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Leipziger Persönlichkeiten – Hasso Veit

Hasso „Hammond-Hasso“ Veit wurde am 14. April 1931 in Leipzig geboren. Er erlernte zunächst Orgel-, Harmonium- und Klavierbau bei der Firma Mannborg in Leipzig und machte noch während seiner Lehre eine Ausbildung am Klavier.

Kurze darauf wechselte Veit zur Orgel und spielte auch Kino- und Theaterorgeln, zusätzlich trat er mit Akkordeon, Vibraphon und weiteren Instrumenten auf. Mit 18 Jahren trat er mit einer kleinen Tanzkapelle auf.

Seinen ersten größeren öffentlichen Auftritt als Solo-Entertainer absolvierte Hasso Veit 1957 im Berliner Friedrichstadt-Palast an der elektronischen Orgel und trat dann regelmäßig mit wechselnden Programmen in Spielstätten in der ganzen DDR und den Ländern des RGW, aber auch in Marokko auf. Feste Engagements erhielt Veit u.a. ab 1958/1959 am Steintor-Varieté in Halle (Saale), auf dem Kreuzfahrtschiff MS Völkerfreundschaft und in Leipzig ab Mitte der 1970er Jahre im Interhotel Stadt Halle, im Kino Capitol von 1977 bis 1983 und im Kino „Regina Lichtspielpalast“.

Hasso Veit arbeitete auch als Funk- und Fernsehorganist, so in der Radiosendung „Porträt per Telefon“ und der Unterhaltungssendung „Ein Kessel Buntes“. 1987 erschien seine einzige offizielle Veröffentlichung eigener Arrangements bekannter Melodien bei Amiga. Veit war auch für einige DEFA-Produktionen und eine Demo-Schallplatte als Komponist tätig.

Hasso Veit war sehr früh als Vorführer der Musikinstrumentenindustrie der DDR tätig. Auf Messen demonstrierte er die Produkte von Weltmeister und der späteren Vermona der VEB Klingenthaler Harmonikawerke. Ende der 1950er versuchte sich Veit auch selbst an der Entwicklung von elektronischen Musikinstrumenten. Erst 1966 kam er in den Besitz einer Hammondorgel und nutzte daher lange ein Instrument der Firma Ahlborn, das er während eines Aufenthaltes in Stuttgart zusammen mit dem Ingenieur Otto Riegg konstruiert hatte. Hasso Veit überholte in Eigenregie die Hammond-Orgel im Kino „Capitol“, die er durch weitere Instrumente aufrüstete. Sein letztes großes Instrument, eine Konzertorgel im Gehäuse eines Modells der Firma Wersi, entstand Ende der 1970er Jahre aus verschiedenen Elementen im Eigenbau.

Nach dem Ende der DDR konnte Hasso Veit an seine alten Erfolge nicht mehr anknüpfen. Auch seine zweite Schallplatte bei Amiga wurde nicht mehr realisiert. Veit arbeitete von 1991 bis 1993 als Musiklehrer für Orgel und Klavier und trat nur noch im kleineren Rahmen auf. Seine selbst konstruierte Konzertorgel gab er 1994 in das Musikinstrumentenmuseum des Grassimuseum in Leipzig. Hasso Veit richtete sich ein kleines Heimstudio ein und produzierte dort im Eigenverlag eine zweite CD. 2006 hatte Hasso Veit seinen letzten größeren öffentlichen Auftritt bei den „Classic Open“ in Leipzig.

Hasso Veit starb am 30. Mai 2022 in Leipzig.

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hasso_Veit

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Autor: Mirko Seidel am 2. Okt 2024 07:50, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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