618 über die Vermählung des Kürschnermeisters Hans Georg Thorer mit Katharina Puschel.
Theodor Thorer war Sohn von Ernst Friedrich Thorer, geboren am 20. März 1799, gestorben am 1. Juli 1878, sein Großvater war der Görlitzer Kürschnermeister Tobias Friedrich Thorer, geboren am 21. April 1732 in Gera, gestorben am 22. Mai 1800 in Görlitz.
Theodor Thorer, ältester Sohn, übernahm 1853 das väterliche Kürschnergeschäft in Görlitz – das bedeutendste Geschäft am Platz, und versorgte auch die Kürschner der Gegend mit Rauchwaren.
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Christian Thomasius
Christian Thomasius wurde am 1. Januar 1655 in Leipzig geboren als Sohn des Philosophen Jakob Thomasius, Lehrer von Gottfried Wilhelm Leibniz. 1669 nahm Thomasius sein Studium der Philosophie an der Universität Leipzig auf. 1675 ging Christian Thomasius an die Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.
1679 kam Thomasius zurück nach Leipzig und arbeitete vorwiegend als Anwalt. Wohl vor allem das Studium von Pufendorfs „Apologia pro se et suo libro“ aus dem Jahr 1674 bewirkte bei Christian Thomasius eine völlige Abkehr von seinen bisherigen Auffassungen, insbesondere vom orthodoxen Naturrecht. So stellte er etwa in der 1685 veröffentlichten Schrift „De Crimine Bigamiae“ die Bigamie nach äußerstem Naturrecht als erlaubt hin.
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Benedictus Gotthelf Teubner
Benedictus Gotthelf Teubner wurde am 16. Juni 1784 in Großkrausnigk bei Luckau geboren. Er war Buchdrucker und erwarb 1811 die Weinedelsche Buchdruckerei in Leipzig, die er schon seit 1806 geleitet hatte.
Teubner erweiterte die Druckerei zu einer der bedeutendsten in Deutschland. 1832 gründete Benedictus Gotthelf Teubner in Dresden eine Druckerei. Das von Teubner 1824 gegründete Verlagsgeschäft war auf dem Gebiet der Philologie und des höheren Unterrichtswesens in Deutschland spezialisiert. Teubner gehörte der Freimaurerloge Apollo an.
Benedictus Gotthelf Teubner starb am 21. Januar 1856 in Leipzig und hinterließ das Geschäft seinen Schwiegersöhnen Christian Adolf Roßbach und Albin Ackermann. Nach Benedictus Gotthelf Teubner ist die Teubnerstraße in Reudnitz-Thonberg benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bd/Teubner01.jpg
Pilzsäule in der Messehofpassage in Leipzig
Alfred Thiele wurde am 21. September 1886 in Leipzig als Sohn eines Buchhändlers geboren. Thiele machte eine Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer und studierte an der Kunstakademie in Leipzig u.a. bei Adolf Lehnert.
Nach einem Aufenthalt in München kehrte Alfred Thiele als freischaffender Künstler nach Leipzig zurück und übernahm 1921 die Leitung der der Abteilung Plastik an der Leipziger Kunstgewerbeschule.
„Sinnende“ am Neuen Grassimuseum in Leipzig
Für den öffentlichen Raum schuf Alfred Thiele in Leipzig u.a. die „Sinnende“ im Durchgang des
Neuen Grassimuseums, die Reliefs an der Pilzsäule in der
Messehofpassage, die Plastiken am
Wohnhaus Rossplatz und die Reliefs an der
Anatomie. Thiele war als Bildhauer beteiligt am Bau der ehem. Oberpostdirektion.
Alfred Thiele starb am 19. September 1957 in Leipzig.
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Carl Christian Philipp Tauchnitz
Carl Christian Philipp Tauchnitz wurde am 4. März 1798 in Leipzig als Sohn des Druckers und Verlegers Carl Christoph Traugott Tauchnitz geboren. Tauchnitz besuchte zunächst das Zerbster Francisceum-Gymnasium und studierte, gegen den Wunsch des Vaters, evangelische Theologie an den Universitäten Tübingen und Basel.
Tauchnitz lebte dann längere Zeit in London und Basel und widmete sich der christlichen Missionstätigkeit. Nach dem Tod seines Vaters gab Carl Christian Philipp Tauchnitz seine theologische Laufbahn auf, um das Unternehmen des Vaters – Verlag, Druckerei und Schriftgießerei – fortzuführen. Tauchnitz war Mitglied der Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen.
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Herman Hendrikus ter Meer
Herman Hendrikus ter Meer wurde am 16. Dezember 1871 in Leiden geboren. Ter Meer stammt aus einer Präparatorenfamilie und erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater und später in Stuttgart. 1895 wurde ter Meer als Präparator am Reichsmuseum für Naturgeschichte in Leiden angestellt.
1907 kam Herman Hendrikus ter Meer nach Leipzig an das Zoologische Institut und entwickelte die nach ihm benannte dermoplastisch Präparationstechnik. Ter Meer stellte das Typische einer Tierart und das Individuelle eines einzelnen Tiers unter künstlerischen Aspekten dar.
Mit dieser neuen Methode prägte Herman Hendrikus ter Meer das Berufsbild des zoologischen Präparators neu. Das Naturkundemuseum in Leipzig besitzt mit 232 Exponaten die größte geschlossene Sammlung dermoplastischer und kleinplastischer Tiernachbildungen von Hermann Hendrikus ter Meer.
Herman Hendrikus ter Meer starb am 9. März 1934 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e9/Herman_H._Ter_Meer.jpg
Sebastian Fröschel
Sebastian Fröschel wurde am 24. Februar in Amberg/Oberpfalz geboren. Ab 1514 studierte Fröschel in Leipzig. Im Sommer 1519 war Sebastian Fröschel Augenzeuge der Leipziger Disputation zwischen Martin Luther und Dr. Johannes Eck. Dieses Ereignis war für den weiteren Lebensweg Fröschels prägend.
1521 erhielt Sebastian Fröschel die Priesterweihe, geriet wegen seiner reformationsfreundlichen Überzeugungen schnell in Konflikte. Im November 1522 ging Fröschel nach Wittenberg und bewegte sich im Umfeld von Martin Luther.
In seiner Schrift „Fortgesetzte Sammlung an alten und neuen theologischen Sachen“ berichtete Sebastian Fröschel von den Überlegungen, Entscheidungen und Vorgängen um Luthers Reform des Gottesdienstes, an denen auch Fröschel beteiligt war.
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Thomas von Fritsch
Thomas von Fritsch wurde am 26. September 1700 in Leipzig geboren. Neben seinem Jurastudium in Leipzig 1717 bis 1721 widmete sich Fritsch mehreren Sprachen, der Gartenbaukunst und der Landwirtschaft. Er unternahm reisen nach Frankreich, England und Holland. 1724 erhielt Fritsch eine Anstellung im geheimen Kabinett in Dresden, 1726 erbet Fritsch die Buchhandlung seines Vaters in Leipzig und führte diese bis 1741 weiter.
1730 wurde er in den Adelsstand erhoben und 1732 zum Direktor des königlichen Münzkabinetts ernannt. 1762 wurde Thomas von Fritsch in die Restaurationskommission berufen, die ein Reformprogramm zur Gesundung Sachsens erarbeiten sollte. Thomas von Fritsch übte scharfe Kritik an der Misswirtschaft des Premierministers Heinrich von Brühl und am Luxus des Dresdener Hofes.
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Wilhelm Felsche
Wilhelm Felsche wurde am 15. Juni 1798 in Leipzig geboren. Sein Vater war Konditor und Lebküchlermeister in Leipzig. Nach dem Besuch der Thomasschule lernte Felsche den Beruf des Konditors und arbeitete in Hamburg und Paris. Zurückgekehrt nach Leipzig, eröffnete Wilhelm Felsche 1821 in einem Gewölbe der Kolonnaden am Fürstenhaus in der Grimmaischen Straße eine „Conditorey-Waren-Handlung“, in der er als einer der Ersten in Deutschland mit der Produktion von Schokolade begann.
1835 ließ Felsche das traditionsreiche Café français am Augustusplatz errichten, in dem er den Luxus der Pariser Kaffeehäuser auch der Leipziger Bevölkerung bieten wollte. 1841 verlagerte Wilhelm Felsche die Produktion seiner sehr beliebten Schokolade nach Reudnitz und kaufte 1845 zum gleichen Zweck das Grundstück neben dem Café français. 1856 stieg sein Schwiegersohn Adolph Schütte-Felsche in die Firma ein. Ab 1873 erfolgte die Verlagerung der Fabrik nach Gohlis.
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Georg Philipp Telemann
Georg Philipp Telemann wurde am 14. März 1681 in Magdeburg geboren. Bereits im Alter von 13 Jahren begann Telemann zu komponieren, esuchte das Andreanum in Hildesheim und studierte an der Universität Leipzig Jura. Seine Liebe galt aber weiterhin der Musik.
Eine seiner Kompositionen wurde dem Thomanerchor in Leipzig zugespielt und so beauftragte Bürgermeister Franz Conrad Romanus Georg Philipp Telemann, für den Chor zu komponieren, sehr zum Verdruss des Thomaskantors Johann Kuhnau.
Georg Philipp Telemann versammelte musikalische Studenten um sich, gründete 1703 ein Collegium musicum in Leipzig und trat im Haus Markt 1 (heute Nr. 16, nicht erhalten) auf. Telemann erhielt die Stelle eines Musikdirektors an der Neukirche (Matthäikirche) und komponierte für die Leipziger Oper mehrere Stücke. Als Tenor sang er einige Partien selbst. In Leipzig entstanden u.a. die Opern „Der Lachende Democritius“ und „Ferdinand und Isabella“. 1704 wechselte Georg Philipp Telemann an den Sorauer Hof und wurde der zu Lebzeiten berühmteste Komponist des Spätbarocks.
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Friedrich Johann Frommann
Friedrich Johann Frommann wurde am 9. August 1797 in Züllichau als Sohn eines Verlegers und Buchhändlers geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gotha machte Frommann eine Buchhändler- und Schriftsetzerlehre, besuchte Vorlesungen in Geschichte in Jena und studierte in Berlin. In Jena war Friedrich Johann Frommann Mitglied der Urburschenschaft und in Berlin war er 1818 Mitgründer der dortigen Burschenschaft. 1817 war Frommann Teilnehmer und Chronist des Wartburgfestes.
Friedrich Johann Frommann ging nach Hamburg und wurde Mitglied der Hamburger Turnerschaft. 1820 kehrte Friedrich Johann Frommann nach Jena zurück und arbeitete im Familienunternehmen, wurde 1825 Teilhaber und übernahm 1837 die Leitung des Verlages. Frommann veröffentlichte zahlreiche Werke Jenaer Professoren. Friedrich Johann Frommann war Mitgründer und mehrfach Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Aus der Ehe mit Wilhelmine Günther gingen der Mediziner Karl Frommann und der Verleger Eduard Frommann hervor.
Friedrich Johann Frommann starb am 6. Juni 1886 in Leipzig. In Reudnitz-Thonberg ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Johannes_Frommann#/media/Datei:Friedrich_Johannes_Frommann.jpg
Christian Bernhard Tauchnitz
Christian Bernhard Tauchnitz, ab 1860 Freiherr von Tauchnitz, wurde am 25. August 1816 in Schleinitz bei Naumburg geboren. Sein Onkel, Carl Christoph Traugott Tauchnitz, eröffnete 1796 eine Buchdruckerei in Leipzig und erweitere sein Geschäft zwei Jahre später um einen Verlag.
Er veröffentlichte griechische und lateinische Klassiker in preiswerten Stereotypie-Ausgaben. Christian Bernhards Cousin, Carl Christian Philipp Tauchnitz, Sohn von Carl Christoph Traugott Tauchnitz, führte den Verlag zunächst weiter und verkaufte ihn dann schrittweise ab 1844.
Christian Bernhard Tauchnitz besuchte die Erziehungsanstalt für Knaben aus den höheren Ständen Wackerbarths Ruh in Lößnitz bei Dresden. In Leipzig machte er eine Ausbildung zum Buchhändler in der Kayserschen Buchhandlung und trat in die Firma seines Onkels Carl ein.
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Carl Christoph Traugott Tauchnitz
Carl Christoph Traugott Tauchnitz wurde am 29. Oktober 1761 in Großbardau bei Grimma als Sohn eines Lehrers geboren.
Seinen Studienwunsch konnten ihm seine Eltern aufgrund der wirtschaftlichen Lage nicht erfüllen. 1777 wurde Tauchnitz Lehrling des Buchdruckers Sommer in Leipzig. Später lernte er auch bei dem Typografen und Holzschneidekünstler Unger in Berlin.
1796 gründete Carl Christoph Traugott Tauchnitz seine eigene Druckerei. 1800 kam eine Schriftgießerei hinzu und bald darauf die Verlagsbuchhandlung.
Carl Christoph Traugott Tauchnitz starb am 14. Januar 1836 in Leipzig. Seine Firma übernahm sein Sohn Carl Christian Philipp Tauchnitz, der sie aber von 1844 bis 1865 schrittweise veräußerte.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/03/Tauchnitz_by_Steinla.jpg
Paul Fleming
Paul Fleming, auch Flemming, wurde am 5. Oktober 1609 in Hartenstein (Sachsen) als Sohn des Stadtpastors geboren. Fleming besuchte die Schule in Mittweida und wurde 1623 in die Thomasschule in Leipzig aufgenommen. 1628 schrieb sich Paul Fleming an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ein.
1633 ging Fleming nach Holstein, wo Herzog Friedrich von Holstein-Gottorf ihn als Hofjunker, Arzt und Truchsess für seine Gesandtschaft nach Russland engagierte. Fleming verweilte danach in Reval.
Nach einer Reise mit der Gesandtschaft des Herzogs von Gottorf nach Persien verlobte sich Fleming 1639 mit Anna Niehusen. 1640 erwarb Paul Fleming an der Universität Leiden die medizinische Doktorwürde. Er beabsichtigte, nach Reval zurückzukehren und sich dort als Arzt niederzulassen. Er starb am 2. April 1640 allerdings auf dem Weg dorthin in Hamburg an einer Lungenentzündung. Bestattet wurde Paul Fleming im Chorumgang der Hauptkirche St. Katharinen in Hamburg.
In der Grimmaischen Straße in Leipzig erinnert eine Gedenktafel an Paul Fleming. Die Flemmingstraße in Altlindenau ist nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/94/PPN663958342_Bildnis_von_Paul_Flemming.jpg
Gerda Taro
Gerda Taro, eigentlich Gerda Pohorylle, wurde am 1. August 1910 in Stuttgart geboren. Sie wuchs als Tochter eines jüdischen Kaufmanns polnischer Herkunft in Stuttgart und Gohlis auf und besuchte in Leipzig die Gaudig-Schule. Taro war aktiv im Sozialistische Schülerbund und wurde wegen Teilnahme an antifaschistischen Kundgebungen 1933 verhaftet.
Nach ihrer Freilassung drohte Gerda Taro eine erneute Festnahme, der sich antifaschistischen durch Flucht über die Schweiz nach Frankreich entzog. Als Zeitungsverkäuferin und Mannequin sowie durch Unterstützung französischer Antifaschisten verdiente sie das Geld, um ihr Abitur nachzuholen und eine Ausbildung als Fotoreporterin in Paris zu machen. In Paris lernte Taro ihren Lebensgefährten, den Kriegsfotografen André Friedmann (Robert Cappa) kennen und nahm den Namen Taro an.
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Romanushaus am Brühl in Leipzig
Johann Gregor Fuchs wurde 1650 vermutlich in Ortrand geboren. Über sein frühes Leben ist wenig bekannt. Vermutlich erhielt er seine bauhandwerkliche Ausbildung in Dresden. 1679 wurde Fuchs Bürger der Stadt Dresden, 1692 sächsischer Hofbaumeister und Landwerkmeister. Über die Arbeiten von Johann Gregor Fuchs in Dresden ist wenig bekannt. Es wird vermutet, dass er spätestens seit den 1690er Jahren zu den etablierten Baumeistern der Stadt zählte.
Seine guten Beziehungen zum Dresdener Hof und sein Netzwerk zu Handwerkern, Baumeistern und Architekten nutzten Fuchs sein Leben lang. Am 6. Dezember 1700 wurde Johann Gregor Fuchs vom Rat der Stadt Leipzig zum Ratsmaurermeister gewählt – ein Wunsch des Kurfürsten Friedrich August I.. August der Starke beabsichtigte, seinen Einfluss in der Handelsstadt Leipzig zu vergrößern und das Leipziger Stadtbild nach dem Vorbild Dresdens zu gestalten.
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Nikolaikirche in Leipzig
Christian Führer wurde am 5. März 1943 in Leipzig geboren. Nach dem Studium der Theologie in Leipzig war Führer Pfarrer in Sachsen und wurde 1980 als Pfarrer an die Nikolaikirche in Leipzig berufen. Mit der Kirchgemeinde entwickelte Christian Führer das Konzept einer offenen Stadtkirche – „Nikolaikirche – offen für alle“. Ab 1982 fanden in der Nikolaikirche in Leipzig die ökumenischen Montagsgebete statt, Christian Führer war Förderer und Begleiter der Friedensgebete, die sich im Herbst 1989 zum Ausgangspunkt der Montagsdemonstrationen in Leipzig entwickelten.
Die Montagsgebete wurde in den 1980er Jahren zum Treffpunkt der Ausreisewilligen aus der DDR. Am 19. Februar 1988 sprach Christian Führer vor ca. 600 Antragstellern der Ausreise über „Leben und Bleiben in der DDR“.
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Werner Fabricius
Werner Fabricius wurde am 10. April 1633 in Itzehoe geboren. Der Sohn eine Flensburger Organisten erhielt bei seinem Vater eine musikalische Ausbildung und vervollkommnete diese in Hamburg. 1650 kam Fabricius an die Universität Leipzig und arbeitet später als Advokat.
1656 übertrug die Universität Leipzig ihm die musikalische Leitung an der Paulinerkirche – Fabricius war damit erster Leipziger Universitätsmusikdirektor. Seine Bewerbung um das Amt des Thomaskantors 1657 wurde nicht berücksichtigt. 1658 betraute der Rat der Stadt Leipzig Fabricius mit dem Orgeldienst in der Nikolaikirche.
Werner Fabricius starb am 9. Januar 1679 in Leipzig.
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Wilhelm Furtwängler
Gustav Heinrich Ernst Martin Wilhelm Furtwängler wurde am 25. Januar 1886 als Sohn des Professors für Klassische Archäologie Adolf Furtwängler und dessen Frau Adelheid am Nollendorfplatz in Schöneberg (Berlin) geboren.
Seine Jugendzeit verbrachte Furtwängler in München, wo sein Vater an der Universität lehrte. Durch seine frühe Begeisterung für die Musik erhielt er 1899 Privatunterricht und eine Ausbildung zum Pianisten. Bereits im Jahr 1900 führte der Münchner Orchesterverein ein Klavierquartett und eine Ouvertüre von Wilhelm Furtwängler auf.
Furtwänglers erste Engagements führten nach Berlin, über Breslau, Zürich wieder nach München. 1910 wurde er als 3. Kapellmeister nach Straßburg gerufen, ging 1911 nach Lübeck. 1915 wurde Wilhelm Furtwängler Operndirektor in Mannheim, von 1919 bis 1921 war er Chefdirigent des Wiener Tonkünstler-Orchesters und übernahm 1920 übernahm als Nachfolger von Richard Strauss die Konzerte der Berliner Staatsoper.
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Oswald Faber
Ernst Oswald Faber wurde am 26. September 1826 in Lommatzsch geboren. Im Alter von 17 Jahren zog Faber nach Leipzig und trat 1845 in den Allgemeinen Turnverein zu Leipzig 1845 ein. 1846 gründete Oswald Faber die Leipziger Turnerfeuerwehr, die dem ATV angegliedert war.
Im August 1863 gründete Faber eine Werkstatt für Turngerätebau in Lindenau, die erste Turngerätefabrik Deutschlands, die Turngeräte auf der Basis einheitlicher Gerätestandards herstellte.
1867 gründete Oswald Faber mit einigen anderen Mitgliedern des ATV den zweiten Leipziger Turnverein, später der Turn- und Sportverein 1867. Oswald Faber war Vorsitzender der Vorturnerschaft und ging in die Sportgeschichte ein als der älteste Vorturner Deutschlands. Oswald Faber starb am 17. August 1908 in Leipzig.
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Fischer-Art-Haus Leipzig
Michael Fischer wurde am 13. März 1969 in Leipzig geboren. Nach seiner Lehre als Maurer und Maler arbeitete er als Hausmeister und Krankenpfleger in der Psychiatrie, bevor er 1992 sein Abitur nachmachte und von 1992 bis 1997 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Professor Rolf Münzner studierte und sein Diplom machte. In seinem ersten Studienjahr erhielt Michael Fischer-Art den Kunstpreis „Junge Künstler sehen ihre Stadt“ der von der Hochschule für Grafik und Buchkunst und dem Immobilienspekulanten Dr. Jürgen Schneider ausgelobt war.
Fischer-Art bezeichnet seine Arbeiten als dem „Marktwirtschaftlichen Realismus“ zugehörig, in Anlehnung an den Sozialistischen Realismus. Seine Bildsprache zeichnet sich aus durch satte Farben, große Flächen, einfache Strukturen und comicartigen Figuren, was seiner Kunst einen hohen Wiedererkennungswert verleiht. Michael Fischer-Art beschäftigt sich in seinen Werken mit politisch-gesellschaftskritischen Themen, aktuellen Ereignissen und der Geschichte der Stadt Leipzig.
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Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn-Bartholdy Leipzig, Außenstelle Dittrichring
Werner Felix wurde am 30. Juli 1927 in Weißenfels als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und begann 1950 ein Schulmusikstudium an der Staatlichen Hochschule für Musik Weimar, das er 1951 mit dem Staatsexamen beendete.
1951/52 war Felix Hauptreferent im Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, von 1952 bis 1954 Direktor des Erfurter Konservatoriums. Von 1955 bis 1966 war Werner Felix Rektor der Musikhochschule in Weimar.
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Gustav Adolf Fricke
Gustav Adolf Fricke wurde am 23. August 1822 in Leipzig geboren. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Leipzig wirkte Fricke als Privatdozent, 1849 wurde er ordentlicher Professor der Theologie.
Nach einer Professur in Kiel war Gustav Adolf Fricke ab 1865 Oberkatechet an der Peterskirche in Leipzig und ab 1867 Professor für neutestamentliche Exegese an der Universität Leipzig. 1874 wurde Fricke Vorsitzender des Zentralverbandes des Gustav-Adolf-Vereins. 1876 wurde Gustav Adolf Fricke Pfarrer an der Peterskirche und 1890 Domherr in Meißen. 1892 verlieh ihm die Stadt Leipzig die Ehrenbürgerwürde.
Gustav Adolf Fricke starb am 30. März 1908 in Leipzig. Die Frickestraße in der Nordvorstadt ist nach Gustav Adolf Fricke benannt.
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Friedrich Wilhelm Fritzsche
Friedrich Wilhelm Fritzsche wurde am 27. März 1825 in Leipzig geboren. Der Zigarrenarbeiter nahm an den Barrikadenkämpfen 1849 teil, wurde verhaftet und wegen Hochverrats und Aufruhr zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
1861 schloss sich Fritzsche dem gewerblichen Bildungsverein an und gründete 1863 den Leipziger Zigarrenarbeiterverein, die erste Gewerkschaft Deutschlands. Friedrich Wilhelm Fritzsche gehörte zu den Gründern des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins (ADAV). 1865 gründete Fritzsche den Allgemeinen Deutschen Zigarrenarbeiterverein, die erste nationale Gewerkschaftsorganisation.
Fritzsche war Redakteur und Herausgeber des Vereinsorgans der Tabakarbeiter, war Reichstagsabgeordneter und führender Sozialdemokrat. 1878 wurde Friedrich Wilhelm Fritzsche aus Berlin ausgewiesen und wanderte unter dem Druck der Sozialistengesetze in die USA aus.
Friedrich Wilhelm Fritzsche starb am 5. Februar 1905 in Philadelphia in den USA.
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Christian Gottlob Frege
Christian Gottlob Frege wurde am 21. November 1715 in Lampertswalde bei Oschatz geboren. Der Pfarrerssohn lernte in einer Leipziger Gewürzhandlung und fand eine Anstellung in einem Wechselhaus als Handlungsdiener. Mit geringen Kapitalmachte sich Frege 1739 mit einem Handel für Trockenfisch und Trockenfrüchten in der Grimmaischen Straße in Leipzig selbstständig. Bereits 1741 konnte er sich mit seinem Vermögen und einem Kredit dem Wechselgeschäft zuwenden.
1750 erwarb Christian Gottlob Frege das Schimmelsche Gut im heutigen Musikviertel und ließ einen Garten nach holländischem Vorbild anlegen. Frege genoss großes Ansehen beim Kurfürsten von Sachsen, der Frege anbot, die Leipziger Münze zu pachten. 1752 übernahm Christian Gottlob Frege die Münze und führte sie bis zum Siebenjährigen Krieg 1756. Nach dem Abzug der Preußen 1763 baute Frege die Leipziger Münze in der Pleißenburg wieder auf.
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Livia Frege
Livia Gerhard wurde am 134. Juni 1818 in Gera geboren. Sie war Gesangsschülerin an der Leipziger Singakademie unter Christian August Pohlenz. Am 9. Juli 1832 sang sie zum ersten Mal im Gewandhaus und wurde als zweite Sängerin für die Abonnementskonzerte engagiert. 1833 trat Livia Gerhard zum ersten Mal als Schauspielerin am Theater auf. Ab 1835 wirkte sie am Königlich-Städtischen Theater in Berlin.
1836 heiratete Livia Gerhard den Leipziger Juraprofessor und Besitzer des Rittergutes Abtnaundorf, Woldemar Frege. Ihr Wohnhaus in der Stadt hatte die Familie Frege in der Bahnhofstraße, heute Georgiring (nicht erhalten). 1843 trat Livia Frege bei der Uraufführung von Robert Schumanns „Das Paradies und die Peri“ auf. Sie gab 1848 Benefizkonzerte, 1848 ein Konzert für hungernde Arbeiter und 1851 für die Hinterbliebenen von Albert Lortzing.
Livia Frege war Mitbegründerin des Leipziger Bachvereins. Sie starb am 22. August 1891 in Leipzig. Die Liviastraße im Waldstraßenviertel ist nach Livia Frege benannt.
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Martin Luther, Gemälde von Lucas Cranach d.Ä.
Martin Luther wurde am 10. November 1483 in Eisleben als erster des Hüttenmeisters Hans Luder und seiner Frau Margarethe Lindemann geboren. In der Lateinschule in Mansfeld lernte er Grammatik und Logik, Rhetorik und Musik. Ab Frühjahr 1497 besuchte Martin Luther ca. ein Jahr lang die Domschule in Magdeburg.
1501 schrieb sich Martin Luther an der Universität Erfurt ein. Auf Wunsch seines Vaters studierte Luther 1505 in Erfurt Jura um in die gräfliche Verwaltung eintreten und das Familienunternehmen leiten zu können. Am 2. Juli 1505 wurde Martin Luther auf dem Rückweg von einem Elternbesuch in Mansfeld bei Stotternheim von einem schweren Unwetter überrascht. In Todesangst gelobte er der heiligen Anna, er wolle Mönch werden, wenn sie ihn rette. Am 17. Juli 1505 trat er in das Kloster der Augustiner-Eremiten in Erfurt ein.
Luther begann mit dem Studium der Theologie. Auf Empfehlung von Johann von Staupitz wurde Martin Luther von der deutschen Kongregation in München am 18. Oktober 1508 nach Wittenberg versetzt. Luther war an der Universität Wittenberg Dozent und Student. Er wurde zurückberufen, traf 1509 wieder in Erfurt ein, lehrte als Sententiar in Erfurt von 1510 bis 1511 und zog danach ganz nach Wittenberg.
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Gottfried Joseph Gabriel Findel
Gottfried Joseph Gabriel Findel wurde am 21. Oktober 1828 in Kupferberg geboren. In ärmlichen Verhältnissen geboren. Findel besuchte das Gymnasium in Bamberg und besuchte die Universität München. Wegen seiner Beteiligung an der politischen Bewegung 1849 wurde er verhaftet, nach zehnmonatiger Haft begnadigt, brach sein Studium ab, ging nach Heidelberg und widmete sich dem Buchhandel. 1856 wurde er in der Freimaurerloge Eleusis zur Verschwiegenheit in Bayreuth aufgenommen.
Nach seinem Umzug nach Leipzig schloss sich Findel der Loge Minerva zu den drei Palmen an. Findel war Mitredakteur der Illustrierten Zeitung und gründete 1858 mit der freimaurerischen Zeitung „Die Bauhütte“ ein Verlagsgeschäft.
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Thomaskirche und Thomasschule in Leipzig 1723
Johann Friedrich Fasch wurde am 15. April 1688 in Buttelstedt bei Weimar geboren. Er war Diskanist in der Hofkapelle in Weißenfels und kam 1701 als einer der ersten Schüler von Johann Kuhnau an die Thomasschule in Leipzig.
1708 bis 1711 studierte Fasch an der Universität Leipzig. Faschs frühes Schaffen wurde von den Kompositionen Georg Philipp Telemanns inspiriert. Das von Johann Friedrich Fasch 1708 gegründete Collegium musicum erlangte rasch Beliebtheit und brachte Fasch mit Kuhnau in Konflikt. Faschs Collegium musicum gilt als einer der Vorgänger des Großen Konzerts, des späteren Gewandhausorchesters.
1710 wurde Johann Friedrich Fasch mit der Kirchenmusik in der Universitätskirche beauftragt. 1714 ging Fasch nach Gera und Greiz und war ab 1722 Hofkapellmeister in Zerbst. Fasch war einer der Bewerber um das Amt des Thomaskantors 1722, das 1723 mit Johann Sebastian Bach besetzt wurde. Johann Friedrich Fasch, der von Bach sehr verehrt wurde, hinterließ 69 Ouvertüren, 21 Instrumentalkonzerte und 12 Messen.
Johann Friedrich Fasch starb am 5. Dezember 1758 in Zerbst.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/41/Thomaskirche_und_-schule_1723.jpg
Gustav Theodor Fechner
Gustav Theodor Fechner wurde am 19. April 1801 in Groß Särchen geboren. Der Sohn eines Pfarrers, der nach mehreren Blitzeinschlägen den ersten Blitzableiter im Dorf am Kirchturm anbringen ließ, zog nach dem Tod des Vaters zu seinem Onkel, der damals evangelischer Archidiakon von Wurzen war. 1815 zog die Mutter mit ihren vier Kindern nach Dresden, wo Gustav Theodor Fechner die Kreuzschule besuchte. Entlassen wurde er nach anderthalb Jahren mit den Worten: „Sie müssen fort, Sie können bei uns nichts mehr lernen.“
Der sechzehnjährige Fechner schrieb sich an der Universität Leipzig als Medizinstudent ein. Trotz seines bestandenen medizinischen Examens verdiente Fechner seinen Lebensunterhalt durch literarische Arbeiten. Ab ca. 1824 übersetzte er die führenden Lehrbücher für Physik und Chemie von Jean-Baptiste Biot und Louis Jacques Thénard. 1828 wurde Fechner zum außerordentlichen Professor ernannt.
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Walter Ulbricht 1950
Walter Ernst Paul Ulbricht wurde am 30. Juni 1893 in Leipzig als erstes Kind des Schneiders Ernst August Ulbricht und dessen Ehefrau Pauline Ida im Haus Gottschedstraße 25 geboren. In dasselbe Haus zog 1899 Gustav Stresemann als Student ein. Nach seiner Volksschulzeit erlernte Ulbricht den Beruf des Möbeltischlers.
1908 trat Ulbricht dem Arbeiterjugendbildungsverein Alt-Leipzig bei, 1912 wurde er Mitglied der SPD. Walter Ulbricht hielt Vorträge vor Jugendgruppen der SPD und übernahm ehrenamtliche Tätigkeiten beim Arbeiterbildungsinstitut sowie in der Leipziger Arbeiterjugendbewegung.
Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs verfasste und veröffentlichte Walter Ulbricht als Mitglied des linken Flügels der SPD unter Führung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zahlreiche Flugblätter mit Aufrufen zur Beendigung des Krieges. Als Soldat war Ulbricht an der Ostfront und in Serbien und Mazedonien eingesetzt.
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Peter Dybwad vor dem im Bau befindlichen Reichsgericht in Leipzig
Peter Dybwad wurde am 17. Februar 1859 in Kristiana (Oslo) geboren. Nach dem Architekturstudium an der Königlichen Bauakademie in Berlin gewann Dybwad 1884 zusammen mit Ludwig Hoffmann den Wettbewerb für den Bau des Reichsgerichts in Leipzig.
Ab 1895 war Peter Dybwad Architekt in Leipzig. Sein Atelier befand sich im Gebäude Burgstraße 1 bis 5, dass er geplant hatte. Sein Wohnhaus baute sich Peter Dybwad in der Ferdinand-Rhode-Straße 32. Dybwad, der den Titel Kaiserlicher Baurat führte, starb am 13. Oktober 1921 in Leipzig. Die Dybwadstraße in Sellerhausen-Stünz ist nach Peter Dybwad benannt.
Zu den Bauten Peter Dybwads in Leipzig gehören:
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Karl Rudolf Bromme
Carl Rudolph Bromme wurde am 10. September 1804 in Anger (heute Stadtteil Anger-Crottendorf) geboren als war Sohn eines Gerichtsschöffen. Bereits im Kindesalter starben seine Eltern. 1818 erhielt der junge Bromme von seinem Vormund die Einwilligung, Seemann zu werden. Er lernte an der Navigationsschule Hamburg und stach auf der Brigg Heinrich in See nach Mittelamerika. Nach eigenen Angaben heuerte Bromme ab 1822 auf verschiedenen US-amerikanischen Segelschiffen an und wurde 1826 zum Captain befördert. Aus dieser Zeit stammt die Änderung der Schreibweise seines Namens in Brommy.
1827 wurde Bromme Mitglied im Bund der Freimaurer der Loge Apollo in Leipzig. Bromme schloss sich 1827 dem griechischen Unabhängigkeitskrieg im Rang eines Korvettenkapitäns an. Er war ab April 1827 Erster Offizier der Segelfregatte Hellas, anschließend in gleicher Funktion auf der Segelkorvette Hydra, mit der er an der Bekämpfung der Piraterie im Archipel und an der Ausräucherung der Piratenhochburg Grabusa beteiligt war. Im Juni 1828 wurde Bromme zum Fregattenkapitän befördert und Kommandant der Raddampf-Korvette Epichirisis.
1831 verließ Carl Rudolph Bromme Griechenland, unternahm wissenschaftliche Reisen durch Frankreich, England und Deutschland und kehrte nach Sachsen zurück. In Meißen veröffentlichte er unter dem Pseudonym R. Termo einen autobiographischen Roman.
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Ludwig Würkert
Ludwig Würkert wurde am 16. Dezember 1800 in Leisnig geboren. Der Sohn eines Krempelmaschinenfabrikanten besuchte die Fürstenschule Grimma, war Pfarrer in Leisnig und studierte an der Universität Leipzig und in Dresden Theologie. 1824 wurde Würkert Diakon in Mittweida und 1843 Hauptpfarrer in Zschopau.
Ludwig Würkert wirkte auch als Schriftsteller. In den Revolutionsjahren 1848/49 übernahm Würkert den Vorsitz im politischen Volksverein in Zschopau, segnete Fahnen der Revolutionäre und agierte für den Sturz der sächsischen Staatsregierung.
Nach dem Scheitern der Revolution wurde Würkert am 13. Mai 1849 von preußischen Truppen verhaftet und im Jagdschloss Augustusburg inhaftiert. 1851 wurde Würkert zu acht Jahren Zuchthaus in Waldheim verurteilt. 1855 begnadigt, kehrte Ludwig Würkert nach Zschopau zurück, wo er sich nur noch der schriftstellerischen Tätigkeit widmete.
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Emblem von Johann Wendler
Johann Wendler wurde am 23. Oktober 1713 in Nürnberg geboren. Der Sohn eines Schuhmachers gründete 1745 in Leipzig einen Verlag und wurde zur Herbstmesse 1745 zum Verleger von Christian Fürchtegott Gellert.
Besonders an den seit 1746 verlegten Gellertschen Fabeln verdiente Wendler viel Geld, wohl auch, weil er ein schlecht zahlender Verleger war. 1788 stiftete Wendler dem Rat 10.000 Taler für den Bau einer Freischule für 60 arme Kinder. Wendler besaß ein Grundstück mit einem repräsentativen Haus am stadtseitigen Eingang der Bettelgasse (ab 1887 Johannisgasse) auf welchem er in einem gesonderten Gebäude 1888 die Freischule errichtete. Zu deren Lehrern gehörten ab 1799 Georg Friedrich Baumgärtel und Ernst Anschütz.
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Das Zentrum-West ist ein Ortsteil der Großstadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Zentrum-West schließt sich westlich an die Innenstadt von Leipzig an, zwischen Thomaskirche, Elsterbecken, Johannapark und Sportforum Leipzig.
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Titel einer Preisliste von Friedrich Erler, um 1900
Johann Friedrich Gottlob Erler wurde am 17. Januar 1820 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Kutschers erlernte das Kürschnerhandwerk und arbeitete in Frankfurt am Main. 1847 gründete er in Leipzig die Firma Friedrich Erler in der Nikolaistraße 28-32 (Steibs Hof).
Wegen ihrer Qualität und Schönheit erlangte Erlers Produkte sehr bald hohes Ansehen. Erler versuchte, die handwerkliche Arbeit zunehmend durch Maschinen zu ersetzen, wofür er zahlreiche Patente anmeldete. 1876 tat sich Erler mit dem Chemiker Adolph Sieglitz zusammen zur Gründung einer Zurichterei und Färberei. 1890 gründete Friedrich Erler den Verein Deutscher Kürschner, dessen Vorsitzender er wurde.
Am 20. März 1865 wurde Friedrich Erler Opfer eines Trickdiebstahl durch Karl May. Karl May hatte bei Erler einen Pelz bestellt und ihn sich in sein Quartier am Thomaskirchhof liefern lassen, ohne diesen jedoch zu bezahlen. Erlers Frau Friederike erkannte Karl May bei einer polizeilichen Gegenüberstellung eindeutig wieder. Der Sohn, Otto Erler, war Lieferant des Pelzes an May und erstattete die Anzeige.
Johann Friedrich Gottlob Erler starb am 27. März 1898 in Leipzig.
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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6b/Pelzwaaren_von_Friedrich_Erler%2C_Leipzig_%2800%29.jpg
Portal der Deutschen Bücherei in Leipzig
Heinrich Uhlendahl wurde am 4. März 1886 in Borbeck geboren. Der Sohn eines Eisenbahnstationsassistenten besuchte das Königliche Gymnasium in Neuss. Uhlendahl studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten in Berlin und Münster und bestand 1914 das philologische Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen. Seine Militärzeit als Feldartillerist im 1. Weltkrieg prägte Heinrich Uhlendahl. Im. Januar 1919 begann Uhlendahl ein Volontariat an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin.
1920 bestand Heinrich Uhlendahl seine bibliothekarische Fachprüfung und wurde Bibliotheksassistent. Er stieg zum Bibliotheksrat auf und wurde 1923 Assistent des Direktors. Ab 1924 leitete Uhlendahl die Deutsche Bücherei in Leipzig und baute das System der Deutschen Nationalbibliografie auf, ein Verzeichnis des möglichst vollständig gesammelten Schrifttums der deutschsprachigen Länder.
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Hans Driesch
Hans Driesch wurde am 28. Oktober 1867 in Bad Kreuznach geboren. Der Kaufmannssohn studierte in Freiburg, in Jena bei Ernst Haeckel und in München Zoologie und promoviert 1889 in Jena bei Haeckel. Nach Stationen in Heidelberg, Aberdeen und Köln kam Hans Driesch 1921 nach Leipzig.
Seine Versuche und Experimente brachten ihn zur Ablehnung der damals herrschenden mechanischen Erklärung des Lebensgeschehens. Hans Driesch wurde zum Mitbegründer des Neovitalismus. Driesch untersuchte befruchtete Zellen und trieb damit bahnbrechend die moderne biologische Entwicklungstheorie voran.
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Camillo Ugi (rechts) mit der Deutschen Nationalmannschaft 1912
Camillo Ugi wurde am 21. Dezember 1884 in Leipzig geboren. 1898 wurde Ugi Mitglied des Allgemeinen Turnvereins (ATV) Leipzig, 1902 des Leipziger Ballspiel-Clubs (LBC) und 1905 des VfB Leipzig. Als 19jähriger wurde Camillo Ugi erstmals Stürmer in der Mitteldeutschen Fußballauswahl.
Mit dem VfB Leipzig wurde Ugi deutscher Fußballmeister, 1911 Vizemeister. 1912 nahm Camillo Ugi am Olympia-Fußballturnier in Stockholm teil. Als Nationalspieler hatte Ugi 15 Einsätze, neun Mal war er Spielführer der deutschen Nationalmannschaft. 1920 beendete Camillo Ugi seine Sportlerlaufbahn beim VfB Leipzig. Er arbeitete danach in der Fa. Nitschke AG Kinematographen und nach dem 2. Weltkrieg beim VEB Medizintechnik Leipzig. Seit 1965 war Ugi Ehrenmitglied beim 1. FC Nürnberg.
Camillo Ugi starb am 9. Mai 1970 in Markkleeberg. Der Ugiwinkel in Probstheida ist nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Camillo_Ugi#/media/Datei:Football_at_the_1912_Summer_Olympics_-_German_squad.jpg
Johann August Ernesti
Johann August Ernesti wurde am 4. August 1707 in Tennstedt geboren. Der Pfarrerssohn studierte in Wittenberg und bis 1730 an der Universität Leipzig Theologie und Philologie. 1731 wurde Ernesti Konrektor und 1734 bis 1759 Rektor der Thomasschule in Leipzig.
Zu seiner Amtseinführung erklang die Bachkantate „Thomana saß ennoch betrübt“. Johann August Ernesti und Johann Sebastian Bach verband zunächst ein freundschaftliches Verhältnis. Ihre unterschiedliche Auffassung über den Vorrang musikalischer und wissenschaftlicher Bildung an der Thomasschule ließ daraus eine Feindschaft werden. weiterlesen »
Romanushaus am Brühl in Leipzig
Jacques-Ferdinand Dufour wurde am 1. November 1766 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Seidenhändlers erlernte den kaufmännischen Beruf und erwarb in der väterlichen Firma seine Kenntnisse. Um 1790 unternahm Dufour mehrere Reisen nach Frankreich, Italien, Österreich, Böhmen, Flandern, England und in die Schweiz. Ab 1792 arbeitet Jacques-Ferdinand Dufour in der Firma seines Vaters auf eigene Rechnung und erbte nach dessen Tod das Romanushaus, das sich sein Vater 1794 gekauft hatte.
Am 6. November 1806 traf Jacques-Ferdinand Dufour Napoleon, Dufour versuchte, die Freigabe englischer Waren zu erwirken. 1807 wurde Jacques-Ferdinand Dufour ständiges Mitglied des Kollegiums der Handelsdeputierten. Einen Vorschlag des Leipziger Rates 1812, ihn zum Ratsherren zu machen, lehnte Jacques-Ferdinand Dufour ab. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 erlebte sein Handelsunternehmen einen Aufschwung. 1816 wurde Jacques-Ferdinand Dufour in den erblichen Adelsstand erhoben.
Jacques-Ferdinand Dufour starb am 25. Juli 1817 in Leipzig.
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Chaim Eitingon
Chaim Eitingon wurde am 6. Dezember 1859 in Sklow in Russland geboren. Die jüdische Kaufmannsfamilie siedelte nach Leipzig über und eröffnete 1869 die Rauchwarenhandels-Gesellschaft Eitingon, 1917 zog Chaim Eitingon endgültig nach Leipzig. Die Chaim Eitingon AG hatte ihren Sitz am Brühl 37-39 und war Mitte der 1920er Jahre mit einem Umsatz von 25 Millionen Reichsmark das führende Unternehmen der Rauchwarenbranche in Deutschland.
1921 vermachte Chaim Eitingon anlässlich der 25. Firmenjubiläums der Stadt Leipzig 10.000 Mark. Die Erträge dieser Stiftung sollten bedürftigen Kaufmannswitwen und -töchtern zugutekommen, ohne Ansehen der Konfession. Der Stiftungszweck wurde bis 1934 erfüllt, 1935 überführten die Nationalsozialisten die Chaim-Eitingon-Stiftung in die „Stiftung für besondere Unterstützung“.
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Ritzzeichnung an der Glocke in Elstertrebnitz von Nicolaus Eisenberg
Nicolaus Eisenberg wurde um 1420 vermutlich in Eisenberg in Thüringen geboren. Erstmals namentlich erwähnt wurde Eisenberg, als er 1446 für die Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters in Zeitz, dem er als Mönch angehörte, ein Altarbild malte, auf dessen Rückseite sein Name und das und Entstehungsjahr verzeichnet waren. Das Bild ist nicht erhalten.
Zwischen 1452 und 1482 ist Nicolaus Eisenberg in Leipzig nachweisbar und damit der älteste namentlich bekannte Maler in Leipzig. 1452 fertigte Eisenberg den Glockenschmuck für die Glocke Osianna in der Nikolaikirche. Die Ritzzeichnung einer Glocke in Elstertrebnitz unterzeichnete er mit 1460 mit „Nicolaus eysenberg moler zu Leypck hat diß“. 1643 schuf Eisenberg Wandmalereien in der Stadtkirche in Delitzsch.
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Gedenktafel für Hanns Eisler in Leipzig
Hanns Eisler wurde am 6. Juli 1898 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Philosophen und einer Handwerkertochter wuchs in Wien auf und studierte dort am Konservatorium. Zwischen 1919 und 1923 war Eisler Privatschüler von Arnold Schönberg.
In den 1920er Jahren sind Aufenthalte von Hanns Eisler in Leipzig zu Vorträgen, Veranstaltungen und Verlagsgesprächen dokumentiert. 1932 wurde in Alberthalle in Leipzig „Die Maßnahme Brecht/Eisler“ mit Leipziger Chören aufgeführt. weiterlesen »
Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie 1852, vierter von links Wilhelm Einert
Wilhelm Einert wurde am 19. Dezember 1794 in Leipzig geboren. Er studierte an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften und arbeitet als Advokat und Rechtskonsultant der Handlungsdeputierten.
1839 vertrat Wilhelm Einert Robert Schumann und Clara Wieck im Prozess gegen den Vater Friedrich Wieck, da dieser die Heirat der beiden verhindern wollte. Der Prozess endete für Robert und Clara erfolgreich, Friedrich Wieck verließ nach seiner Niederlage Leipzig.
Wilhelm Einert war Mitglied des Direktoriums der Lebensversicherungsgesellschaft zu Leipzig und ab 1838 im Direktorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft.
Wilhelm Einert starb am 8. September 1868 in Leipzig. Die Einertstraße in Neustadt-Neuschönefeld ist nach ihm benannt.
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Das ehem. Funkhaus Springerstraße in Leipzig
Walter Eichenberg wurde am 22. Dezember 1922 in Großburschla geboren. Als Kind erhielt er von seinem Onkel Geigenunterricht und kam 1937 in das Internat der Städtischen Orchesterschule in Zschopau. In Zschopau lernte Eichenberg den fast gleichaltrigen Fips Fleischer kennen, beide entdeckten ihre Liebe zu Swing und Jazz. 1941 wurde Walter Eichenberg zum Wehrdienst einberufen, mehrfach schwer verwundet und verlor ein Auge.
1945 bekam Eichenberg sein erstes Engagement in einer kleinen Swing-Formation in Chemnitz, von 1946 an musizierte er im Chemnitzer Orchester Karl Walter und ab 1947 spielte Eichenberg im neu gegründeten Tanzorchester des Senders Leipzig. Die Leipziger Big Band wurde schnell zu einer der bekanntesten und beliebtesten in der DDR, war auch im Westen Deutschlands populär und machte in Fachkreisen auch international von sich reden.
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Sächsische Landesschule für Hörgeschädigte Reudnitz
Gotthelf August Eichler wurde am 26. Januar 1821 in Körlitz geboren. Nach seiner Ausbildung am Königlichen Schullehrerseminar in Grimma als Lehrer arbeitete Eichler als Hilfslehrer und erhielt 1841 eine Anstellung an der Taubstummenschule in Leipzig.
Nach seiner Promotion war Gotthelf August Eichler 1852 bis 1896 Leiter der Taubstummenschule, heute die Sächsische Landesschule für Hörgeschädigte Leipzig. 1850 heiratete Eichler Amalie Juliane Elisabeth Reich, die Enkelin des Schulgründers Samuel Heinicke. Er reformierte das Bildungssystem für Taubstumme. Eichler führte fünf Klassenstufen ein und gliederte diese nochmals in A- und B-Abteilungen, um den unterschiedlichen geistigen Fähigkeiten der Schüler besser gerecht zu werden. Eichler legte großen Wert auf die Auswahl seiner Absolventen und die Ausbildung neuer Lehrer. 1880 eröffnete er in der Talstraße die Taubstummenanstalt.
Gotthelf August Eichler starb am 21. September 1896 in Leipzig.
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Thomaskirche zu Leipzig
Hans-Wilhelm Ebeling wurde am 15. Januar 1934 in Parchim geboren. Sein Vater, Offizier beim Oberkommando des Heeres, fiel 1945 bei Danzig. Ebeling wuchs in Greifswald und in Calau in der Niederlausitz auf. Nach dem Abitur arbeitete Hans-Wilhelm Ebeling als Schmelzer im Eisenhüttenkombinat Ost in Eisenhüttenstadt und absolvierte von 1952 bis 1954 eine Schlosserlehre beim Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus.
Zwischen 1954 und 1957 studierte Ebeling Maschinenbau an der Technischen Hochschule Dresden. Sein Theologiestudium absolvierte Hans-Wilhelm Ebeling von 1957 bis 1962 an der Karl-Marx-Universität Leipzig, war bis 1964 Vikar in Vetschau/Spreewald, 1964 bis 1976 Pfarrer in Lieberose und ab 1976 Pfarrer an der Thomaskirche in Leipzig.
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Friedrich August Eckstein
Friedrich August Eckstein wurde am 6. Mai 1810 in Halle (Saale) geboren. Früh verwaist, wurde Eckstein in der Waisenanstalt der Franckeschen Stiftungen in Halle erzogen und in der Lateinschule auf ein Universitätsstudium vorbereitet.
Er studierte in Halle Philologie und wurde 1842 Rektor der Lateinischen Hauptschule und 1849 Konrektor der Franckeschen Stiftungen in Halle. Von 1863 bis 1881 war Friedrich August Eckstein Rektor der Thomasschule in Leipzig. In seiner Amtszeit wurde 1877 die neue Thomasschule im Bachviertel und 1881 das Alumnat bezogen. Eckstein hielt ab 1864 an der Universität Leipzig Übungen zur Einführung von Lehrern höherer Schulen ab, die lange Zeit als Vorbild für ganz Deutschland galten.
Friedrich August Eckstein starb am 15. November 1885 in Leipzig.
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Albert Dufour-Féronce
Albert Dufour-Féronce wurde am 20. Dezember 1798 in Leipzig als Sohn eines Bankiers geboren. Im künstlerisch interessierten Elternhaus verkehrte auch Johann Wolfgang von Goethe. Albert Dufour-Féronce begann seine Laufbahn 1788 mit der Übernahme der väterlichen Seidengroßhandlung im Salzgässchen.
1838 gehörte Albert Dufour-Féronce zu den Mitbegründern der Leipziger Bank, der ersten Privatnotenbank in Sachsen. Dufour-Féronce förderte die Ideen von Friedrich List, der ein Eisenbahnnetz in Deutschland schaffen wollte. 1834 gehörte Albert Dufour-Féronce zu den Gründern der Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft und wurde 1835 Mitglied des Direktoriums.
Albert Dufour-Féronce war Mitbesitzer des Bankhauses Dufour Gebr. & Co., das Filialen in Braunschweig und Lyon unterhielt. Dufour-Féronce regte bei der sächsischen Landesregierung den Frachtschiffverkehr auf der Elbe an, schlug die Umwandlung der Leipziger Kammgarnspinnerei in eine Aktiengesellschaft vor und war maßgeblich am Steinkohlebergbau im Raum Oelsnitz beteiligt.
Albert Dufour-Féronce war Vorsitzender der deutschen Gruppe der Société d`Études du Canal de Suez und setzte sich für den Bau des Suezkanals ein. 1856 übernahm Albert Dufour-Féronce den Vorsitz der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, deren Mitbegründer er war. 1850 wurde Albert Dufour-Féronce in die erste Kammer des Sächsischen Landtags berufen und war 1846 bis 1876 Generalkonsul von Portugal in Leipzig.
Albert Dufour-Féronce starb am 12. November 1861 in London. Die Dufourstraße im Zentrum-Süd ist nach ihm benannt.
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Wilhelm Wundt
Wilhelm Wundt wurde am 16. August 1832 in Neckerau bei Mannheim geboren. Der Pfarrerssohn studierte in Tübingen und Heidelberg Medizin. Von 1858 bis 1863 arbeitete als Assistent bei Hermann von Helmholtz in Heidelberg.
Mit seinem Lehrbuch „Grundzüge der physiologischen Psychologie“ 1874 wurde Wundt zum Mitbegründer der experimentellen Psychologie. 1875 wurde Wilhelm Wundt an die Universität Leipzig berufen als Professor der Philosophie. 1879 gründete Wilhelm Wundt in Leipzig das erste experimental-psychologische Labor der Welt, das Wundt privat finanzierte.
Wundt begründete die psychologische Zeitschrift „Psychologische Studien“. Sein Institut hatte eine weltweite Ausstrahlungskraft. 60 ausländische Studenten promovierten bei Wilhelm Wundt, darunter Emil Kraeplin, Begründer der modernen Psychiatrie und Hugo Münsterberg, Begründer der Psychotechnik.
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Carl August Reinhold Wunderlich
Carl Reinhold August Wunderlich wurde am 4. August 1815 in Sulz am Neckar geboren. Nach seinem Studium der Medizin in Paris und Tübingen wirkte er in Tübingen als Ordinarius für Innere Medizin. Seine Bemühungen galten der Einführung naturwissenschaftlicher Methoden in die Medizin.
Der Reformator der deutschen Medizin kam nach Leipzig und war zwischen 1850 und 1877 Ordinarius für Innere Medizin und Direktor des Krankenhauses St. Jacob. Seine Lehrtätigkeit zog viele Studenten nach Leipzig. Wunderlichs „Handbuch der Pathologie und Therapie“ war bahnbrechend für die exakte physiologische Richtung der medizinischen Forschung.
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Friedrich Wieck
Friedrich Wieck wurde am 18. August 1785 in Pretzsch geboren. Friedrich Wiecks entwickelte früh eine Leidenschaft für die Musik, ohne dazu vom Elternhaus angeregt worden zu sein. Während seines Besuchs der Thomasschule in Leipzig nahm er ohne Wissen der Eltern Klavierstunden, studierte dann aber Theologie.
Aus der Ehe mit der Pianistin Mariane Tromlitz, Tochter des Plauener Stadtkantors George Christian Gotthold Tromlitz und Enkelin des Flötenvirtuosen Johann Georg Tromlitz, entstanden fünf Kinder.
Die Familie Wieck wohnte in Leipzig von 1818 bis 1821 im Haus Hohe Lilie am Neuen Neumarkt (heute Neumarkt) Ecke Preußergässchen. Hier wurde 1819 die zweite Tochter Clara geboren. Von 1821 bis 1825 wohnten die Wiecks im Salzgässchen, 1825 bis 1835 in Selliers Hof in der Grimmaischen Straße (heute Standort des Handelshofs) und von 1835 bis 1840 in der Nikolaistraße.
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Lukaskirche in Volkmarsdorf
Christoph Wonneberger wurde am 5. März 1944 in Wiesa im Erzgebirge geboren. 1963 schloss der Sohn einer Pfarrersfamilie eine Ausbildung als Maschinenschlosser ab, besuchte das Theologische Seminar und studierte Theologie an der Universität Rostock und am Predigerkolleg in Leipzig.
1973 wurde Wonneberger in Leipzig ordiniert und wirkte bis 1977 als Pfarrer in Möckern und in Taucha. Zwischen 1977 und 1984 war Christoph Wonneberger Pfarrer an der Weinbergkirchgemeinde in Dresden, organisierte dort die wöchentlichen Friedensgebete und beriet Wehrdienstverweigerer. 1985 übernahm Wonneberger die Lukaskirchgemeidne in Volkmarsdorf, wo ab 1986 ebenfalls Friedengebete abgehalten wurden.
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Johann Christian Woyzeck
Johann Christian Woyzeck wurde am 3. Januar 1780 in Leipzig geboren. Der Sohn eines aus Wolhynien stammenden Friseurs lernte den Beruf des Perückenmachers. Woyzeck verlor mit acht Jahren die Mutter und mit 13 Jahren den Vater. In der Sandgasse (heute Seeburgstraße) lernte Woyzeck sein späteres Opfer, Johanna Christiane Woost, kennen.
Ab 1798 begannen Woyzecks Wanderjahre, er ging verschiedenen Berufen nach und ließ sich als Soldat anwerben. 1818 kehrte Woyzeck nach Leipzig zurück verarmt und arbeitslos. Johann Christian Woyzeck hatte ein Verhältnis mit der Witwe Woost. Diese hatte aber auch Verhältnisse zu anderen Herren, Woyzeck fing an zu trinken und wurde eifersüchtig. Er misshandelte die Woost häufig, wechselte seine Unterkünfte genauso wie seine Berufe.
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Der Erker in Barthels Hof in Leipzig
Das Geburtsdatum von Hieronymus Walter ist nicht bekannt. Ab 1498 war Hieronymus Walter Faktor des Augsburger Bank- und Handelshauses Welser und wirkte aktiv im Bergbau.
1528 schickte Walter Bergleute nach Haiti und Venezuela mit geringem Erfolg. Ab 1514 war Hieronymus Walter Ratsherr in Leipzig und Wortführer der Katholiken. 1518 setzte Hieronymus Walter eine neue Waageordnung durch u.a. mit der Aufhebung des Rechts der freien Ausfuhr unverkaufter Waren. 1523 ließ Walter das Haus Zur Goldenen Schlange als ersten Renaissancebau in Leipzig errichten (heute Barthels Hof). Hieronymus Walter starb 1536 in Leipzig.
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Gustav Moritz Wustmann
Gustav Moritz Wustmann wurde am 23. Mai 1844 in Dresden geboren. Der Beamtensohn besuchte die Kreuzschule in Dresden und studierte an der Universität Leipzig klassische Philologie. Wustmann arbeitete als Lehrer an der Thomasschule und an der Nikolaischule in Leipzig.
Besonders seine Schrift „Allerhand Sprachdummheiten, kleine deutsche Grammatik des Zweifelhaften, des Falschen und Häßlichen“ mache Wustmann über die Stadt Leipzig hinaus bekannt. AB 1871 arbeite Gustav Moritz Wustmann ehrenamtlich in der Stadtbibliothek Leipzig und wurde 1881 deren Direktor. Bis 1910 leitete Wustmann auch das Leipziger Stadtarchiv.
Gustav Moritz Wustmann verfasst umfangreiche Arbeiten zur Leipziger Stadtgeschichte, die sich durch ihre wissenschaftliche Exaktheit, detailreichen Schilderungen und verständlichen Lesbarkeit auszeichneten. Von 1882 bis 1891 war Gustav Moritz Wustmann Vorsitzender des Vereins für Geschichte der Stadt Leipzig. Gustav Moritz Wustmann starb am 22. Dezember 1910 in Leipzig. In Gohlis-Mitte ist eine Straße nach ihm benannt.
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Georg Wünschmann
Georg Wünschmann wurde am 11. Februar 1868 in Limbach geboren. Er studierte an den Technischen Lehranstalten Chemnitz und war in Chemnitz als Bauleiter tätig.
Sein erstes Bauprojekt in Leipzig war der Bau des Wohnhauses Keilstraße 4-6, das 1904 zur Brodyer Synagoge umgebaut wurde. Nach einer Studienreise 1895 nach Italien gründete Georg Wünschmann in Leipzig ein eigenes Atelier für Architektur und Kunstgewerbe in der Ranftschen Gasse 5 (nicht erhalten). Georg Wünschmann starb am 12. Oktober 1937 in Leipzig.
Zu den Bauten, die Georg Wünschmann in Leipzig geplant hat, gehören:
Hermann Walter
Hermann Walter wurde am 18. Januar 1828 oder 1838 in Ebeleben geboren. Der Kaufmannssohn machte eine Mechanikerlehre und arbeitete 1859 bis 1860 als Mechaniker an der Pulkowo-Sternwarte in St. Petersburg. 1826 kam Hermann Walter nach Leipzig, eröffnete eine Werkstatt im Naundörfchen und später am Töpferplatz.
Ab 1870 wirkte Walter als Fotograf für den Rat der Stadt Leipzig. Walter spezialisierte sich auf Architekturfotografie von hoher Qualität. Bürgermeister Carl Bruno Tröndlin und Baudirektor Hugo Licht beauftragen Hermann Walter, alle für den Abbruch vorgesehenen, im Bau befindlichen und fertiggestellten Gebäude in Leipzig zu fotografieren und hinterließ damit Zeitzeugnisse von unschätzbarem Wert. Walter fotografierte auch z.B. für die Fa. Bleichert.
Hermann Walter starb am 8. Juli 1909 in Leipzig. Sein Sohn Karl Walter übergab 1940 ca. 40.000 Fotoplatten an das Stadtgeschichtliche Museum. Der Walterweg in Probstheida ist nach ihm benannt.
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Gustav Heinrich Wiedemann
Gustav Heinrich Wiedemann wurde am 2. Oktober 1826 in Berlin geboren. Nach Professuren in Basel und Karlsruhe wurde Wiedemann 1871 erster deutscher ordentlicher Professor des neu gegründeten Lehrstuhls für Physikalische Chemie an der Universität Leipzig.
Gustav Heinrich Wiedemann forschte über die Beziehungen zwischen elektrischer und Wärmeleitfähigkeit der Metalle und konstruierte ein zu seiner Zeit viel genutztes Galvanometer. „Die Lehre vom Galvanismus und Elektromagnetismus, das Gustav Heinrich Wiedemann 1861 bis 1863 verfasste, ist die erste kritische Darstellung der theoretischen und experimentellen Kenntnisse auf diesem Gebiet. Ab 1878 redigierte Gustav Heinrich Wiedemann die Analen der Physik und Chemie.
Gustav Heinrich Wiedemann starb am 23. März 1899 in Leipzig
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Käthe Windscheid
Katharina Charlotte Friederieke Auguste Windscheid, genannt Käthe wurde am 28. August 1859 in München als Tochter von des Juristen und Rechtslehrers Bernhard Windscheid geboren. Nach dem Besuch der Höheren Töchterschule in München legte sie nach Auslandsaufenthalten in Genf und London 1882 in Berlin das Sprachlehrerinnenexamen ab. Von 1885 bis 1890 arbeitete Käthe Windscheid an der Teichmannschen Privatschule in Leipzig und erwarb 1890 in Dresden den Abschluss einer Volksschullehrerin.
Käthe Windscheid studierte als Gasthörerin an den Universitäten in Leipzig, München und Heidelberg. Am 16. Februar 1895 promovierte sie als erste Frau an der Universität Heidelberg zum Doktor. Windscheid der erste weibliche Doktor der Philosophie in Deutschland.
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Bernhard Windscheid
Bernhard Windscheid wurde am 26. Juni 1817 in Düsseldorf geboren. 1847 kam Windscheid an die Universität Leipzig. Bernhard Windscheid hatte die Absicht, das römische recht als Ganzes für das Deutsche Reich zu übernehmen.
Zwischen 1880 und 1883 war Windscheid Mitglied der Kommission zur Ausarbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches. Windscheids „Lehrbuch des Pandekenrechts“ hatte entscheidenden Einfluss auf das Bürgerliche Gesetzbuch. 1890 verlieh ihm die Stadt Leipzig das Ehrenbürgerecht.
Bernhard Windscheid starb am 26. Oktober 1892 in Leipzig. Die Windscheidstraße in Connewitz ist nach ihm benannt.
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Otto Friedrich Wigand
Otto Friedrich Wigand wurde am 10. August 1795 in Göttingen geboren. Wigand gründete im ungarische Kaschau einen Verlag, bevor er 1833 nach Leipzig kam. Otto Friedrich Wigand wurde in Ungarn von der Polizei gerichtlich verfolgt, da er die ungarische Freiheits- und Unabhängigkeitsbewegung unterstützte.
In Leipzig ließ er sich zunächst am Nikolaikirchhof 3 nieder mit der Wigand´schen Verlags-Expedition und nannte seinen Verlag 1839 um in Verlag Otto Wigand. In der Windmühlenstraße 36 ließ er das Haus Zum Guttenberg bauen. Otto Friedrich Wigand gab die Halleschen Jahrbücher für deutsche Wissenschaft und Kunst heraus. Nach verschärfter preußischer Zensur verlegte er 1841 bis 1843 die Leipziger Allgemeine Zeitung und die Deutschen Jahrbücher, die von den Behörden verboten wurden.
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Matthäus Dresser
Matthäus Dresser, auch Drescher, wurde am 24. August 1536 in Erfurt geboren. Dresser studierte in Erfurt und nahm eine Lehrtätigkeit an den Universitäten in Erfurt und Jena auf. 1575 bis 1581 war Matthäus Dresser Rektor der Fürstenschule in Meißen und maßgeblich an der Schul- und Universitätsreform im albertinischen Sachsen beteiligt.
1606 war Matthäus Dresser Professor für griechische und lateinische Sprache und erstmal Professor für Geschichte an der Universität Leipzig. Dresser wirkte als kursächsischer Historiograph, Reformer und Visitator des Latein- und Universitätswesens. Dresser verfasste 1601 einen historisch-geographischen Atlas deutscher Städte.
Matthäus Dresser starb am 5 Oktober 1607 in Leipzig.
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Eitingonhaus (Städtisches Klinikum St. Georg, Haus Eitingon) Leipzig
Pascal Deuel wurde am 13. Mai 1885 in Leipzig geboren. Nach dem Besuch des König-Albert-Gymnasiums studierte Deuel an den Universitäten in Freiburg, Bonn und Leipzig Medizin und verbrachte seine Assistenzarztzeit in Dortmund, Hamburg und Zürich.
Zwischen 1919 und 1928 leitete Pascal Deuel das Jüdische Krankenheim in der König-Johann-Straße 19 (heute Tschaikowskistraße). Deuels Anregungen für den modernes Krankenhaus führte zum Bau des Israelitischen Krankenhauses Leipzig der Eitingon-Stiftung. Dort war Pascal Deuel 1928 bis 1929 Chefarzt der Inneren Abteilung und arbeitete auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung. Pascal Deuel starb am 9. Juni 1932 in Karlsbad.
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Das Fürstenhaus in Leipzig 1895
Das Geburtsdatum von Paul Wiedemann ist nicht überliefert. Ab 1556 ist er in Leipzig nachweisbar als Polier und ab 1557 als Meister, künstlerischer Leiter und enger Mitarbeiter von Bürgermeister und Baumeister Hieronymus Lotter. Paul Wiedemann war am Bau des (Alten) Rathauses beteiligt und war verantwortlich für das Marktportal, das Tor zum großen Saal und den Pfeiferstuhl im Festsaal. Zwischen 1558 und 1568 war Wiedemann Ratsmaurer der Stadt Leipzig.
Paul Wiedemann schuf einen gesamten Komplex mit städtischen Versorgungseinrichtungen am Naschmarkt mit Fleischbänken, Brotbänken, Garküche, Salzhaus und Burgkeller (Bürgerkeller) Das Areal wurde 1906 für den Bau des Messehauses Handelshof abgerissen.
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Ev.-Reformierte Kirche in Leipzig
Richard Tschammer wurde am 6. Januar 1860 in Gera geboren. Richard Tschammer betrieb gemeinsam mit Georg Weidenbach in Leipzig das Architekturbüro „Weidenbach und Tschammer“. Nach der Trennung von Georg Weidenbach arbeitete Tschammer seit 1920 mit Arno Caroli zusammen.
Richard Tschammer starb am 11. Dezember 1929 in Leipzig. Die Tschammerstraße in Anger-Crottendorf ist nach ihm benannt.
Zu den den Bauten, die Richard Tschammer bis 1916 gemeinsam mit Georg Weidenbach plante, gehören:
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Richard Wagner
Wilhelm Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 in Leipzig im Gasthof zum roten und weißen Löwen am Brühl als neuntes Kind des Polizeiaktuars Carl Friedrich Wilhelm Wagner und der aus Weißenfels stammenden Bäckerstochter Johanna Rosine Pätz geboren. Am 23. November 1813 starb sein Vater an Typhus, der infolge der Völkerschlacht bei Leipzig in der Stadt grassierte. Wagners Mutter heiratete 1814 den Porträtmaler, Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer, ein Freund von Carl Friedrich Wagner.
Noch 1814 zog die Familie nach Dresden, wo Richard 1817 unter dem Namen Richard Geyer eingeschult wurde. 1819 erkrankte der Stiefvater Ludwig Geyer, Richard Wagner wurde zu Pastor Wetzel nach Possendorf bei Dresden in Obhut gegeben, wo er Mozarts Lebensgeschichte kennenlernte. Geyer starb am 30. September 1821 in Dresden.
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Concentra-Haus Leipzig
Otto Droge wurde am 7. September 1885 in Guben geboren. Droge studierte in Braunschweig und Hannover und wirkte zwischen 1919 und 1951 als freischaffender Architekt in Leipzig. Vor allem in den 1920er Jahren gehörte Otto Droge mit seinen Bauten zu den bedeutendsten Architekten der Stadt.
Otto Droge starb am 25. Februar 1970 in Leipzig.
Zu seinen Bauten in Leipzig gehören:
- 1919 bis 1920: Concentra-Haus (ursprünglich Messehaus der Concentra, ein 1917 gegründetes Vertriebsunternehmen der Nürnberger Bing-Werke), Petersstraße 26,
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Rudolf Dittrich
Rudolf Dittrich wurde am 2. Januar 1855 in Bärenwalde geboren. Der Sohn eines Kantors kam 1865 nach Leipzig, wo Dittrich die Nikolaischule besuchte und an der Universität Rechtswissenschaften studierte. 1884 wechselte Rudolf Dittrich in die Kommunalverwaltung, war bis 1893 Stadtrat in Chemnitz und bis 1899 Oberbürgermeister von Plauen. Rudolf Dittrich trat 1899 in das Leipziger Ratskollegium als Bürgermeister ein und wurde 1908 zum Oberbürgermeister gewählt.
Unter seiner Leitung unternahm die Stadtverwaltung große Anstrengungen zur Förderung von Handel und Messe und durch eine aktive Eingemeindungspolitik sollten Standorte für die Industrie und den Wohnungsbau gesichert werden.
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Kurt Weill
Kurt Weill wurde am 2. März 1900 in Dessau geboren. Weill zog mit seinen Elstern 1920 nach Leipzig und wohnte im Haus Poniatowskistraße 12 (heute Gottschedstraße 40), wo sein Vater das jüdische Kinderheim der Leipzig-Loge bis 1931 leitete.
Kurt Weill dirigierte in dieser Zeit einen Leipziger Männerchor. Am 18. Februar 1928 wurde am Neuen Theater in Leipzig Weills Stück „Der Zar lässt sich photographieren“ uraufgeführt. Zusammen mit Bertolt Brecht begleitete Kurt Weill die Proben für die Uraufführung seiner Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ am 9. März 1930. Für die Aufführung des Stücks „Der Silbersee“ von Georg Kaiser 1933 in Leipzig schrieb Weill die Musik. 1933 wurde Weill wegen seiner jüdischen Herkunft aus Deutschland vertrieben und ging über Paris in die USA.
Kurt Weill starb am 2. April 1950 in New York. In Schönefeld-Ost ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: Bundesarchiv, Bild 146-2005-0119 / CC-BY-SA 3.0
Johanniskirche in Leipzig mit dem Turm von George Werner
George Werner wurde am 3. August 1682 in Graßdorf bei Taucha geboren. Werner lernte bei Matthäus Röthig in Taucha das Maurerhandwerk, wurde 1703 Geselle und 1723 in Leipzig Maurermeister. Als erste selbstständige Arbeit von George Werner in Leipzig gilt der 1723 erfolgte Bau eines Seitengebäudes in der Hainstraße 6.
Seit Ende der 1720er Jahre konnte Werner den bisher bevorzugten Baumeister Christian Döring bei der Vergabe von großen Bauaufträgen, wie Hohmanns Hof, Kochs Hof oder den Goldenen Bären, verdrängen. Von 1746 bis 1748 schuf George Werner mit dem Turm der Johanniskirche den einzigen barocken Kirchturm in Leipzig.
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Die russische Kirche in Leipzig
Georg Weidenbach wurde am 1. Oktober 1853 in Dresden geboren. Der Schüler von Karl Weißbach in Dresden war spätestens 1886 in Leipzig tätig. Weidenbach arbeitete mit Anton Käppler und betrieb danach mit Richard Tschammer bis 1916 das erfolgreiche Architekturbüro „Weidenbach und Tschammer“.
Das bedeutendste Bauwerk, das Weidenbach und Tschammer in Leipzig realisierten, ist die Ausführungsplanung und die Bauleitung der Russischen Gedächtniskirche St. Alexi 1912/1913 nach dem Entwurf des St. Petersburger Architekten Wladimir Alexandrowitsch Pokrowski. 1913 waren Weidenbach und Tschammer Generalarchitekten der Internationalen Baufachausstellung (IBA) in Leipzig.
Georg Weidenbach war Stadtverordneter in Leipzig, Vorsitzender der Leipziger Vereinigung für öffentliche Kunstpflege, Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB) und im Bund Deutscher Architekten (BDA).
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Christian Theodor Weinlig
Christian Theodor Weinlig wurde am 25. Juli 1780 in Dresden geboren. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf und erhielt von seinem Okle, einem Kreuzkantor in Dresden, Musikunterricht. Zwischen 1797 und 18093 studierte Christian Theodor Weinlig an der Universität Leipzig Jura und ließ sich 1803 als Jurist in Dresden nieder.
Für zwei Jahre war Weinlig Mitglied der Philharmonischen Gesellschaft in Bologna. Von 1814 bis 1817 übte Christian Theodor Weinlig das Amt des Kantors an der Kreuzkirche in Dresden aus und trat am 10. Juli 1823 das Amt des Thomaskantors in Leipzig an. Weinlig trat auch als Komponist in Erscheinung, bedeutender sind aber seine theoretischen Arbeiten. Zu den bekanntesten Schülern von Christian Theodor Weinlig gehörten Clara Wieck und Richard Wagner.
Christian Theodor Weinlig starb am 7. März 1842 in Leipzig. In Gohlis-Süd ist eine Straße nach ihm benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Theodor_Weinlig
Christian Felix Weiße
Christian Felix Weiße wurde am 28. Januar 1726 in Annaberg geboren. Sein Vater, Christian Heinrich Weiße, war Rektor der Lateinschule in Annaberg und Lehrer für orientalische und neuere europäische Sprachen.
Mitte 1726 zog die Familie nach Altenburg, wo Weiße ab dem zehnten Lebensjahr das Gymnasium besuchte. In Altenburg unternahm Christian Felix Weiße seine ersten lyrischen Versuche.
1745 kam die Familie nach Leipzig und Weiße studierte bis 1750 an der Universität Leipzig Philologie und Theologie. Während seines Studiums lernte Weiße u. a. Christian Fürchtegott Gellert, Friederike Caroline Neuber, Gottlieb Wilhelm Rabener und Ewald Christian von Kleist kennen, die sowohl Verehrer als auch Kritiker seiner Werke waren. Mit Gotthold Ephraim Lessing fertigte Weiße für die Bühne von Friederike Caroline Neuber Rohübersetzungen französischer und später englischer Theaterstücke ins Deutsche an.
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Wilhelm Johannes Vierling als Corpsstudent
Wilhelm Johannes Vierling wurde am 12. September 1889 in Nossen geboren. Nach seinem Abitur am König-Albert-Gymnasium in Leipzig nahm Vierling ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Leipzig auf. 1908 wurde er Mitglied im Corps Budissa und promovierte 1913 in Leipzig als Jurist und war als Rechtsanwalt und Notar tätig. In der Weimarer Republik war Wilhelm Johannes Vierling Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei und Vorstand der Anwaltskammer.
Nach der Besetzung Leipzigs durch die US-Armee am 18. April 1945 wurde Vierling vom Stadtkommandanten Jim Dan Hill als Bürgermeister des Stadtkreises Leipzig eingesetzt. In den drei Monaten seiner Amtszeit begann Vierling mit dem Aufbau einer neuen Stadtverwaltung, organisierte die Lebensmittelversorgung, stoppte die Plünderungen und sorgte für die Strom- und Wasserversorgung.
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Hauptverwaltung der ADCA zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1874, zeitgenössischer Stich mit Ansicht von der Promenade/Ring aus, also Ecke Richard-Wagner-Straße / Goethestraße. Stich von Botho Straußberger in der Illustrirten Zeitung von 1874
Rudolf Wachsmuth wurde am 31. Dezember 1828 in Leipzig geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Leipzig arbeite Wachsmuth zunächst in der Kanzlei von Paul Theodor Cichorius und gründete dann eine eigene Anwaltskanzlei.
Gustav Harkort wurde auf ihn aufmerksam und holte Wachsmuth als Berater an die Allgemeinde Deutsche Credit-Anstalt (ADCA). 1861 war Rudolf Wachsmuth einer der drei Direktoren. Durch Wachsmuths Tätigkeit wurde das Kreditsystem entwickelt und gestärkt. Rudolf Wachsmuth erschloss große Areale in Plagwitz und Kleinzschocher für die Ansiedlung von Industriebetrieben, regte den Bau der Bahnlinie nach Böhmen an und war maßgeblich an der Überleitung der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn an den sächsischen Staat beteiligt.
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Peter Debye
Peter Debye wurde am 24. März 1884 in Maastricht geboren. Von Zürich wechselte Debye 1927 an das Zentrum der physikalischen Chemie der Universität Leipzig und wirkte bis 1935 als ordentlicher Professor für experimentelle Physik. 1935 wechselte Peter Debye an das Kaiser-Wilhelm-Institut nach Berlin.
Peter Debye war Miterfinder der Röntgenspektroskopie und lieferte Arbeiten über die Kristallphysik, die Quantentheorie und die elektrische Leitfähigkeit von Flüssigkeiten. 1936 wurde er mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Peter Debye starb am 2. November 1966 in Ithaca/New York. Im Stadtteil Heiterblick ist eine Straße nach Peter Debye benannt.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Debye
Schiff der Nikolaikirche
Johann Carl Friedrich Dauthe wurde am 26. September 1746 in Leipzig als Sohn Kaffeehauspächters geboren. Dauthe bekam Privatunterricht bei Adam Friedrich Oeser, studierte zuerst an der Universität Leipzig und danach Architektur an der Dresdner Kunstakademie bei Friedrich August Krubsacius. Oeser berief Johann Carl Friedrich Dauthe 1776 eigenmächtig als Lehrer für Architektur an die Leipziger Kunstakademie. Vorher war Dauthe seit 1773 als Amts-, Mühlen- und Wasserbaugeschworener sowie als kurfürstlicher Landfeldmesser tätig.
Von 1780 bis zu seinem Tod stand Johann Carl Friedrich Dauthe als erster Baudirektor im Dienst der Stadt Leipzig und war Mitglied in der Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen.
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Johann Friedrich Doles
Johann Friedrich Doles wurde am 23. April 1715 in Steinbach-Hallenberg geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt der Kantorensohn Doles in Schmalkalden und Schleusingen. 1739 kam Johann Friedrich Doles nach Leipzig, studierte Theologie, besuchte Vorlesungen von Johann Christoph Gottsched und nahm Unterricht bei Johann Sebastian Bach.
1743/1744 dirigierte Doles das Große Konzert. Nach einer Amtszeit als Kantor in Freiberg war Johann Friedrich Doles von 1756 bis 1789 Thomaskantor in Leipzig. Mit Christian Fürchtegott Gellert verband ihn eine enge Freundschaft. 1789 besuchte Wolfgang Amadeus Mozart Doles während einer Reise nach Dresden und Berlin und musizierte mit ihm. Doles komponierte Kantaten, Passionsmusiken und Choralvorspiele.
Johann Friedrich Doles starb am 23. April 1797 in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Friedrich_Doles
Johann Christian Dolz
Johann Christian Dolz wurde am 6. November 1769 in Golzen in der Niederlausitz geboren. An der Universität Leipzig studierte Golz Philosophie, Geschichte und Theologie und begann 1793 seinen Dienst als Lehrer an der Ratsfreischule in Leipzig.
Ab 1880 war Dolz Vizedirektor der Ratsfreischule und ab 1833 Direktor. Johann Christian Dolz erwarb Verdienst um die Entwicklung der Volksschulen und schrieb pädagogische Bücher.
Zwischen 1806 und 1824 gab Dolz eine Jugendzeitung heraus. 1841 verlieh ihm die Stadt Leipzig die Ehrenbürgerwürde. weiterlesen »
Ferdinand David
Ferdinand David wurde am 19. Januar 1810 in Hamburg geboren. Bereist als zehnjähriger spielte David in Konzerten und beendete 1826 seine musikalische Ausbildung in Kassel. Am 28. Dezember 1825 trat Ferdinand David zum ersten Mal im Leipziger Gewandhaus auf.
Als Geiger am Königstädter Theater in Berlin wurde Ferdinand David mit Felix Mendelssohn-Bartholdy bekannt, der ihn 1835 als Konzertmeister nach Leipzig holte. 1838 vertrag David Mendelssohn-Bartholdy als Dirigent und 1841 verpflichtete ihn die Gewandhausdirektion für die Leitung der Abonnementskonzerte. 1843 übernahm Ferdinand David die Leitung der Violinklassen am Leipziger Konservatorium.
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Die Döringschen Häuser in der Katharinenstraße um 1720
Christian Döring wurde am 18. September 1677 in Leipzig geboren. Der Maurergeselle erhielt 1705 seinen Meisterbrief und setzte ab 1708 eigene Planungen um. Ab 1740 war Christian Döring Ratsbaumeister in Leipzig. Mit seinen Bauten prägte Döhring in den 1720er Jahren das Bild von Leipzig.
Sein erster Bau war 1729 das Haus Kleine Fleischergasse 29 (nicht erhalten). In der Katharinenstraße baute Christian Döring für die Leipziger Kaufleute Schacher, Schellhafer und Peter Hohmann repräsentative Wohnhäuser, die Döringschen Häuser. Das Haus Katharinenstraße 12 für Prof. Dr. Polycarp Schacher aus dem Jahr 1717 wurde 1966 für den Sachsenplatz abgebrochen. Das Haus des Weinhändlers Johann Schellhafer (1714 bis 1717), das als Zimmermannsches Kaffeehaus bekannt ist und in dem Johann Sebastian Bach mit dem Collegium musicum auftrat, wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Das Haus des Bankiers Peter Hohmann Katharinenstraße 16 (1715 bis 1717), das wegen seiner reichen Ausstattung für die Beherbergung ausländischer Gäste genutzt wurde, wurde ebenfalls im 2. Weltkrieg zerstört.
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Christian Adolf Deutrich
Christian Adolf Deutrich wurde am 23. Dezember 1783 in Leipzig geboren. Der Sohn des kursächsischen Floßkommissars besuchte die Nikolaischule und studierte an der Universität Leipzig Jura. 1810 wurde Deutrich Ratsmitglied und war ab 1811 Vertreter der Stadt im Landtag.
Christian Adolf Deutrich leitete die Steuereinnahmestelle und war Mitglied der Deputation der Stände des Leipziger Kreises zur Behebung der Kriegsfolgen nach der Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Nach der Verabschiedung der Allgemeinen Städteordnung 1832 war Deutrich erster Bürgermeister und maßgeblich an der Umsetzung der kommunalen Selbstverwaltung beteiligt.
1830 arbeitete Christian Adolf Deutrich an der sächsischen Verfassung mit und war danach Mitglied der Ersten Kammer im Landtag. Christian Adolf Deutrich starb am 23. Dezember 1839 in Leipzig.
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Dietrich und sein älterer Bruder Friedrich der Gebissene in einer Fantasiedarstellung der Biedermeierzeit
Markgraf Dietrich III. von Meißen, genannt Diezmann, wurde um 1260 als dritter Sohn von Markgraf Albrecht II. (der Entartete) und Margaretha von Staufen, Tochter Kaisers Friedrichs II., geboren.
Der aus dem Geschlecht der Wettiner stammende Diezmann war von 1291 bis 1303 als Dietrich IV. Markgraf der Lausitz, ab 1291 Markgraf im Osterland und ab 1298 als Dietrich (I.) Landgraf von Thüringen.
Dietrichs Mutter floh 1270 infolge der Zuneigung ihres Gatten zu Kunigunde von Eisenberg von der Wartburg. Dietrich und sein älterer Bruder Friedrich der Freidige wurden daraufhin am Hofe des Onkels, Markgraf Dietrich von Landsberg, erzogen. Die Brüder bekriegten gemeinsam mit ihrem Bruder Heinrich den Vater, weil dieser den mit Kunigunde gezeugten Sohn Apitz (Albrecht) begünstigte, indem er ihm die Landgrafschaft Thüringen vererben wollte.
Dietrich gelangte zunächst in den Besitz des Pleißenlandes, erhielt nach dem Tod Heinrichs des Erlauchten 1288 die Mark Lausitz und nach dem Tode Friedrich Tutas 1291 das Osterland.
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Das Zentrum-Südost ist ein Ortsteil der Großstadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Zentrum-Südost schließt sich südöstlich an die Innenstadt von Leipzig an zwischen dem Augustusplatz und dem Völkerschlachtdenkmal. weiterlesen »
Das Zentrum-Südost ist ein Ortsteil der Großstadt Leipzig im Nordwesten des Freistaats Sachsen. Leipzig liegt an der Weißen Elster, der Pleiße, der Parthe und der Luppe. Das Zentrum-Südost schließt sich südöstlich an die Innenstadt von Leipzig an zwischen dem Augustusplatz und dem Völkerschlachtdenkmal. weiterlesen »
Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs der Peterskirchgemeinde in Leipzig
Max Alfred Brumme wurde am 19. Februar 1891 in Leipzig geboren. Der Sohn eines Buchbinders lernte den Beruf des Steinmetz und studierte Malerei und Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in Dresden bei Karl Groß und Georg Wrba, anschließend setzte er seine Ausbildung zum Bildhauer bei Adolf Lehnert in Leipzig fort.
Seine Erlebnisse im 1. Weltkrieg versuchte Brumme in expressionistischen Grafiken und in literarischer Form zu verarbeiten.
Max Alfred Brumme unterrichtete an verschiedenen Kunstschulen und wurde 1927 freischaffender Künstler. In seinen Plastiken und Glasmalereien dominieren religiöse Themen. Brumme schuf zahlreiche Büsten, gestaltete Innenräume von Kirchen, Gefallenendenkmale und Grabmäler. In den 1930er Jahren bewohnte Max Alfred Brumme das Atelier von Will Howard in der Pölitzstraße 6 in Gohlis.
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