Geschichte & Geschichten

600 Jahre Sachsen – Höhepunkte und Tiefschläge sächsischer Geschichte

1423 – Die Kurwürde fällt an die Wettiner

Kurfürst Friedrich I. von Sachsen

Kurfürst Friedrich I. von Sachsen

Kaiser Siegmund verlieh am 6. Januar 1423 dem aus dem Hause Wettin stammenden Markgrafen Friedrich I. von Meißen, genannt der Streitbare, die Kurwürde.

Das Kurfürstentum Sachsen gab es vorher schon. 1356 ernannte Kaiser Karl IV. das Herzogtum Sachsen-Wittenberg in der Goldenen Bulle zu einem der Kurlande. Die Kurfürsten stellten die Askanier. 1422 starb die sächsisch-wittenbergische Linie der Askanier im Mannesstamm aus. Die Kurwürde fiel zurück an den Kaiser, der diese gegen den Protest der Askanier an die Wettiner verlieh. Siegmund knüpfte daran die Bedingung, dass der Name Kurfürstentum Sachsen auch für die meißnischen und thüringischen Besitzungen der Wettiner verwendet werden soll, obwohl die Kurwürde nur an einen Teil der kurfürstlichen Gebiete, den Kurkreis, das Gebiet des früheren Herzogtums Sachsen-Wittenberg.

Die Wettiner stiegen damit in den Kreis der ranghöchsten Fürsten des Reiches auf. Wenn sich auch an den herrschaftlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten selbst zunächst nichts änderte und der territoriale Zugewinn durch den Kurkreis eher klein war, sollte das Jahr 1423 doch einen erheblichen Einfluss auf die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung Sachsens haben.

Die Belehnung Friedrichs des Streitbaren mit der Kurwürde

Die Belehnung Friedrichs des Streitbaren mit der Kurwürde

Die Wettiner gehörten nun zu den sieben Reichsfürsten, die den deutschen König wählten und konnten besondere Rechte in Anspruch nehmen. Das nun entstandene Sachsen musste politisch-administrativ ausgebaut und verwaltet werden, was eine frühneuzeitliche Staatlichkeit in Mitteldeutschland hervorbrachte. Die Kurfürsten von Sachsen waren Erzmarschälle des Reiches und damit Stützpfeiler des Reiches. So gelang es dem Haus Wettin, über Jahrhunderte die deutsche und europäische Geschichte mitzugestalten.

Ebenfalls im 15. Jahrhundert wurde den Hohenzollern die Kurwürde in Brandenburg verliehen, damit begann ein Konkurrenzkampf, der sich über Jahrhunderte auf die sächsische-brandenburgisch-preußische Geschichte auswirken sollte.

Weitere Höhepunkte und Tiefschläge in 600 Jahren sächsischer Geschichte:

1485 – Die Leipziger Teilung

1547 – Der Schmalkaldische Krieg

1648 – Am Ende des Krieges liegt das Land am Boden

1697 – Kurfürst Friedrich August I. wird König von Polen

1763 – Das Ende einer Ära

1813 – Das Ende Sachsens?

1831 – Der König bekommt ein Parlament

1918 – Das Ende der Monarchie

1952 – Sachsen verschwindet von der Landkarte

1990 – Die Neugründung des Freistaats Sachsen

Bildquelle: Von Künstler/-in unbekannt – von Obersachse (Diskussion · Beiträge) ursprünglich auf de.wikipedia hochgeladen (28. Juni 2004). Der Dateiname war Friedrich4.jpg., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2993357;
Von Eduard Sommer – Google Buchsuche, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10889763

Quelle:
Reinhardt Eigenwill (Hg.):Zäsuren sächsischer Geschichte, Sax Verlag Beucha Markkleeberg, 1. Auflage 2010

Stichworte:
, , , , , ,

Autor: Mirko Seidel am 6. Jan 2023 16:08, Rubrik: Geschichte & Geschichten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


Einen Kommentar schreiben

©2024 – architektur-blicklicht – Mirko Seidel, Sigismundstraße 3, 04317 Leipzig – Telefon: 0341 46 86 68 73
Touren, Tipps & Wanderungen per Rad, Auto und zu Fuß zu Burgen, Schlössern, Herrenhäusern, Kirchen, Industriebauten, Stadtansichten
in Leipzig, Sachsen & Mitteldeutschland
webdesign: agentur einfachpersönlich