Stadt Leipzig – interessante Bauwerke & Objekte im Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld
Die früher selbstständigen Gemeinden Neustadt und Neuschönefeld wurden 1890 nach Leipzig eingemeindet. Der „Neue Anbau vor Schönefeld“ entstand ab entwa 1870 planmäßig auf dem der Stadt Leipzig am nächsten gelegenen Teil des Rittergutsbezirks Schönefeld wegen des Bevölkerungswachstums der Stadt Leipzig. Das Areal war begrenzt von der Alleestraße (heute Schulze-Delitzsch-Straße), dem Kirchweg (heute Hermann-Liebmann-Straße), der damaligen Trasse der Leipzig-Dresdner Eisenbahn (heute Eisenbahnstraße) und der Hauptstraße (heute Neustädter Straße).Die Mitte der Neustadt bildete ein Straßenkreuz aus Hedwigstraße, benannt nach der Besitzerin des Rittergutes Schönefeld, Hedwig von Eberstein, und der Mariannen-
straße, benannt nach ihrer Mutter, Marianne Freifrau von Eberstein.
Am nördlichen Ende der Hedwigstraße wurde ein quadratischer Marktplatz angelegt,
der Neustädter Marktmit der später gebauten Heilig-Kreuz-Kirche.
Ab Ostern 1874 gab es eine provisorische Schule. Der „Neue Anbau“ wurde 1881 vom
Rittergutsbezirk Schönefeld getrennt und bildete unter dem Namen Neustadt bei
Leipzig eine selbstständige Landgemeinde.
Ende 1882 wurde die Neustadt an das Netz der Leipziger Pferde-Eisenbahn angeschlossen. Anfang der 1890er Jahre wurde die Wohnbebauung nach Westen fortgesetzt.
Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig–Dresden, die damals auf der heutigen Eisenbahnstraße verlief, waren die südlichen Flurteile des Rittergutes Schönefeld nur noch schwierig zu erreichen. Die Gutsbesitzer Marianne und Franz Botho von Eberstein parzellierten bereits 1831 ein zwölf Hektar großes Gebiet südlich der künftigen Eisenbahntrasse, die spätere Flur Neuschönefeld, und gaben das Gelände für die Bebauung frei.
Ab 1838 wurden in Neuschönefeld Mietshäuser in Blockrandbebauung errichtet. Die kleinen Grundstücke ließen die Ansiedlung von Gewerbe kaum zu. Zwischen 1859 und 1892 entstanden in Neuschönefeld eine Maschinenfabrik, eine Parfümerie- und Seifenfabrik, eine Pianofortefabrik und eine Fabrik für Werkzeugmaschinenbau.
Der Name Neuschönefeld wurde 1845 von der sächsischen Landesregierung genehmigt. 1846 eröffnete die erste Schule, 1855 kam ein Armenhaus hinzu. 1882 erhielt Neuschönefeld eine Pferdebahnverbindung über die Trasse der 1879 verlegten Leipzig-Dresdner Eisenbahn, die 1896 elektrifiziert wurde.
Im Januar 1890 wurden Neuschönefeld, Neustadt und Volkmarsdorf nach Leipzig eingemeindet.
Der 2. Weltkrieg brachte in Neustadt-Neuschönefeld wenig Zerstörung. Nach 1945 wurden die Gebäude vernachlässigt. Ab etwa 1975 begann die Stadt Leipzig mit der Beispielplanung Ostvorstadt, durch Sanierungs- und Neubaumaßnahmen das Gebiet wieder aufzuwerten. Es blieb jedoch bei Einzelmaßnahmen und es kam in Neuschönefeld zu einem großflächigen Abriss von Wohnhäusern. An deren Stelle entstand der Freizeitpark Rabet.
Für die Erweiterung und Umgestaltung des Rabets wurden zu Beginn der 2000er Jahre weitere Häuser abgerissen. Ganze Straßenzüge und damit die Straßennamen verschwanden. Neuschönefeld, das früher keine Grünflächen besaß ist heute zum größten Teil eine Parklandschaft. Von ehemals ca. 240 Wohnhäusern in Neuschönefeld stehen heute nur noch 30.
Der Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld wurde 1992 durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Leipzig geschaffen. Er umfasst die historischen Stadtteile Neustadt und Neuschönefeld vollständig, den Teil von Reudnitz nördlich der Dresdner Straße, damit auch die historischen Ortslagen Reudnitz und Tutschendorf, sowie einen kleinen Teil der Flur Volkmarsdorf und einen schmalen Streifen der alten Leipziger Flur im Norden.