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Leipziger Persönlichkeiten – Barnet Licht
Barnet Licht wurde am 15. Mai 1874 in Wilna geboren. Seine Kindheit verbrachte Licht in New York City. Den elterlichen Wunsch, Rabbiner zu werden, akzeptierte Barnet Licht nicht und entschloss sich frühzeitig, sein Leben selbst zu organisieren. Mit fünfzehn Jahren begann Licht, verschiedene Hilfstätigkeiten auszuüben und lernte dabei die sozialen Probleme der Bevölkerung kennen. Der Musik galt aber sein größtes Interesse. Barnet Licht nahm private Klavier- und Orgelstunden, sang in Chören und gründete 1893 einen eigenen Chor. 1894 erhielt Licht eine Anstellung als Organist in einer deutschsprachigen Synagoge.1898 gab Licht die Stelle auf und schrieb sich im Herbst 1898 am Königlichen Konservatorium der Musik zu Leipzig ein. Barnet Licht studierte Musiktheorie/Komposition, Klavier, Viola, Orgel und hörte Vorlesungen an der Universität Leipzig.
1901 wurde Barnet Licht Dirigent des Männerchors Rütli aus dem Leipziger Arbeiterviertel Plagwitz und übernahm in den folgenden Jahren die Leitung weiterer Arbeiterchöre aus Leipzig und Umgebung, die er bei größeren Aufgaben zu den Lichtschen Chören zusammenschloss.
Von 1911 bis 1928 war Barnet Licht Leiter der Musikabteilung des Arbeiter-Bildungs-Instituts Leipzig, organisierte Konzert- und Probenbesuche für Arbeiter, gründete 1923 ein Arbeiterorchester, bezog auch die musische Erziehung Straffälliger in Gefangenenanstalten in seine Arbeit ein und betreute Leipziger Gefangenenchöre.
1924 übernahm Licht die Leitung des Chores der Großen Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße in Leipzig. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 wurden die Lichtschen Chöre verboten, Lichts Tätigkeit beschränkte sich auf die jüdische Gemeinde und jüdische Organisationen sowie die Erteilung von Privatunterricht. Ab dem 31. Dezember 1939 musste Licht mit seiner Frau Gertrud in verschiedenen Judenhäusern leben. Am 14. Februar 1945 wurden beide in das Ghetto Theresienstadt deportiert.
Am 21. Juli 1945 konnte Barnet Licht nach Leipzig zurückkehren und nahm seine Tätigkeit bald wieder auf. Im Februar 1946 gab der Lichtsche Chorverband sein erstes Konzert nach dem 2. Weltkrieg. 1946 wurde Barnet Licht Mitglied der SED, kandidierte für die Stadtverordnetenversammlung und wurde Professor. 1947, noch zu Lebzeiten von Barnet Licht, wurde ihm zu Ehren in Reudnitz-Thonberg ein Platz nach ihm benannt.
Anfang 1950 gab Barnet Licht die Leitung seiner Chöre aus gesundheitlichen Gründen auf. Barnet Licht starb am 3. Mai 1951 in Leipzig. Sein Grab befindet sich auf dem Neuen Israelitischen Friedhof in Leipzig.
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Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Barnet_Licht#/media/Datei:Barnet_Licht.jpg
Quelle:
www.wikipedia.de
Autor: Mirko Seidel am 12. Dez 2022 15:45, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,