Architektur-Blicklicht

Artikel

Kapelle im Schloss Hartenfels in Torgau gehört zu Anwärtern für die UNESCO-Weltkulturerbeliste

Die Kapelle im Schloss Hartenfels in Torgau gehört zu den elf deutschen Vorschlägen für die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt.

Sie gehört zu sieben neu neu auf der Liste stehenden Vorschlägen. Bereits 2016 bemühte sich die Stadt Torgau, Schloss Hartenfels samt Kapelle als Erweiterung der bereits als Weltkulturerbe geführten Luthergedenkstätten Wittenberg anerkannt zu werden.

Der Antrag wurde damals zurückgezogen und der Fokus nun von der Gesamtanlage des Schlosses Hartenfels auf die Schlosskapelle als Prototyp des protestantischen Kirchenbaus gelegt. Die Schlosskapelle in Torgau gilt als erster protestantischer Kirchenneubau weltweit und wurde von Martin Luther am 5. Oktober 1544 mit einer Predigt eingeweiht. Die Vorstellungen des Reformators für eine protestantische Gottesdienstgestaltung wurden erstmals auch in der Architektur umgesetzt.

Die räumliche Nähe zu den kurfürstlichen Gemächern zeigt die enge Verbindung zwischen der Lehre Luthers und den in Torgau residierenden Kurfürsten von Sachsen. Torgau war in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts das politische Zentrum der Reformation, die Schlosskapelle ist das bauliche Zeugnis dazu.

Schloss Hartenfels in Torgau ist das einzige in Deutschland erhaltene Schloss der Frührenaissance. Gebaut im 15. und 16. Jahrhundert ist der Große Wendelstein die besondere Sehenswürdigkeit des Schlosses und eine architektonische Meisterleistung.

Stichworte:
15. Jahrhundert, 16. Jahrhundert, Kapelle, Martin Luther, Reformation, Renaissance, Schloss, Schlosskapelle, Torgau, UNESCO, UNESCO-Welterbe