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Leipziger Persönlichkeiten – Gottfried Reiche

Gottfried Reiche

Gottfried Reiche

Johann Gottfried Reiche wurde am 5. Februar 1667 in Weißenfels geboren. Der Sohn eines Schusters wuchs in Weißenfels in einer Stadt auf, die von Handwerk und Handel geprägt war und eine lange städtische Tradition des Trompetenspiels hatte. Reiche wurde vermutlich von etwa 1680 an von einem Mitglied der Stadtpfeiferfamilie Becker ausgebildet.

Um 1688 kam Gottfried Reiche nach Leipzig, trat eine Anstellung als Stadtpfeiffergeselle an und führte diese Stelle bis zu seinem Lebensende aus. Bereits 1691 hatte Reiche in Leipzig ein so großes Ansehen, dass er ein Extrahonorar erhielt. 1694 war während der Landestrauer öffentliches und privates Musizieren verboten, Reiche erhielt eine gesonderte Zuwendung, damit er nicht außer Diensten gehen möge.

1700 wurde Gottfried Reiche zum Kunstgeiger und 1706 zum Stadtpfeifer ernannt, erhielt freie Wohnung und ein gesondertes Wochengeld von 18 Groschen. 1719 wurde Gottfried Reiche er zum Senior Stadtmusicus ernannt.

Die Magazingasse, das frühere Stadtpfeifergässchen, in dem Reiche wohnte und tot zusammenbrach, um 1880

Die Magazingasse, das frühere Stadtpfeifergässchen, in dem Reiche wohnte und tot zusammenbrach, um 1880

Reiche war ein Freund von Johann Sebastian Bach und wirkte als Solist bei der Aufführung zahlreicher Kompositionen Bachs mit. Am 5. Oktober 1734 wurde in Leipzig im Rahmen einer festlichen Abendmusik im Beisein und zu Ehren des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen unter der Leitung von Johann Sebastian Bach und der Mitwirkung von Gottfried Reiche die Kantate „Preise dein Glücke, gesegnetes Sachsen“ aufgeführt.

Gottfried Reiche starb am darauffolgenden Tag, am 06. Oktober 1734 in Leipzig. Über die näheren Umstände berichtete die Leipziger Chronik von Johann Riemer: Reiche sei „im StadtPfeiffer Gäßgen ohnweit seiner Wohnung vom Schlag gerühret [worden], daß er niedergesuncken, und todt in seine Wohnung gebracht worden. Und dieses soll daher kom̅en seÿn, weil er Tages vorhero beÿ der Königl. Musique wegen des Blasens große strapazzen gehabt, und auch der Fãckel Rauch ihm sehr beschwerlich gewesen“.

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Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/Reiche1726.jpg;
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/45/Drescher_Magazingasse_Leipzig.jpg

Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, Pro Leipzig, 2005

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Autor: Mirko Seidel am 21. Sep 2022 15:00, Rubrik: Persönlichkeiten, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,


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