Leipzig
1000 Jahre Leipzig – Leipziger Persönlichkeiten auf Briefmarken
Komponisten
Leipzig ist die Stadt der Musik, der Komponisten und der Uraufführungen. Die musikalische Geschichte der Stadt beginnt im Jahr 1212 mit der Gründung des Thomanerchors. 500 Jahre später kommt Johann Sebastian Bach in die Messestadt und mit ihm beginnt die Wirkungsgeschichte bedeutender Komponisten, die bis in das 20. Jahrhundert anhält. Es mag viele Gründe geben, warum so viele Komponisten in Leipzig gewirkt haben. Die Tradition des Thomanerchors, der Ruf des Gewandhauses, der Geist von Handel und Messe. Leipzig bot den Talenten ihrer Zeit offensichtlich eine gute Bühne und gute Arbeitsmöglichkeiten.
Johann Sebastian Bach
Der Komponist Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach in Thüringen geboren. Ende 1722 bewarb er sich um die Stelle des Thomaskantors in Leipzig. Um seinen Söhnen den Zugang zu der damals sehr renommierten Universität Leipzig zu ermöglichen, gab er seine Stellung des Hofkapellmeisters in Köthen auf und zog mit seiner Familie nach Leipzig. Am 22. April 1723 berief ihn der Leipziger Stadtrat zum Kantor der Thomaskirche. Johann Sebastian Bach komponierte in seiner Leipziger Zeit die Mehrzahl seine Kirchenkantaten, von denen etwa 200 erhalten sind. In Leipzig entstanden außerdem die Matthäuspassion, die Große Messe in h-Moll, das Weihnachtsoratorium, das Wohltemperierte Klavier, die Goldberg-Variationen, das Musikalische Opfer und die Kunst der Fuge.
Bach wirkte außerdem als Kapellmeister am Hof des Herzogs von Sachsen-Weißenfels. Als Johann Sebastian Bach am 28. Juli 1750 in Leipzig stirbt, nimmt man kaum Notiz davon. Er wird unweit der Südmauer der Johanniskirche beigesetzt. Erst 1885 wird ihm zu Ehren eine Gedenktafel angebracht und seine Gebeine werden 1900 in der Johanniskirche beigesetzt. Aufgrund der Zerstörung der Johanniskirche im 2. Weltkrieg werden Bachs Gebeine 1950 in die Thomaskirche umgebettet. Das erste Bach-Denkmal entsteht auf Betreiben von Felix Mendelssohn-Bartholdy 1843 am Dittrichring. Das bekanntere und repräsentativere Denkmal wird 1908 an der Thomaskirche aufgestellt.
Die Deutsche Post der DDR gibt anlässlich der Bach-Händel-Schütz-Ehrung 1985 einen Block mit der Darstellung der drei Komponisten sowie Notenblättern heraus.
Anlässlich des 250. Todestages des Komponisten gibt die Deutsche Post eine Sondermarke mit einer Darstellung Bachs heraus.
Im Jahr 2004 erscheint eine Dauermarke der Deutschen Post aus der Serie „Sehenswürdigkeiten“ mit einer Darstellung des Bach-Denkmals an der Thomaskirche.
Felix Mendelssohn Bartholdy
Am 3. Februar 1809 wird Felix Mendelssohn-Bartholdy in Hamburg geboren. Im August 1835 kommt er von Berlin nach Leipzig, um seine Stellung als Musikdirektor des Gewandhauses anzutreten. Bis 1847 wirkt Mendelsohn-Bartholdy am Leipziger Gewandhaus. In seiner Leipziger Zeit verfasst er Sinfonien, Konzerte für Violine und Klavier und Oratorien. Felix Mendelssohn-Bartholdy wirket maßgeblich an der Gründung des ersten deutschen Konservatoriums, der heutigen Hochschule für Theater und Musik, mit. Unter der Leitung von Mendelssohn-Bartholdy gelangte das Gewandhausorchester zu Weltruhm. Er war Förderer von Robert Schumann und führte als erster Werke von Bach im Gewandhaus auf.
Im Jahr 1841 entriss der Bachs Matthäuspassion aus der Vergessenheit und ließ sie erstmals wieder in der Thomaskirche erklingen. Felix Mendelssohn-Bartholdy stiftete das erste Bach-Denkmal in Leipzig. Mendelssohn-Bartholdy wurde zu Ehrendoktor der Leipziger Universität und zu Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. 1843 verlässt der Komponist Leipzig, geht nach Berlin, kehrt aber schon 1845 nach Leipzig zurück.
Am 18. März 1847 trat er zum letzten Mal im Gewandhaus auf und legt einen Tag später sein Amt nieder. Am 4. November stirbt Felix Mendelssohn-Bartholdy in Leipzig. Bereits kurz nach seinem Tod wird das Werk von Felix Mendelssohn-Bartholdy diffamiert. Sein Denkmal vor dem Gewandhaus wird 1936 abgerissen. Zu seinem 100. Todestag wird vor der Ruine des Gewandhauses eine Büste des Komponisten aufgestellt. Eine Kopie des alten Mendelssohn-Denkmals steht seit 2088 am Dittrichring vor der Thomaskirche.
Die Deutsche Post der DDR gab zum 150. Geburtstag von Felix Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 1959 zwei Briefmarken mit der Ansicht des alten Gewandhauses und einem Notenblatt heraus. Zu seinem 175. Geburtstag 1984 erschien ein Block mit der Darstellung von Mendelssohn-Bartholdy.
Zu seinem 200. Geburtstag ehrte die Deutsche Post Felix Mendelssohn-Bartholdy im Jahr 2009 mit einer Sonderbriefmarke.
Richard Wagner
In einem kleinen, unscheinbaren Haus am Brühl kommt am 22. Mai 1813 Richard Wagner zur Welt. Seine Kindheit verlebt er in Dresden, wo er die Kreuzschule besucht. 1827 kommt die Familie zurück nach Leipzig. Zunächst an der Nikolaischule, wechselt Wagner 1831 an die Thomasschule. Früh gewinnt Richard Wagner musikalische Eindrücke am Leipziger Gewandhaus. 1830 wird zum ersten Mal ein Stück Wagners öffentliche aufgeführt – die Paukenschlagouvertüre B-Dur. 1831 nimmt Richard Wagner sein Studium der Musik in Leipzig auf. Seine erste Oper „Die Feen“ komponiert Wagner 1833, stieß aber mit ihr, wie mit seiner zweiten Oper „Das Liebesverbot“ auf Ablehnung.
Im Jahr 1835 berief man nicht Wagner, sondern Felix Mendelssohn-Bartholdy zum Gewandhauskapellmeister. Wagner war bereits 1834 als Kapellmeister nach Magdeburg gegangen. Über Königsberg und Riga, London und Paris kehrt Richard Wagner 1842 nach Deutschland zurück. Seine erste Opernaufführung erlebt er 1842 mit „Rienzi“ in Dresden. Im gleichen Jahr ernennt man ihn zum sächsischen Hofkapellmeister auf Lebenszeit.1878 wird in Leipzig „Der Ring des Nibelungen“ erstmals außerhalb Bayerns aufgeführt. Richard Wagner stirbt 1883 in Venedig.
1913 wird Max Klinger mit der Schaffung eines Denkmals für Richard Wagner unterhalb der Matthaikirche beauftragt. Der Erste Weltkrieg und der Tod des Künstlers verhindern die Vollendung des Denkmals. In den 1930er Jahren wird ein Richard-Wagner-Nationaldenkmal am Elsterbecken geplant und mit dem Bau begonnen. Vollendet wird es nie. 1983 wird ein Denkmal für den Komponisten am Schwanenteich mit einer Büste von Max Klinger aus dem Jahr 1904 aufgestellt. Am den Standort des ursprünglich von Max Klinger geplanten Denkmals wird zum 200. Geburtstag des Komponisten der Sockel Klingers mit einer Skulptur von Stefan Balkenhol aufgestellt.
Die Deutsche Post ehrt den Komponisten im Jahr 2013 zu seinem 200. Geburtstag mit einer Sonderbriefmarke.
Robert Schumann
Der Komponist Robert Schumann wurde am 8. Juni 1810 in Zwickau geboren. Er studierte zwischen 1828 und 1830 in Leipzig und Heidelberg Rechtswissenschaften. 1830 stimmte seine Mutter einem Musikstudium zu. Der Leipziger Klavierlehrer Friedrich Wieck übernahm seine Ausbildung. Beeinträchtigt durch eine Lähmung der rechten Hand musste Schumann vorzeitig seine Virtuosenlaufbahn beenden. Bis 1839 widmete sich Robert Schumann dem Komponieren von Klavierstücken. Das Verhältnis zu seinem Lehrer Wieck trübte sich mehr und mehr ein, so dass dieser die Heirat Schumanns mit seiner Tochter Clara zu verhindern versuchte. Erst eine gerichtliche Entscheidung machte den Weg für die Hochzeit am 12. September 1840 in der Kirche in Schönefeld frei. In Leipzig schuf Robert Schumann neben Klavierwerken über 100 Lieder.
Zum Durchbruch verhalf Schumann der Gewandhauskapellmeister Felix Mendelssohn-Bartholdy, der Schumanns 1. Sinfonie 1841 in Leipzig uraufführte. Nach der vergeblichen Bewerbung um die Stelle des Musikdirektors am Gewandhaus gab Robert Schumann am 8. Dezember 1844 in Leipzig sein Abschiedskonzert und zog mit seiner Familie nach Dresden. Im März 1853 trat Robert Schumann zum letzten Mal in Leipzig auf. Er starb am 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn. Das Wohnhaus von Robert Schumann und Clara Schumann-Wieck in der Inselstraße beherbergt heuet eine Begegnungsstätte und eine Freie Grundschule.
Zum 200. Geburtstag Robert Schumanns gibt die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke heraus.
Albert Lortzing
Albert Lortzing wurde am 23. Oktober 1801 in Berlin geboren. Mit seinen Eltern führte er eine unstete Kindheit auf Theaterbühnen. Im November 1833 kam er nach Leipzig. Lortzing arbeitete am Stadttheater als Schauspieler, Musiker und Dirigent. Seit 1826 war Albert Lortzing Freimauerer und wurde 1834 in die Loge Balduin zur Linde aufgenommen. Stadtbekannt wurde Lortzing wegen seines schlagfertigen Witzes. 1837 wurde seine erste Oper „Die beiden Schützen“ in Leipzig urausgeführt und mit Beifall aufgenommen. Beflügelt von diesem Erfolg veröffentlichte er bereits 1837 seine Oper „Zar und Zimmermann“ – sein Durchbruch. Ein weiterer großer Erfolg war die Oper „Der Wildschütz“, die am 31. Dezember 1842 uraufgeführt wurde. 1844 wurde er zum Kapellmeister erhoben, aber bereits 1845 von diesem Posten wieder enthoben. Von da an begann Lortzings Niedergang. Währende der Revolution 1848 versuchte er sich an einer Zeitoper, scheiterte aber. Schließlich musste er 1850 als Kapellmeister nach Berlin gehen. Von der Kündigung bedroht, starb er am 21. Januar 1852 in Berlin.
Die Deutsche Post ehrte Albert Lortzing zu seinem 200. Geburtstag 2001 mit einer Sonderbriefmarke.
Max Reger
Max Reger wurde am 19. März 1873 in Brand in der Oberpfalz geboren. Während seiner Münchener Zeit war Reger häufig in Leipzig zu Gast und wurde hier gefeiert. 1907 zog er schließlich nach Leipzig. Und arbeitete als Professor für Komposition am Konservatorium. Zwei seiner Werke wurden in Leipzig uraufgeführt. Max Reger starb am 11. Mai 1916 in Leipzig.
Anöässlich des 75. Todestages von Max Reger gab die Deutsche Post 1991 eine Sonderbriefmarke heraus.
Georg Philipp Telemann
Georg Philipp Telemann wurde am 14. März 1681 in Magdeburg geboren. Auf Wunsch seiner Mutter studierte er zwischen 1701 und 1703 Jura an der Universität Leipzig. Er widmete sich jedoch schon früh der Musik, die er sich autodidaktisch beibrachte. Nach dem eine seiner Kompositionen dem Thomanerchor zugespielt wurde, beauftragte ihn Bürgermeister Romanus damit, alle 14 Tage ein neues Stück zu komponieren. Telemann bekam die Stelle des Musikdirektors an der Neukirche (Matthäikirche) Er komponierte mehrere Opern, verfasste die Texte und sang einige Partien als Tenor selbst. 1704 verließ er Leipzig und ging an die Höfe von Sorau und Eisenach. 1721 kam Telemann nach Hamburg, wo er am 25. Juni 1767 starb.
Die Deutsche Post der DDR ehrte Georg Philipp Telemann im Jahr 1981 zu seinem 300. Geburtstag.
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Quelle:
www.wikipedia.de
Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z, PRO LEIPZIG e.V., 2005
Autor: Mirko Seidel am 11. Apr 2015 16:00, Rubrik: Leipzig, Persönlichkeiten, Philatelie, Stadt Leipzig, Kommentare per Feed RSS 2.0, Kommentar schreiben,